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Aus der Neuen Solidarität Nr. 45/2006

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"Die Regierung Bush wurde eingesetzt, um die USA zu zerstören"

Internetforum. Aus aller Welt gab es viele Fragen an LaRouche, die die Politik der USA betrafen.

Zahlreiche Fragen an LaRouche aus den USA und aus aller Welt betrafen die Politik der Vereinigten Staaten. Eine kam von Oberst a.D. Eberhard Möschel aus Deutschland. Viele Amerikaner fragten, warum es hingenommen wird, daß ihre Regierung die Bürgerrechte abschafft. Prof. Lokesh Chandra, Historiker und früheres Parlamentsmitglied aus Indien, fragte nach der "aggressiven Politik" der USA, die große Teile der Weltbevölkerung entfremde. Prof. Jorge Hirsch von der Universität San Diego wies darauf hin, daß die Regierung Bush den Einsatz von Atomwaffen gegen den Iran nicht ausschließt, und fragte, ob die Europäer, Rußland und China die USA auffordern sollten, sich bindend zu verpflichten, keine Kernwaffen gegen den Iran anzuwenden, solange dieser selbst keine besitze. LaRouche antwortete darauf:

Das Problem ist: Wenn die Politik ausdrücklich darin besteht, weltweit Krieg zu führen, wie es bei den Vereinigten Staaten und Großbritannien unter dem Bündnis Blair-Bush bisher der Fall ist, dann werden alle Waffen, die man einsetzen kann, auch eingesetzt werden. Zu versuchen, unter solchen Bedingungen ein Verbot von Kernwaffen durchsetzen, ist reine Zeitverschwendung. Man muß das Übel an der Wurzel packen. Hier ist das zweierlei.

Erstens ist das die Politik der "Regimewechsel". Wenn einem nicht gefällt, was ein Land tut, stürzt man mit allen Mitteln seine Regierung. Das ist nicht der eigentliche Zweck, aber das ist, was die Dummen sagen. Ich meine den Präsidenten. Man könnte durchaus noch Schlimmeres über ihn sagen.

Man muß den Krieg als solchen abschaffen. Aber das geht nicht, solange es eine Regierung Bush/Cheney gibt. Es ist völlig ausgeschlossen, daß man eine Vereinbarung zustande bekommt. Warum sollte man sich um so etwas bemühen, wenn man genau weiß, daß Bush unter keinen Umständen zustimmen wird?

Wer ist denn Bush? Man muß das klar begreifen. Manchmal denken die Menschen nicht strategisch. Bush ist minderbemittelt, moralisch wie intellektuell. Warum sollte jemand wie George Shultz eine moralisch und geistig schwache Person wie George W. Bush junior aussuchen und ihm sagen: "Du wirst jetzt Präsident der Vereinigten Staaten"? Die gesamte Regierung Bush wurde von Shultz ausgesucht - von demselben George Shultz, der Pinochets Machtübernahme in Chile organisiert hatte! Dem wir die "Operation Condor" in Südamerika in den 70er Jahren zu verdanken haben, wo mit Hilfe alter Nazis ein Völkermord veranstaltet wurde. Das geschah unter Shultz' Aufsicht. Warum sollte dieser Totalitarist einen solchen geistig schwachen Mann mitten in einer großen Krise zum amerikanischen Präsidenten machen?

Offensichtlich ist Bush ein Werkzeug. Er ist nicht wirklich ein Politiker. Die Kombination Bush/Cheney wurde an die Macht gehievt, damit sie dafür sorgen, daß die Vereinigten Staaten sich selbst zerstören. Der Weg soll für die "Globalisierung" freiwerden, indem sich die USA selbst diskreditieren und zerstören. Denn solange es einen patriotischen Impuls gibt, die USA als souveräne Nation zu bewahren, läßt sich diese Globalisierung nicht voll durchsetzen.

Europa hätte nicht den Mut [sie aufzuhalten]. West- und Mitteleuropa ist feige. Es gibt dort keine politische Führung, die etwas Großes wagen würde. Sie haben nicht die Führungspolitiker dazu. Die Leute, die sich vielleicht dazu hätten entwickeln können, wurden systematisch gebrochen. Meine Generation von Europäern hätte vielleicht etwas getan, aber sie ist tot oder sehr alt. Sie können die Zivilisation nicht mehr retten. Statt dessen gibt es in den Regierungen schwache, zweitrangige Leute, denen entsprechender Mut und Verständnis fehlt.

Deshalb gibt es nur eine Lösung. Sie hat zwei Elemente: Erstens die Regierung Bush/Cheney loswerden. Vergeuden Sie Ihre Zeit nicht damit, zu versuchen, etwas zu verbessern, was sich nicht verbessern läßt. Gift wird nicht besser, wenn man ihm einen angenehmeren Geschmack gibt. Die Amerikaner müssen diese beiden Clowns absetzen. Es hat noch nie ein doppeltes Absetzungsverfahren gegen Präsident und Vizepräsident gegeben. Jetzt brauchen wir eins.

Das andere Problem ist das falsche Denken über den Krieg an sich. Wozu sollten wir Krieg führen? Ich kann mir auf diesem Planeten heute keinen Grund vorstellen, warum die USA einen Krieg führen sollten. Ich kann mir Fälle vorstellen, wo wir uns militärisch verteidigen müssen. Das wäre zwar auch ein kriegerischer Akt, aber ich mag Kriege wie den "Wüstensturm" nicht. Immerhin weiß man, daß George Bush senior nicht so verrückt war wie sein Sohn. Bush senior bekam den Rat, und er nahm ihn an, daß er nicht versuchen würde, das Land zu besetzen, nachdem er Saddam Hussein im "Wüstensturm" besiegt hatte, weil das zu einem Aufstand und einem asymmetrischen Krieg führen würde. Die Vereinigten Staaten hatten den asymmetrischen Krieg in Vietnam durchgemacht. Sie hatten gesehen, wie die Russen das in Afghanistan durchmachten. Deshalb wußte zu der Zeit jeder, daß man keinen asymmetrischen Krieg anfangen darf.

Bush junior tat es trotzdem. Warum? Um die Vereinigten Staaten zu zerstören. War das Bushs persönliche Absicht? Keine Ahnung, wer weiß, was in dem Kerl vorgeht. Es ist auch nicht wichtig.

Wir müssen zur Idee des Westfälischen Friedens zurückkehren. Wir müssen die Nationen einander näherbringen - auch solche, die sich nicht gut benehmen - , indem wir ihnen Gutes tun. Etwa Nordkorea. Nordkorea ist kein angenehmer Ort, um dort zu leben, aber es mit Füßen zu treten, macht nichts besser. Man macht das Land nur verzweifelt und böse. Wenn man nicht hilft, müssen sie verhungern. Man muß etwas anbieten, wie es die Regierung Clinton in gewissem Sinne getan hat. Man bietet ihm die Gelegenheit, sich einzugliedern, sich wirtschaftlich zu entwickeln, seine Menschen zu ernähren, eine Industrie aufzubauen. Man macht aus dem "Feind" einen Verbündeten, indem man etwas für ihn tut. Denn wenn man dem Land Gutes tut, wird seine Regierung früher oder später darauf reagieren, daß ihrem Volk gefällt, was man für es tut. Sie wollen nicht mehr gegen uns kämpfen.

Eine solche Politik brauchen wir auch gegenüber Afrika. Man muß sich um die Menschen in anderen Ländern kümmern und tun, was ihnen nützt. Sobald sie verstehen, daß es für sie ein Vorteil ist, mit uns zusammenzuarbeiten, können wir mit ihnen reden. Wir können Diplomatie betreiben.

In gewisser Weise müssen wir auch darauf vorbereitet sein, daß vielleicht eines dieser Länder Amok läuft und uns angreift, aber sobald der Streitpunkt geklärt ist, wird nicht mehr geschossen, und der Wiederaufbau beginnt. Es kann sein, daß man Institutionen mit militärischen Mitteln vor Aggression schützen muß, aber auf keinen Fall darf man Waffengewalt anwenden, um zu versuchen, ein Regime zu stürzen oder ein anderes einzusetzen, oder jemanden bewußt provozieren, um einen Vorwand für einen Angriff zu haben. Wenn man keinen Krieg anfängt, braucht man sich auch keine Sorgen zu machen, wie man aus ihm wieder herauskommt.

Eine gute Verteidigung ist notwendig. Die Vereinigten Staaten hatten eine, aber sie haben sie aufgegeben. Es geht uns da ähnlich wie Israel, das inzwischen völlig kraftlos ist. Israel hat gerade durch seine eigene Torheit einen Krieg im Libanon verloren. Alles, wozu es in der Lage war, waren Luftangriffe, und es hat alles vermasselt. Israel kann sich mit solchen Kriegen selbst zerstören.

Das sind die Schwierigkeiten, vor denen wir stehen. Wir müssen weg von dieser Vorstellung ständiger Konflikte, hin zur Herangehensweise des Westfälischen Friedens, zu Verträgen mit anderen Nationen. Gleichzeitig sollte man eine Verteidigung haben, aber man benutzt sie wirklich nur, um ein akutes Feuer auszutreten. Man muß sich Freunde machen, keine Feinde.

 

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