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Aus der Neuen Solidarität Nr. 48/2004

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"Geben Sie mir Condi Rices Job"

Lyndon LaRouche gab am 17. November Don Grady von der Radiosenderkette "Louisiana Live" ein Interview, aus dem wir Auszüge wiedergeben.

LaRouche: Ich habe es zu dem Zeitpunkt gegründet, als Kerry auf dem Parteitag offiziell als Kandidat bestätigt wurde. Es geht hier um die langfristigen Aussichten für die Erneuerung des politischen Prozesses in den Vereinigten Staaten. Das ist der Zweck. Wir befinden uns jetzt in einer Zeit nach einer nicht richtig entschiedenen Wahl. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Selbst wenn Bush bestätigt wird - was zumindest wahrscheinlich ist - wissen wir nicht, wie seine zweite Regierung sein wird. Es ist noch vieles offen.

Weiter haben wir es damit zu tun, daß der größte finanzielle Zusammenbruch der Neuzeit herannaht. Dafür müssen wir die Politik ändern. Wir brauchen auch ein neues Maß an Zusammenarbeit der Vereinigten Staaten mit ihren Freunden in Westeuropa und anderswo. Ich bin darin ein Fachmann. Auch daran arbeiten wir. Es gibt also für eine Intelligenzija der Demokratischen Partei viel zu tun. Wir tun es, und zwar in Zusammenarbeit mit anderen Demokraten. Wir reden aber auch mit vielen Republikanern über dieselbe Frage: Wie die langfristige, aber auch die aktuelle Politik z.B. im Nahen Osten und in vielen anderen Bereichen aussehen sollte.

LaRouche: Es ist wie Dien Bien Phu. Es ist nicht in allen Einzelheiten das gleiche. Aber die grundsätzliche Entscheidung war dieselbe. Die Lage ist verloren, es wurde alles mehr als falsch gemacht. Wir schicken die Leute in dem Land in den Tod, nur für einen "Egotrip", ohne jeden Grund. Wir werden eine völlig unkontrollierbare Lage bekommen.

Seltsam genug ist, daß James Baker III. wahrscheinlich mit mir in dieser Hinsicht übereinstimmt! Wir haben uns beide dafür ausgesprochen, Barghouti aus dem Gefängnis freizulassen, damit die israelische Seite einen Gesprächspartner auf der palästinensischen Seite bekommt, damit endlich wieder auf den Frieden hingearbeitet wird.

Wir haben immer weniger Erdöl auf der Welt. Das Nordseeöl kann schon in einigen Jahren alle sein. Das russische Öl ist sehr teuer und könnte in 10, 12 oder 15 Jahren alle sein, wer weiß? Öl aus der Golfregion kostet in der Förderung nur etwa 75 Cent je Faß. Und es wird nach der Einschätzung von Fachleuten, mit denen ich das geprüft habe, noch etwa 80 Jahre reichen.

Wenn wir solchen Unfug in diesem Teil der Welt anfangen und weitermachen - ich glaube, darüber macht sich die Carlyle-Gruppe um George Bush senior u.a. Gedanken - , wenn wir dort alles kaputtmachen, was soll dann werden? Wir haben uns doch völlig vom Erdöl abhängig gemacht! Und unsere zuverlässige Quelle für Erdöl ist die Golfregion. Wollen wir jetzt dort wirklich Krieg verbreiten? Das Öl kostet schon 50 Dollar je Faß. Wenn es so weitergeht, werden es 100 Dollar oder mehr werden. Was tun wir dann, wenn der Winter kommt und wir Heizöl für unsere Wohnungen brauchen und die Wagen auf der Straße weiterfahren sollen? Wir sind in einer verrückten Zeit, in der unmittelbar gehandelt werden muß. Das müssen verschiedene Kräfte in den Vereinigten Staaten gemeinsam tun, nicht nur Demokraten, sondern hoffentlich auch vernünftige Republikaner.

LaRouche: Ursprünglich sollte ein Dollar nominell einem Euro entsprechen. Jetzt ist ein Euro 1,30 Dollar wert, und das wird noch künstlich hochgehalten. Man kämpft sozusagen schon auf der Straße, damit der Dollar nicht noch darunter fällt. Aber das wird er mit Sicherheit. Zwei Dollar pro Euro sind möglich.

LaRouche: Schauen Sie sich unsere Staatsverschuldung an. Wir haben unmittelbar vor uns eine Schuldenkrise des Bundes. Wir können den Haushalt auf dieser Grundlage nicht innerhalb der Verschuldungsgrenze halten. Uns steht ein großer Einbruch bei den hypothekengestützten Wertpapieren bevor - in England, und hier noch viel schlimmer. Uns steht eine Preisexplosion der Rohstoffe bevor, weil es gewaltige Spekulation mit Rohstoffen gibt: Erdöl, aber auch Zink, Zinn, Nickel und alles andere.

Wir stecken also in einer Krise, die kaum zu fassen ist. Trotz des ganzen Geredes über Wachstum nimmt die Arbeitslosigkeit zu. Es ist tatsächlich das einzige, was überhaupt noch wächst!

Wir haben es uns in Ohio genau angesehen. Die Arbeitsplätze sind weg. Denken wir daran, Ohio war einer der wohlhabendsten Agrar- und Industriestaaten der USA. Das ging in den letzten 14 Jahren verloren. Jetzt haben die Arbeitsplätze dort nichts mehr mit hochwertigem Stahl oder moderner Technik zu tun, es sind alles nur die am schlechtesten bezahlten Hotel- und Restaurantjobs.

Wir machen die Vereinigten Staaten kaputt. Und manche Leute sehen nicht, was die Uhr geschlagen hat.

Also muß jemand etwas unternehmen. Es gibt Lösungen. Aber das bedeutet ziemlich drastische politische Veränderungen.

LaRouche: Ich würde ihm sagen, daß er vor allem Cheney loswerden muß. Denn erstens hat der einiges auf dem Kerbholz, und zweitens hat er Gesundheitsprobleme. Er sollte gehen, nur zur Sicherheit. Und was ich dann noch vorschlüge: "Geben Sie mir den Job von Condoleezza Rice, lassen Sie mich Sie durch die nächsten vier Jahre führen - das ist der beste Deal, den Sie kriegen können. Und nicht nur Sie, sondern auch das amerikanische Volk!"

LaRouche: Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Der Mann ist, wie er ist. Vielleicht würde er es sogar annehmen. Wahrscheinlich nicht. Aber mein Angebot steht.

 

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