|
|
|
| Kernthemen | Suchen | Abonnieren | Leserforum |
|
Aus der Neuen Solidarität Nr. 19/2007 |
|
|
|
Die erste Frage nach LaRouches Rede betraf das Verhältnis zu Putins Rußland, und er erläuterte in seiner Antwort, wie Großbritannien die USA in solchen Fragen manipuliert.
Frage: Viele in verantwortlichen politischen Positionen haben meines Erachtens die jüngsten Entwicklungen in Rußland gründlich mißverstanden. Es stimmt zwar, daß sich Präsident Putin in seiner Erklärung zur Lage der Nation sehr deutlich gegen jene ausgesprochen hat, die sich feindlich gegen die Interessen Rußlands verhalten, aber er hat gleichzeitig die Tür für eine Zusammenarbeit zwischen den USA und Rußland weit offen gelassen. Ich bin besorgt darüber, wie Putins Äußerungen wahrgenommen werden, und auch darüber, daß Personen und Institutionen in den USA Dinge tun, die in jeder Hinsicht als feindselig gegenüber Rußland angesehen werden können.
LaRouche: [Im ersten Teil seiner Antwort beschrieb LaRouche, in welchem historischen Umfeld die USA seit 1763 ihre Unabhängigkeit von England erkämpften. Mit dem Pariser Frieden vom Februar 1763 am Ende des Siebenjährigen Krieges wurde die eigentliche britische Imperialmacht in Form der Ostindiengesellschaft begründet. Es gelang England, die kontinentaleuropäischen Mächte gegeneinander auszuspielen, und nachdem sich Preußen, Frankreich, Rußland und Österreich-Ungarn gegenseitig zerstört hatten, übernahmen die Briten Indien, Kanada und andere Gebiete und bauten ihre Überlegenheit zur See aus. In Nordamerika unterdrückten sie die technische, wirtschaftliche und landwirtschaftliche Entwicklung. Später wurden von London aus die Napoleonischen Kriege angezettelt.]
Auf diese Weise wurde durch die von den Briten inszenierten Kriege der gesamte Charakter Europas verändert. Das Vorbild dafür war das persische Modell, das mit Hilfe des sophistischen Kultes von Delphi gegen Athen eingesetzt wurde, damit sich Griechenland im Peloponnesischen Krieg selbst zerstörte. Davon hat es sich bis heute nicht erholt.
Das gleiche wurde den Vereinigten Staaten mit dem Krieg in Indochina in den 60er Jahren und heute in Südwestasien angetan. Die Lügen mit denen Cheney und andere Amerika in den Krieg in Südwestasien zogen, stammen hauptsächlich vom britischen Premier Tony Blair. Cheney ist praktisch ein Agent Blairs bzw. der Leute hinter Blair. Dieser Krieg ist überhaupt nicht unsere Sache!
Londons Absicht war, die Vereinigten Staaten wirtschaftlich zu zerstören. Und die USA wurden zerstört, unter Bush ging es so schnell bergab wie nie. Wir haben die Automobilindustrie, das Kernstück unserer Industrie, verloren! Unsere Landwirtschaft wird dem Äthanol geopfert. Alles geht den Bach hinunter. Wir sind ein verarmtes Land, und alles nur zum Ruhme Britanniens! ...
Wir Amerikaner müssen wieder patriotisch werden. Schluß damit, den Briten in den Arsch zu kriechen! Wer da hinten reinkriecht, hat Schwierigkeiten, die Welt um sich herum zu sehen!
Die Briten sind fest entschlossen, uns zur Selbstzerstörung zu verleiten. Ich meine nicht alle Briten, aber die entsprechenden britischen Finanzkreise. Sie wollen einen Kriegszustand der Vereinigten Staaten gegen Rußland, China und Indien schaffen. Gleichzeitig sollen auch China, Indien und Rußland gegeneinander ausgespielt werden.
In Rußland sind sich viele dieser Lage bewußt und sagen: „Wir haben keinen grundsätzlichen Konflikt mit den USA, warum sollen wir nicht zusammenarbeiten?“ Putin hat seit seinem Amtsantritt immer wieder gesagt, es sei Rußlands Politik, in Kooperation mit den Vereinigten Staaten zu treten, um die Weltlage in den Griff zu bekommen. Um die Gefahr eines neuen Weltkriegs zu bannen, müssen Abkommen über gemeinsame Interessen zwischen jeweils souveränen Nationalstaaten geschlossen werden. Keine Globalisierung. Nichts darf dem anderen aufgezwungen werden. Wir müssen die Bereiche finden, in denen sich unsere Interessen decken oder ergänzen.
Man muß langfristige Abkommen über 25-50 Jahre schließen, hauptsächlich über Investitionen in gemeinsame oder beiderseitige Wirtschaftsprojekte. Auf diese Weise werden die wirtschaftlichen und übrigen Interessen der beteiligten Nationen soweit miteinander verflochten, daß niemand mehr leichtfertig einen Streit anfängt, weil es auf beiden Seiten ein starkes Interesse gibt, keinen Streit zu haben, und man deswegen zu anderen Methoden als Krieg greifen wird, um Meinungsverschiedenheiten beizulegen.
Das weiß heute jeder intelligente Mensch, der die Geschichte der Welt versteht. Die Zeit, wo man den Krieg als wünschenswertes Mittel der Politik betrachten konnte, ist vorüber. Diese Vorstellung muß für immer verschwinden! Krieg, um sich gegen einen Angriff zu verteidigen, ist eine Sache. Aber es darf keine Kriege mehr geben, um die eigene Macht auszuweiten oder zu erhalten!
Die Briten verstehen ganz genau, was in ihrem Interesse ist. Ihr Interesse ist, ihr Imperium aufrechtzuerhalten - kein Imperium der alten Art, sondern ein Finanzimperium. Sie beherrschen das Weltwährungs- und -finanzsystem. Ihr Bankensystem ist wie ein Raubtier, das den Nationen das Blut aussaugt.
Wenn souveräne Nationalstaaten, die als Staatengruppen stark genug sind, sagen können: „Ihr dürft uns das Blut nicht länger aussaugen“, wäre dies das Ende des britischen Empire. Wenn es gelingt, ein Finanz- und Währungssystem aufzubauen, das für die Nationen gerecht ist, ist das britische Imperium tot.
Der Feind ist also das britische Imperium, eigentlich das anglo-holländische liberale Imperium. Dazu gehören auch Felix Rohatyn und George Shultz, Agenten dieses verräterischen Gebildes. Die Opposition hierzu sind Nationalstaaten, die sich der Bedeutung ihrer Souveränität, der Bedeutung friedlicher Kooperation bewußt sind. Aber wenn Nationen gegeneinander ausgespielt werden, so wie es die Briten im Siebenjährigen Krieg oder bei den Napoleonischen Kriegen taten, wird die Wahrnehmung nationaler Souveränität untergraben und letztlich zerstört. Deshalb ist Krieg solcher Art der Feind der Zivilisation.
Wer nicht versteht, daß die Briten der Feind sind, hat erhebliche Schwierigkeiten, zu verstehen, wo das Problem liegt. Wer meint, die Briten seien Amerikas Verbündeter gegen ein anderes Land, ist ein großer Dummkopf!
Manchmal haben die Briten eine gute Idee, die der Unterstützung wert ist. Auf dieser Grundlage läßt sich mit ihnen umgehen. Aber irgendwelche Absichten, dieses Finanzimperium nach dem Vorbild Venedigs oder der Zeit der Kreuzzüge zu erhalten, sind nicht zu tolerieren.
Wissen Sie, wieviel anglophile Schwärmerei es in den Vereinigten Staaten gibt, besonders unter den oberen 20 Prozent der Einkommensklassen? Sie lieben alles, was britisch ist. Und da liegt das Problem.
Die Antwort darauf muß sein, klarzustellen, was das Interesse der Vereinigten Staaten heute ist. Wir müssen wieder für unser Interesse als Nation kämpfen und Partner finden, die mit uns gemeinsam daran arbeiten wollen, dieses Interesse, das auch ihres ist, zu erfüllen. Wenn 1,4 Milliarden Chinesen, mehr als eine Milliarde Inder, viele andere asiatische Länder, vernünftige Leute in Europa, verbündete Kräfte in Mittel- und Südamerika und die Bevölkerung in den Vereinigten Staaten an einem Strang ziehen, können wir gewinnen. Wir können andere Völker mobilisieren, um uns gegenseitig vor dieser britischen Verschwörung zu schützen. Wenn das nicht geschieht, wenn wir gegenüber den Briten zu weich sind, haben wir keine Chance.
Ich habe britische Verwandtschaft, sogar eine sehr zahlreiche. Aber die besten sind hierüber nach Amerika gekommen.
Lesen Sie hierzu bitte auch:
LaRouche: Wir brauchen ein „Neues Washington“! - Neue Solidarität Nr. 19/2007 „Man muß die Menschen einbeziehen“ - Neue Solidarität Nr. 19/2007 Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006 - Internetseite des Schiller-Instituts Was Lyndon LaRouche wirklich sagt - Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) |
|
| Kernthemen | Suchen | Abonnieren | Leserforum |