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Der designierte Leiter der neuen „BRICS-Universität“, deren Gründung beim Gipfeltreffen der BRICS-Staaten im brasilianischen Fortaleza vereinbart wurde, Wladimir Filipow von der russischen Universität der Völkerfreundschaft, äußerte im August in einem Interview mit der Russkij-Mir-Stiftung die Erwartung, „Kurse in IT, Energie und Weltraumtechnik“ würden in den Netzwerken der BRICS-Universität am stärksten gefragt sein. „Und ich glaube, daß China, Indien und Brasilien zu einem größeren Interesse in den Naturwissenschaften beitragen werden - Biologie, Molekularbiologie, Chemie... Die in den GUS-Staaten beliebten Disziplinen wie Wirtschaftswissenschaft und Jura werden in den Bildungsnetzwerken der BRICS-Nationen nicht sehr beliebt sein.“ Aus der Sicht der starken universitären Wissenschaftsstrukturen Rußlands erwartet Filopow ein schnelles Wachstum und eine Veränderung in den BRICS-Nationen.
Diese Einschätzung teilt auch die Generaldirektorin der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO), Irina Bokowa. Sie schrieb am 22. September in der South China Morning Post: „Die BRICS-Investitionen in die Bildung werden die Welt verändern.“ Gleichzeitig veröffentlichte die UNESCO einen neuen Bericht über die Lage der Bildung in den BRICS-Staaten, der Bokowas Aussagen stützt.
Bukowa erwähnt die in Fortaleza vereinbarte Gründung der BRICS-Bank und des Devisen-Reservefonds und sagt: „Weniger sichtbar, aber strategisch für die Zukunft entscheidend war ihre Entscheidung, gemeinsam daran zu arbeiten, die Entwicklung ihrer Bildungssysteme zu beschleunigen. Jedes der fünf Länder... hat in den letzten Jahren phänomenale Fortschritte in diesem Bereich gemacht. Indem sie ihr Know-how in der Bildung, das sie angesammelt haben, und ihre Fähigkeit zur Innovation kombinieren, könnten sie die Gestalt der Bildung weltweit grundlegend verändern.“
In dem UNESCO-Bericht heißt es, alle fünf BRICS-Nationen „können jetzt allen Kindern eine Primärbildung bieten“, bei nahezu vollkommener Gleichheit der Geschlechter. „Das hätte man noch vor einem Jahrzehnt für ein unerreichbares Ziel gehalten.“ Fast die Hälfte des weltweiten Wachstums bei der Schülerzahl der höheren Bildungseinrichtungen 2012 und 2013 wurde alleine in China und Indien verzeichnet. Etwa 40% des Wachstums der Schülerzahl in den Primärschulen war in China, Indien und Brasilien. Und Bokowa weist darauf hin, daß der universelle Schulbesuch sich in China durchgesetzt hat, obwohl dort immer noch Millionen arme Menschen häufig als Wanderarbeiter nach besseren Arbeits- und Existenzmöglichkeiten suchen. „Die übrige Welt sollte aufmerken und dies zur Kenntnis nehmen.“
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