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Aus der Neuen Solidarität Nr. 27/2007 |
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Es sind die Dichter, die unsere wichtigsten politischen Revolutionäre sind. Wenn eine Gesellschaft voranschreiten will, dann braucht sie schöpferische Individuen, die Visionen und Vorstellungen entwickeln, wie die Gesellschaft umgestaltet werden muß. Um dies zu erreichen, müssen wir eine Kultur fördern, die den Götterfunken in uns wieder entfacht.
Von Petra Carlsson
Inmitten der größten politischen Schlacht der Geschichte befindet sich die Zivilisation in einer existentiellen Krise, die das Schicksal der Menschheit auf lange Zeit bestimmen wird. In dieser Situation ist es für die Menschheit entscheidend, daß es außergewöhnliche Individuen gibt.
Wie viele Menschen werden der Herausforderung gerecht werden, die sich in solchen Momenten der Geschichte stellt? Sind die Menschen bereit, von ihrer täglichen Routine, ihren Bequemlichkeiten, ihrem schönen, geplanten Leben und ihren weit von der Realität entfernten Phantasien abzulassen? Deutschland war einmal bekannt als das Land der Dichter und Denker. Doch was ist aus all diesen großartigen Musikern, Wissenschaftlern und klassischen Denkern wie Bach, Schiller, Kepler und Leibniz geworden, um nur einige zu nennen? Warum wurden die klassischen Dramen Friedrich Schillers durch Pornos an den Tankstellen ersetzt? Was wurde aus all den tapferen Männern und Frauen, die für Wahrheit und Gerechtigkeit einstanden, die es wagten, die Autoritäten in Frage zu stellen?
In der Geschichte wurde die Gesellschaft immer wieder von einigen wenigen einzigartigen Individuen vorangebracht, die Verantwortung übernahmen und den Kurs der kommenden Generationen von einer selbstzerstörerischen Kultur hin zu einer strahlenderen Zukunft für die ganze Menschheit bestimmten. Es sind diese einzigartigen Individuen, wie Lyndon LaRouche heute, die die Gesellschaft braucht, wenn sie vor einer Existenzkrise wie der heutigen steht.
Was läuft eigentlich verkehrt in unserer heutigen politischen Führung? In der Tat ist deren Geisteszustand nur eine Reflektion des Geisteszustandes der Bevölkerung insgesamt, die eine Kultur akzeptiert hat, deren Werte uns auf direktem Weg in die Hölle bringen, wenn wir sie nicht verändern. Eine Kultur wie die heutige, die auf Aberglauben und Magie beruht und die unglaublichsten Lügen der Massenmedien und verschiedener politischer Institutionen toleriert, ist auf dem besten Wege, in einem Museum gescheiterter Kulturen zu landen.
Lyndon LaRouche gibt uns in seiner Schrift „Das historische Individuum, der wahre Staatsmann“ ein gutes Bild von den heutigen Politikern. Dort heißt es:
„In Zeiten der Krise wie der heutigen gleichen die politischen Führer einem narzißtischen Schauspieler, der sich auf der Bühne oder vor der Kamera in Szene setzt und sich brüstet: ,Schaut mich nur an!’ Ihm sind die wirklichen Umstände, unter denen er agiert, mehr oder weniger gleichgültig; das Ziel seiner Selbstdarstellung ist bloße Verführung - wie bei einer Prostituierten, die mit ihrem Flitter an der Straße steht.“
Betrachtet man sich einige der Demokratischen Präsidentschaftskandidaten in den USA, wie Hillary Clinton oder Barack Obama, stellt man fest, daß auch sie nur eine neue Version der alten venezianischen Finanzinteressen vertreten. Die Liste ihrer finanziellen Unterstützer ist lang. Während die Kandidaten damit beschäftigt sind, sich im Spiegel zu betrachten und das beste Lächeln zu üben, welches ihnen den meisten Ruhm, das meiste Geld und eine steile Karriere beschert, steckt die Bevölkerung in einer Sackgasse fest, in der sie immer weniger geistige und emotionale Möglichkeiten hat, um den Weg wieder herauszufinden. So vollziehen die Leute alle möglichen Rituale und beten die verschiedensten Gurus in den Massenmedien an, damit ein Wunder geschehen und ein anderes Märchen beginnen möge, in welchem dann alle ihre Träume wahr werden. In der Zwischenzeit jedoch kollabiert die Gesellschaft und das globale Finanzsystem bricht wie eine riesige Flutwelle über ihnen zusammen.
Wer auch immer sich dafür entscheidet, diese Kultur zu verändern, sollte sich bewußt darüber sein, daß er damit gegen all das vorgeht, was die Mehrheit der Gesellschaft glaubt. Wer sich davon nicht abschrecken läßt und die Wahrheit laut und unverblümt äußert, muß damit rechnen, lächerlich gemacht oder ausgelacht zu werden, oder am häufigsten auf bloßes Schweigen und Achselzucken zu stoßen. Doch der eigene Mut, der andere mobilisiert, wird den Unterschied machen. Wirkliche Staatsmänner wie Abraham Lincoln, Franklin Roosevelt und Martin Luther King lebten auch in einer Gesellschaft großer Krisen und setzten ihr Leben für die Zukunft der Menschheit ein; sie erreichten die Ebene des Erhabenen und der Unsterblichkeit.
Abraham Lincolns Persönlichkeit erreichte wirkliche Größe in seiner Ansprache von Gettysburg am 19. November 1863, mitten im amerikanischen Bürgerkrieg, der im Grunde ein Krieg zweier Systeme, des amerikanischen Systems und des alten britisch-venezianischen oligarchischen Systems war:
„Vor 87 Jahren haben unsere Väter auf diesem Kontinent eine neue Nation gegründet, welche der Freiheit ihr Dasein verdankt und welche auf dem Grundsatz verankert ist, daß alle Menschen gleich erschaffen sind.
Mit dem großen Bürgerkrieg, den wir jetzt führen, machen wir die Probe darauf, ob diese Nation oder irgendeine Nation, welche so begründet und so vereidigt ist, lange leben kann.
Wir haben uns auf einem großen Schlachtfeld dieses Krieges versammelt. Wir sind hierher gekommen, um einen Teil dieses Feldes denjenigen als letzte Ruhestatt zu weihen, die an diesem Ort ihr Leben gelassen haben, damit die Nation leben kann. Es ist nichts als recht und billig, daß wir dies tun.
In einem höheren Sinn aber können wir dieses Stück Erde weder weihen noch heiligen. Die tapferen Männer, die hier kämpften, haben es geweiht und geheiligt. Es geht weit über unsere armseligen Kräfte, zu mehren oder zu mindern, was sie getan haben. Die Welt wird kaum bemerken und gewiß nicht lange im Gedächtnis bewahren, was wir hier sagen, unvergeßlich aber wird für alle Zeiten sein, was jene hier vollbrachten.
Eher also sollten wir selber, die Überlebenden, hier der großen unvollendeten Arbeit geweiht werden, welche diejenigen, welche kämpften, so edelmütig bis zu diesem Zeitpunkt vollbracht haben. Es liegt also an uns, uns selber der großen Aufgabe zu weihen, die noch vor uns liegt; von diesen in Ehren Gestorbenen die stets wachsende Kraft der Hingabe an das Ziel zu erben, dem sie in der Fülle ihrer äußersten Hingabe dienten; zu geloben, daß der Tod dieser Toten nicht vergeblich sein darf; daß diese Nation mit Gottes Hilfe von neuem frei wird, und diejenige Staatsform, in welcher das Volk allein durch das Volk zum besten des Volkes herrscht, nicht von der Erde verschwindet.“
Diese kurze Ansprache ist eine der schönsten in der Geschichte, die den historischen Kampf für die Verwirklichung des Naturrechts aller gleich geschaffenen Menschen auf amerikanischem Boden zum Thema hat. Dieses Prinzip sollte später auch nach Europa gebracht werden und von dort auf alle Nationen der Welt ausstrahlen. Lincoln war sich bewußt darüber, daß diese historische Schlacht gewonnen werden mußte und es seine Verantwortung war, den Kampf fortzuführen, „damit diese Toten nicht vergeblich gestorben seien sollen.“
Die gleiche Verantwortung tragen wir heute gegenüber allen Menschen vor uns in der Geschichte, die gekämpft und gerungen haben, die harte Zeiten durchlebten, sich aber nicht vor der historischen Herausforderung drückten. Die heutige Krise ist von noch größerer Dimension, und wenn sich nicht einige freie Seelen unter uns dieser Aufgabe annehmen, besteht für die Gesellschaft nicht viel Hoffnung.
Aber wie stellt man mit jemandem eine Beziehung her, mit dem man nicht einmal sprechen kann, der vielleicht schon Hunderte von Jahren tot ist? Diese Fähigkeit ist in unserer Generation völlig verloren gegangen: Das Mitgefühl und die Leidenschaft für andere Menschen, die Fähigkeit, sich emotional mit Menschen in der Geschichte vor uns, aber auch mit den kommenden Generationen verbunden zu fühlen, uns in der Geschichte als Teil eines Ideenprozesses zu lokalisieren und Geschichte in langen Wellen zu verstehen.
Ein Mann von großer historischer Bedeutung war Friedrich Schiller, der ebenfalls in turbulenten Zeiten lebte und trotzdem in seinen Schriften die höchsten Ideen vom Menschen entwickelte. Wenn man sich mit Schiller beschäftigt, versteht man sehr schnell, warum seine Ideen vor den meisten Menschen heute verborgen gehalten werden. Freie Denker mit mächtigen universellen Ideen sind die größte Gefahr für die alte oligarchische Tradition Europas. Wenn man Menschen im Dunkeln läßt, sie der Geschichte beraubt und ihnen eine pessimistische Kultur aufzwingt, die ihre Seele aushungert, sind sie keine Gefahr für die Macht der Tyrannen, die heute von den Finanzinteressen repräsentiert werden, die hinter der Bush-Administration und den Regierungen Europas stecken. Wenn man heute Mitgefühl zeigt und etwas ändern möchte, werden die Leute mißtrauisch und meinen, man wolle ihnen etwas antun oder ein Spiel mit ihnen spielen: „Oh nein, Sie werden mich zu nichts verleiten!" Man will lieber so gemein, zynisch und egoistisch bleiben wie bisher, so gerät man nicht in Verwirrung, denn das ist ja das „ganz normale Verhalten“. Um Glückseligkeit zu fördern, verkrüppelte Seelen zu heilen und die Erziehung der Gefühle zu verbessern, müssen wir mit Hilfe der klassischen Kunst und besonders der Dichtung wieder zu einem universellen Menschenbild zurückkehren.
In seiner Schrift „Über Schiller und den Gang seiner Geistesentwicklung“ (1830) beschreibt Wilhelm von Humboldt, wie er mit seinem Freund Schiller in langen nächtlichen Gesprächen gemeinsam Ideen entwickelte und wie er auf diese Weise Einblicke in Schillers Denken gewann. Beim Lesen dieser Schrift wird einem klar, wie streng Schillers Denken war und welche hohen Ansprüche er an sich selbst stellte. Aber er bewies immer wieder für sich selbst und auch für uns, daß wahre Kreativität aus der Seele kommt und daß man sie nicht allein durch Lesen oder durch reines Lernen erreichen kann.
Das ist die Aufgabe, die Lyndon LaRouche der LaRouche-Jugendbewegung stellt: wirkliche Kreativität zu entwickeln, indem man klassische Kunst und Wissenschaft wirklich meistert. Um die eigenen Geisteskräfte zu erkunden, muß man zuerst den eigenen Geist entdecken, um dann schöpferisches Denken in der Gesellschaft wiederzubeleben.
So beschrieb Wilhelm von Humboldt sehr treffend, wie Schiller arbeitete und sich immer wieder selbst geistig herausforderte:
„So wie Schiller im Gespräch immer dem Gebiet des Denkens neuen Boden zu gewinnen suchte, so war überhaupt seine geistige Beschäftigung immer eine von angestrengter Selbsttätigkeit. Auch seine Briefe zeigen dies deutlich. Er kannte sogar keine andere. Bloßer Lektüre überließ er sich nur spät abends und in seinen, leider so häufig schlaflosen Nächten. Seinen Tag nahmen seine Arbeiten ein, oder bestimmte Studien für dieselben, wo also der Geist durch die Arbeit und die Forschung zugleich in Spannung gehalten wird. Das bloße, von keinem anderen unmittelbaren Zweck als dem des Wissens geleitete Studieren, das für den damit Vertrauten einen so unendlichen Reiz hat, daß man sich verwahren muß, dadurch nicht zu sehr von bestimmterer Tätigkeit abgehalten zu werden, kannte er nicht, und achtete es nicht genug. Das Wissen erschien ihm zu stoffartig, und die Kräfte des Geistes zu edel, um in dem Stoffe mehr zu sehen, als ein Material zur Bearbeitung.
Nur weil er die allerdings höhere Anstrengung des Geistes, welche selbsttätig aus ihren eigenen Tiefen schöpft, mehr schätzte, konnte er sich weniger mit den geringeren befreunden. Es ist aber auch merkwürdig, aus welchem kleinen Vorrat des Stoffes, wie entblößt von den Mitteln, welche andren ihn zuführen, Schiller eine vielseitige Weltansicht gewann, die, wo man sie gewahr wurde, durch genialische Wahrheit überraschte; denn man kann die nicht anders nennen, die durchaus auf keinem äußerlichen Wege entstanden war. Selbst von Deutschland hatte er nur einen Teil gesehen, nie die Schweiz, von der sein Tell doch so lebendige Schilderungen enthält...“
Es sind die Dichter, die unsere wichtigsten politischen Revolutionäre sind. Wenn eine Gesellschaft voranschreiten will, dann braucht sie schöpferische Individuen, die neue Hypothesen aufstellen, die Visionen und Vorstellungen entwickeln, wie die Gesellschaft umgestaltet werden muß. Um dies zu erreichen, müssen wir eine Kultur fördern, die den Götterfunken in uns wieder entfacht. Manchmal braucht man dazu einen kleinen Anstoß in Form eines Beethoven-Quartetts. Schöpferische Menschen mit einem wirklich freien Willen, die entschlossen sind, außerhalb vorgegebener Grenzen nach der Wahrheit zu suchen, werden die Menschheit voranbringen -Menschen wie Schiller, Leibniz, Kepler, Bach und heute Helga Zepp-LaRouche und Lyndon LaRouche. Ohne die Entschlossenheit, über unser derzeitiges Wissen hinauszugehen, suchen wir vergebens. Wir suchen weiter nach etwas, das wir nicht genau bestimmen können, aber wenn wir das Potential unseres Geistes zu erkennen beginnen und die Befriedigung spüren, die durch wahrhaft kreatives Denken entsteht, dann bekommen wir eine Idee davon, was es wirklich heißt, ein Mensch zu sein.
Was bringt uns eigentlich dazu, unsere Gedanken und Ideen mit anderen Menschen zu teilen? Was ist das zugrundeliegende Prinzip, das unsere Zivilisation seit Tausenden von Jahren sich entwickeln ließ? Die Menschen und das Universum, in dem wir leben, strebt nach dem Guten. Die Liebe zur Menschheit bringt einige Individuen dazu, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Ohne die Leidenschaft für die Wahrheit und für Ideen wäre die Gesellschaft nie sehr weit gekommen. Dann wären wir wahrscheinlich immer noch Jäger und Sammler, wie es die Kreise aus Al Gores Umwelt-Kult heute als Zukunftsvision vorschlagen. „Zurück zur Natur, in Harmonie mit Mutter Erde“ - das ist die Auffassung von Menschen, die sich nicht als Teil der menschlichen Gattung verstehen. Sie haben vergessen, wer sie eigentlich sind, nämlich Menschen.
Aber für uns, die ein Verständnis davon haben, wer wir sind, bleibt die Aufgabe bestehen.
„Die Fähigkeit der Vorstellung ist nicht weniger essentiell für die Glückseligkeit und Würde des Menschen, als die menschliche Vernunft."
Das ist ein Zitat aus den Fragmenten von Percy Bysshe Shelley, die in Verbindung mit seiner Schrift Die Verteidigung der Dichtkunst entstanden. Als Helga Zepp-LaRouche auf einem Jugendseminar im April davon sprach, daß wir die Dichtkunst brauchen, um Deutschlands Seele zurückzugewinnen und in den Menschen die Leidenschaft zu wecken, sich wieder um andere zu kümmern,1 erwachte die Neugier in mir, mich mit Shelley zu beschäftigen. Mir wurden zwei Dinge klar, als ich Shelleys Verteidigung der Dichtkunst las: Der Bereich im menschlichen Geist, den man als Vorstellungskraft kennt, ist für kreatives Denken und das Aufstellen von Hypothesen unabdingbar - eine Kraft im Universum, die allein uns Menschen gehört. Keine Entdeckung hätte ohne diese Fähigkeit gemacht werden können.
Durch die Aufklärung in Europa und das formalistische Denken im 20. Jahrhundert hat sich das Verständnis von Dichtung völlig verdreht und gilt nur noch als etwas für „Romantiker“, die gern aus dem Alltag in schöne Träume fliehen. Das wissenschaftliche Verständnis für Poesie ist, genauso wie die emotionalen Bindungen zwischen den Menschen, heute völlig zerstört. Die Kultur, in der wir heute leben, verwandelt Menschen in Eiswürfel, die gar nicht in der Lage sind, Agapé für die Menschheit als Ganze zu entwickeln. Wir müssen heute eine weltweite Renaissance auf der Grundlage der Werke Schillers, Shelleys u.a. schaffen, um die Welt aus ihrer Krise zu holen. Wir müssen durch die Freude, jemandem Zugang zu seiner kreativen Menschlichkeit zu geben, Liebe und Leidenschaft für Menschen entwickeln. Shelley schreibt in der Verteidigung der Dichtkunst, daß die große Quelle für Moral die Liebe zu anderen Menschen ist:
„Das große Geheimnis der Moral ist die Liebe oder ein Heraustreten aus unserer eigenen Natur und ein Einswerden unseres Ich mit dem Schönen in fremden Gedanken, Handlungen oder Menschen. Um in hohem Maße gut zu sein, muß ein Mensch tief und reich empfinden; die Leiden und Freuden seiner Gattung müssen zu seinen eigenen werden. Das große Instrument des sittlich Guten ist die Imagination; und die Poesie dient der Wirkung, indem sie auf die Ursache einwirkt. Die Poesie erweitert den Umfang der Imagination, indem sie diese immer wieder mit Gedanken von stets neuem Entzücken füllt, die die Macht haben, alle anderen Gedanken anzuziehen und sie der eigenen Natur anzuverwandeln, und die neue Zwischenräume und Lücken schaffen, deren Leere unaufhörlich frische Nahrung verlangt. Die Poesie stärkt jene Fähigkeit, die das Organ der moralischen Natur des Menschen ist, auf dieselbe Weise, wie die Übung ein Glied des Körpers stärkt.
Ein Dichter ist eine Nachtigall, die in der Dunkelheit singt, um mit lieblichen Tönen die eigene Einsamkeit freudvoll zu machen; ihre Zuhörer sind wie Menschen, die, verzaubert von der Melodie eines unsichtbaren Musikers, sich gerührt und weich gestimmt fühlen und doch nicht wissen, woher und warum.“
Wunderschöne Worte, die einem eine Vorstellung davon vermitteln, wie wichtig Poesie für unsere Gesellschaft und für eine gesunde emotionale Entwicklung der Menschen wirklich ist. Sie ist ein höheres Medium, um Ideen zu kommunizieren, als bloße Sätze. Wie Shelley schreibt, bereichert sie unsere Vorstellungskraft und die Fähigkeit, mit anderen Menschen mitzufühlen. Und das ist es, was wir heute so dringend brauchen. Die Seelen so vieler Menschen sind durch eine schreckliche Kultur verunstaltet worden und müssen geheilt werden, damit sie die Fähigkeit zurückerlangen, eine menschenwürdige Gesellschaft zu schaffen.
Lyndon LaRouche hat die Richtung für die Zukunft vorgegeben: eine internationale Jugendbewegung aufzubauen, in der sich junge Menschen auf der ganzen Welt daran machen, nach der Vorstellung des Menschen als lebendigem Abbild Gottes eine neue Renaissance zu schaffen. Denn der Mensch als sterbliches Wesen hat das Potential, Unsterblichkeit zu erlangen, wenn er sein Erdenleben für die zukünftigen Generationen lebt. Was wir heute beitragen, wird weiterleben, wenn wir schon lange nicht mehr da sind. Jetzt liegt es an uns, den Weg für eine bessere Zukunft aller Menschen auf der Welt zu ebnen und Gottes Schöpfung im Universum fortzusetzen.
Anmerkung
1. Eine Audioaufnahme des Vortrages finden Sie unter http://www.wlym.de/mp3/20070420_kader/20070421_hzl_shelley_schiller_poesie.wmv
Lesen Sie hierzu bitte auch:
Die unerkannten Gesetzgeber der Welt - Neue Solidarität Nr. 6/2007 Bach, Belcanto und die neue Renaissance in Amerika - Neue Solidarität Nr. 6/2007 Internetseite der LaRouche-Jugendbewegung in Deutschland Internetseite der internationalen LaRouche-Jugendbewegung - in englischer Sprache |
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