Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 19, 11. Mai 2016

Aus Wissenschaft und Technik

Chinas ehrgeizige Raumfahrtpläne

Die Feiern anläßlich des ersten Nationalen Weltraumtags in China am 24. April boten reichlich Gelegenheit zu Diskussionen über die ehrgeizigen Weltraummissionen, die das Land in den nächsten 5-20 Jahren plant.

Präsident Xi Jinping setzte den Ton, indem er Forscher und Konstrukteure aufrief, „die strategische Chance beim Schopfe zu ergreifen und weiter Neuerungen einzubringen, um zum allgemeinen Wachstum des Landes und zum Wohl der Menschheit beizutragen“. Xis Erklärungen drücken einen Geist aus, der in Europa und den USA seit langem verschwunden ist, etwa als er sagte: „Indem wir den Weltraumtag einführen, gedenken wir der Geschichte, geben ihren Geist weiter und wecken im Volk Begeisterung für die Wissenschaft, für die Erforschung des Unbekannten und die Innovation, besonders unter jungen Menschen.“ Der „chinesische Traum“ sei mit Chinas „Traum im All“ untrennbar verbunden.

Chinesische Wissenschaftler werben bei der Regierung schon seit längeren dafür, einen bemannten Flug zum Mond zu genehmigen, zum Weltraumtag wurde nun endlich zum erstenmal von offizieller Seite ein solcher Plan angekündigt. Der Vizechef des chinesischen bemannten Raumfahrtprogramms, Generalleutnant Zhang Yulin, gab bekannt, daß China bis 2036 eine bemannte Mondlandung vorhat und in den kommenden 15-20 Jahren die dafür nötigen Technologien entwickeln will.

Pang Zhihao von der Chinesischen Akademie für Weltraumtechnik erläuterte diese Herausforderungen im einzelnen. Dazu müsse man eine Schwerlast-Trägerrakete in einer vergleichbaren Größenordnung wie die amerikanische Mondrakete Saturn V entwerfen, bauen und testen, die „mindestens eine Nutzlast von 100 t in eine erdnahe Umlaufbahn befördern kann“. Diese geplante Rakete namens Langer Marsch 9 soll um 2030 einsatzbereit sein. Weiter benötige man eine neue Mannschaftskapsel, die größer und leistungsfähiger ist als die in Erdnähe verwendete Shenzhou-Kapsel, neue Weltraumanzüge sowie Technik für den Landeanflug zur Mondoberfläche, eine weiche Landung und einen Start vom Mond, um für die Rückfahrt wieder an der Raumsonde anzudocken.

Der Direktor der Raumfahrtbehörde CNSA, Xu Dazhe, erläuterte in einer Pressekonferenz am 22. April weitere Missionen. Am 11. Januar habe die Regierung in Beijing endgültig grünes Licht für einen unbemannten Marsflug gegeben. Diese für 2020 geplante Mission sei schwierig, aber „nur indem wir diese Mars-Testmission absolvieren, kann China behaupten, daß es im eigentlichen Sinne mit der Erforschung der Tiefen des Alls begonnen hat“. Zur Mission gehören ein Orbiter, ein Landefahrzeug und ein Marsrover, der „auf dem Mars herumspazieren wird“, wie der Raumfahrtveteran Ye Peijian sagte. Damit wären erstmals alle diese drei Elemente für eine Marsmission kombiniert.

* * *

Tschernobyl und radioaktive Strahlung: Zeit, über die Fakten nachzudenken

Zum 30. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl las man wieder haarsträubende Geschichten über die Gefahren der Kernenergie und die lebensgefährliche Wirkung radioaktiver Strahlung auf den Menschen. Eine willkommene Ausnahme findet sich im Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Dort heißt es: „Nach Tschernobyl kursierten horrende Opferprognosen. Ein sehr geringes Risiko, multipliziert mit 600 Millionen Europäern, ergab Hunderttausende zusätzliche Krebsfälle - eine völlig fiktive Summe. Nicht ausgeschlossen, daß es keinen einzigen solchen Fall gibt. Man weiß es einfach nicht.“

Die Elite hinter der Ökolobby sträubt sich gegen wissenschaftliche Untersuchungen und wiederholt lieber Horrorszenarios, die nicht durch Fakten gestützt sind. Eine offizielle Studie des Wissenschaftlichen Ausschusses der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der atomaren Strahlung (UNSCEAR) aus dem Jahr 2011 konnte nicht bestätigen, daß der Tschernobyl-Unfall höhere Krebsraten zur Folge hatte.

Der Spiegel zitiert den Leiter des Instituts für Molekulare Zellbiologie an der Universität Jena, Reinhard Wetzker: „Das herkömmliche Risikomodell ist nicht mehr zu halten. Es berücksichtigt nicht, daß die Zellen mit niedrig dosierter Strahlung ganz gut zurechtkommen.“

Der Spiegel berichtet über laufenden Forschungen in Deutschland, u.a. am Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt, über die positiven Effekte von Radon auf das Immunsystem von Patienten mit chronisch entzündlichen Krankheiten. Vorläufige Forschungsergebnisse zeigen, daß schwach dosierte Radioaktivität unter dem Grenzwert von 100 Millisievert wahrscheinlich nicht so gefährlich ist, wie die Antiatomlobby behauptet. Und die durchschnittliche Strahlungsmenge nach dem Tschernobyl-Unfall lag deutlich unter 100 Millisievert.

Dagegen wird in diesem Jahr - für manche noch überraschender - eine ganz andere Beobachtung berichtet: „Und wer heute nach Tschernobyl reist, glaubt, ein Naturparadies zu betreten. Im Umkreis des eingesargten Unglücksreaktors gibt es wieder Wölfe und wilde Przewalski-Pferde; sogar Wisente und Luchse sind in die nun weitgehend menschenleeren Wälder eingewandert. Wahrscheinlich leben mehr Tiere in der Gegend als vor dem Unglück.