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Frisches Wasser ist lebensnotwendig für Menschen, Tiere und Pflanzen, aber in vielen Teilen der Erde nicht leicht verfügbar. Um die verfügbare Wassermenge zu vermehren, gibt es mehrere Möglichkeiten, wie z.B. die Umleitung des lebenspendenden Naß von wasserreichen in trockene Gebiete, die Wiederaufbereitung oder die Meerwasserentsalzung. Einige vorgeschlagene große Wasserprojekte, wie die Nordamerikanische Wasser- und Stromallianz NAWAPA, würden längerfristig das Klima in Trockenregionen insgesamt abmildern und den Niederschlag vermehren.
Eine der Hauptquellen der Wasserversorgung ist das Grundwasser. Solches Grundwasser existiert aber nicht nur unter der Erdoberfläche an Land, sondern auch unter Wasser, und Forscher haben jetzt entdeckt, daß es davon sogar eine ganze Menge gibt.
Es handelt sich dabei um Wasser, das in den Perioden der Erdgeschichte, als der Meeresspiegel niedriger war als heute - insbesondere den Eiszeiten -, von der Oberfläche in tiefere Schichten einsickerte. Dieses Grundwasser lagert heute in Küstennähe unter dem Meeresboden.
Es ist teils Frischwasser, zum größeren Teil Brackwasser, jedoch mit einem deutlich niedrigeren Salzgehalt als Meerwasser. Deshalb ist es einfacher und billiger zu entsalzen als Meerwasser.
Die Existenz solcher Wasserlager ist seit längerem bekannt, doch nun weiß man, daß es weit mehr davon gibt, als bisher angenommen wurde. In der Dezemberausgabe der Zeitschrift Nature hat ein Team australischer und anderer Wissenschaftler über die Resultate ihrer Untersuchungen berichtet.
Dort wird Vincent Post von der Universität Adelaide zitiert: „Diese Wasservorräte sind hundertmal größer als die Menge, die wir seit 1900 unter der Erdoberfläche hervorgeholt haben.“ Einige Regionen könnten Jahrzehnte davon leben, so Post.
Jacobus Groen von der Amsterdamer Universität zufolge könnten sogar manche Regionen, wie z.B. der Großraum Shanghai, Jahrhunderte oder gar Jahrtausende lang versorgt werden.
Die Forscher fanden solche Wasserlager an verschiedenen Randgebieten aller Kontinente. Um es zu nutzen, könnte man es von Plattformen senkrecht hochpumpen wie Erdöl, oder von Land oder Inseln Leitungen unter den Meeresboden legen.
weha