Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Neue Solidarität
Nr. 40, 1. Oktober 2014

Indien erreicht die Marsumlaufbahn

Indiens Kontrollzentrum für die Mars-Orbiter-Mission (MOM) erhielt am 23. September um 22.30 Uhr die Bestätigung, daß das Fahrzeug auf seine Mars-Umlaufbahn eingeschwenkt ist, was großen Jubel der beteiligten Wissenschaftler und Ingenieure und eine Gratulation von Premierminister Narendra Modi auslöste, der diesen historische Moment mit ihnen erlebte. Dies ist das erste Mal, daß einem Land schon beim ersten Anlauf eine in jeder Hinsicht erfolgreiche Mission zum Mars gelang, und es ist das erste in Asien gestartete Raumfahrzeug, das sicher am roten Planeten eintraf.

Premierminister Modi bezeichnete den Erfolg als ein Ereignis des „nationalen Stolzes... Wir haben die Grenzen der menschlichen Unternehmen und Vorstellungskraft überschritten... Wir haben ein Fahrzeug auf einem Weg gesteuert, den nur sehr wenige kennen... Der Erfolg unseres Weltraumprogramms ist ein leuchtendes Beispiel für das, was wir als Nation erreichen können... Laßt uns unsere Grenzen erweitern, immer weiter hinaus... Lassen wir uns von dem heutigen Erfolg mit noch größerem Eifer und noch größerer Überzeugung antreiben - dies muß auch die Grundlage dafür werden, die nächsten Grenzbereiche anzugehen.“

Modi erklärte, die Mission sei „ein Sprung in die Finsternis. Die Menschheit hätte keine Fortschritte gemacht, wenn sie nicht solche Sprünge ins Unbekannte gewagt hätte. Und der Weltraum ist tatsächlich das größte Unbekannte, das es gibt.“ Er wandte sich direkt an die versammelten Wissenschaftler: „Jede Generation von Wissenschaftlern hat ihre nächste herangezogen. Durch Ihre Leistungen haben Sie ihre Vorväter geehrt und unsere zukünftigen Generationen inspiriert! Sie verdienen wirklich alle Liebe und allen Respekt, den sie von einem dankbaren Land bekommen.“

Modis Äußerungen brachten den gleichen Optimismus und die Ausrichtung auf die Zukunft der gesamten Menschheit zum Ausdruck, den er schon in seinen Bemerkungen beim Gipfeltreffen der BRICS-Staaten im Juli 2014 in Fortaleza/Brasilien hervorgehoben hatte, als er sagte: „BRICS ist als internationale Institution einzigartig. Sie vereint zum erstenmal eine Gruppe von Nationen nicht auf der Grundlage vorhandenen Wohlstands oder gemeinsamer Identitäten, sondern ihres Zukunftspotentials. Schon die Idee von BRICS an sich ist also auf die Zukunft ausgerichtet... Exzellenzen, wir haben eine Gelegenheit, die Zukunft zu definieren - nicht nur für unsere Länder, sondern für die ganze Welt... Ich fasse das als eine große Verantwortung auf.“

Der auf dem Mars im Einsatz befindliche NASA-Rover Curiosity schickte per Twitter eine Botschaft an den Mars-Orbiter: „Glückwunsch an @ISRO und Indiens erste interplanetare Mission zum Erreichen der Mars-Umlaufbahn.“ MOM antwortete: „Hallo @MarsCuriosity. Wir bleiben in Verbindung. Ich bleibe in der Nähe.“

Auch der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Hua Chenying übermittelte Glückwünsche: „Dies ist der Stolz Indiens und der Stolz Asiens, und es ist ein epochemachender Fortschritt der Menschheit in der Erforschung des äußern Weltraums, und dazu gratulieren wir Indien.“

Indiens Mars-Orbiter-Mission hat damit das Hauptziel der Mission erreicht, nämlich zu demonstrieren, daß Indien die Technologien hat, um die Mars-Umlaufbahn sicher zu erreichen. Von nun an wird der Mars-Orbiter bei seinen Marsumläufen wissenschaftliche Daten erfassen und an die Erde übermitteln. Drei Tage zuvor hatte auch die NASA-Sonde MAVEN den Mars erreicht, und die Wissenschaftler der beiden Projekte haben vereinbart, die sie die Daten, die die beiden Sonden übermitteln, gemeinsam auswerten werden.

Auch wenn der Mars nicht das letzte Ziel der Weltraumforschung ist, ist diese Leistung ein großer Erfolg für Indien und die gesamte Menschheit - und ein Hinweis auf die Erfolge, die alle Nationen der Welt gemeinsam erringen müssen, um die Zukunft des Planeten zu sichern. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit nicht auf den alten römischen Kriegsgott Mars, sondern auf den Planeten in unserem Sonnensystem richten, können wir uns selbst als Bürger dieses Sonnensystems verstehen, die entschlossen sind, den Kriegen auf der Erde ein Ende zu setzen und eine neue Ära des Friedens und des Fortschritts für alle einzuläuten.

mgf