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Der bekannte britische Wirtschaftsjournalist Liam Halligan, der sich schon häufig für Glass-Steagall eingesetzt hat, veröffentlichte am 10. Mai einen Artikel im Telegraph mit der Überschrift: „Nur eine vollständige Trennung wird unsere Großbanken sicher machen“. Anlaß des Beitrags war die Ankündigung der Barclays Bank, sie werde 2014 ca. 14.000 Mitarbeiter entlassen, angeblich im Rahmen einer Abkehr vom spekulativen Investmentgeschäft zurück zum regulären Kundengeschäft.
Halligan akzeptiert diese Argumentation nicht: „Trotz der Stimmungsmusik rund um diese Ankündigung wird Barclays weiter stark im Investmentgeschäft aktiv bleiben.“ Es bestehe nach wie vor „die überwältigende, dringende Notwendigkeit einer klaren Trennung zwischen hochriskantem Investmentgeschäft einerseits und dem Kundengeschäft für gewöhnliche Unternehmen und Privathaushalte andererseits... Der einzige Weg, unsere Großbanken sicher zu machen, oder jedenfalls so sicher wie möglich, ist eine klare, wie mit einer Linie in den Sand gezeichnete Trennung zwischen Investment- und Geschäftsbanken... Das ist die Glass-Steagall-Trennlinie, die in den USA nach dem Wallstreet-Krach 1929 umgesetzt wurde... Das versteht sogar meine elfjährige Tochter. Der einzige Grund, warum die Bankenlobby das nicht tut, ist der, daß sie es aus offensichtlichen finanziellen Gründen nicht verstehen wollen.“
Halligan erklärt, warum Pseudo-Bankentrennungen wie der Vickers-Vorschlag mit den „Ringzäunen“ nicht funktionieren können. Er erinnert an die „ganze Reihe äußerst erfahrener ehemaliger Investmentbanker, die, nachdem sie ihren Reichtum in Sicherheit gebracht haben, ihre Lebenserinnerungen aufpolieren möchten, indem sie erklären, die Abschaffung von Glass-Steagall sei ein Fehler gewesen“; Beispiele dafür seien u.a. die früheren Citibank-Chefs Sandy Weill und John Reed.
eir