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Neue Solidarität
Nr. 45, 4. November 2009

Kerry ruft vier Mächte auf, eine Lösung für Afghanistan zu finden

In einer Rede vor dem New Yorker Council on Foreign Relations am 26. Oktober sprach der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses im US-Senat, John Kerry, ausdrücklich von der Notwendigkeit einer besseren Zusammenarbeit der „vier Mächte“: Die USA „sollten regional und global ihre Kontakte mit Moskau, Beijing, Delhi und Zentralasien und auch mit Teheran verstärken“, sagte Kerry.

Kerry sieht die geforderte Verstärkung der US-Truppen in Afghanistan äußerst kritisch. Die gegenwärtige Debatte über Afghanistan stehe völlig im Widerspruch zur hochkomplexen Realität vor Ort, sagte er. Vor allem müsse man die Bedeutung der zivilen Seite verstehen. Seine Hauptsorge sei, daß man dort die US-Truppen nur als Besatzer empfinde. Die Menschen müßten sehen können, daß sich ihre Lage verbessert.

Kerry berichtete von seinen Eindrücken, als er kürzlich per Hubschrauber von Kandahar in Südafghanistan in die britisch kontrollierte Provinz Helmand flog. „Diese Gegend war einmal der Brotkorb Afghanistans, eine Gegend, in der die Landwirtschaft mit Hilfe von Bewässerungskanälen florierte, gebaut von amerikanischen Ingenieuren in den fünfziger und sechziger Jahren. Heute haben Drogenhändler und Aufständische diese Gegend in die weltweit größte Produktionsstätte von Opium für Heroin verwandelt.“

Mittlerweile ist ein früherer Offizier des US-Marine-Corps, Capt. Matthew Hoh, der die letzten fünf Monate als Hoher Ziviler Repräsentant des US-Außenministeriums in der afghanischen Provinz Zabul gedient hatte, mit seinem vierseitigen Kündigungsschreiben vom 10. September 2009 an die Öffentlichkeit gegangen. In dem Schreiben heißt es: „Ich habe Zweifel und Vorbehalte wegen unserer gegenwärtigen und zukünftigen Strategie. Meine Kündigung ist nicht damit begründet, wie wir diesen Krieg führen, sondern warum und zu welchem Zweck.“ Er erkenne keinen Sinn in einer weiteren Unterstützung und künftigen Verlusten in diesem „35 Jahre andauernden Bürgerkrieg“.

Hohs Schreiben gibt genau wieder, was Militärs im Ruhestand, Nachrichten-Offiziere und Diplomaten während der letzten zwei Monate gegenüber Vertretern der LaRouche-Bewegung in den USA zum Ausdruck gebracht haben: Afghanistan kann nicht mit militärischen Mitteln gewonnen werden. Hoh schreibt auch, wenn man das Ziel der Obama-Administration, eine Neuformierung von Al-Kaida in der Region zu verhindern, wirklich umsetzen wolle, dann müsse man auch noch in West-Pakistan, Somalia, Sudan und anderen Ländern einmarschieren.

BüSo