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Aus der Neuen Solidarität Nr. 13/2007 |
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Die italienische Bürgerrechtsbewegung, Movimento Solidarietà, setzt auf massive Verbreitung politischer Informationen und auf die Ausweitung der Jugendbewegung.
Der italienische Zweig der LaRouche-Bewegung, Movimento Solidarietà, hat sich eine bedeutende Ausweitung seiner Aktivitäten vorgenommen. Wie unsere Leser wissen, gab es in Italien in den letzten Jahren u.a. im Parlament bereits hervorragende Reaktionen auf LaRouches Vorschläge zur Reorganisation des Finanzsystems als Alternative zu den Plänen der Finanzoligarchie für permanenten Krieg und ein neues Feudalzeitalter. Darauf will man nun aufbauen. Das Organ der Movimento wurde von Solidarietà in Solidarietà e Progresso umbenannt, die Auflage von unter tausend auf 40.000 Exemplare erhöht. Diese werden nun von Mitgliedern und Unterstützern sowie vier Freunden von der LaRouche-Jugendbewegung aus Berlin verteilt.
Die Ausweitung der Aktivitäten geht mit Änderungen in der Führung einher. Neue Vorsitzende ist Liliana Gorini (die bisherige Vizevorsitzende), stellv. Vorsitzender ist Claudio Celani, neuer Generalsekretär Andrew Spannaus. Die neue Führung hat beschlossen, dem Vorbild der LaRouche-Jugendbewegung zu folgen und die Aktivitäten auf eine Massenwirkung hin auszurichten. Der Schwerpunkt liegt nun auf dem Verteilen politischer Schriften in hoher Auflage und dem Werben neuer Mitglieder für die LaRouche-Jugendbewegung, indem man junge Menschen auffordert, Verantwortung für die Zukunft der Welt zu übernehmen, nachdem das gegenwärtige politische und kulturelle Establishment diese Welt in einen Scherbenhaufen verwandelt hat. Um sich auf diese Führungsrolle vorzubereiten, sollen die jungen Leute, wie LaRouche oft betont hat, die konzeptionellen Durchbrüche großer Denker wie Carl Friedrich Gauß und Johannes Kepler nachvollziehen und sich die kreativen Prozesse der polyphonen Werke klassischer Komponisten wie Bach und Mozart erarbeiten.
Die Schlagzeile der ersten Ausgabe von Solidarietà e Progresso lautet: „Bush und Gore: die beiden Gesichter des neuen Faschismus“. In dem Artikel wird erläutert, wie die anglo-holländische Oligarchie das Klimathema benutzt, um Menschen, die sich für „Gegner des Establishments“ halten, irrezuführen, damit sie die menschenfeindliche Globalisierungspolitik unterstützen. Die Globalisierung hat die Dritte Welt bereits zerstört und droht nun, jede Möglichkeit auszuschließen, daß die großen Nationen der Welt gemeinsam den Absturz in dauernden Krieg und Depression verhindern. Wer sich im Namen der Erhaltung eines „Gleichgewichts“ auf unserem Planeten einer dirigistischen Politik für technische und wirtschaftliche Entwicklung widersetzt, der spielt dem Finanzestablishment in die Hände, das mit dem Freihandel verhindern will, daß die Staaten produktive Investitionen tätigen und sich auf diese Weise der Macht der internationalen Kartelle und Spekulanten entziehen.
Die Italiener wurden in den letzten Jahren genauso mit „grüner“ Propaganda überschüttet wie die Deutschen. Aber viele haben auch erkannt, daß das Finanzsystem bankrott ist, und viele sehen die Wachstumspolitik, die den Wiederaufbau des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg erlaubte, sehr positiv. Ein klares Anzeichen für das Potential war die Reaktion auf die Kampagnen der LaRouche-Bewegung unter italienischen Politikern, die wiederholt Initiativen für eine Reorganisation des Währungs- und Finanzsystems nach dem Vorbild des Bretton-Woods-Abkommens unternommen haben. 2005 stimmte die Deputiertenkammer einem Antrag des Abgeordneten Mario Lettieri zu, worin „eine internationale Konferenz auf Ebene der Staats- und Regierungschefs“ gefordert wird, um „ein neues und gerechteres globales Währungs- und Finanzsystem“ zu schaffen.
Am 13. Februar 2007 sprach LaRouche auf Einladung des Abg. Andrea Ricci im berühmten Sala del Cenacolo der italienischen Deputiertenkammer in Rom. Ricci war Wirtschaftsprofessor und hat ein Buch über ein Neues Bretton Woods veröffentlicht, worin er Vorschläge zitiert, die LaRouche 2001 bei einer Konferenz an der Katholischen Universität in Mailand gemacht hatte. Ricci und Gennaro Migliore, der Fraktionschef der Rifondazione Comunista in der Deputiertenkammer, die der Mitte-Links-Koalition von Premierminister Romano Prodi angehört, betonten beide, daß sie Kontakte mit den Gruppen in den Vereinigten Staaten herstellen wollen, die gegen Bush und Cheney kämpfen, um so die falsche Debatte über „proamerikanisch“ und „antiamerikanisch“ zu durchbrechen. Migliore reagierte auch positiv auf LaRouches Forderung nach einem neuen Westfälischen Frieden als Grundlage für kooperative Beziehungen zwischen den Nationalstaaten gegen den imperialen Ansatz der Globalisierung.
LaRouche traf sich auch mit Mitgliedern der Opposition, darunter einigen, die sich in der Vergangenheit bereits an der Debatte über ein Neues Bretton Woods beteiligt hatten, und einem führenden Vertreter der rechten Mitte, der sich für große Infrastrukturprojekte ausgesprochen hat, die der monetaristischen Ideologie des Stabilitätspaktes von Maastricht widersprechen.
Die amtierende Regierung hat zwar in der Frage des Irakkrieges mit der Regierung Bush gebrochen, aber sie steht unter starkem Druck, ihr militärisches Engagement in Afghanistan nicht zu reduzieren und Haushaltskürzungen und Privatisierungen zu beschleunigen. Die Movimento Solidarietà fordert in ihrem Programm für Italien eine massive Ausweitung der staatlichen Kreditschöpfung zur Finanzierung von Industrien und Infrastruktur und sagt klar, was die Alternative ist: Auf der ersten Seite sieht man ein Foto einer Aktion gegen die Politik des monetaristischen Wirtschaftsministers Tommaso Padoa-Schioppa, ein früheres Vorstandsmitglied der EZB. Mitglieder des Movimento tragen bei dem Aktionstag vor dem Parlament in Rom ein Schild: „Mehr Roosevelt, weniger Padoa-Schioppa!“
Andrew Spannaus
Lesen Sie hierzu bitte auch:
„Wir brauchen heute einen neuen Westfälischen Frieden“ - Neue Solidarität Nr. 9/2007 Ricci: Wir brauchen ein neues Währungssystem - Neue Solidarität Nr. 9/2007 „Wir befinden uns in einer klassischen revolutionären Lage“ - Neue Solidarität Nr. 8/2007 Internetseite der Movimento Solidarietá, Italien |
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