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Aus der Neuen Solidarität Nr. 29/2007 |
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Die Welt könnte fünf Kernreaktoren pro Woche bauen
„Wenn die Länder der OECD zusammen mit China und Indien mit
der Geschwindigkeit der Franzosen in den frühen 80er Jahren bauen würden, dann
wären das Ergebnis davon fünf neue Reaktoren pro Woche, anstatt nur einem“,
sagte John Ritch, der Leiter der World Nuclear Association (Weltvereinigung für
Kernenergie) am 4. Juli. Frankreich baute in der Zeit von 1977 bis 1993
durchschnittlich 3,4 Reaktoren pro Jahr, wodurch sie einen Kernenergieanteil
von 80 % an der gesamten Stromproduktion erreichten.
Ritch antwortete damit auf einen neuen Bericht, der von der
Oxford Research Group unter dem Titel Zu heiß,
um es anzufassen? Die Zukunft der zivilen Kernkraft veröffentlicht
wurde. Dieser Bericht kommt zu dem Schluß, daß „Kernenergie aus dem Energiemix
entfernt werden sollte“, wegen der Besorgnis um Verbreitung von waffenfähigem
Material und Sicherheit, und weil es unmöglich sei, bis zum Jahre 2075 auch nur
48 neue Reaktoren pro Jahr zu bauen. Dies ist die Baugeschwindigkeit, die in
diesem Bericht als notwendig angenommen wird, um die globale Erwärmung zu bekämpfen.
„Obwohl die Autoren dieses Berichtes die Idee, daß die
Nationen der Welt irgendwie zusammen kommen könnten, um einen Kernreaktor pro
Woche zu bauen, als ein Hirngespinst abtun, wird die zukünftige Ausweitung der
Kernenergie wahrscheinlich sogar noch schneller sein“, sagte Ritch. Er nannte
den Oxford-Bericht „ein Sammelsurium, in dem zu gleichen Teilen
Absurditäten, Unwissenheit und Ideologie vermengt“ seien. Richs
Bemerkungen wurden in den World Nuclear News berichtet.
Ritchs Einschätzung des weltweiten Potentials zum Bau von
Kernkraftwerken stimmt mit der von Jim Muckerheide, dem Landesbeauftragten für
Kerntechnik des US-Bundesstaats Massachusetts, überein. Dieser hatte berechnet,
daß die Welt bis zum Jahr 2050 mindestens ca. 6000 neue Kernkraftwerke
benötigen werde, um mit der Energienachfrage mitzuhalten.