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Nach der Bombardierung des Hauptquartiers von Osama bin Laden in Afghanistan hat dieser angebliche Drahtzieher der Bombenattentate auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania in den Medien plötzlich den Rang eines neuen "Carlos" erhalten, jener halbmythischen Figur im Zentrum des "internationalen Terrorismus". Doch nur in der phantasievollen Welt Hollywoods tragen superreiche Bösewichte ihre Privatkriege aus und terrorisieren die ganze Welt. Jenseits der Drehbücher von James Bond funktioniert die Welt anders. Schon seit Juli 1996 haben als einzige diese Zeitung und die Nachrichtenagentur EIRNA über bin Laden berichtet, lange bevor er auf dem "Radarschirm" des öffentlichen Interesses erschien. EIRNA und Neue Solidarität haben bin Laden als leicht manipulierbaren und einsetzbaren Agenten im Dienst britischer Geheimdienste beschrieben. Er entscheidet nicht die terroristische Politik Londons oder deren Ziele, sondern hat in dem Netzwerk, in dem er eingesetzt ist, eine zweitrangige Rolle in den Bereichen Finanzen, Propaganda und Ablenkung.
Bin Laden versucht manchmal seine britischen Beziehungen zu vertuschen, und genauso die Tatsache, daß sich das internationale Hauptquartier seiner Bewegung in London befindet, und nicht wie fälschlich verbreitet wurde, in Afghanistan oder Sudan. Dennoch kann jeder, der etwas genauer hinsieht, die Wahrheit erkennen. Nicht umsonst rief bin Laden vergangene Woche bei der in London erscheinenden arabischen Tageszeitung Al Quds Al Arabi an, um den Briten zu versichern, daß er als Antwort auf die Raketenangriffe "nur daran interessiert ist, die USA und Israel zu treffen", nicht Großbritannien. Am 22. August betonte sein in London lebender Sprecher Omar Bakri gegenüber der in London herausgegebenen arabischen Tageszeitung Al Sharq Al Awsat, daß "wir eine Friedensvereinbarung mit der britischen Regierung haben".
Die Bombenanschläge auf die amerikanischen Botschaften waren, wie auch die US-Regierung weiß, aber nicht sagen will, nicht das Werk von bin Laden. Sie wurden auf Befehl Londons ausgeführt, möglicherweise mit israelischer Vermittlung, und wahrscheinlich waren daran ganz andere Kreise als die von bin Laden beteiligt. Tatsächlich haben einige Geheimdienstexperten schon gemutmaßt, bin Ladens Rolle sei nur ein Teil des Plans, die Clinton-Regierung zu den wirkungslosen und kontraproduktiven Angriffen der letzten Woche zu verleiten, die langfristig die amerikanische Politik schädigen und daher Londons größeren Interessen in dieser Zeit des globalen Finanzchaos dienen.
Wer ist bin Laden wirklich?
Wenn man wirklich verstehen will, wer bin Laden ist, muß
man von den offiziellen Presseverlautbarungen und den
neunmalklugen Medienberichten Abstand nehmen und herauszufinden
versuchen, warum Großbritannien ihn erfunden hat und wie er
heute eingesetzt wird.
Wie wir berichtet haben und auch in den internationalen Nachrichtenkreisen bekannt ist, trat bin Laden erstmals 1980 im Terrorismus- und Geheimdienstgeschäft in Aktion, als er von den Regierungen Thatcher und Reagan/Bush auserkoren wurde, bei der Finanzierung des geheimen Krieges in Afghanistan auszuhelfen. Seit 1982 wurde bin Laden häufig in Ausbildungslagern der afghanischen Mudschaheddin im pakistanischen Peschawar gesehen, wo er säckeweise Bargeld an die "57 verschiedenen" Mudschaheddin-Gruppen verteilte, die damals in Afghanistan gegen die Rote Armee kämpften.
Dieser "geheime Krieg" in Afghanistan war vom britischen Viscount Cranbourne, Nachfahre der Familie Cecil, und seinem Kumpan Lord Bethell als Teil ihrer Politik des "Krisenbogens" entworfen worden, um die Sowjetunion mit Hilfe "islamischer Eiferer" zu schwächen (und gleichzeitig auch den amerikanischen Einfluß in der Region zurückzudrängen). Diese Politik wurde dem damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan vom Premierministerin Thatcher untergejubelt. Bin Laden, dessen saudische Familie durch staatliche Bauaufträge zu sagenhaftem Reichtum gelangte, war einer von zahlreichen "privaten" Kanälen, um den Krieg zu finanzieren.
Auf Osama bin Laden war man über frühere Einsätze seines Vetters und Mentors Scheich Salim bin Laden aufmerksam geworden, einer von vier auserwählten Saudis, denen eine Mitgliedschaft in Prinz Philips exklusivem "1001 Club" (dem finanziellen Elitekreis hinter dem World Wildelife Fund) gnädigst erlaubt wurde. Die Familie bin Laden ist die reichste nichtadelige Familie im saudischen Königreich. Scheich Salim gilt selbst nach saudischen Maßstäben als extrem anglophil.
Scheich Salim fand auch Gönner in den USA. 1979 wurde er über die Firmen Zapata Oil und Arbusto Ltd. zum Geschäftspartner von George Bushs Sohn, dem derzeitigen Gouverneur von Texas George Walker Bush.
Terror mit Methode
Als der Afghanistankrieg 1980 voll entbrannte, spielte
Scheich Salim bereits eine wichtige Rolle in der britisch
beherrschten Bank of Credit and Commerce International
(BCCI), einer von Drogenhändlern, Terroristen und
Geheimdiensten benutzten Bank, die auch Thatcher und Bush zur
Finanzierung ihres Afghanistankrieges benutzten. Osama,
damals 20 Jahre alt, wurde als Juniorpartner des Scheichs
geführt. Seine fanatischer Eifer für die "afghanische Sache"
und sein persönliches Vermögen von rund 400 Mio. Dollar
fügten sich bestens.
Als 1988 die Sowjets aus Afghanistan abzogen, strichen Bush und Thatcher die Mudschaheddin von ihrem Katalog der "Freiheitskämpfer" und überließen sie dem Arbeitsmarkt. Sie blieben dennoch unter dem Einfluß des britischen Geheimdienstes. Viele wurden unverzüglich nach Nordafrika und dem Nahen Osten verfrachtet, wo sie als "islamische Terrorgruppen" im Dienste britischer geopolitischer Ziele Terroranschläge verübten. Bin Laden blieb der wichtigste Zahlmeister für diese Gruppen und nichts weiter.
Wenn der US-Regierung wirklich daran gelegen sein sollte, diese Terror-Netzwerke auszuschalten, sollte sie von Raketenangriffen in Rambo-Manier absehen und lieber bin Ladens 400-Mio.-Dollar-Finanzimperium trockenlegen. Das Geld hat er nicht unter seinem Bett in einer afghanischen Festung versteckt - es ist in besten Londoner Immobilien und Industrieaktien und laut gewöhnlich zuverlässigen Quellen auch in umfangreichen Beteiligungen an Bush-nahen Ölfirmen in Texas angelegt.
Joseph Brewda
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