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Aus der Neuen Solidarität Nr. 51/2008 |
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Während Kriege gegen sogenannte „Schurkenstaaten“ geführt wurden, weil sie angeblich Terroristen unterstützen, bietet Großbritannien zahlreichen Terroristen eine sichere Herberge.
Die britische Regierung blockiert seit mindestens 2003 eine Forderung der indischen Regierung, die Terroristen der Laschkar e-Toiba (LeT) und ähnlicher islamisch-fundamentalistischer Netzwerke zu verfolgen; sie hat diese Forderung einfach ignoriert! Nach den jüngsten Schreckenstaten in Mumbai, die eben dieser Terrorgruppe zugeschrieben werden, ist es um so dringender, den sicheren Unterschlupf der Terroristen in Großbritannien zu schließen.
Die großen britischen Medien und ihre neoimperialen Verbündeten versuchen, „Pakistan“ für die Massaker von Mumbai verantwortlich zu machen. Aber nicht „Pakistan“ hat diese Anschläge organisiert, sondern eben jene Londoner City, die eine Destabilisierung betreibt, um zu verhindern, daß Indien als Schlüsselakteur bei der dringend notwendigen Umstrukturierung des Weltwährungssystems mitwirken kann. Lyndon LaRouches Vorschlag für ein „Neues Bretton Woods“ setzt ein Bündnis der USA mit Rußland, China und Indien voraus, um eine solche Neuordnung durchsetzen zu können. In der letzten Woche forderten Medien des britischen Empire wie z.B. The Australian in hysterischem Tonfall, Indien solle die „Ausbildungszentren“ der Terroristen in Pakistan und im pakistanisch kontrollierten Kaschmir bombardieren. Londons geistige Väter der separatistischen und religiösen Kriegsführung gegen souveräne Nationalstaaten wollen einen neuen Krieg zwischen Indien und Pakistan als Teil jener permanenten Kriegsführung, die LaRouche schon 1999 in seinem Video „Sturm über Asien“ als imperialen Plan des britischen Empire identifizierte.
Im Juli 2006, nach den blutigen Anschlägen auf die Mumbaier Eisenbahnen, bei denen 207 Menschen getötet und rund 600 verletzt wurden, konfrontierte der indische Premierminister Manmohan Singh den britischen Premierminister Tony Blair beim Gipfeltreffen der G-8 in St. Petersburg wegen der in London ansässigen Terroristen. Schon im Januar 2000 hatte EIR in einem Dossier dokumentiert, daß London der wichtigste Unterschlupf für Terroristen weltweit ist und die US-Regierung aufgefordert, Großbritannien auf die Liste der Staaten zu setzen, die Terroristen unterstützen.
Im September 2001, gleich nach den Anschlägen des 11. September in den Vereinigten Staaten, hatte auch der ägyptische Präsident Hosni Mubarak Großbritannien als „sicheren Hafen für Terroristen“ verurteilt. Mubarak wurde damals von der französischen Tageszeitung Le Figaro gefragt, warum er gesagt habe, London sei „der größte Stützpunkt des Terrorismus in Europa“. Seine Antwort, die in der Ausgabe vom 22. September 2001 veröffentlicht wurde, enthüllte, daß die Warnungen, die er persönlich und die Geheimdienste seiner Regierung Großbritannien und den Vereinigten Staaten übermittelt hatten, nicht beachtet wurden. Mubarak sagte: „Ich hatte [den damaligen Premierminister] John Major gewarnt, aber er hörte nicht auf mich. Ich wiederholte das in dieser Woche gegenüber BBC, als sie mich nach Personen fragten, denen Großbritannien Asyl gewährte. Ich habe [Premierminister] Tony Blair eine Botschaft übermittelt, in der ich ihm riet, vorsichtig zu sein.“
Sechs Tage später, am 28. September 2001, rügte Mubarak den damaligen britischen Außenminister Jack Straw bei dessen Besuch in Kairo, weil Großbritannien „Terroristen beherbergt... Ägypten hat Großbritannien aufgefordert, bestimmte Maßnahmen zu ergreifen, um terroristische Aktivitäten auf seinem Territorium zu unterbinden“, sagte Mubaraks politischer Berater Usama Al-Baz anschließend bei einer Pressekonferenz. Im Oktober 2001 wies Mubarak in einem Interview mit Al-Ahram erneut auf die Heuchelei der britischen Regierung hin: „Einige westliche Hauptstädte geben immer noch Terroristen Asyl, unter dem Vorwand, die Menschenrechte zu schützen.“ Aber die Stimmen, die Großbritannien als den wichtigsten Stützpunkt zum Schutz und zur Finanzierung von Terroristen identifizierten, wurden durch Drohungen des britischen Laufburschen im Weißen Haus, Dick Cheney, mit Präventivkriegen weitgehend zum Schweigen gebracht.
Die neuerlichen Anschläge von Mumbai machen es nun um so dringlicher, Großbritannien an den Pranger zu stellen und die dortigen Terroristennester endgültig auszuräuchern.
Schon am 11. Januar 2000 hatte Lyndon LaRouches Sprachrohr in den USA, das Magazin EIR, Außenministerin Madeleine Albright ein Memorandum vorgelegt, in dem diese aufgefordert wurde „Großbritannien auf die Liste der Terrorismus unterstützenden Staaten zu setzen“. Das Memorandum beruhte auf Informationen, die aus Ägypten und neun weiteren Staaten - Israel, Frankreich, Algerien, Peru, Türkei, Deutschland, Nigeria, Jemen und Rußland - stammten. Das Memorandum dokumentierte deren Proteste gegenüber Großbritannien, weil Terroristen in London Asyl, Geld und freie Hand zum Rekrutieren, Geldsammeln und zur Ausbildung bekommen. Das Memorandum wurde auch Vertretern des Verteidigungsministeriums, des Justizministeriums, dem FBI, der CIA und beiden Kammern des Kongresses übermittelt. Hätte man das umfangreiche Dossier und die Warnungen von Lyndon LaRouche („Die strategische Bedeutung des Anschlags gegen Indien“, Neue Solidarität 30/2006) ernstgenommen, hätten die Anschläge vom 11. September verhindert werden können.
Am 29. November 2008 veröffentlichte der Indian Express eine Titelgeschichte mit der Überschrift: „Dawood gab den Angreifern von Mumbai logistische Unterstützung“. Darin wird Dawood Ibrahim, eine zentrale Figur im Rauschgift-Schmuggel in Südasien, als wesentlicher logistischer Unterstützer hinter den jüngsten Kleinkriegsattacken in der indischen Stadt Mumbai identifiziert.
Auch wenn Dawood Ibrahim derzeit seine Basis in Karatschi/Pakistan und in Dubai hat, war er jahrelang eine zentrale Figur des organisierten Verbrechens in Mumbai und in dem an Nepal angrenzenden indischen Bundesstaat Bihar. Er schmuggelte Gold von und nach Indien und hatte Verbindungen zu den großen Netzwerken des Opium-Schmuggels in Südasien. 1999 und erneut 2001 wurde Dawood Ibrahim mit großen Terroranschlägen in Verbindung gebracht wie der Entführung eines indischen Verkehrsflugzeugs (1999), das in das von den Taliban kontrollierte Kandahar/Afghanistan umgeleitet wurde, und dem Angriff auf das indische Parlament (2001) in Neu-Delhi. Seit 2003 steht Dawood Ibrahim wegen seiner Verbindungen zu Al-Kaida und den in Indien und Pakistan operierenden Laschkar e-Toiba (LeT) auf der vom US-Außenministerium geführten Liste der internationalen Terroristen; er gilt als Aktivposten der mit dem britischen MI-6 verbundenen Elemente des pakistanischen Geheimdienstes ISI.
Dawood Ibrahims Goldschmuggel in Dubai ist Teil des britischen Offshore-Geldwäscheapparates, der seit der Zeit des Opiumkrieges der Britischen Ostindien-Gesellschaft im 19. Jahrhundert existiert. Aus amerikanischen Geheimdienstkreisen verlautete jüngst, daß die britischen Offshore-Operationen in der Karibik und auf der Insel Man im Ärmelkanal auf Dubai ausgeweitet wurden, um die Destabilisierung von Südwest- und Südasien zu erleichtern.
Die indischen Geheimdienste kamen nach dem Verhör mehrerer Attentäter von Mumbai zu dem Schluß, daß diese Anschläge nicht ohne die Unterstützung von „innen“ möglich gewesen seien. Inzwischen wurde nachgewiesen, daß immer noch mächtige Elemente des Apparats von Dawood Ibrahim, die in der Unterwelt von Mumbai eine dominierende Rolle spielen und mit Hilfe der „Bollywood“-Filmindustrie große Mengen illegalen Goldes waschen, eine wichtige Rolle bei den Anschlägen gespielt haben.
Die Rolle des Apparates der Rauschgift AG unter Dawood Ibrahim und seiner Verbindungen zu einer weiteren, von den Briten geförderten wichtigen Figur im Terrorapparat, Ahmed Omar Scheich, wurde von EIR schon seit fast einem Jahrzehnt hervorgehoben: Das Memorandum vom Januar 2000 wurde durch den Fall eben jenes LeT-Führers Omar Scheich veranlaßt. Die britische Rolle zeigte sich „bei der Entführung des Flugzeugs der Indian Airlines im Dezember 1999 und der Reaktion der britischen Regierung auf das Ersuchen eines der befreiten Terroristen aus dem Kaschmir, Ahmed Omar Scheich, freies Geleit nach England zu erhalten. Scheich, ein britischer Staatsbürger, wurde in Indien wegen seiner Rolle bei der Entführung von vier britischen Staatsbürgern und einem Amerikaner im Jahr 1995 angeklagt und verurteilt.“
Die Briten versprachen Scheich zunächst freies Geleit nach Großbritannien und daß sie ihn nicht vor Gericht stellen oder nach Indien ausliefern würden, änderten ihre Haltung jedoch auf internationalem Druck.
Ahmed Omar Scheich ist ein Geschöpf des britischen Geheimdienstes. Der Student der Forstschule und der London School of Economics (LSE) wurde nach Angaben amerikanischer und indischer Geheimdienste vom MI-6 rekrutiert und in Bosnien eingesetzt, bevor er in Südasien wieder auftauchte. Nachdem er vom Balkan nach Großbritannien zurückgekehrt war, verließ Scheich die LSE und flog in Trainingslager in Afghanistan, von wo aus er 1995 nach Indien ging, um sich an der Entführung zu beteiligen. Nachdem er durch die Entführung des indischen Flugzeugs freigekommen war, blieb er in Afghanistan; heute sitzt er in Pakistan in Haft wegen der Entführung, Folter und Ermordung des amerikanischen Journalisten Daniel Pearl. Scheich ist auch immer noch einer der Hauptverdächtigen als Organisator der Anschläge des 11. September.
Ende 2001 machten führende Staatsmänner mobil gegen London als den Ort, wo Terroristen als „unterdrückte Menschen“ eine Heimat finden können. Aber die von dem britischen Aktivposten Dick Cheney kontrollierte Regierung Bush brachte den Aufschrei zum Schweigen. Dennoch hier eine kleine Auswahl aus den ausführlichen Berichten des Jahres 2001, in denen das britische Terrorzentrum identifiziert und als „Londonistan“ bezeichnet wurde:
Michele Steinberg
Lesen Sie hierzu bitte auch: Britische Nachrichtendienste hinter dem Massaker von Mumbai - Neue Solidarität Nr. 50/2008 USA setzen Wechsel an ISI-Spitze durch - Neue Solidarität Nr. 42/2008 SCO bestätigt ihre Rolle für die Stabilität Eurasiens - Neue Solidarität Nr. 39/2008 Rußlands Reaktion auf die Provokationen des Westens - Neue Solidarität Nr. 36/2008 Der Hunger sucht Zentralasien und Pakistan heim - Neue Solidarität Nr. 17/2008 Briten wollen ihre eigenen Taliban - Neue Solidarität Nr.8/2008 Die Bundeswehr muß sofort aus Afghanistan abgezogen werden! - Neue Solidarität Nr. 7/2008 |
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