|
|
Von Jeffrey Steinberg
Das Massaker eines mutmaßlichen Anhängers des Islamischen Staats, Omar Mateen, in Orlando/Florida am 12. Juni war nur der jüngste einer ganzen Serie schrecklicher Terroranschläge, die allesamt auf ein 30 Jahre altes „Ölgeschäft“ zwischen den britischen und saudischen Monarchien zurückgehen. Das Geheimgeschäft verschaffte beiden enorme Macht und Geldmittel, um den heute weltweit operierenden Dschihadisten-Apparat aufzubauen und mit diesem Terrorapparat Nationen anzugreifen.
Dieser anglo-saudische Apparat kann bloßgestellt und zerschlagen werden, indem man die seit 15 Jahren geheimgehaltenen Dokumente der amerikanischen Regierung über die Anschläge des 11. September 2001 veröffentlicht. Aber solange das nicht passiert, muß die Welt auch weiterhin an jedem Ort und jederzeit mit blinden Terroranschlägen rechnen.
Präsident Obama ist mit seinen endlosen Kriegen, mit denen er in Südwestasien und Nordafrika Chaos schürt und Terrorismus in alle Welt verbreitet, ein wissender, williger Handlanger der Briten und Saudis. „Zufällig“ empfängt Obama gerade jetzt in Washington den saudischen Kronprinzen Salman, während sein CIA-Direktor John Brennan alles tut, um Saudi-Arabien von der Verantwortung für die Ermordung von fast 3000 Amerikanern am 11. September 2001 reinzuwaschen. Obama und Salman haben beide Blut an ihren Händen.
Der amerikanische Staatsmann Lyndon LaRouche bemerkte am 13. Juni, er kenne diese britisch-saudische Achse des Bösen schon seit Jahrzehnten. Deshalb habe er schon am 3. Januar 2001 in einem Internetforum öffentlich gewarnt, den Vereinigten Staaten drohe im Herbst jenes Jahres ein großer Terroranschlag. „Wir haben es immer noch mit der gleichen Sache zu tun, auch bei dem gestrigen Massenmord in Orlando“, sagte LaRouche.
Der junge Massenmörder von Orlando hatte 2011 und 2012 Saudi-Arabien besucht, während er für die britische Sicherheitsfirma G4S arbeitete, und er war offenbar mit einer völlig veränderten Persönlichkeit zurückgekehrt.
LaRouche betonte, da Obamas Kriege die Welt nun direkt in eine Konfrontation mit Rußland führen, sei es unerläßlich, die saudisch-britischen Kräfte hinter dem Terrorismus - angefangen mit dem 11. September - anzuprangern und Obama aus dem Amt zu zwingen.
Im Jahr 1985 ging Prinz Bandar bin-Sultan, der saudische Botschafter in den Vereinigten Staaten, eine langfristige Partnerschaft mit der britischen Regierung unter der damaligen Premierministerin Margaret Thatcher ein. Unter dem Deckmantel eines Tauschgeschäftes Waffen gegen Öl mit der Bezeichnung Al-Yamamah (arabisch für „die Taube“) schufen die britischen und saudischen Monarchien eine schwarze Kasse, die immer größere Ausmaße annahm und dazu benutzt wurde, weltweit Terrorismus gegen ausgewählte Nationen einzusetzen.
In den mehr als 30 Jahren seit dem Beginn von Al-Yamamah haben die Monarchien auf diese Weise weit über 100 Mrd.$ auf geheimen Konten in Steuerparadiesen angehäuft, um Terrorismus, Mordanschläge, Putschs und andere Verbrechen, wie die derzeitige saudisch-britisch-amerikanische Invasion und Bombardierung des Jemen, zu finanzieren.
Im Rahmen von „Al-Yamamah“ lieferte der britische Rüstungskonzern BAE Systems Saudi-Arabien Waffen im Wert von schätzungsweise 40 Mrd. $ und zahlte schätzungsweise weitere 20 Mrd.$ Schmiergelder an saudische Prinzen und Beamte im Verteidigungsbereich. Im Gegenzug lieferten die Saudis den Briten täglich 600.000 Faß Öl. Dieses Öl wurde über die anglo-holländischen Ölkonzerne British Petroleum und Royal Dutch Shell auf den internationalen Spotmärkten verkauft, und damit wurden mehrere hundert Milliarden Dollar Gewinn gemacht. EIR schätzte den Gewinn des Geschäfts nach Abzug der Kosten schon 2007 auf mindestens 100 Mrd. Dollar, die auf geheime Konten in Steuerparadiesen flossen, um sie für gemeinsame saudisch-britische verdeckte Operationen zu nutzen.
In einer autorisierten Biographie prahlt Prinz Bandar mit diesen versteckten Geldern und brüstet sich, ein so außergewöhnliches Geschäft könnten nur zwei absolute Monarchien organisieren, die über dem Gesetz stehen und die die Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Handeln verwischen können.
Mit anderen Worten: ISIS, der „Islamische Staat“ ist definitiv nicht die reichste Terrororganisation der Welt.
Als britische Medien 2007 begannen, über Schmiergeldzahlungen im Rahmen des Al-Yamamah-Geschäfts zu berichten, wies der damalige Premierminister Tony Blair das Britische Büro für schwere Betrugsfälle (SFO) an, die Ermittlungen einzustellen, mit der Begründung, die anglo-saudische Partnerschaft habe für die britische nationale Sicherheit Vorrang. Nur Stunden zuvor hatte die Schweizer Regierung entschieden, dem SFO Einblick in die geheimen Bankkonten von Wafiq Said, einem Strohmann für die Al-Yamamah-Gelder, zu gewähren.
Al-Yamamah war auch für Prinz Bandar persönlich sehr lukrativ, er erhielt für seine Vermittlung des Geschäfts eine Kommission von mindestens 2 Milliarden Dollar. (US-Geheimdienstexperten vermuten sogar, daß er im Laufe der Zeit mehr als 10 Mrd.$ erhielt).
In den mehr als 30 Jahren des Al-Yamamah-Programms wurde mit den Gewinnen über Offshore-Konten und saudische Stiftungen ein weltweites Netz von Moscheen und Koranschulen finanziert, die ganze Generationen wahabitischer und salafistischer Extremisten indoktrinierten, unter denen der anglo-saudische Apparat die Täter für den weltweiten Dschihad-Terrorismus rekrutiert.
Prinz Bandar ist direkt in die Anschläge des 11. September 2001 auf das World Trade Center und das Pentagon verwickelt. Aus den privaten Bankkonten Bandars und seiner Ehefrau Prinzessin Haifa (einer Schwester des langjährigen saudischen Geheimdienstchefs Prinz Turki al-Faisal) bei der Washingtoner Riggs National Bank flossen Gelder über die saudischen Geheimdienstagenten Omar al-Bayoumi und Osama Basnan an die beiden späteren Flugzeugentführer Khalid al-Mihdhar und Nawaf al-Hazmi in San Diego/Kalifornien. Von Konten der Abteilung des britischen Verteidigungsministeriums für Rüstungsexportförderung, DESO (Defense Export Support Office), bei der Bank von England flossen Gelder auf Bandars Konto bei der Riggs National Bank. Außerdem erhielten al-Bayoumi und Basnan Gelder über eine Scheinbeschäftigung bei einem saudischen Rüstungsunternehmen, Dalah Aviation, das ausschließlich für das saudische Verteidigungsministerium arbeitet.
Ein Bundesrichter in Sarasota/Florida prüft gegenwärtig mehr als 80.000 Seiten unter Verschluß gehaltener Unterlagen des FBI über eine Zelle der Flugzeugentführer des 11. September und ihre Verbindungen zu einem prominenten saudischen Geschäftsmann mit engen Verbindungen zum saudischen Königshaus. Diese saudische Familie, die in einer bewachten Luxuswohnanlage in Sarasota residierte, reiste wenige Wochen vor dem 11. September 2001 unvermittelt aus den USA aus, und die Umstände, wie hinterlassene Gegenstände, deuten darauf hin, daß dies ein sehr plötzlicher Aufbruch war. Das FBI ermittelte gründlich über die Familie, weil drei der Täter des 11. September - darunter der Anführer Mohammed Atta - oft bei ihnen zu Gast gewesen waren; das geht aus den Sicherheitsprotokollen und Videoaufzeichnungen hervor, auf denen zu sehen ist, wie Atta und die anderen das Anwesen betreten und wieder verlassen.
Aber das FBI hielt diese Dokumente vor der Gemeinsamen Untersuchungskommission und der „9/11-Kommission“ geheim, die beiden Kommissionen wußten nicht einmal, daß diese Ermittlungen existierten. Der frühere Senator Bob Graham, der die Gemeinsame Untersuchungskommission leitete, betont jetzt, daß diese Verbindungen des saudischen Königshauses zur Terrorzelle von Sarasota, zusammen mit den Belegen für die Unterstützung der saudischen Regierung für die Terrorzelle in San Diego, noch weitere Fragen zu den Anschlägen des 11. September aufwerfen. Graham fragt: Was ist mit den anderen Zellen in Herndon/Virginia und in Paterson/New Jersey?
Die beiden Mitarbeiter der Gemeinsamen Untersuchungskommission, die das unter Geheimhaltung gestellte 28seitige Kapitel im Abschlußbericht verfaßt hatten, erstellten später für die 9/11-Kommission ein 47seitiges Dokument, in dem 20 Mitarbeiter des saudischen Staates aufgelistet sind, die vor den Anschlägen des 11. September nachweislich Verbindungen zu den 19 Attentätern hatten. Diese Verbindungen führen von Kalifornien über die saudische Botschaft in Washington bis zur saudischen Botschaft in Berlin.
Der frühere amerikanische Marineminister John Lehman, selbst Mitglied der 9/11-Kommission, hat in der Fernsehsendung 60 Minutes erklärt, die Kommission habe die Hinweise auf die Unterstützung des Königshauses und der Regierung Saudi-Arabiens für die Attentäter, denen man hätte nachgehen müssen, nicht gründlich untersucht. Lehman und andere frühere Kommissionsmitglieder fordern eine gründliche neue Untersuchung der Anschläge des 11. September, in der auch alle bekannten und bislang unterdrückten Spuren zur saudischen Monarchie verfolgt werden.
Die Beweise in den immer noch geheimgehaltenen 28 Seiten aus dem Abschlußbericht der ursprünglichen Gemeinsamen Untersuchungskommission eröffnen die Möglichkeit, die gesamte anglo-saudische Terroroperation zu zerschlagen. Aber dazu muß man auch die Rolle der britischen Monarchie und der britischen Geheimdienste im Apparat der Dschihadisten verstehen und offenlegen.
CIA-Direktor John Brennan forderte in einem Interview am 12. Juni die Amerikaner auf, sie sollten „nicht glauben“, was in den 28 Seiten steht - offenbar fürchtet er, daß sie bald freigegeben werden. Aber ein republikanischer Kongreßabgeordneter erwiderte darauf in einem Twitter-Kommentar: „Der CIA-Direktor muß sich auf andere 28 Seiten beziehen als die, die ich gelesen habe. Veröffentlicht sie und laßt das amerikanische Volk selbst entscheiden.“
Es liegt an der Öffentlichkeit, diese britisch-saudische Terroroperation ein für allemal auszuschalten. Sie muß diese Chance nutzen. Sie muß durchsetzen, daß die Beweise für die saudische Täterschaft offengelegt werden, und daß Obama aus dem Amt gedrängt wird. Doch wie LaRouche sagt: „Das muß jetzt schnell geschehen, um noch mehr Zerstörung im In- und Ausland zu verhindern.“