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Mit dem folgenden Schreiben protestiert unser Leser Jens B. aus Dresden gegen die tendenziöse Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien zum Syrienkonflikt.
Es ist unerhört und kaum noch zu ertragen, was uns erneut das öffentlich-rechtliche Fernsehen als neutrale Berichterstattung aus Syrien serviert. Wahrscheinlich müssen Sie so schreiben, um Ihren Platz an der Sonne zu behalten.1
In Ost-Aleppo herrschte ein Schreckensregime der Dschabhat al-Nusra, jetzt umbenannt in Dschabhat Fatah asch-Scham. Man könnte auch al-Kaida sagen, das verstehen die meisten Leute besser.
Alle säkularen Gerichte waren aufgelöst und durch Scharia-Gerichte ersetzt worden. Folter und Mord gehörten dort zum Alltag. Diese ultrakonservative Terrortruppe brüstete sich im Internet mit ihren Greueltaten (z.B. köpften Rebellen in einem Video vom Juli 2016 einen 12jährigen Jungen), posieren mit abgeschlagenen Köpfen syrischer Soldaten oder filmen sich selbst, während sie Gefangene schächten.
Ihr Ziel ist die Errichtung eines am Salafismus orientierten Kalifats in Syrien. Dafür erhalten sie Milliarden Dollar an Unterstützung, vor allem Aus Katar und Kuwait. Die sollten also genug Geld für etwas Brot besitzen.
Gehen Sie doch mal nach Idlib und berichten Sie aus der Hochburg dieser radikalen Islamisten, mit denen Sie soviel Mitgefühl haben - aber passen Sie auf, daß man sie nicht lebenslang in eine Burka steckt, auf dem Sklavenmarkt verkauft oder gleich als Ungläubige einen Kopf kürzer macht und Ihren hübschen Kopf auf eine Eisenstange spießt.
Ich bin jedenfalls sehr froh darüber, daß die Regierungstruppen, mit Hilfe Rußlands und anderer wahrer Freunde Syriens, Aleppo von den radikalen Islamisten befreit haben.
Und ja, ich war auch schon mal in Syrien, in Aleppo, in Palmyra, Homs und Damaskus.
Auch interessant ist eine Reportage des schweizerischen Fernsehens über das von den Regierungstruppen gehaltene, ach so schreckliche West-Aleppo vom September 2016. Bewohner gehen ins Schwimmbad, auf einen Vergnügungspark und laufen entspannt durch eine Einkaufsstraße.
Ein Syrer sagte mir vor wenigen Tagen, die Gebiete, die von der Regierung kontrolliert werden, seien seiner Meinung nach ebenso so sicher, wie etwa das Urlaubsland Ägypten. Er plane zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit demnächst wieder nach Damaskus zu seinen Verwandten zu reisen. In diesen Gebieten halten sich die meisten Menschen auf, dazu noch mehrere Millionen Binnenflüchtlinge. Wollen Sie, daß diese Gebiete ebenfalls zum Kriegsgebiet werden?
Ich hoffe, der Tag ist nicht mehr fern, und die syrischen Regierungstruppen befreien auch die restlichen Gebiete. Was dann mit Al-Kaida und Co? Ich schlage vor, alle sollten dann Asyl in Deutschland erhalten - aber bitte bringt eure Schützlinge dann in euren Gästezimmern unter.
Also was wollen Sie uns Bürgern weiterhin als Wahrheit verkaufen? Berichten Sie endlich neutral und ausgewogen, wie es Ihrem Auftrag entspricht!
Jens B., Dresden
Anmerkung
1. Die WDR-Journalistin Anna Osius, deren Sendung „Die Schande des Assad“ hier kritisiert wird, wurde 2012 mit dem Marlies-Hesse-Nachwuchspreis des Journalistinnenbundes und 2014 mit dem Axel-Springer-Preis ausgezeichnet.