Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
[an error occurred while processing this directive]
Neue Solidarität
Nr. 24, 16. Juni 2016

Seminar über die Weltlandbrücke in San Francisco

Das Schiller-Institut veranstaltete ein Seminar über die historische Entscheidung, vor der die USA stehen: globale wissenschaftliche Entwicklung oder nuklearer Krieg?

Rund 70 Experten und Gäste nahmen am 8. Juni an einem Seminar des Schiller-Instituts in San Francisco teil, um das dringende Thema zu behandeln: „Werden die USA sich der Neuen Seidenstraße anschließen? Globale wissenschaftliche Entwicklung oder nuklearer Krieg.“ Schließen sich die Vereinigten Staaten dem von China vorgeschlagenen globalen Infrastrukturplan „Ein Gürtel, eine Straße“ an, oder halten sie fest am kollabierenden westlichen Finanzsystem, dessen Bankrott die Gefahr eines globalen Atomkrieges heraufbeschwört?

Zu den hochrangigen Rednern des Seminars gehörten der bekannte Stratege und ökonomische Vordenker Lyndon LaRouche, Helga Zepp-LaRouche, die wegen ihrer weltweiten Kampagne für die Neue Seidenstraße, die jetzt von China umgesetzt wird, als „Seidenstraßen-Lady“ bekannt ist, der frühere US-Senator Mike Gravel (1969-81), der 1971 die „Pentagon-Papiere“ im US-Senat verlas und dadurch der Geheimhaltung entzog, der russische Generalkonsul in San Francisco Sergej Petrow, der international bekannte Wasserbauexperte Dr. Howard Chang, und Kesha Rogers, die in Texas am Sitz der NASA in Houston zweimal die Nominierung der Demokratischen Partei für die Wahl zum US-Repräsentantenhaus gewonnen hat. Im Publikum waren Vertreter der russisch-, chinesisch-, japanisch- und philippinisch-stämmigen Bevölkerungsgruppen in der Region San Francisco.

Helga Zepp-LaRouche konfrontierte das Publikum mit der Tatsache, daß der Aufmarsch der NATO an der russischen Grenze und die Stationierung des Aegis-Raketenabwehrsystems in Rumänien und auf der USS Ross im Schwarzen Meer Rußland in eine Lage bringen, in der NATO-Raketen innerhalb weniger Minuten Moskau erreichen können, sodaß es zu einer Politik des „Launch on Warning“ - sofortiger Gegenschlag, sobald ein Raketenangriff gemeldet wird - gezwungen ist. Aber anders als in den 1980er Jahren, als Hunderttausende von Menschen gegen die Raketen demonstrierten, die damals in Europa und Rußland in Alarmbereitschaft standen, hätten die Neokonservativen in der Regierung Obama diese Gefahr heute von neuem heraufbeschworen, ohne daß es dagegen Proteste im Westen gebe. Gleichzeitig bestehe auch die Gefahr einer militärischen Konfrontation mit China im Südchinesischen Meer.

In diesem Umfeld habe Chinas Präsident Xi 2013 die Entscheidung getroffen, mit der Geopolitik zu brechen und durch den Bau von Wasser-, Energie- und Verkehrsinfrastruktur in aller Welt eine neue Seidenstraße zu schaffen. China habe schon rund 20.000 km Hochgeschwindigkeitsbahn gebaut, während es in den Vereinigten Staaten gar keine Hochgeschwindigkeitsbahnen gebe. Sie schloß ihre Ausführungen mit dem dringenden Rat: „Schließen Sie sich im eigenen Interesse mit China zusammen, oder machen Sie sich auf einen Nuklearkrieg gefaßt.“

Sie sprach auch das Problem an, daß Präsident Obama immer noch nicht seines Amtes enthoben wurde, und verwies in diesem Zusammenhang auf die geheimen „28 Seiten“ aus dem Kongreßbericht über die Anschläge des 11. September, die dringend veröffentlicht werden müssten. Obama halte das Kapitel unter Verschluß, weil er wisse, daß es Beweise über die Finanzierung und Unterstützung der Anschläge des 11. September durch Saudi-Arabien enthält und daß dies die amerikanische Politik vollkommen verändern und den Weg für einen tatsächlich qualifizierten Präsidentschaftskandidaten freimachen würde.

Nach ihr sprach der russische Konsul in San Francisco, Sergej Petrow, der erklärte, für ein großes Land wie die USA sei es „sehr nützlich, sich in der Welt umzuschauen“. Auf eine Frage von Senator Gravel, ob er die Einschätzung von Frau LaRouche teile, antwortete er: „Ich teile die Einschätzung, daß wir sehr dicht vor einem großen Konflikt stehen. Und ich möchte hinzufügen, daß es keine Möglichkeit eines ,begrenzten Nuklearkriegs’ gibt. Wenn er beginnt, ist er das Ende der Welt.“

Petrow beschrieb die Auflösung der Sowjetunion zur Gemeinschaft Unabhängiger Staaten mit ihren gewaltigen wirtschaftlichen Problemen und die Schritte auf dem langen Weg zum Aufbau der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU). Die EAWU stehe nun davor, Abkommen mit Mercosur, der SCO und der EU über die wirtschaftliche und humanitäre Zusammenarbeit zu schließen. Der nächste Schritt sei es, die Verbindung nach Nordamerika herzustellen. An dem Tag, wenn dies geschehen werde, „werde ich das Gefühl haben, daß ich ein guter Diplomat gewesen bin“.

Lyndon LaRouche betonte in seinen Ausführungen die Frage der persönlichen Verantwortung jedes einzelnen: „Die Menschheit ist derzeit weltweit in großer Gefahr. Das bedeutet nicht, daß es dazu kommen muß; es bedeutet, daß wir, wenn wir das richtige tun, dieser Gefahr entkommen können oder wenigstens in der Lage sein werden, vernünftig mit diesen Bedrohungen umzugehen. Da stehen wir im Moment. Und wenn Sie dagegen etwas tun wollen, dann sollten wir darüber reden.“

In der Diskussion mit den Teilnehmern kam LaRouche immer wieder auf diesen Punkt zurück: Geschehen Dinge „einfach so“, oder werden sie herbeigeführt von Männern und Frauen, die fähig sind, Geschichte zu machen? Als Beispiele nannte er General Douglas MacArthur, Hermann Oberth und Wernher von Braun, und auch sich selbst: „Ich selbst bin bekannt und werde als eine historische Figur des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Die meisten Menschen aus dem 20. Jahrhundert sollten wissen, wer ich bin... Sie kennen das, was ich tue, vielleicht nicht in allen Einzelheiten, aber es ist so: ich bin auf diesem Planeten unter den prominentesten Figuren eine der prominentesten.“

agg