Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 25, 17. Juni 2009

Dr. Emanuels Probleme mit dem Hippokratischen Eid

Präsident Obamas Gesundheitsberater Ezekiel Emanuel, M.D., hat am 18. Juni 2008 im Journal of the American Medical Association (JAMA) eine Neuinterpretation des Hippokratischen Eides gefordert, um die „Kosten“ und „die Wirkung auf andere“ zu berücksichtigen. Der Bruder von Obamas Stabschef Rahm Emanuel gehört als Gesundheitsberater des von Peter Orszag geleiteten Haushalts- und Verwaltungsamts (OMB) und Mitglied des „Bundesrates für vergleichende Effizienzforschung“ zu den wichtigsten Köpfen hinter Obamas naziähnlicher „Reform“ der Krankenversorgung.

In dem Artikel schreibt Emanuel: „Wenigstens sieben Faktoren fördern die übermäßige Nutzung [der Krankenversorgung], von denen vier mit den Ärzten und drei mit den Patienten zusammenhängen. Erstens ist da die Frage der ärztlichen Kultur. Die Ausbildung an den medizinischen und Postgraduierten-Schulen betont die Gründlichkeit. Studenten, Praktikanten und Ärzte werden dazu angehalten und gelobt, bei der Untersuchung eines Patienten alle möglichen Diagnosen aufzuzählen, sowie die Tests mit denen sie bestätigt oder ausgeschlossen werden können. Man denkt: Je gründlicher die Einschätzung, desto intelligenter ist der Student oder Mitarbeiter. Auszubildende, die die unwahrscheinlichen  „Zebra-Diagnosen“ ignorieren, gelten als nicht sehr einsichtsvoll. In der medizinischen Ausbildung wird Gründlichkeit belohnt, und nicht Effizienz.

Diese Mentalität überträgt sich in die Praxis. Anerkennung durch die Kollegen erreichen die gründlichsten und aggressivsten Ärzte. Der vorsichtige Arzt gilt als nicht besonders kompetent, sondern eher als unzureichend. Diese Kultur wird noch verstärkt durch ein besonderes Verständnis der professionellen Pflichten, insbesondere wird die Mahnung des Hippokratischen Eides, ,Ärztliche Verordnungen werde ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meiner Fähigkeit und meinem Urteil’, verstanden als Gebot, alles für den Patienten zu tun, unabhängig von den Kosten und Wirkungen auf andere.“ (Hervorhebung hinzugefügt, d. Red.)

Emanuel will offenbar, daß die Ärzte künftig in ihrer Praxis mehr darauf achten, daß z.B. die Gewinne der Versicherungen nicht durch medizinisch gebotene Maßnahmen geschmälert werden. Auch die Nazis „sparten“ bei der medizinischen Versorgung von Patienten, die sie als „Belastung der Gesellschaft“ einstuften - wie z.B. Unheilbare, Behinderte und Juden.

Tony Papert