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Aus der Neuen Solidarität Nr. 19/2003 |
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Von Lyndon LaRouche
Aus der Schrift "Glauben heißt noch längst nicht wissen" vom Dezember 2002.
Die Wurzel des immer katastrophaleren Scheiterns der praktischen Erziehungspolitik der Vereinigten Staaten in den letzten 30 Jahren läßt sich in fünf "Anklagepunkten" zusammenfassen:2. Lernen heißt nicht notwendigerweise wissen.
3. Allgemein anerkannte akademische oder andere Meinung ist kein Maßstab für die Definition von Wahrheit.
4. Die heutigen Lehrer haben nicht unbedingt die Absicht, ihre Schüler so zu erziehen und zu prüfen, wie es für menschliche Wesen angemessen ist.
5. Die radikalreduktionistische Mode der "Informationstheorie" - wie man sie mit dem Einfluß der Russell-Anhänger Norbert Wiener und John von Neumann verbindet - war von Anfang an ein Schwindel. Deshalb sind die Bildungsmethoden und -inhalte, die an diesen Schwindel der "Informationstheorie" angepaßt wurden - wie etwa die damit verwandte sog."neue Mathematik" - ebenfalls ein Schwindel.
Ganz besonders in Amerika und Europa müssen wir erkennen, daß unsere Nationen heute in einem von 1964-2002 kulturell induzierten Wertewandel der institutionalisierten öffentlichen Meinung stecken. Dieser Wandel ist an einen Krisenpunkt gelangt, an dem so gut wie sicher ist, daß Europa und die Amerikas den baldigen Absturz in ein neues finsteres Zeitalter des Großteils der Menschheit nicht mehr verhindern können, wenn diese populäre Meinung weiterbesteht. Die praktischen Mittel, eine solche fast sichere Katastrophe zu verhindern, sind zwar verfügbar, aber die gegenwärtig vorherrschende Kultur - verbunden mit ihrem verderblichen Einfluß auf die heutigen Bildungseinrichtungen - wird sich hartnäckig sträuben, diese verfügbaren positiven Veränderungen, durch die unsere Volkswirtschaften und Nationen überleben könnten, auch anzunehmen.
Deshalb hängt das Überleben der Zivilisation heute vom Erfolg all derjenigen unter uns ab, die vor allen anderen diese gegenwärtig vorherrschende unsägliche "öffentliche Meinung" ablehnen und versuchen, sie zu überwinden.
Ein ganz entscheidender Faktor bei diesem Vorstoß zur "Umerziehung" ist die internationale Jugendbewegung, die gegenwärtig entsteht.
Die entsprechenden Lehren aus der Geschichte zeigen uns, daß plötzliche Veränderungen einer allgemein vorherrschenden praktizierten Kultur, ob zum Guten oder zum Schlechten, oft mit der Hilfe des katalysierenden Einflusses von Jugendbewegungen geschehen. Einer Jugendbewegung verdanken wir den Übergang von der mittelalterlichen zur neuzeitlichen europäischen Zivilisation durch die italienische Renaissance. Ebenso war eine Jugendbewegung mit den deutschen Klassikern Lessing und Mendelssohn im Mittelpunkt ein ganz entscheidender, transatlantischer Faktor bei der von Benjamin Franklin angeführten amerikanischen Revolution. Aber eben auch eine Jugendbewegung gegen die Klassik, die von Jeremy Bentham vom britischen Außenamt in London aus gelenkt wurde, war mit entscheidend dafür, daß Frankreich den Schrecken des Jakobinerterrors und des Napoleonischen Faschismus erleben mußte. Ebenso hat der Aufbau der "Rock-Drogen-Sex-Gegenkultur" in den 60er Jahren wesentlich dazu beigetragen, die vorher erfolgreiche US-amerikanische Volkswirtschaft axiomatisch von einer produzierenden Gesellschaft (wenn auch einer mit ernsthaften Mängeln) in eine dekadente, parasitäre und selbstverschuldet dem Untergang geweihte "Konsumgesellschaft" zu verwandeln. Ein Ergebnis dieser letzteren Veränderung ist der materielle und moralische Zusammenbruch der als System gescheiterten heutigen Weltwirtschaft, der nun in seine Endphase eingetreten ist.
In der weltweit verbreiteten antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen europäischen Zivilisation herrschte das ständige Auf und Ab einer erbitterten Auseinandersetzung zwischen den Kräften der klassischen Wissenschaft einerseits und des philosophischen Reduktionismus andererseits - und das bis zum heutigen Tag.
Auch jetzt ist wieder eine Jugendbewegung als unverzichtbarer Bestandteil des Kampfes zur Rettung der Zivilisation aufgetaucht. Aber diesmal sollten wir bei ihrem Aufbau weiser vorgehen und die Lehren beherzigen, die wir aus den Ausgängen der früheren Auseinandersetzungen ziehen können. Diesmal dürfen nicht nur einzelne die Führung übernehmen, sondern es müssen sehr viele sein - sozusagen eine "Massenführung".
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