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Die Deutsche Physikalische Gesellschaft und die Georg-August-Universität Göttingen haben im letzten Dezember ein bemerkenswertes Projekt initiiert, um Kindern und Jugendlichen in zwanzig deutschen Flüchtlingsaufnahmestellen die Gelegenheit zu geben, sich mit physikalischen Experimenten zu beschäftigen und so neuen Lebensmut und Freude zu schöpfen.
500 Freiwillige führten jede Woche vor Ort jeweils ein Experiment mit den Interessierten durch. Außerdem gab es im Dezember einen „Physikalischen Adventskalender“ im Internet, bei dem über Youtube Experimente und ihre Fragestellungen vorgestellt wurden, ohne die Antworten zu verraten („PiA - Physik im Advent”, https://www.dpg-physik.de/programme/schule/pia.html). Gemeinsam konnten die Experimente durchgeführt und die Antworten dann eingeschickt werden.
Das Projekt wurde von der Bundesregierung unterstützt und wird 2016 in anderer Form weitergeführt. Das Hauptziel ist es, den Kindern und Jugendlichen die Chance zu geben, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als ihre unmittelbare Umgebung in den Flüchtlingsunterkünften, ihnen zu zeigen, daß sie herzlich willkommen sind und sie zum spielerischen physikalischen Experimentieren anzuregen.
Auf der Webseite https://www.dpg-physik.de/pff/index.html heißt es zu dem Projekt:
„Physikalische Phänomene sind universell und global. Um Experimente durchzuführen braucht man keine spezielle Sprache, Religion oder einen besondere Ort. Sie sind für alle Menschen auf der Erde gleich, egal wo man sich befindet, welche Sprache man spricht oder welcher Religion man angehört. Physik ist spannend, unterhaltsam, lehrreich und das Experimentieren erzeugt Selbstbewußtsein. Physik macht Spaß... und ist überall!
Entsprechend der Satzung der DPG verpflichtet sie sich und ihre Mitglieder, für Freiheit, Toleranz, Wahrhaftigkeit und Würde in der Wissenschaft einzutreten und sich dessen bewußt zu sein, daß die in der Wissenschaft Tätigen für die Gestaltung des gesamten menschlichen Lebens in besonders hohem Maße verantwortlich sind. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, in der aktuellen Situation Physik für Flüchtlinge anzubieten, um insbesondere den Kindern und Jugendlichen nach ihrer langen Flucht eine Beschäftigung zu geben in Kombination mit lehrreicher und spannender Unterhaltung.“
Die an dem Projekt Beteiligten berichteten über sehr positive Erfahrungen. Die Experimente trügen dazu bei, den Forschergeist der Kinder zu wecken, Sprachbarrieren seien sehr leicht zu überwinden gewesen und beide Seiten hätten sehr viel dabei gelernt.
Wer bei den weiteren geplanten Aktivitäten mithelfen möchte, kann sich über die Webseite dazu anmelden.
efi