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Aus der Neuen Solidarität Nr. 1-2/2007 |
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Von Lyndon LaRouche
Auf dem Bundesparteitag der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) am 17. Dezember 2006 in Frankfurt am Main hielt Lyndon LaRouche die Abschlußrede, die wir hier leicht gekürzt abdrucken.
Unsere internationale Organisation hat sich dem Ziel verschrieben, die Zivilisation vor der Katastrophe, auf welche die Welt seit dem Tode des amerikanischen Präsidenten Franklin Roosevelt zusteuert, zu bewahren. Roosevelt war damals entschlossen, den Kolonialismus auf der Welt abzuschaffen. Das hat er im Krieg, kurz vor seinem Tod, gegenüber Churchill beteuert. Hätte er länger gelebt, wäre der Kolonialismus über Nacht verschwunden. Mit den Vereinten Nationen, wie er sie entwarf, wollte Roosevelt einen Verbund souveräner Nationalstaaten auf dieser Erde schaffen, um in enger Zusammenarbeit das mit Kolonialismus und ähnlichen Praktiken verbundene Unrecht zu beenden. Auf diesem Planeten sollte endlich eine Gemeinschaft von Nationalstaaten entstehen, die im Geiste des Westfälischen Friedens ihren gemeinsamen gegenseitigen Fortschritt anstreben.
Truman machte sich (nach Roosevelts Tod) sofort daran, die wesentlichen Teile des Programms von Roosevelt zu sabotieren. Roosevelts Programm in Bezug auf das internationale Währungssystem lief zwar noch einige Jahre weiter. Das war das Bretton-Woods-System, das auch hier in Deutschland verwendet wurde. Doch ab Mitte der 60er Jahre, nach der Ermordung Kennedys, begann die Sache zum Teufel zu gehen.
Die eigentliche Ursache des Problems, vor dem wir heute auf der ganzen Welt stehen, war von Anfang an das anglo-holländische liberale System. Das waren die Leute, die Hitler an die Macht brachten. Später machten die Briten eine Kehrtwende und schlossen sich Roosevelt im Kampf gegen Hitler an. Und Roosevelt wollte gegen Ende des Krieges jenes System durchsetzen, das ich beschrieben habe. Die Briten waren dagegen. Sie wollten nicht, daß es die Vereinigten Staaten in der gegenwärtigen Form überhaupt geben sollte. Sie wollten kein System, das gegen die anglo-holländischen liberalen Finanzinteressen in London wäre – dieselben Interessen, die heute über die Europäische Zentralbank und ähnliche Institutionen in ganz Europa das Sagen haben und die ungestört eine Politik betreiben wollen, die man „Globalisierung“ nennt. Ihr Ziel ist die Schwächung und Abschaffung des Nationalstaates und die Errichtung eines Imperiums venezianischer Art wie im Mittelalter, mit dem die anglo-holländischen Liberalen, die nichts anderes als die Nachfolger der venezianischen Bankiers sind, letztlich die Welt beherrschen wollen. Genauso, wie man es heute mit den „Heuschrecken“ und ähnlichen Erscheinungen sieht. Ihr Ziel ist die Errichtung einer solchen Welt!
Die Welt befindet sich nicht nur am Rande einer Depression. Sie steht kurz vor einem völligen Zusammenbruch, vergleichbar, aber noch schlimmer als das sogenannte finstere Zeitalter im Mittelalter. Aber das kann verhindert werden. Man muß dazu das Weltwährungssystem ändern, man muß es nach dem Vorbild des Bretton-Woods-Systems neu organisieren. Wenn die Nationen zusammenarbeiten, kann diese Reorganisierung gelingen. Man könnte den Dollar als Referenzwährung für die ganze Welt bei festen Wechselkursen fixieren. Das würde den Kollaps aufhalten.
Das gesamte Bankenwesen muß einem Konkursverfahren unterzogen werden, während seine notwendigen Funktionen weiterlaufen. Wir müssen umfangreiche Investitionskredite bereitstellen, um neue Industrie und Infrastruktur aufzubauen. Ohne das gibt es keinen Aufschwung, keine Hoffnung.
Geschichtlich gesehen sind wir nur wenige Stunden von dem Unheil entfernt.
Die Abhilfe kann nur von einem Land auf dieser Welt kommen: den Vereinigten Staaten. China ist dazu nicht in der Lage, auch nicht Indien, Europa, Deutschland oder Rußland. Aber wenn die USA vorangehen, können andere Nationen mit ihnen kooperieren, und etwas in diese Richtung geschieht bereits.
Symptomatisch dafür ist das, was die Baker-Hamilton-Kommission in Washington vorgelegt hat. Unter den Vorschlägen des Baker-Hamilton-Berichts sind Vorschläge, die wir schon 2004 auf den Tisch gebracht haben – z.B. daß Länder wie Syrien, der Iran und andere bei der Lösung der Nahostkrise mitarbeiten, mit Friedensverhandlungen zwischen Israel und Palästinensern im Mittelpunkt, um als Lösung für den anhaltenden Irakkrieg die gesamte Region zu stabilisieren. Dieser Vorschlag ist im wesentlichen im Baker-Hamilton-Bericht enthalten.
Der Baker-Hamilton-Bericht ist das Produkt einer Entwicklung, das Ergebnis stand noch nicht fest, als die Kommission anfing. Als Baker und Hamilton feststellten, wie verrückt Präsident Bush wirklich ist, wußten sie, daß sie einen umfassenden Vorschlag vorlegen mußten, nicht bloß ein paar Anregungen. Sie dachten sich: „Wir müssen ganze Arbeit leisten. Wir müssen den israelisch-palästinensischen Frieden darlegen, denn ohne den sogenannten Madrid-Prozeß gibt es für den Nahen Osten und Südwestasien keine Hoffnung." Sonst lassen sich die Einzelteile nicht zusammenfügen. Ohne die Aufnahme normaler diplomatischer Beziehungen mit dem Iran, ohne die Einbindung Syriens, ohne Einschaltung der Türkei, Ägyptens und aller anderen Länder der Region in die Verhandlungen gibt es keinerlei Hoffnung, einen vollständigen Niedergang der Nahostlage zu vermeiden – und daraus könnte wiederum ein Weltenbrand wie der Zweite Weltkrieg entstehen.
Die Baker-Hamilton-Kommission hat das erkannt, und zu ihrem Bericht haben viele ihren Beitrag geleistet, mich eingeschlossen. Ich habe zwar nicht direkt mit der Kommission zusammengearbeitet, aber ich war an dem Prozeß beteiligt, und ich habe mich sehr für eine solche Einigung eingesetzt. Jetzt haben sie es so angenommen! Und sie versuchen, es dem Präsidenten einzutrichtern. Aber wir alle wissen, daß dazu Cheney gestürzt werden muß. Und daß man Bush entweder hermetisch abriegeln oder des Amtes entheben muß. Selbst die Familie Bush sagt: „Am besten stecken wir ihn in einen Käfig, aber in einen schönen. Haltet ihn unter Kontrolle." Es gibt viele Bemühungen in der Richtung.
Entscheidend ist aber folgendes. Wir wissen, wie es um die Wirtschaft bestellt ist. Wir wissen, wie nahe wir einer Zusammenbruchskrise sind: nicht bloß einer Depression, sondern einem vollständigen Zusammenbruch, der zu einem Massensterben auf diesem Planeten führen könnte! Die Weltbevölkerung könnte von sechs Milliarden auf unter eine Milliarde absinken. Diese Möglichkeit besteht durchaus, wenn weltweit wirtschaftliches Chaos ausbricht! Ohne weltweite Kooperation gibt es keinen Weg, um zu verhindern, daß die Depression in ein finsteres Zeitalter einmündet. Wir sind höchstens Monate von diesem Zeitpunkt entfernt, und man muß eine Entscheidung treffen.
Wenn man die Lage so sieht, muß man zwangsläufig zu der Auffassung kommen, daß „normales“ politisches Denken in einer solchen Lage nicht mehr funktioniert. Die Zeit ist äußerst knapp. Es muß eine abrupte Wende in der Politik geben. Die Macht der Banken und der Hedgefonds muß gebrochen werden. Man muß die Banken in praktisch allen Ländern, wenigstens aber in Europa und Nord- und Südamerika, unter staatliche Konkursverwaltung stellen: in den USA das Federal Reserve System, in Europa die Europäische Zentralbank.
Wir müssen zurück zum Nationalstaat. Nationale Bankensysteme müssen nach Konkursrecht reorganisiert werden. In Deutschland zum Beispiel muß wieder eine umfangreiche Kreditvergabe wie unter dem System der D-Mark erfolgen. Wir brauchen niedrigverzinste Investitionskredite für langfristige, kapitalintensive Infrastrukturentwicklung, als Motor für den Wiederaufbau der Industrie.
In Deutschland müssen die 10% der Bevölkerung, die jetzt arbeitslos sind, wieder in Beschäftigung gebracht werden. Ohne solche Maßnahmen ist das Problem nicht zu lösen. In Italien und Frankreich herrschen ähnliche Probleme. Europa wird zu einer nachindustriellen Gesellschaft. Das sieht man am besten in Berlin: Eine Stadt wird kaputtgemacht! Sie soll sich selbst umbringen, sie soll sterben! Eines der großen Industriezentren Europas geht unter und soll ein nachindustrielles Zentrum werden. Die Stadt kann nicht genug Steuereinnahmen aufbringen, um ihre Einwohner zu erhalten. Unter den heutigen Bedingungen der vereinbarten Verträge und ihrer versteckten Klauseln ist das der Stadt praktisch verboten. Doch ohne eine Reindustrialisierung Berlins hat Deutschland kaum eine Chance.
Wir brauchen in ganz Eurasien eine auf 50 Jahre angelegte langfristige Entwicklung mit modernster Technik. Wir müssen heute massiv in die Kernenergie, in Wassersysteme und ähnliches investieren. Holt Don Quichotte, um die vielen Windmühlen loszuwerden! Bauen wir ein neues System auf. Das geht, wenn die nötigen Veränderungen vorgenommen werden.
Wie lassen sich solche revolutionären Veränderungen bewirken? Mit revolutionären Menschen. Und wo findet man diese revolutionären Menschen? Dort, wo auch die Amerikanische Revolution ihre Revolutionäre fand. Die Amerikanische Revolution wurde vor allem von Menschen gemacht, die zwischen 19 und 25 Jahre alt waren. Das waren die Anführer der Amerikanischen Revolution. Dazu noch Benjamin Franklin, ein alter Kauz wie ich. Jeder große Moment in der Geschichte braucht als Führung junge Erwachsene zwischen 18 und 35 – wobei 35 schon ziemlich alt ist.
Aber noch etwas ist wichtig. Man kann junge Menschen oft nicht einfach so nehmen, wie sie sind, denn Jugendliche können auch ziemlich schlimm sein. Sie können wie Tiere werden, Neoteniker, die geistig und emotional auf den Stand eines zwölf- oder gar zweijährigen Kindes zurückfallen. Wenn sie heranwachsen, kann das ziemlich destruktiv werden. Deshalb muß man Jugendliche entwickeln.
Das Hauptproblem unserer heutigen Kultur liegt darin, daß sie keine Kreativität erlaubt. In den Universitäten wird keine Kreativität mehr gefördert. Das Wort „Kreativität“ gibt es zwar noch, doch es ist jedes Inhalts beraubt. Im Grunde ist „Kreativität“ heute nur noch Masturbation.
Man darf nur noch „lernen“, wie man etwas macht – wie ein Affe, der ein paar Kunststücke lernt. Die ganze Computerindustrie ist so: Man lernt ein paar Tricks mit einem Spielzeug namens Computer. Vom Standpunkt menschlichen Verhaltens spielt sich dabei geistig nichts ab, was wesentlich mehr wäre, als was auch ein Schimpanse könnte! Um einen Computer zu entwerfen und zu bauen, braucht man noch ein wenig Wissenschaft, ihn aber nur zu benutzen, erfordert nicht wirkliche Kreativität. Man braucht technische Fertigkeiten, aber keine spezifisch menschlichen, schöpferischen Fähigkeiten.
Menschliche Fähigkeiten braucht man, um universelle physikalische Prinzipien zu entdecken, wofür Keplers Entdeckung der Schwerkraft beispielhaft ist. Die meisten, die heute Physik studieren, wissen gar nicht, was Kepler wirklich entdeckt hat! Sie wissen im Grunde gar nicht, was Gravitation wirklich ist. Sie meinen nur, es zu wissen. Aber was sie kennen, ist nur eine Formel, die man „Gravitation" nennt. Und sie glauben, Newton, der noch nicht einmal einen Apfel finden konnte, hätte die Schwerkraft entdeckt!
Der geistige Prozeß von Keplers Entdeckung der Schwerkraft drückt wahre Kreativität aus. Wir benutzen Keplers Entdeckungsprozeß bei der Erziehung der Jugendbewegung, und das nicht nur, weil sie es wissen sollten, sondern weil Kepler etwas gelang, was niemand sonst je so beschrieben hat. Kepler hat in seinen Büchern und Papieren über Jahrzehnte hinweg Schritt für Schritt im einzelnen beschrieben, wie er den Prozeß von Experiment und Entdeckung erlebte. Ausgehend vom Mysterium Cosmographicum bis hin zu seinen späten Schriften können junge Leute heute Keplers Entdeckung des Gravitationsprinzips Schritt für Schritt nacherleben. Genau das tun zur Zeit mehrere Gruppen von Jugendlichen in den USA. Sie vollziehen Schritt für Schritt nach, was Kepler entdeckte: jede seiner Messungen, jedes seiner Experimente, alle Probleme, die sich ihm stellten, und wie er sie löste. Zuerst beschäftigten sie sich mit der Gravitation, als nächstes werden sie sich mit dem Aufbau des Sonnensystems befassen.
Wenn sie damit fertig sind, werden sie nachvollziehen, wie Gauß mit Hilfe von Kepler die Asteroiden und anderes untersuchte. Danach führen wir sie an die fortgeschrittene Dynamik, d.h. Riemanns physikalische Dynamik heran. Damit werden unsere jungen Leute eine bessere Grundausbildung bekommen als an jeder Universität. Nur ganz wenige Universitätsabsolventen wissen überhaupt etwas von Riemannscher Dynamik. Und wenn man nichts von Riemannscher Dynamik weiß, kann man in der Wissenschaft nicht viel Nützliches anfangen. Wer nicht weiß, wie die Kernfusion abläuft, und vergleichbares beherrscht, der ist als Wissenschaftler für die nächsten 25 Jahre nicht viel nütze.
So werden wir es machen.
Man sucht gescheite junge Leute, die, wenn sie eine gute Hochschulbildung erhalten, tatsächlich kreative Genies werden, die wir so dringend brauchen - nicht bloß große Namen in einem Gebiet, sondern wirkliche große, fähige Genies, die darin erfahren sind, eigene neue Entdeckungen zu machen. Das ist das Ziel unseres Jugendprogramms.
Eine weitere zentrale Frage ist die Musik. Man muß die Lösung für das sogenannte pythagoreische Komma und dessen Funktion in der Polyphonie finden, wie das Furtwängler oft hervorragend zum Ausdruck gebracht hat. Wer sich nicht darin geübt hat, diese Anpassung im Kontrapunkt tatsächlich zu entdecken, wodurch das Ganze überhaupt erst Sinn macht, wer nicht die emotionale Wirkung dieser Entdeckung in sich spürt, der kann nicht schöpferisch denken.
Entscheidend ist: In der heutigen Gesellschaft, die klassische Musik und klassisches Drama in eine Kategorie steckt und die Naturwissenschaft in eine andere, und die beide voneinander getrennt hält, wird der Schüler zwar die Formeln lernen und Experimente kennenlernen, aber er wird nicht an ein Prinzip glauben. Er glaubt an eine mathematische Formel, aber nicht an ein Prinzip. Wenn sich hingegen der gleiche Mensch, der wissenschaftlich arbeitet, auch an Chorarbeit beteiligt und lernt, wie man in einem Chorwerk zu dieser Übereinstimmung gelangt, die dem pythagoreischen Komma entspricht, dann weiß er, was ein Prinzip ist. Er spürt es. Denn Kunst ist ein sozialer Vorgang. Man braucht dazu die gleiche Geisteshaltung wie bei einer naturwissenschaftlichen Entdeckung. Wenn man Wissenschaftler sein will, muß man also nicht nur wissen, was die Bedeutung eines physikalischen Experiments ist, sondern man muß auch eine Leidenschaft für Erkenntnis besitzen. Und menschliche Leidenschaft ist ein sozialer Ausdruck.
Schöpferische Leidenschaft ist wie Liebe. Liebe ist eine schöpferische Emotion von sozialem Charakter. Man muß den Vorgang der Liebe im sozialen Sinn mit dem Vorgang der Entdeckung universeller Naturprinzipien verbinden. Wenn beides in einer Person zusammenfällt, hat man eine schöpferische Persönlichkeit: ein wahrer Mensch.
Alle Menschen werden mit menschlichen Fähigkeiten geboren, nur werden diese Fähigkeiten nicht wirklich entwickelt.
Das ist besonders so, seit zwischen 1945 und Anfang der 50er Jahre die „68er Generation“ erfunden wurde. Mit Hilfe des Kongresses für Kulturelle Freiheit wurde die Kreativität aus den Lehrplänen gestrichen. Aus den Universitäten weltweit verschwand die Kreativität. Künstlerische Kreativität starb ab, die klassische Kunst wurde zerstört. Aufführungen klassischer Kunst heute sind eine Farce! Sie wurde bewußt zerstört. Wir müssen sie neu erschaffen, damit sich wieder eine ganze Persönlichkeit entwickeln kann, die künstlerische Leidenschaft und Leidenschaft für wissenschaftliche Entdeckungen als die gleiche emotionale Erfahrung empfindet. Bei einigen Jugendlichen wird das bereits deutlich. Wenn sie Musik machen und Wissenschaft betreiben, erleben sie, daß die Leidenschaft bei der Erkenntnis eines physikalischen Prinzips des Universums die gleiche ist wie die in der Kunst – etwa bei Bachs Motette Jesu, meine Freude, die eine Herausforderung in diese Richtung ist.
Wenn man solche Leidenschaft für sich entdeckt, taucht die nächste Frage auf: Was bedeutet solche Leidenschaft für die sozialen Beziehungen?
An was soll man glauben? Was ist unser Eigeninteresse? Ich bin 84 Jahre alt, und ich kann versichern: Wir alle müssen einmal sterben. Der eine früher, der andere später. Aber sterben werden alle einmal. Was ist also der Sinn des Lebens, wo man doch sterben muß?
Der Sinn des Lebens liegt darin, daß uns die Unsterblichkeit sicher ist. Nicht unbedingt so, wie es manche Pfarrer predigen, sondern wahre Unsterblichkeit. Worin liegt diese Unsterblichkeit? Darin, daß mein Leben etwas für die Zukunft der Menschheit bedeutet. Daß man, wenn man stirbt, etwas beigetragen haben wird, was in die Kultur der Gesellschaft eingebettet ist und zum Nutzen der kommenden Menschheit an die nächsten Generationen weitergegeben wird. Der tote Körper, der seine Funktionen eingestellt hat, ist nicht das Ende. Denn unser Beitrag lebt in der Kultur weiter. Es muß nicht einmal ein ganz neuer, eigenständiger Beitrag sein. Selbst wenn man nur frühere grundlegende Entdeckungen aufgreift, hat man diese mehr Menschen zugänglich gemacht. Von diesem Standpunkt kann die Zukunft auf einen zurückblicken und sagen: „Dein Leben war notwendig. Du bist unsterblich. Du hast deine Unsterblichkeit verdient.“
Menschen wie ich machen Revolutionen und werden damit alt, und man erlebt eine Enttäuschung nach der anderen, wenn Dinge, die gestern oder innerhalb einiger Jahre oder eines Jahrzehnts hätten gelöst sein sollen, immer noch ungelöst bleiben. Trotzdem machen wir weiter. Ja, die Probleme werden sogar noch schlimmer, wie wir das in den letzten 25-30 Jahren erlebt haben, doch man macht weiter. Man wird älter dabei. Man fährt nicht die gewünschte Ernte ein, kein reiches, gesundes, hohes Alter, wo man alles tun kann – etwa zum Mond oder zum Mars fliegen. Man wird tot sein, bevor das möglich ist!
Weswegen lebt man also? Man lebt für das, was man mit seinem Leben bewirkt, nicht nur für das, was man als sterbliches Wesen erlebt. Wichtig ist, welche Folgen unser Leben für die Menschheit hat. Wenn man keine solche Zukunftsorientierung hat, über die Grenzen der eigenen vergänglichen Existenz hinaus, bleibt nicht viel übrig. Dann ist man wie ein Affe: Wenn man stirbt, ist man weg! Man hat keinen bleibenden Beitrag geleistet... bestenfalls einen weiteren Affen erzeugt.
Ganz anders ist es, wenn man wirklich Mensch ist, wie es alle großen Künstler, alle großen Wissenschaftler und Staatsmänner gewesen sind. Wie Solon: Er wurde besiegt, aber eigentlich doch nicht besiegt, denn das, wofür er stand, lebte in der gesamten Geschichte der europäischen Zivilisation bis heute als Idee, als Erinnerung, als Prinzip fort. Das gleiche gilt für jeden, der in seinem Leben nicht nur sinnlich Vergnügen haben will, sondern daran denkt, was er für die Menschheit tut. Dann kann man mit einem Lächeln sterben, denn man weiß, daß das, was man getan hat, Gutes für die Zukunft wirken wird.
Menschen mit dieser Einstellung können Revolutionäre sein. Und wir brauchen Revolutionäre. Ein Revolutionär zu sein, heißt vor allem, mehr Revolutionäre zu schaffen, d.h. schöpferische Menschen zu entwickeln. Nicht bloß Menschen, die immer nur das gleiche tun, die irgendwas gelernt haben, die angesehen, mächtig oder reich sind, sondern schöpferische Menschen! Nur schöpferische Menschen sind wichtig, weil sie einen Beitrag für die Menschheit leisten. Das rechtfertigt ihr Leben – theologisch und auch sonst.
Wer so ist, der ist ein Revolutionär. Er glaubt nicht daran, daß es die Welt abläuft wie eine Schnur. Er glaubt nicht an Entropie. Er glaubt nicht, daß das Universum auf ewig festgelegt ist, wie es einige religiöse Spinner tun.
Das Universum ist ganz anders. Unser Sonnensystem war einmal eine einzelne, sich schnell drehende Sonne. Sie war da draußen im All, ganz einsam und auf sich allein gestellt. Sie drehte und drehte sich, sehr schnell. Zu schnell – ihr wurde ganz schwindelig dabei! Sie schleuderte etwas Materie von sich, in der Form von Plasma, das sich wie eine Scheibe um die Sonne anordnete, etwa so wie die Ringe um den Saturn. Doch dieses Plasma war kohärent organisiert, es war polarisiert. Auf diese Weise ließ die Sonnenstrahlung, die über die Kernfusion normalerweise kein Element höher als Eisen erzeugen würde, die 92 Elemente des Mendelejewschen Periodensystems entstehen, bis später der Mensch durch Fusionsprozesse auch die transuranischen Elemente schuf.
Diese Materie, die die 92 Elemente samt aller Isotope enthielt, wurde dann wie in einem Destillationsprozeß in orbitale Umlaufbahnen geschleudert. Sie verteilte sich auf den Bahnen, die – wie Kepler feststellte – ellipsenförmig sind, und kondensierte in Planeten und Monde, genauso wie Gauß es beschrieb.
Auf diese Weise hat die Sonne das Sonnensystem erzeugt! Das Sonnensystem entwickelt sich. Es gibt grundlegende physikalische Entwicklung, wobei ganz neue Dinge entstehen. Man fragt: „Was ist denn das? Gott ist schöpferisch? Heißt das, das Universum ist nicht entropisch? Es ist antientropisch? Es ist kreativ?“
Und wir Menschen? Wir sind das Abbild des Schöpfers. Unsere Bestimmung ist, schöpferisch zu sein. Unsere Bestimmung ist, höhere Organisationszustände zu schaffen. Ich glaube, es ist unser Schicksal, einmal das ganze Universum zu beherrschen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber wir werden in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten einen kleinen Schritt in diese Richtung machen. Der Mensch wird das Universum verändern. Wir schicken uns an, den nahen Bereich des Sonnensystems, bis zum Mars, zu regieren. Und wir werden weiter fortschreiten. Wenn wir uns höhere Energiebereiche erschließen, Materie-Antimateriereaktionen und vergleichbares, dann wird es uns möglich werden, auch zum äußeren Bereich des Sonnensystems zu reisen.
Wir werden die Planeten verwandeln. Wir werden den Mars „vererden", sozusagen terra-risieren, d.h. mit Hilfe des Terraforming umwandeln. Das beginnt bereits. Der Mars wird wissenschaftlich erkundet. Es finden sich dort womöglich Isotope, die es auf der Erde gar nicht gibt. Wir werden wohl chemische Reaktionen finden, die es auf dem Mars gibt oder gab, die es auf der Erde nicht gibt. Der Mensch erkundet das Sonnensystem, nicht nur wie früher die Pioniere hier auf der Erde, die mit Planwagen und Schiffen loszogen, um neue Kontinente zu finden, sondern um das Sonnensystem besser zu verstehen und uns in die Lage zu versetzen, darin Dinge zu tun, die bisher nicht möglich waren.
Wer so denkt und sich um die Zukunft der Menschheit Gedanken macht, der ist überzeugt, daß das Leben ein Privileg ist. Selbst noch im Alter von 84 Jahren, wenn man nur noch kurze Zeit hat. Denn man hat die Möglichkeit, etwas zu tun, was der gesamten Menschheit nützt. Ob man es selbst noch genießen kann oder nicht, ist nicht so wichtig. Wichtig ist, daß man es möglich macht, daß man diesen Beitrag leistet.
Einige unserer jungen Leute denken genauso. Sie mögen etwas freakig aussehen, sie haben nicht viel Geld. Warum sind sie trotzdem so engagiert? Weil sie in sich den Antrieb spüren, diese Gesellschaft zu verändern, aus diesem Chaos etwas Vernünftiges zu machen. Sie wollen dafür sorgen, daß ihr Leben etwas bedeutet – vielleicht noch nicht für ihre persönliche Zukunft, aber auf jeden Fall in späteren Zeiten. Man denkt an all die Generationen, die ausgelöscht wurden, in Europa wie in anderen Teilen der Welt. Man denkt an die Zustände in Afrika, wo unzählige Menschen durch Seuchen und anderes hinweggerafft werden. Was tun wir dagegen? Können wir eine Ordnung schaffen, die sicherstellt, daß zukünftig solche Probleme gelöst werden? Werden wir die Welt so verbessern, daß es sich für alle lohnt, darin zu leben? Und wenn wir bei diesem Bemühen unser Leben lassen müssen, ist das wirklich so schlecht? Wo wir ohnehin alle sterben müssen? Besser als Held für die Menschheit sterben denn als Tagedieb, der im Leben immer bloß Spaß haben wollte.
Schuld an dem ganzen Schlamassel heute ist vor allem die Erfindung der „68er-" oder Babyboomer-Generation. Die haben sich nicht selbst erfunden. Sie wurden künstlich geschaffen. Das war ein Plan, eine Politik, und die lautete: „Es darf keine zweiten Vereinigten Staaten geben. Das anglo-holländische liberale System muß weiter herrschen, in dem die Menschen niemals so schlau werden, daß sie ihre Freiheit erlangen. Sie dürfen keine Regierung haben, über die sie selbst bestimmen. Gruppen von Bankiers sollen sie wie Parasiten beherrschen." Das ist das anglo-holländische liberale System der sogenannten „Globalisierung“!
Dieses System soll die Menschen dumm halten. Diese Leute wollen, daß wir dumm sind. Sie wollen, daß die Menschen ein paar Dinge tun können, so wie man will, daß Kühe oder Esel ein paar Dinge tun könnten. Aber wahre, denkende Menschen wollen sie nicht. Denkende Menschen sind Bürger. Sie sehen sich untereinander nach politischen moralischen Grundsätzen als gleich an. Sie fühlen sich aber auch als verantwortliche Bürger, nicht wie Parasiten, die nur Spaß und Befriedigung haben wollen. Sie fühlen sich verantwortlich dafür, einen Beitrag für die Zukunft der Menschheit zu leisten.
Unsere jungen Leute sind Revolutionäre. Sie haben sich einer Sache verschrieben: Sie wollen etwas mit ihrem Leben anfangen, was ihrem Leben einen Sinn gibt. Es ist zwar eine begrenzte Zahl, aber Sie sollten einmal sehen, was eine begrenzte Zahl von einigen hundert in den Vereinigten Staaten alles auf die Beine stellen kann! Sie haben die amerikanische Politik verändert! Die Idee kam von mir, aber sie haben sie umgesetzt. Sie haben den Ausgang der letzten Wahl entscheidend beeinflußt.
Die Lage war so, daß man bei der Kongreßwahl im November mit einer hauchdünnen Mehrheit der Demokraten im Repräsentantenhaus rechnen konnte, wenn überhaupt. Der Senat wäre weiter von den Republikanern kontrolliert worden. Die Jugendlichen stellten alles auf den Kopf. Sie gingen auf die Straßen und organisierten die Leute mit meiner Methode. Sie entwickelten ihre eigenen Ideen, aber sie benutzten dabei die Methode, die wir ihnen mitgegeben haben. Wir organisierten sie zu einer Kraft, die das schaffen konnte. Und sie haben es geschafft!
Die jungen Leute fanden heraus, wo an den Universitäten die „Leichen im Keller liegen". Sie organisierten die Studenten und auch einige Professoren, um sie von Lynne Cheneys faschistischer Kontrolle an den Universitäten zu befreien. Goebbels hätte Lynne Cheneys ACTA, eine faschistische Organisation, geliebt und wäre wahrscheinlich neidisch auf sie gewesen.
Mit der gleichen Organisierungsmethode, die die LaRouche-Jugendbewegung in Berlin benutzt, haben wir in den Vereinigten Staaten den Erdrutschsieg der Demokratischen Partei im Repräsentantenhaus zustande gebracht. Mit dieser Methode wurde eine Art Massenbewegung katalysiert. Die Wahlbeteiligung junger Leute im Alter zwischen 18 und 35 Jahren stieg um 10%, und diese 10%ige Zunahme führte zu dem Erdrutschsieg. Und wenn der Parteivorsitzende der Demokraten Howard Dean – den ich nur noch „Coward“ (Feigling) Dean nenne – nicht gewesen wäre, hätten die Demokraten sogar noch zehn Sitze mehr im Repräsentantenhaus gewonnen.
Doch wir ließen nicht locker, und in einer Nachwahl im Landkreis Bexar (in der Nähe von San Antonio in Texas) haben wir einen von diesen zehn Sitzen zurückerobert. Das war unser Sieg. Nachdem durch unseren entscheidenden Einsatz der Wahlsieg für die Demokraten absehbar war, kam auch Bill Clinton nach Texas. Er ist ein Verbündeter von mir bei den Demokraten, ebenso wie der Wahlkampfspezialist James Carville. Clinton unterstützte unsere Bemühungen in diesem Wahlkreis, und es gelang ihm, die ganze Gegend zu mobilisieren. So gelang ein wahrer Erdrutschsieg über einen langjährigen republikanischen Amtsinhaber.
Das war der Erfolg unserer Jugendlichen. Denn sie verkörpern Kreativität. Und mit der gleichen Methode, mit der die schon etwas reifere LYM in den USA organisiert, wollen wir den Kern einer Jugendbewegung in Europa schaffen, die wirklich revolutionär ist. Wer sich in der heutigen Lage nach den bestehenden Spielregeln richtet, ist hoffnungslos verloren. Aber mit dieser Methode schafft man um die Menschen, die wirkliche Veränderungen wollen, ein revolutionäres Potential.
In dieser Lage befinden wir uns jetzt. Wenn die Vereinigten Staaten nicht in kurzer Frist das Notwendige tun, wird es kaum mehr eine Zivilisation auf diesem Planeten geben, und das auf lange Zeit. Deutschland und Europa können nichts ausrichten. Rußland mag etwas versuchen, aber es wird es nicht schaffen. China und Indien werden nichts unternehmen. Wenn wir es nicht in den Vereinigten Staaten schaffen und Europa und andere dazu bewegen, mit uns zusammenzuarbeiten, gibt es für die Zivilisation keine Chance.
Die Lage ist fast so wie damals bei Roosevelt: Die Nazis beherrschten Europa. Die Nazis waren lediglich das Werkzeug der anglo-holländischen Liberalen. Die Leute, die das Nazi-System schufen, waren alle anglo-holländische Liberale oder deren Produkte, die alles mögliche Gesindel auflasen, das ihnen dienen konnte. Es waren die Briten, die Hitler an der Macht sehen wollten. Sie wollten allerdings nicht, daß er sich zuerst nach Westen wendet, sondern daß er erst nach Osten losschlägt, damit die Franzosen und Briten den Deutschen dann in den Rücken fallen konnten. Aber dieser Plan ging nicht auf, die Deutschen spielten nicht mit, weil die Militärführung meinte: „Das machen wir nicht, daß die Wehrmacht sich in den Weiten Rußlands eingräbt, und dann haben wir die Briten und Franzosen im Rücken.“ Wir greifen erst im Westen an!“ Und obwohl Hitler anders geneigt war, kam es so.
Wären die Vereinigten Staaten nicht gewesen, hätte Hitler den Krieg gewonnen. Ohne Roosevelt hätten die Briten aufgegeben und den Kapitulationsvertrag mit Hitler unterschrieben – genauso wie die faschistische Regierung Frankreichs. Die britische Oligarchie, die im Zweiten Weltkrieg auf Seiten der USA kämpfte, war genauso faschistisch wie die damalige französische Regierung.
Es ist ein Fehler, von „den Nazis“ an sich zu sprechen. Solche Leute sind lediglich Werkzeuge der Macht. Sie sind das Werkzeug der Erben der alten venezianischen Oligarchie. Es ist eine Neuauflage der Kreuzzüge, jenes Zusammenspiels von Normannen und venezianischen Oligarchen des Mittelalters. Das gleiche System von damals nennt man heute „Globalisierung“.
Bei den Vereinigten Staaten geht es um folgendes. Mehrere Male dachten die Briten, sie hätten die Amerikaner ausgeschaltet. Die Hauptsorge der Briten war, ihr Imperium zu wahren und Europa unter Kontrolle zu halten. Das war schon so, als die Anglo-Holländer die Kriege gegen Ludwig XIV. anzettelten. Der Kontinent sollte in sich zerrissen sein, damit die anglo-holländischen Liberalen ihn beherrschen konnten.
Später kam der Siebenjährige Krieg, an dem Friedrich der Große beteiligt war. Er wurde von den Briten benutzt und sogar eine zeitlang finanziert, damit er Europa mit Krieg überzöge. Alle waren gegen Preußen: Rußland, Österreich-Ungarn, Frankreich. Doch Friedrich der Große machte seine Sache gut, er überlebte. Dann entzogen die Briten ihm die weitere Finanzierung, und mit Hilfe des Siebenjährigen Kriegs errichteten sie das britische Empire – das Weltreich der Britischen Ostindiengesellschaft.
Seit jener Zeit versuchen die Finanzkreise der Nachfahren der Britischen Ostindiengesellschaft, die anglo-holländischen Liberalen, mit Hilfe der „Geopolitik“, wie sie das später nannten, die Welt zu beherrschen. Zunächst gründete ihre Macht auf die Überlegenheit zur See, dann wollten sie die Lufthoheit erringen, um die ganze Welt beherrschen zu können. Und sie versuchten wiederholt, insbesondere Eurasien dazu zu bewegen, sich in internen Kriegen selbst zu zerstören. Das war so mit dem Ersten Weltkrieg, das war so im Zweiten Weltkrieg. Auch der sogenannte Kalte Krieg war so ein Versuch. Er sollte verhindern, daß die Vereinigten Staaten sich durchsetzen.
Doch wir Amerikaner haben die Briten zweimal entscheidend geschlagen. Das erste Mal durch Lincoln. Das war ein überraschender Sieg, wenn man bedenkt, wieviele korrupte Präsidenten die USA hatten, seit John Quincy Adams ging. Doch dann kam plötzlich Lincolns Sieg. Die Briten hatten das Nachsehen. Königin Victoria wurde absonderlich, und ihr Sohn, der Prinz von Wales, genannt „der Herr der Inseln“, verzweifelte an sich.
Im Zuge der amerikanischen Erfolge nach Lincolns Sieg stieg der amerikanische Einfluß im Ausland ab 1876 entscheidend an: Deutschland unter Bismarck übernahm das Amerikanische System (der Volkswirtschaft). Bismarck übernahm aus dem Werk von Henry Carey sogar Dinge, die in den Vereinigten Staaten selbst noch gar nicht verwirklicht waren. Carey kam persönlich nach Deutschland und unterstützte als Berater den Reformprozeß unter Bismarck. Ähnlich war es auch in Japan, in Rußland unter Alexander III. und anderswo. Die Briten sahen plötzlich, daß die Vereinigten Staaten nicht nur überlebt hatten und nicht mehr direkt militärisch angegriffen werden konnten, sondern daß überall in Eurasien Kopien des amerikanischen Wirtschaftsmodells auftauchten – ganz bewußt gegen das britische System!
Die Folge war – der Erste Weltkrieg. Die Briten ließen den amerikanischen Präsidenten (McKinley) ermorden, um Teddy Roosevelt an die Macht zu bringen. Und von einigen Ausnahmen abgesehen, standen die USA von Teddy Roosevelt bis zum Amtsantritt Franklin Roosevelts stets auf der Seite der Briten.
Da tauchte Franklin Roosevelt auf, genauso plötzlich wie Lincoln, und erneuerte die Tradition der Amerikanischen Revolution in den Institutionen der Vereinigten Staaten. Deshalb wollten die Briten direkt nach Franklin Roosevelts Tod sicherstellen, daß es keinen weiteren Roosevelt gäbe.
Das gleiche Spiel mit der Geopolitik begann erneut, aber in anderer Form: der sogenannte Kalte Krieg. Der Kalte Krieg war der Vorläufer zu dem, was man später in Deutschland erlebte. Mit der Wiedervereinigung hatte Deutschland eine Schlacht gewonnen. Doch wurde es dafür belohnt? Nein, Deutschland wurde systematisch durch britisch-französische Interessen zerstört. Industrie wurde praktisch verboten. Insbesondere Berlin verlor sein gesamtes industrielles Potential. Es kam die Globalisierung. Die entwickeltsten Nationen der Welt werden durch die Globalisierung wirtschaftlich zerstört. Globalisierung bedeutet die Ausschaltung des Nationalstaates.
Was ist heute das Problem in den Vereinigten Staaten? Nehmen wir zum Beispiel Howard Dean. Dean wollte die Kongreßwahlen in diesem Jahr unbedingt verlieren! Sein Grundsatz war, den Wahlkampf der Demokratischen Partei finanziell und inhaltlich auf die Schichten zu beschränken, die regelmäßig wählen gehen. Keiner sollte versuchen, Leute an die Wahlurnen zu bringen, die nicht zu den üblichen demokratischen Wählern zählten. Von da ausgehend sollte man im Tandem mit dem Parteiapparat der Republikaner den Wahlkampf in allen Bundesstaaten planen. Dean tat genau das, was die beiden Bankiers, die in der Demokratischen Partei das Sagen haben, von ihm wollten: Der eine ist der extrem rechte Felix Rohatyn, der direkt von Lazard Frères kommt; der andere ist George Soros, dessen üble Machenschaften bekannt sind. Diese beiden Geldgeber steuern fast die gesamte Politik der Demokratischen Partei. Und sie ordneten an, sich auf die üblichen Wählerschichten zu beschränken. D.h. man sollte weder die 80% ärmeren Einkommensschichten noch junge Leute ansprechen. Denn aus ihrer Sicht war die Gefahr, daß sie die politische Kontrolle verlieren, wenn man die Jugend und die Einkommensschwächeren am politischen Prozeß beteiligt.
Rohatyn hat persönlich über mich gesagt, ich sei die eigentliche Gefahr, weil ich ein neuer Roosevelt sei. Und das stimmt. Ich bin zwar nicht genau wie Roosevelt, aber ich will das gleiche erreichen: Wenn man die „sonstigen Wählerschichten“, die jungen Leute und die Menschen der niedrigen Einkommensschichten oder z.B. die Hispano-Amerikaner, in den Kampf mit einbezieht, wird man einen Rooseveltschen Effekt erzielen.
Inzwischen sind sich immer mehr einig, daß man Vizepräsident Cheney loswerden muß. Und Bush muß auch verschwinden oder in einen goldenen Käfig gesperrt werden. Von jetzt an wird es in den Vereinigten Staaten kein „business as usual“ mehr geben. Wir sind in einer revolutionären Umbruchszeit. Es wird radikale Veränderungen geben, so oder so. Und wir stehen mittendrin. Wir haben „Coward“ Dean und anderen, die Politik für die Bankiers betreiben wollen, den Kampf angesagt.
Die Jugend und die unteren Einkommensschichten müssen in die Politik zurückgebracht werden, denn ihnen geht es um Fragen des Gemeinwohls. Sie wollen, daß es den Menschen besser geht. Sie mögen keine „Geldsäcke“, die sie bestehlen. Deswegen stimmen sie gegen die Geldsäcke, wie damals unter Roosevelt, und sie verlangen nach Politikern, die sich für das Gemeinwohl einsetzen. Das ist die amerikanische Tradition.
Wir vertreten die besten Ideen Europas, die in den Vereinigten Staaten, zur Sicherheit so weit wie möglich von der europäischen Oligarchie entfernt, eingepflanzt wurden.
Die parlamentarischen Systeme in Europa stehen unter der Kontrolle von Zentralbanken, die die Politik bestimmen. Das sind keine souveränen Nationen, das sind Kolonien. Deshalb gibt es zwei Gefahren, wenn man in Europa im Rahmen der heutigen parlamentarischen Regierungen zu arbeiten versucht: 1. offener Faschismus und 2. ein vollkommener Wirtschaftskollaps, da es keine Lösung gibt.
Aber dann gibt es eben noch die Möglichkeit, daß sich in den Vereinigten Staaten etwas ändert. Deshalb ist es in Vereinigten Staaten und insbesondere hier in jedem Land in Europa unsere Aufgabe, einen Kristallisationskeim zu setzen, der aktiviert werden kann, sobald es gelingt, in den Vereinigten Staaten eine Wende herbeizuführen.
Die einzige Chance für Europa sind die Vereinigten Staaten. Wenn sich in den USA nichts ändert, ist die Lage in Europa, Eurasien und der ganzen Welt hoffnungslos.
Das ist kein Spiel. Es ist auch keine Spekulation oder Investition. Es geht um die Rettung der Menschheit, und das für eine sehr lange Zeit. Und dazu brauchen wir in unserer Gesellschaft Revolutionäre, das muß man verstehen. Wir müssen wie Revolutionäre denken, so wie ich dies beschrieben habe. Wir müssen in Ordnung bringen, was in der Welt falsch läuft. Wir müssen den verschiedenen Teilen der Welt die Hand reichen, Bündnisse schaffen, Kontakte knüpfen und mit ihnen in Zusammenarbeit und Diskussion treten. Wir müssen ein System schaffen, das diesen Planeten retten wird. Wir müssen den Regierungen und Völker in anderen Teilen der Welt erklären, was wir tun werden, ihnen mitteilen, was unsere Vorschläge sind, so daß sie Zeit haben, darüber nachzudenken, ob sie bereit sind, sie anzunehmen. Dazu brauchen wir in Europa und insbesondere in Deutschland eine Jugendbewegung, wie wir sie in den USA haben, die so arbeitet, wie wir es in den USA gerade mit Erfolg lernen.
Wir brauchen hier einen Faktor junger Menschen, die nach dem Besten verlangen: eine Zukunft für ihre Identität, eine Zukunft für das Land, in dem sie leben, eine Zukunft für die Zivilisation – ein Leben, das etwas bedeutet.
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