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Neue Solidarität
Nr. 25, 17. Juni 2009

„Nur in der Nacht kann man die Sterne sehen”

Von Elodie Viennot

Elodie Viennot von der LaRouche-Jugendbewegung hielt bei der Essener Schiller-Feier den folgenden Vortrag.

Aufgelöst haben sich die Illusionen der Leute, die Helga Zepp-LaRouche und ihrem Mann Schwarzmalerei vorgeworfen haben. Das Finstere Zeitalter, vor dem die beiden gewarnt haben, zeigt eine weitere Seite seines häßlichen Gesichts: die Menschheit ist durch eine radikale Pandemie gefährdet. Der Grippe-Experte der Weltgesundheitsorganisation hat eine düstere Prognose gestellt: die Schweinegrippe, die alle Kontinente gefährdet, könnte ein Drittel der Menschheit infizieren. Wie Viele daran sterben werden, wagt er nicht zu sagen. Neben dem Notausbau der Infrastruktur für die notwendigen Sanitäreinrichtungen auf der ganzen Welt liegt die Hoffnung der Menschheit angesichts  einer so irreversiblen Katastrophe in der Massenproduktion eines neuen Impfstoffs.

Die gesamten Industrie- und Chemiekapazitäten der Welt werden notwendig sein, um diese Herausforderung anzupacken. An vorderster Stelle und sofort sollte das industrielle und chemische Potential Deutschlands und insbesondere des Ruhrgebiets mobilisiert werden.

Und dennoch, wie oft kommt es vor, daß wir Bürger auffordern, sich dem Kampf anzuschließen für das Land, um eine Mission zu erfüllen - und wie oft hören wir das Gejammer: „Wir können nichts ändern!” oder: „Warum kämpfen? Es bringt ja sowieso nix!” „Es gibt ja doch keine Garantie, daß es was bringt.”

Louis Pasteur, der Mann, dem wir die Entdeckung des Impfstoffes zu verdanken haben, hatte selbst auch mit Leuten zu tun, für die alles sicher und klar sein mußte, bevor sie etwas machten, oder bevor sie sich auch nur erlaubten, darüber nachzudenken. Hier sei zitiert, was er ihnen sagte:

Friedrich Schiller überreicht die höchste Auszeichnung in der Schönheit denjenigen Geistern, die, wie Pasteur, diesen Idealen folgen und das tun, was richtig ist, ohne das Gefühl von trauriger Resignation, die dabei entsteht, wenn man nur „seine Pflicht erfüllen muß”, sondern aus freien Willen heraus, weil es ihr innigster Wunsch ist. Als Schiller darüber mit seinem Freund Körner diskutierte, erzählte er eine alte Geschichte neu:

Der fünfte Reisende ist nicht zwischen Pflicht auf der einen Seite und Leidenschaft auf der anderen Seite hin und hergerissen; was er in Freiheit will und was die Notwendigkeit von ihm verlangt, ist nicht verschieden voneinander. Er ist das, was Schiller eine Schöne Seele nennt. Nun, wieviele Leute können Sie als Schöne Seele bezeichnen? Und Sie selbst? Und trotzdem ist es klar, daß es, wenn wir, und viele mehr, keine Schönen Seelen werden, niemanden geben wird, der unsere Gesellschaft verteidigt, der eine echte Zukunft für die Menschheit verteidigen wird! Wenn es nicht die Schönen Seelen sind, die den Ausgang dieser Krise entscheiden, wer wird es wohl sein?

Aber Nein! Statt dessen sind zu viele Menschen mit dem Rechnen beschäftigt… der Berechnung von Kosten und Gewinn. Was springt für mich heraus, wenn ich die BüSo unterstütze? Und was würde ich dabei verlieren? Ist es das wirklich wert?

Und dort, ähnlich anderen Reisenden, laufen viele auf ihrem Weg schnurstracks an der Herausforderung mit blindem Gehorsam vorbei und vermeiden es, darüber nachzudenken.

Nun, bei so wenigen Schönen Seelen die Sie kennen, mögen Sie denken, daß unser Schicksal bereits besiegelt ist. Doch Friedrich Schiller hat sein ganzes Leben für diesen Moment gekämpft, um in solch einer großen Krise die Tore für ein Goldenes Zeitalter zu öffnen. Martin Luther King hat einst gesagt, daß wir nur in der Nacht die Sterne sehen können. Nun ja, heute, da wir dem schlimmsten Abgrund gegenüberstehen, muß sich die Menschheit zusammenraufen und das werden, was sie schon immer sein sollte. In seiner Jugend, hatte Schiller schon ein klares Bild, der menschlichen Fügung:

Was wir gewöhnlich sehen, entspricht eher der Ähnlichkeit des Teuflischen!

So war es auch bei Schiller, als die Guillotine Tag und Nacht in den Straßen von Paris erklang, Als Europa Opfer scheußlicher Kriege wurde, schrieb Schiller, daß

Wie er bereits früher sagte:

Schiller sagt uns, daß wir, wenn wir die Welt zu dem machen wollen, was sie sein sollte, uns selbst und viele andere in der Kunst, besonders in der Dichtkunst ausbilden müssen. Daß wir eine Fähigkeit entwickeln können für etwas, was Schiller bezeichnet als, „der schönste, edelste Trieb in der menschlichen Seele, die große Kette der empfindenden Natur,  nichts anders als die Verwechslung meiner Selbst mit dem Wesen des Nebenmenschen,” das heißt, „die allgemeine Liebe.” Und nur dann würden wir die Menschen werden, die die Welt „so wie sie sein sollte” bevölkern, um das endlich möglich zu machen.

Sie mögen skeptisch sein und sagen, daß immer noch so viele darauf beharren, störrisch geizige „Buchhalter“ zu sein, na ja, sie mögen nicht länger so bleiben wollen, wenn sie sehen, wohin diese Einstellung führt: während der wirtschaftliche Zusammenbruch voranschreitet, ist die furchtbare Kostenbesessenheit zurückgekommen und geht über in den Gesundheitssektor, wo menschliche Leben reduziert werden auf den Preis ihrer Behandlung, die Kranken und Alten zu „nutzlosen Essern“ werden, die man loswerden will, denn sie kosten zu viel. Tatsächlich, während diese Budget-Besessenen über das Bett des kranken Menschen schauen,  sagen sie „wir können nichts machen,“ „warum es versuchen? Es bringt ja sowieso nix,“ und ziehen den Stecker raus.

Also laßt uns nicht geizig sein und den Stecker für die Menschheit rausziehen, sondern laßt uns statt dessen massenhaft Schillers Impfstoff produzieren!

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Schillers Kriegserklärung an das „Ich kann ja doch nichts machen“!
- Neue Solidarität Nr. 21/2008
Deutschland braucht die Ideen Schillers, um zukunftsfähig zu werden!
- Neue Solidarität Nr. 21/2008
Nun kommt die Schillerzeit! Feier zu Schillers 248. Geburtstag in Frankfurt
- Neue Solidarität Nr. 47/2007
Schiller lebt!
- Internetseite des Schiller-Instituts