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Die folgende Schrift erschien im englischen Original am 30. September 2009; wir veröffentlichen sie in mehreren Teilen.
Kardinal Nikolaus von Kues, der große Denker der Renaissance im 15. Jahrhundert und Begründer der maßgebenden Strömungen der neuzeitlichen europäischen Wissenschaft, hatte erkannt, daß die herausragende Arbeit des großen ökumenischen Konzils von Florenz in ihren Grundsätzen ernsthaft bedroht war durch den Fortbestand der Erbschaften imperialer, oligarchischer Kultur. Deshalb schlug er schlug vor, daß diejenigen, die sich den wahren Errungenschaften der europäischen Zivilisation verpflichtet fühlten, zu den Bewohnern der Kontinente jenseits der großen Weltmeere in Kontakt treten sollten. Dort sollten sie, frei von der oligarchischen Tradition Europas, die Fundamente für eine zukünftige Ordnung der Menschheit aufzubauen. An solchen Orten jenseits des Ozeans konnte man vielleicht die Zivilisation vor dem Zugriff der in Europa herrschenden oligarchischen Seuche schützen.
Die Mission dieser Pioniere war es nicht, der europäischen Kultur zu entfliehen, sondern sie gegen die verderblichen Einflüsse der Oligarchie zum Nutzen der gesamten Menschheit zu erhalten und zu bereichern.
Heute ist nun die Zeit gekommen, daß wir über diese von Christoph Kolumbus übernommene Mission hinausgehen, und einige Raumfahrtpioniere haben ihre Mission schon mit der von Kolumbus verglichen. Für sie und für uns ist heute das nächste Ziel unserer unendlichen Mission der Aufbau von Siedlungen auf dem geeignetsten, nahegelegenen Planeten, dem Mars.
Die Bedeutung dieser Marsmission liegt weitaus mehr in den Anforderungen, die sie an uns stellt, als in ihrem unmittelbaren Nutzen und Gewinn. Einige der großen Pioniere des Raumfahrtprogramms haben es betont: Welchen Nutzen solche Erfolge an sich auch in der unmittelbaren Zukunft haben mögen, die größte Errungenschaft für die Menschheit liegt darin, daß uns solche Pläne zwingen, uns in einer Weise weiterzuentwickeln, wie wir es ohne so ehrgeizige Zielsetzungen nie versucht hätten.
So müssen wir z.B., wenn wir regelmäßige Flüge von Menschen zwischen Erde und Mars ermöglichen wollen, die Kernfusion beherrschen lernen, weil sie gegenwärtig das einzige denkbare Mittel ist, beim Flug zwischen den beiden Planeten eine Beschleunigung zu erreichen, mit der Passagiere und Mannschaft nach verhältnismäßig kurzer Reisezeit in einem normalen, gesunden Zustand eintreffen. Das gesamte Unternehmen birgt viele weitere wissenschaftliche Aufgaben von vergleichbarer Bedeutung, aber diese sollten wir als Herausforderungen betrachten, die notwendig sind, damit die menschliche Gattung das Beste aus sich herausholt.
Das ist das Wesen und Hauptmerkmal der kulturellen Tradition der Begründer des Amerikanischen Systems der politischen Ökonomie seit der Landung der Mayflower und seit den Winthrops und Mathers. Dieses große Unternehmen wurzelte in der Hingabe für dieselbe Sache wie die, welche der Begründer aller maßgeblichen europäischen Wissenschaft der Neuzeit, Nikolaus von Kues, verfolgt hatte.
Der bedeutende Seefahrer Christoph Kolumbus machte dieses Vorhaben des zu der Zeit schon verstorbenen Nikolaus um etwa 1480 zu seiner persönlichen Mission. Kolumbus stützte sich dabei auf seine großen Leistungen und Erfahrungen als Steuermann auf dem Atlantik ebenso wie auf den Rat noch lebender Gefährten des Kardinals.
Unterdessen verschmolz der verderbliche oligarchische Einfluß - etwa der Habsburgerdynastie und dann ihrer britischen Nachfolger unter den Anhängern Paolo Sarpis - eng mit den ständigen Religionskriegen der Zeit zwischen 1492 und 1648. Diese oligarchische Verseuchung der damaligen europäischen Zivilisation verdarb auch sehr viel bei der Kolonisierung des mittleren und südlichen Teils des amerikanischen Kontinents.
Angesichts dieser Mängel der iberischen Anstrengungen in Südamerika im 16. und 17. Jahrhundert durch den verderblichen Einfluß der Habsburger blieben sozusagen nur noch die Bemühungen der Mayflower-Übereinkunft und der Gründung der Massachusetts Bay Colony unter Leitung der Winthrops und Mathers. Damit wurde eine Kolonie aufgebaut, die schon ausdrücklich definierbar den Keim der späteren amerikanischen Unabhängigkeitserklärung in sich barg. Damit entstand das einzigartige System der amerikanischen Ökonomie und Verfassung als neuer historischer Faktor: eine neue Nation, die alles in sich trug, was in der damaligen und früheren europäischen Kultur an Gutem zu finden war, aber gleichzeitig frei war vom oligarchischen Erbe monetaristischer Imperien, wie sie bis auf die heutigen Tage des Ruins die Weltgeschichte verseuchen.
Die zuvor erreichten Errungenschaften der New England Society wurden besonders ab 1688-89 durch die Unterdrückung und Ausbeutung unter der Regierung Jakobs II. und der anglo-holländischen Herrschaft Wilhelms und Marias schwer beeinträchtigt. Das Vermächtnis der Winthrops und Mathers aus dem Neuengland der Zeit vor 1688 wurde jedoch von den Förderern und Anhängern Benjamin Franklins wieder aufgegriffen. Franklin wurde zum wichtigsten Mittler der Bemühung, das beste der europäischen Kultur eines Gottfried Wilhelm Leibniz mit dem Aufbau einer neuartigen Republik, den späteren Vereinigten Staaten, zu verbinden. Von den Anfängen der New England Colony bis zur heutigen Fortführung der in der Verfassung der USA ausgedrückten Absichten ist das Kreditsystem das eigentliche Verfassungsprinzip, auf dem die amerikanische Republik gründet. Dieses steht prinzipiell im Gegensatz zu dem an sich oligarchischen monetaristischen Imperialismus, der bis auf den heutigen Tag für Europa typisch ist.
So dreht sich die gesamte Weltgeschichte seit jener Zeit bis heute um den Systemkonflikt zwischen zwei englischsprachigen Kulturen. Die Gegenseite verkörpert das oligarchische System des Britischen Empire als Erbe des Pariser Friedens vom Februar 1763 und dem daraus erwachsenen privaten Weltreich der Britischen Ostindiengesellschaft des Lord Shelburne und seiner moralisch verkommenen Lakaien wie Adam Smith und Jeremy Bentham - eine globale imperialistische Tradition, deren Erbe bis auf den heutigen Tag weiterbesteht.
Die Vereinigten Staaten wurden so unter dem vorherrschenden Einfluß der von Benjamin Franklin verkörperten Strömung der große sog. „Schmelztiegel“, wo die von Europa nach Nordamerika getragenen Kulturen sich das beste aus der europäischen Kultur teilten, man jedoch frei war vom Modergeruch des neuzeitlichen finanzoligarchischen Imperialismus venezianischer Prägung, der sich in London festgesetzt hatte und von tödlichem Haß auf die antimonetaristische Politik der nordamerikanischen Republik erfüllt war.
Allerdings gelang es der anglo-venezianischen monetaristischen Tyrannei Kontinentaleuropas durch ihre ziemlich große Macht, den Keim des Bösen der Britischen Ostindiengesellschaft auch in Amerika auszusäen. Im Umkreis der amerikanischen Tories der Hartford Convention wurde ein Verräternest voller Anhänger und Gefolgsleute des britischen Agenten und faktischen Verräters Aaron Burr von der Bank of Manhattan geschaffen. Diese Macht wurde dann als die berüchtigte „Wall Street“ zu einem starken verräterischen Einfluß in den Vereinigten Staaten. Alle Morde an US-Präsidenten dienten strategisch dem Interesse des anglo-venezianischen, monetaristischen Imperialismus, der auch hinter dieser monetaristischen Kloake des Bösen namens „Wall Street“ steckt.
Wenn wir den Planeten vor dem drohenden weltweiten neuen finsteren Zeitalter retten wollen, muß der imperiale Monetarismus der „Globalisierung“ aus den beherrschenden Machtfunktionen in den Angelegenheiten der Nationen vertrieben werden.
Die Zeit ist gekommen, wo entweder das US-Modell eines souveränen, nationalen Kreditsystems zur Grundlage eines Systems souveräner Kulturen wird, die diesen Planeten gemeinsam und gleichberechtigt regieren, oder die ganze Welt wird jetzt beschleunigt weiter zum Teufel marschieren, in ein höllisches weltweites „neues finsteres Zeitalter“, das bei einer Fortsetzung der anglo-holländischen liberalen Herrschaft des traditionell räuberischen venezianischen Monetarismus sicher wäre.
„Ein Mensch hat gestern nacht geträumt, daß der US-Senat ein Gesetz beschlossen hat, das festlegt, die Erde sei flach. Ein Leugnen dieser Schlußfolgerung galt als ausreichender Grund, den Beschuldigten hinzurichten. In dem Traum erhoben sich die Senatsmitglieder von ihren Sitzen, um dem Präsidenten der Republik, von dem diese Reform ausgegangen war, zuzujubeln. Man rechnet damit, daß das Repräsentantenhaus in der kommenden Woche beschließen wird, daß man Menschen essen kann; das Ziel der Bevölkerungskontrolle wäre damit erreicht.“
Angesichts der allgemeinen wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise unseres Planeten, die gegenwärtig stattfindet, ist es erforderlich, noch einmal zu überprüfen, was über die Prinzipien der menschlichen Zivilisation bekannt war bzw. bekannt gewesen sein sollte, sogar schon bevor im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts bestimmte entscheidende Entdeckungen gemacht wurden - beginnend mit Arbeiten von Wissenschaftlern wie Max Planck und Albert Einstein im Gefolge von Carl Friedrich Gauß und Bernhard Riemann und dem Einfluß des berühmten Akademiemitglieds W.I. Wernadskij, besonders durch seine entscheidenden Arbeiten zur systemischen Unterscheidung der Grundbereiche Lithosphäre, Biosphäre und Noosphäre.3
In diesem Zusammenhang ist es für jeden berufenen Ansatz politischer Gestaltung hier in den Vereinigten Staaten besonders wichtig, sich das Beispiel der Massachusetts Bay Colony bis zu deren Unterdrückung durch Jakob II. und Wilhelm III. (von „Oranien“) vor Augen zu führen. Das Vermächtnis der führenden Familien dieser Kolonie, der Winthrops und Mathers, das dann auf Benjamin Franklin überging, ist typisch für die Früchte der Pläne von Nikolaus von Kues und Christoph Kolumbus. Daraus wurde ab 1763 die systemische Spaltung zwischen den englischsprachigen Patrioten der späteren Vereinigten Staaten und der gegnerischen imperialen Tyrannei des spezifisch Britischen Empires, das im Namen der anglo-holländischen Britischen Ostindiengesellschaft durch den Pariser Frieden im Februar 1763 entstand. Das waren keine bloßen Reibungen, sondern eine tiefe Spaltung in einer Frage des Prinzips zwischen dem Britischen Empire und unseren Patrioten ab 1763 bis zur Unabhängigkeitserklärung und anschließend der US-Bundesverfassung.
Um das Gelände zu kennen, auf dem sich das Schicksal entscheiden wird, muß man genau verstehen, daß unsere Republik aus einer tieferen Strömung der europäischen Geschichte hervorgegangen ist, die sich in Form der Seefahrerkultur der Elemente des klassischen Griechenland herausbildete, die mit der Erinnerung an die Pythagoräer und Platon zu verbinden sind.
Dazu muß man sich näher mit der grundlegenden Spaltung in der antiken griechischen Geschichte beschäftigen, die der Dramatiker Aischylos in seiner Prometheus-Trilogie hervorhob. Die Spaltung verlief zwischen jener Kulturtradition, die in der Schöpferkraft von Denkern wie Archytas, Sokrates und Platon wurzelt und das Feuer menschlicher Kreativität atmet, und ihren Gegnern, für die Aischylos’ Bild der Unterdrückung des wissenschaftlichen Fortschritts durch den bösartigen Zeus und seine oligarchische Tyrannei als Beispiel steht. Das genau ist auch heute noch die historische Wurzel des parallel gelagerten Falles des entscheidenden Unterschieds zwischen dem englischsprechenden Amerikaner und der britischen oligarchisch-imperialistischen Tradition der „Globalisierung“.
Der Unterschied zwischen dem typischen Amerikaner, der sich zu einem gut unterrichteten Patrioten entwickelt hat, und dem „typischen Briten“ wird dadurch ausgedrückt (oder manchmal auch verwischt), in welchem gegensätzlichen Sinn sie den Begriff „Tradition“ verwenden. Ein gebildeter US-Bürger folgt einem inneren Antrieb zu wissenschaftlichem und verwandtem Fortschritt für die zukünftigen Lebensbedingungen, dagegen sehnt der Brite sich - wie der olympische Zeus und sein höfisches Gefolge - nach den toten Erbstücken einer Vergangenheit, die es nie wirklich gegeben hat. Ein Witzbold könnte auch sagen: „Die Amerikaner überfuhren den Atlantik, die britische Monarchie überfuhr alle anderen.“
Es ist von entscheidender Bedeutung, daß sich die kommende Führung unserer republikanischen Gesellschaft aus dem dicken Morast erhebt, wozu die kulturellen Trends in der heutigen transatlantischen Gesellschaft verkommen sind, seit die britische Oligarchie und ihre Lakaien von der Wall Street in der Nachkriegszeit wieder ihren Einfluß geltend machten und nach dem Tod des großen Präsidenten Franklin Roosevelt ein moralischer und intellektueller Verfall als anti-Rooseveltsche Reaktion einsetzte.
Insbesondere ist eine bestimmte ausgefilterte Schicht der ersten Generation, die nach Präsident Franklin Roosevelts Tod geboren wurde, während ihrer Jugendzeit und später in der Zeit nach dem Kennedy-Mord in den existentialistischen Anarcho-Faschismus der sogenannten „Neuen Linken“ hineingezogen worden, der im Frühjahr 1968 mit voller faschistischer Gewalt in den Vereinigten Staaten und Europa ausbrach. Der Einfluß der Existentialisten im Zuge des Aufstiegs dekadenter existentialistischer Kreise um den früheren NSDAP-Einsteiger Martin Heidegger und seine Freunde Hannah Arendt und Theodor Adorno, maßgeblich gefördert in der Nachkriegszeit vom Kongreß für Kulturelle Freiheit (CCF), lieferte die verkommende Kultur, die man der zum Faschismus neigenden Jugendbewegung der „68er“ eintrichterte.
Mit der triumphalen Anmaßung der politischen Nutznießer des Mords an Präsident John F. Kennedy, die daraufhin freie Hand hatten, den Ruin der Vereinigten Staaten in Vietnam zu entfesseln - wie heute das Schüren des Kriegs in Afghanistan -, kam überall im Nachkriegsamerika und -europa ein tiefer Pessimismus auf. Dieser Paradigmenwechsel war ein gefundenes Fressen für die Reste von Churchills und Trumans Kampagne zur Auslöschung jeden Anflugs von Ähnlichkeit mit Präsident Roosevelts Innenpolitik und noch mehr Roosevelts globaler Perspektive für die Nachkriegszeit.
Nach dem Mord an Präsident Kennedy wurde in der damaligen Gärung eine neue Jugendgeneration an die Oberfläche gespült, die mit dem Anspruch der politisch angepaßten Mittelschicht auf gesellschaftlichen Vorrang in den fünfziger Jahren aufgewachsen war. Sie brachten auf beiden Seiten des Atlantiks eine neue existentialistische Stimmung zur Geltung, erst schüchtern, dann aber mit immer größerer Dreistigkeit, bis zum gewalttätigen Ausbruch des existentialistischen Rausches im Frühjahr 1968, und wenig später bildete sich daraus ab 1970, u.a. mit dem Ferment des „Earth Day“, ein wissenschafts- und arbeiterfeindlicher, neomalthusianischer Pöbel.
Die normal arbeitende Erwachsenengeneration war fassungslos vor Entsetzen über diesen moralischen und intellektuellen Verfall im privilegierteren Teil der Generation ihrer eigenen Kinder, ganz besonders unter den Studenten der sechziger Jahre. Die Saat der „Drachenzähne“ war aufgegangen!4 Tatsächlich war es die Neuauflage eines faschistischen Massenferments, was hier wieder auf dem Vormarsch war, wie in den USA am Beispiel der 68er Weatherman-Sekte deutlich wurde.
Die britische Oligarchie war hocherfreut. Heute unternimmt London zuhause in Großbritannien und in den USA mit dem Plan seiner Lakaien in der Obama-Administration für die „Todesgremien“ den ersten Schritt zur Wiederbelebung von Adolf Hitlers Massenmord des „Tiergarten 4“-Programms. Ein hervorstechendes Beispiel ist der überaus bösartige und verlogene ehemaligen Premierminister Tony Blair, der sich mit den unverfrorenen Lügen eines Massenmörders nach dem Vorbild des von ihm bewunderten Großinquisitors einen „Christen“ nennt.
Der neomalthusianische Neofaschismus, der von den transatlantischen Reihen der „68er“ ausging, versinnbildlicht die Absichten der herrschenden britisch-imperialen Oligarchie heute. Die von der jetzigen US-Regierung eingeleitete neomalthusianische, naziähnliche Wende in der Gesundheitsversorgung und einer entsprechenden „grünen“ Politik ist die große unmittelbare Bedrohung für die gesamte Menschheit. Es bedroht den Kern von allem, was man als Zivilisation definieren kann, insbesondere die Weltzivilisation, wie sie in der Verfassung der Vereinigten Staaten definiert ist.
Es ist deshalb die Hauptaufgabe aller vernünftigen und anständigen Menschen auf dem Planeten, diese größte aller Bedrohungen für die Menschheit weltweit, wofür das britische monetaristische Empire in seiner heutigen Form beispielhaft steht, zu beseitigen.
Natürlich ist es unabdingbar, daß die damit verbundene moralische Korruption an höchsten Stellen ausgemerzt wird, und das gründlich; allerdings ist das allein betrachtet zwar notwendig, aber noch nicht ausreichend.
Das Elend, das die neomalthusianische Politik seit 1968 über die Mehrheit der Bürger unseres Landes und der anderen Nationen weltweit bringt, macht eine grundlegende, rasche Wende in Bezug auf die Entwicklung der weltweiten Realwirtschaft notwendig. Es ist vordringlich, mit großem Nachdruck das Wachstum der physischen Ökonomie jeder Nation zu steigern, indem der wissenschaftliche Fortschritt in Hinsicht auf den Zustand der grundlegenden Wirtschaftsinfrastruktur sowie des Produktionsfortschritts in Landwirtschaft, Industrie und besonders Maschinen- und Anlagenbau weltweit massiv beschleunigt wird.
Tatsache ist, daß die ganze Welt unter einem generellen Abwärtstrend beim Potential zum Erhalt der existierenden Bevölkerung leidet. Dieser Zustand hat sich besonders auffällig und mit beschleunigten wirtschaftlichen Abnutzungseffekten entwickelt, seit die grundlegende Wirtschaftsinfrastruktur immer schlechter erhalten wird, im Falle unserer Vereinigten Staaten ab etwa 1967-68.
Dieser sich immer weiter ausbreitende moralische und wirtschaftliche Absturz muß im Lichte der rigorosen Trends zur Selbstzerstörung in der herrschenden Meinung, selbst unter hohen, politisch einflußreichen Kreisen in den USA und Europa, betrachtet werden.
Das bisher Dargestellte lenkt unser Augenmerk auf die entscheidende Wurzel der bestimmenden Konflikte in der europäischen Zivilisation und ihrem Erbe, wie es sich im weiten Lauf der menschlichen Geschichte bis hin zur Weltkrise des gegenwärtigen gefährlichen Moments nachvollziehen läßt. Wie ich nun im Folgenden darstellen will, ist diese Frage keineswegs eine Abweichung von der vordringlichen praktischen Aufgabe, eine bedrohte Weltzivilisation zu retten.
Um das Beste und Schlimmste besonders der europäischen Zivilisation zu verstehen, ist es kulturell und strategisch wichtig, auf eine bestimmte Veränderung in der vorherrschenden Kultur im Mittelmeerraum hinzuweisen, die historisch mit dem Abstieg und Fall des Achämenidenreichs entstanden ist, als dieses versuchte, sich von Asien aus die Gewässer und Küsten der Mittelmeerregion einzuverleiben. Die an den Küstenstrichen des Mittelmeers vorherrschende maritime Kultur stützte sich auf Kooperation zwischen Ägypten, Ionien und den Etruskern gegen das räuberische Tyros. Hinzu kam jedoch, von außen eingeführt, die Rolle des Delphikults - jenes Orakel von Delphi, welches die ziemlich fatale Saat der Korruption ausstreute, die dann zur Tragödie des Peloponnesischen Kriegs führte.
Besonders die Verbindung des Apollo-Dionysos-Kults in Delphi mit den dort angesiedelten Geldinteressen bildet den Hintergrund zu diesem Peloponnesischen Krieg, durch den die sogenannte griechische Kultur einen großen strategischen und moralischen Absturz erlebte. Trotz alledem ging vom Erbe der griechischen und ägyptischen Kultur eine starke, wenn auch nicht mehr homogene Kraft aus, so daß die Überreste der klassischen griechischen Kultur einen wesentlichen Einfluß auf die maritime Kultur Europas ausübten, der in praktisch allen großen Errungenschaften der heute weltweit verbreiteten europäischen Zivilisation zum Ausdruck kommt.
Die unmittelbare Folgewirkung jenes törichten Peloponnesischen Krieges war, daß sich in den Küstengegenden des Mittelmeers ein explizit so definiertes und genanntes oligarchisches Prinzip entwickelte, welches seither in der vorherrschenden Seefahrerkultur des Mittelmeers zur Geltung kam. Ich meine damit ein von maritimer Kultur durchsetztes Erbe der europäischen Kultur, das sich noch heute selbst im tiefen Inland zeigt.
Der Konflikt zwischen der Kultur um das Erbe von Thales, der Pythagoräer, Sokrates und Platon auf der einen Seite und dem wissenschaftsfeindlichen Delphi-Kult von Aristoteles und Euklid auf der anderen Seite bleibt bis heute der beharrlichste Ursprung von Konflikten in der weltweit verbreiteten europäischen Zivilisation seit der Zeit des Konflikts Platon gegen Aristoteles in der Antike.
Für die politische und verwandte Praxis bedeutet dies, daß jemand, der die Bezeichnung Historiker verdient, sein Verständnis heutiger Konflikte auf eine Kenntnis der bekannteren Merkmale der politisch-kulturellen Menschheitsentwicklung seit mindestens 6000 Jahren stützen muß. Bloße Chronisten oder Buchhalter, die nur historische Begebenheiten sammeln, sind keine wirklichen Historiker.
Eine Hauptquelle des Übels in der Rechtsprechung - selbst im sogenannten „Verfassungsrecht“ - besteht in allen vermeintlich zivilisierten Nationen heute darin, daß Leute Recht praktizieren, die sich in der Geschichte nicht wirklich auskennen, sondern höchstens einen Flickenteppich von Histörchen im Kopf haben.
Der kompetente Historiker ist im wesentlichen ein Epistemologe, dessen Methode für jeden betrachteten Geschichtsabschnitt den unverzichtbaren moralischen Maßstab für das historische Studium und die Geschichtsschreibung liefert - d.h. als Geschichte von Ideen, die sich ohne die Arbeit eines Epistemologen nicht richtig verstehen läßt. Er behandelt die Ideen in der Geschichte nicht als Einzelphänomene, als wären sie gerade erst gestern geboren worden, oder als Anekdoten, die ein Großvater seinen Nachkommen erzählt, sondern als Geschichte mit einer Art sich entwickelndem unsterblichen Eigenleben in einer ewigen Ideengeschichte. In diesem Rahmen sollte man erforschen, welche Kräfte das Geistesleben mit seinen sich ständig selbst erweiternden Grenzen prägen, innerhalb deren die reale Geschichte von Gesellschaften und ihren Konflikten durch das willentliche Handeln der Menschen gestaltet wird.
Die ganze kompetente Geschichte und alle kompetente Strategie existiert eigentlich nur im Rahmen des langen historischen Entwicklungsprozesses von Ideen. Dieser Prozeß ist der wichtigste Einfluß auf das Verhalten der einzelnen Menschen in und zwischen den Nationen, und er wird sich unendlich fortsetzen, selbst in zukünftigen menschlichen Siedlungen in anderen Teilen unserer Galaxie.
Ein Lehrer, der zu seinen Schülern sagt: „Heute werdet ihr folgendes lernen, und morgen wird es im Test abgefragt“, ist ein Sophist, der nicht bereit ist, mit seiner Klasse tatsächliche Ideen ernsthaft zu behandeln. Nimmt man einem solchen Lehrer seinen Stapel abgenutzter Karteikarten und Lehrbücher weg, verwandelt er sich auf der Stelle in einen stammelnden, völlig verwirrten Narren, so wie im Märchen der ertappte Zauberer von Oz.
Wenn wir es also heute mit einer bedrohlichen globalen Krise für die gesamte Menschheit zu tun haben, stellt sich für die jetzigen und kommenden Staatsführungen die grundlegende Anforderung, auf allen Führungsebenen der Gesellschaft bewußt in der sich augenblicklich gerade abspielenden Weltgeschichte zu leben, so wie ich dies eben beschrieben habe. Wenn wir nicht wissen, wie sich unsere Meinungen, die wir törichterweise für unumstößlich halten, seit dem alten Rom gebildet haben, wissen wir wenig bis gar nichts über uns selbst und sind deshalb ein leichtes Opfer für jeden Scharlatan, der uns mit hastig erfundenen, einfältigen Sophistereien überhäuft.
Zur Veranschaulichung möge meine folgende Argumentation dienen; sie soll auch ein Rat für alle diejenigen sein, die sich mit der fehlgeleiteten Politik von US-General David Petraeus und dem ihm unterstellten General Stanley McChrystal auseinandersetzen.
Man betrachte die militärisch unsinnigen Gewohnheiten, in die die USA wiederholt seit dem Tod von Präsident Franklin Roosevelt verfallen sind, als sie sich durch britischen Einfluß in ruinöse, unnötige und langwierige Landkriege in Asien haben hineinziehen lassen. In ihrer langfristigen Perspektive, unsere Nation zu Fall zu bringen, arbeiten britische Kreise immer wieder Jago-artig mit der List, die amerikanische Regierung davon zu überzeugen, sich in noch einen eigentlich voraussehbar langen, letztlich mehr als nutzlosen Zermürbungskrieg in Asien zu stürzen. Die eigentliche Torheit in all diesen Fällen lag in der einfältigen Haltung beispielsweise vieler US-Militärs, denen das Gespür der Generäle MacArthur und Eisenhower fehlte, als diese Präsident Kennedy vor einem weiteren kontraproduktiven Landkrieg in Asien warnten. Präsident Kennedy, der den Eintritt in diesen Krieg blockierte, wurde dann ermordet, und sein eingeschüchterter Nachfolger fügte sich dem Betrug mit dem gestellten Zwischenfall im Golf von Tonkin. So wurde die mächtigste Nation dieses Planeten dazu gebracht, sich selbst zu zerstören.
Der heutige Fehler von Präsident Barack Obama im südwestasiatischen Kriegsschauplatz ist typisch für solche Fälle, wo Präsidenten von Generälen hinters Licht geführt werden, deren gedankenloser Hang zum Kriegführen schon viele verirrte Nationen in die Falle endloser Landkriege in Asien gelockt hat. Britische Vorstöße, etwa in Westasien, sind typisch dafür, wie für leichtgläubige Amerikaner immer wieder und jetzt erneut eine Falle ausgelegt wird.
Der Grund, warum ich solche konkreten Fragen jetzt hier aufwerfe, ist der, daß diese Torheiten der entsprechenden US-Regierungsmitglieder häufig in deren Mangel an einem vernünftigen Geschichtsverständnis wurzeln. Der alte Hauptfeind unserer Republik, das Britische Empire, hat diese besondere intellektuelle und moralische Schwäche von uns Amerikanern immer wieder ausgenutzt. Man sieht das dann an einer oft erstaunlichen zur Schau gestellten Dummheit bei denjenigen unter unseren führenden Politikern, die keinerlei Ahnung haben, was das Wort „Geschichte“ eigentlich bedeutet.
Diese Dummheit in der Führung unserer Nation kann fatal sein. Man muß herausstellen, welche Gefahr von dieser Art gewohnheitsmäßiger Ignoranz unter unseren führenden Kreisen ausgeht, die nicht einmal eine Ahnung haben, worum es bei einer Beschäftigung mit der realen Geschichte eigentlich geht. Solche Führungskräfte mögen in anderen wichtigen Bereichen durchaus fähig sein, aber in Fragen historischer Strategie sind sie etwa genauso schlau wie der gaffende Bürger, dem der nächstbeste Zuhälter oder die Prostituierte (nicht unbedingt eine britische) das Geld aus der Tasche stiehlt, während sich die halbnackte Tänzerin auf der Bühne räkelt.
Das ist es, was ich mit einigem Aufwand an dieser Stelle klären wollte. Die wirkliche Kunst der Eroberung liegt nicht darin, Kriege zu gewinnen, sondern deren Ursachen und Folgen schon im Vorfeld zu steuern. In der Hinsicht ist das typische Opfer, das sich aufs Kreuz legen läßt, wie der Mann, der am Zahltag seinen Arbeitsplatz verläßt, aber auf dem Heimweg in einer bekannten Trink- und Spielhalle halt macht und damit seiner Familie eine weitere Woche in Armut beschert. Hierin war das Britische Empire gewöhnlich schlauer als die anderen Mächte, die sich am Ende des Spiels - sozusagen jede Woche auf dem Heimweg - als Opfer erwiesen. Deshalb mahnte der entlassene Reichskanzler Bismarck das törichte deutsche Oberkommando, der nächste von den Briten organisierte Krieg werde ein „neuer Siebenjähriger Krieg“ sein. So haben, nachdem Franklin Roosevelt die USA in dem unumgänglichen Krieg zum Sieg führte, der törichte Harry Truman und seine Kumpane diesen Krieg hinterher verloren - wie auf dem Heimweg -, als wären die USA eine Kolonie des Britischen Empires.
Betrachtet man das Beispiel Südwestasiens seit Ende des Ersten Weltkrieges, so bestand die gesamte Geschichte des sogenannten Nahen Ostens und großer Teile Südwestasiens aus dem großen Sykes-Picot-Spiel - schon zu Zeiten, als das Empire seine Marionettenorganisation, die „Jungtürken“, für den späteren britischen Übernahmeversuch des Osmanischen Reichs einsetzte, der nur an Atatürk teilweise scheiterte. Arabische und israelische Marionetten bringen sich auf britisches Geheiß zum Nutzen und zur Ergötzung des Empires gegenseitig um, die Beteiligten sterben wie die Gladiatoren in einer Arena zur Belustigung der Öffentlichkeit - und das an praktisch jedem Tag seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
Der Krieg in Afghanistan ist hierbei keine Ausnahme von der britischen Regel.
Wie schon immer seit Ende des 18. Jahrhunderts steuern die Briten den Großteil des weltweiten Rauschgifthandels, der noch heute nicht nur großen Gewinn für das Empire abwirft, sondern praktisch auch ganze Nationen an Geist und Körper verdirbt, so wie dies China im 19. Jahrhundert widerfahren ist. Das hält weltweit bis auf den heutigen Tag an.
Die derzeitigen US-Militäroperationen in Afghanistan sind hierfür ein typisches Beispiel. Während die Briten in den ihnen zugewiesenen Militärregionen Afghanistans die Opiumproduktion überwachen, werden die getäuschten Amerikaner und andere in die Kriegsfalle gelockt, wovon einerseits das Britische Empire profitiert, aber, noch wichtiger, Londons verhaßter Rivale, die Vereinigten Staaten, ausgeblutet wird. So verzehren diese Vereinigten Staaten sich selbst schon über ein halbes Jahrhundert in Landkriegen in Asien, alles für den letztlichen Sieg der Briten über Amerika. Unterdessen halten wichtige, aber dennoch närrische führende Leute und andere in den USA das Britische Empire für „unseren engsten und liebsten Verbündeten“.
Und trotzdem behauptet ihr immer noch beharrlich, ihr verstündet etwas von Geschichte - oder von Wirtschaft!
Gegen wen müßten wir denn nun kämpfen?
wird fortgesetzt
Anmerkungen
3. Es ist wichtig, heute die Arbeiten Plancks und seines Freundes Wolfgang Köhler vom späteren Standpunkt von Wernadskijs strikter Unterscheidung der Noosphäre von der Biosphäre wieder aufzugreifen. Die strikte Unterscheidung der noetischen kognitiven Fähigkeiten des menschlichen Individuums von der „Mentalität der Affen“ berücksichtigt zwar antientropische, biologische Kreativität in den spezifischen wie auch den sortenmäßigen Fortschritten in Tier- und Pflanzenarten, aber willentliche Ausdrucksformen spezifisch und systemisch antientropischer menschlicher Kreativität sind ausschließlich dem menschlichen Individuum eigen. Anders gesagt, das Universum als Ganzes ist durchgehend antientropisch, doch nur das menschliche Individuum besitzt die spezifische Fähigkeit, durch bewußte, noetische Willensakte antientropische Veränderungen im System der Natur zu bewirken. Die Bedeutung der Beziehung zwischen Planck und Köhler und von Planck mit Einstein sowie die Bedeutung der Annäherung zwischen Einstein und Wernadskij werden heute in einem internationalen Gemeinschaftsprojekt von Sky Shields und anderen aus der „Basement-Gruppe“ aufgearbeitet.
4. Anspielung auf die Argonautensage, Anm. d. Übers.