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Neue Solidarität
Nr. 10, 4. März 2015

Chinas Infrastrukturinvestitionen sind entscheidend für Afrikas Entwicklung

In einem Beitrag der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua aus der ugandischen Hauptstadt Kampala vom 24. Februar wird hervorgehoben, warum die chinesischen Investitionen in grundlegende Infrastrukturprojekte und besonders der Ausbau der Verkehrs- und Energieinfrastruktur für die Erschließung des Wirtschaftspotentials in Afrika entscheidend sind. Xinhua zitiert hierzu zwei ugandische Ökonomen, die zu dem Thema forschen und schreiben.

Einer der Ökonomen, Elly Twineyo, vergleicht die westliche und die chinesische Hilfe für Afrika: Die westliche Hilfe fließe hauptsächlich in den sofortigen Verbrauch für Humanressourcen und Regierungsführung („Governance“), die chinesische jedoch vor allem in den Ausbau der Infrastruktur, und das sei eine langfristige Investition „mit großer Wirkung“. Wenn Infrastruktur vorhanden sei, könne der Prozeß der Entwicklung voranschreiten. Twineyo hat 2012 ein Buch über die Entwicklung Afrikas veröffentlicht Why Africa Fails: The Case for Growth before Democracy, („Warum Afrika scheitert: Gründe für Wachstum vor Demokratie“).

Auch der andere ugandische Ökonom, Isaac Shinekwa, wird von Xinhua dahingehend zitiert, daß China mit der Entwicklung der Infrastruktur Afrika mehr Nutzen bringen wird als die bisherigen Hilfen aus dem Westen. Infrastruktur sei eine unverzichtbare Voraussetzung für die Industrialisierung: „Wir brauchen Straßen, um Güter transportieren zu können. Wir brauchen die Bahnstrecke, um die Kosten im Handel zu senken.“ Heute sei es teurer, Güter von Kampala zum Hafen Mombasa in Kenia zu transportieren (900 km), als von dort nach Europa.

Der andere große Engpaß neben dem Verkehr ist die unzureichende Stromversorgung, die dafür verantwortlich ist, daß viele Fabriken in Afrika ihre Kapazitäten nicht voll nutzen können. Häufig müssen Dieselgeneratoren benutzt werden, was die Produktionskosten in die Höhe treibt.

Chinesische Unternehmen seien in Afrika schon damit beschäftigt, heißt in dem Xinhua-Artikel, die Elektrizitäts- und Verkehrsinfrastruktur auszubauen. In Kenia baut China eine Standardspur-Eisenbahn von Mombasa zur Hauptstadt Nairobi. Sie soll anschließend in drei landeingeschlossenen Staaten verlängert werden: zunächst nach Uganda und von dort nach Ruanda, das noch niemals eine Eisenbahnverbindung zum Meer hatte, und in den Südsudan, der in einer vergleichbaren Lage ist. Dieses Bahnnetz wird die Transportkosten deutlich senken und die Region konkurrenzfähiger machen.

Weiterhin baut China Wasserkraftwerke in Uganda, Äthiopien und anderen Ländern Afrikas, um die Engpässe in der Stromversorgung zu beheben.

Twineyo bemerkt hierzu: „Die Chinesen liefern Straßen, sie liefern Strom - das ist die Art von Hilfe, die sich Afrika jetzt wünscht.“ Afrika müsse über den Status des Hilfsempfängers hinauskommen, indem es seine Kapazitäten ausbaut, um auf Augenhöhe Handel mit China und anderen wirtschaftlichen Weltmächten betreiben zu können.

ddg