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Neue Solidarität
Nr. 41, 7. Oktober 2015

Aus Wissenschaft und Technik

Putin schlägt Weltkonferenz über „Grundlagenforschung“ zur Verbesserung der Umwelt vor

In seiner Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York machte Rußlands Präsident Wladimir Putin am 28. September den bahnbrechenden Vorschlag einer Weltkonferenz über die Verbesserung der Umwelt auf der Erde durch Wissenschaft und Technik. Er versprach eine deutliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Rußland, um dann zum Thema Klimawandel fortzufahren:

„Ich schlage jedoch vor, daß wir in dieser Frage eine breitere Sichtweise annehmen sollten. Ja, wir könnten das Problem entschärfen, indem wir Quoten für schädliche Emissionen festlegen oder andere Maßnahmen ergreifen, die aber bloß taktische wären - doch wir werden es auf diesem Weg nicht lösen. Wir brauchen einen völlig anderen Ansatz. Wir müssen uns darauf konzentrieren, grundlegend neue Technologien einzuführen, die von der Natur inspiriert sind und die Umwelt nicht schädigen, sondern in Einklang mit ihr stehen. Und sie würden das durch die menschlichen Aktivitäten gestörte Gleichgewicht zwischen der Biosphäre und der Technosphäre wieder herstellen.

Es ist wirklich eine Herausforderung von planetarem Ausmaß. Aber ich bin zuversichtlich, daß die Menschheit die intellektuelle Fähigkeit hat, sie zu bewältigen. Wir müssen unsere Bemühungen bündeln. Damit meine ich vor allem diejenigen Staaten, die über eine solide Wissenschaftsbasis verfügen und die bedeutende Fortschritte in der Grundlagenforschung gemacht haben. Wir schlagen vor, unter der Schirmherrschaft der UNO ein spezielles Forum einzuberufen, um über die Fragen im Zusammenhang mit dem Verbrauch der natürlichen Ressourcen, der Zerstörung von Lebensraum und dem Klimawandel umfassend zu beraten. Rußland wäre bereit, ein solches Forum mitzuveranstalten.“

* * *

Erstes Treffen des US-China-Dialogs über Zivile Nutzung des Weltraums in Beijing

Das erste Treffen des Dialogs über Zivile Nutzung des Weltraums (Civil Space Dialogue) zwischen den USA und China fand am 28. September in Beijing statt. Dies gab das US-Außenministerium in einer kurzen Erklärung bekannt, die nur wenig Einzelheiten enthält. Es wird lediglich erwähnt, daß über die Zusammenarbeit bezüglich des Problems des Weltraumschrotts und der „langfristigen Nachhaltigkeit der Aktivitäten im äußeren Weltraum“ gesprochen wurde. Dabei geht es u.a. darum, zuviel Weltraumschrott und Kollisionen von Satelliten in Erdumlaufbahnen zu vermeiden. Weiter wird erwähnt, daß „Informationen über die jeweilige Weltraumpolitik ausgetauscht wurden“, was aber nicht näher ausgeführt wird. Veranstalter des Dialogs waren Tian Yulong von der Chinesischen Nationalen Weltraumbehörde und Jonathan Margolis vom US-Außenministerium.

Beide Nationen bestätigen „die Bedeutung des Dialogs über die Zivile Nutzung des Weltraums und bekräftigen, daß der Dialog die kooperativen Beziehungen zwischen den beiden Ländern stärken wird...“ Der Zweck ist außerdem, „bessere Transparenz in verschiedenen auf den Weltraum bezogenen Fragen zu schaffen“.

Der Dialog über die Zivile Nutzung des Weltraums wurde im Juni während des strategischen Teils des Amerikanisch-Chinesischen Strategie- und Wirtschaftsdialogs (U.S.-China Strategic Economic Dialogue) vereinbart. Das nächste Treffen dieser Art soll 2016 in Washington stattfinden.

Da der US-Kongreß eine bilaterale Kooperation der Weltraumbehörde NASA und des Büros für Wissenschafts- und Technologiepolitik im Weißen Haus mit China verboten hat, übernahm das US-Außenministerium die Federführung bei diesen Verhandlungen. Erfahrene Diplomaten im Weißen Haus halten es für unklug, so zu tun, als existiere Chinas Weltraumprogramm nicht oder sei bedeutungslos. Die traditionellen Partner der USA in der Raumfahrt, besonders Europa und Rußland, arbeiten bei einer ganzen Reihe von Weltraumtechnologien und geplanten Forschungsmissionen bereits eng mit China zusammen.

* * *

Fukushima: Nicht Strahlung verursachte die Todesfälle, sondern Panik

In einem Artikel auf der Internetseite der New York Times vom 21. September befaßt sich George Johnson mit den Folgen des Tsunamis, der vor über vier Jahren zur Stillegung des japanischen Kernkraftwerks Fukushima führte. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) habe im August folgendes berichtet: „Niemand ist durch die Strahlung gestorben oder erkrankt“, und man gehe davon aus, daß selbst bei den Mitarbeitern des Kraftwerks von Fukushima „die Zahl zusätzlicher Krebsfälle in den kommenden Jahren so niedrig sein wird, daß sie praktisch nicht erfaßbar ist“. Es starben aber etwa 1600 Menschen an den Strapazen der Evakuierung, die angesichts der moderaten Strahlenbelastung am Kraftwerk eine sehr umstrittene Entscheidung war.

Johnson sprach darüber mit dem Medizinphysiker und Strahlungsexperten Dr. Mohan Doss, der sagte: „Die Regierung verfiel praktisch in Panik. Wenn man die Intensivstation eines Krankenhauses evakuiert, kann man die Patienten nicht einfach in eine Hochschule verlegen und erwarten, daß sie überleben.“ Andere Todesopfer waren Bewohner von Seniorenheimen sowie Menschen, die aus Angst vor Verstrahlung Selbstmord verübten.

Johnson schreibt: „Wären die Evakuierten zuhause geblieben, dann hätte ihre Gesamtbelastung über vier Jahre an den strahlungsintensivsten Orten etwa 79 Millisievert betragen - grob vergleichbar mit einer Ganzkörper-Scandiagnostik pro Jahr. Nach den Berechnungen von Dr. Doss hätten die meisten Einwohner viel weniger erhalten - etwa 4 Millisivert pro Jahr. Die durchschnittliche jährliche Belastung durch die natürliche Hintergrundstrahlung der Erde beträgt 2,4 Millisievert.“

Man sollte sich daran erinnern, daß auf den vom Tsunami ausgelösten Unfall in dem Kernkraftwerk eine massive, hysterische Kampagne gegen die Kernkraft folgte, bei der jedes rationale, wissenschaftliche Denken über Bord geworfen wurde. Der extremste Fall war Bundeskanzlerin Angela Merkel, die aus rein ideologischen Gründen plötzlich den völligen Ausstieg aus der Kernkraft in Deutschland verkündete.