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Der Weltraumsektor hat die höchste Wachstumsrate aller Branchen in der deutschen Luft- und Raumfahrt-Industrie. Er erbringt bisher zwar nur 8% der Gesamtleistung, vermeldet aber für 2016 ein Wachstum von 17%, mit steigender Tendenz.
Junge Menschen für eine zukünftige Arbeit im Weltraumsektor zu gewinnen, war auch einer der wesentlichen Punkte bei zahlreichen Veranstaltungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) an seinen Standorten in Deutschland am 27. April im Rahmen des „Girl’s Day“, dem größten Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen weltweit. In Berlin nahmen Mädchen und junge Frauen an der Simulation einer Reise zum Mars teil. In Bremen hörten sie Vorträge über die Eigenschaften des Vakuums, führten Experimente mit Robotern durch und simulierten die schwierige Landung eines Fahrzeugs auf dem Mars, mit einem rohen Ei als Versuchsobjekt.
Auch in Köln traten bei der Veranstaltung Roboter auf, im Entwicklungs- und Testzentrum der DLR in Lampoldshausen erfuhren junge Frauen etwas über die Erforschung und Entwicklung von Raketenantrieben. In Neustrelitz informierten Experten der DLR über die Voraussetzungen für eine Ausbildung zum Astronauten, und in Oberpfaffenhofen wurde über die tägliche Arbeit der Astronauten an Bord der ISS informiert.
Nach dem zweiten Nationalen Weltraumtag in China am 24. April hat Chinas Bildungsministerium im Rahmen seines Plans zur Verbesserung der naturwissenschaftlichen Kenntnisse alle Grundschulen angewiesen, ab diesem Herbst schon in der ersten Klasse naturwissenschaftlichen Unterricht zu erteilen. An der Xicheng-Fremdsprachenschule in Beijing wird schon jetzt allen Erstkläßlern ein Kurs für Grundkenntnisse über Raketen angeboten, und an den meisten öffentlichen Schulen in Beijing gibt es Unterricht zur Popularisierung der Wissenschaft. Die Schüler lernen dabei etwas über die Geschichte und Theorie der Raketen, die Geschichte der chinesischen Weltraumindustrie und den Start der neuen Rakete Langer Marsch 7, die den Weltraumfrachter Tianzhou-1 in die Umlaufbahn brachte. Wie CCTV berichtete, sind neben dem Unterricht im Klassenzimmer auch Ausflüge geplant, sowie Experimente, die die Schüler selbst durchführen sollen, etwa mit Modellraketen, die vom Schulhof aus gestartet werden sollen.
Südkoreas Ministerium für Wissenschaft, Informations- und Kommunikationstechnik und Zukunftsplanung hat seinen dritten Fünfjahresplan für das koreanische Kernfusionsprogramm vorgelegt. 2006 hatte die Regierung beschlossen, solche Fünfjahrespläne für die Kernfusionsforschung einzuführen und in jedem Plan ehrgeizige Ziele zu setzen, deren Realisierung Zeit braucht.
Im Rahmen des ersten Fünfjahresplans wurde der supraleitende Tokamak KSTAR gebaut. Unter dem zweiten Plan wurden mit dem KSTAR neue experimentelle Resultate erarbeitet und Beiträge zum ITER geleistet. Im dritten Fünfjahresplan wird der Schwerpunkt nun auf einem technischen Fahrplan für einen Kernfusions-Demonstrationsreaktor liegen. Der geplante Demonstrationsreaktor DEMO soll einen stabilen Fusionszustand erreichen und elektrischen Strom liefern. Dazu sind neue Materialien und Technologien notwendig, für deren Entwicklung im neuen Fünfjahresplan ein Fahrplan aufgestellt werden soll.
Dieser Fahrplan wird dann dem vierten Fünfjahresplan zugrunde liegen, in dem die benötigten Technologien entwickelt werden. 2030 soll dann der Bau der Anlage beginnen. Ein Rat für akademische und industrielle Kooperation ist vorgesehen, der an dem Prozeß beteiligt sein soll. Das Budget für die Fusionsforschung wird erhöht, und im kommenden Jahr wird ein neues Forschungs- und Entwicklungslabor geschaffen, um an diesen Technologien zu arbeiten.
Im Gegensatz dazu geht es in Europa und Amerika wenig voran. In den Vereinigten Staaten wird die Nationale Akademie der Wissenschaften im Auftrag des Energieministeriums wieder einmal eine Prüfung des Programms für die Magneteinschluß-Fusion durchführen. Diese Prüfung wurde schon vor dem Amtsantritt der Regierung Trump angefordert, aber es ist üblich, daß jede neue Regierung eine solche Prüfung anfordert. Der Prüfungsausschuß wird wieder einmal ein aktuelles Bild der Fortschritte erstellen, aber im Grunde sind solche Gremien, die umständlich feststellen, wie es weitergehen soll, überflüssig, weil sich ohnehin seit Jahren nichts tut – die Arbeiten werden einfach nicht ausreichend finanziert.