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Zu den auffälligsten Saboteuren einer diplomatischen Lösung in der Ukraine gehört der Vorsitzende des Außenausschusses im Europaparlament, Elmar Brok.
Es gibt offenbar Leute, die unbedingt nachträglich den Zweiten Weltkrieg gewinnen wollen und dafür bereit sind, einen Dritten Weltkrieg anzuzetteln. Elmar Brok (CDU), der Noch- Vorsitzende des Außenausschusses im Europaparlament gefährdet mit seiner unverantwortlichen Rußlandhetze und Kriegstreiberei die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland und den Frieden in Europa.
Es gibt einiges über Herrn Brok zu sagen, aber hier zunächst soviel: Broks Angriffe auf Rußland häufen sich immer dann auffällig lautstark, wenn irgendwo eine Hoffnung auf eine diplomatische Lösung der Ukrainefrage am Horizont erscheint - beim Genfer Abkommen vom 17. April ebenso wie jetzt, nachdem der OSZE-Vorsitzende Burkhalter zu einem Besuch in Moskau war.
Unbeirrt schlägt Herr Brok die Kriegstrommel und tönt, je nachdem, was gerade auf der Tagesordnung steht: Schärfere Sanktionen müssen her! Putin persönlich steckt hinter dem Aufstand in der Ostukraine! Wer Putin verteidigt, ist ein russischer Agent! Am 8. Mai sprach er sich dann in die Die Welt in provokanter Form für eine dauerhafte Stationierung von NATO-Soldaten in Osteuropa aus, wohl wissend, daß die NATO-Einkreisungsstrategie gegen Rußland dort - und aus gutem Grund - als aggressiver Akt wahrgenommen wird.
Herr Brok dreht die Realität jedoch in gewohnter Weise völlig um und behauptet, Präsident Putin müsse „von seiner Aggressionspolitik“ ablassen! Für ihn sind Polen, Rumänien und die baltischen Länder „Frontstaaten“! Deutschland sei bis 1989 „in einer ähnlichen Lage“ wie diese Länder gewesen. Auch wenn es zwar bisher richtig gewesen sei, NATO-Truppen östlich der Elbe nicht permanent zu stationieren, habe „die Aggression“ von Putin in der Ukraine „die Lage aber völlig verändert.“
Wer dafür verantwortlich ist, daß sich die Lage in Osteuropa völlig „verändert“ hat, sind u.a. die Machenschaften des Herrn Brok. Vor Ort auf dem Maidan hatte Herr Brok an vorderster Front in Kiew eifrig mitgemischt, als es darum ging, die gewählte Janukowitsch-Regierung zu Fall zu bringen, zusammen mit Victoria Nuland, der gar nicht so feinen Neocon-Lady der Obama-Bush-Kriegsfraktion, und mit Schützenhilfe von der Soros-Truppe mit der grünen Feldpostnummer. Daß es sich dabei um einen gewaltsamen Putsch handelte, mit dem Nazis in die Regierung gehievt wurden, die mit ihren brutalen Methoden die gefährliche Eskalationsspirale im Land in Gang gesetzt haben, schert Herrn Brok überhaupt nicht. Für ihn als selbsternannten Vorkämpfer für „europäische Freiheits- und Demokratiewerte“ gibt es kein Nazi-Problem.
So weigerte sich Elmar Brok bei einer Veranstaltung in Minden am 20. März, als BüSo-Mitglieder ihn damit konfrontierten, diese Realität zuzugeben. Und das, obwohl selbst der NDR in der Sendung Panorama über diese Umtriebe berichtet hatte; darüber, daß ein Parlamentsabgeordneter der ukrainischen Regierungspartei Swoboda im Sommer 2013 an einer Zeremonie anläßlich des 70. Jahrestages der Gründung der ukrainischen Division der Waffen-SS teilnahm, bei der Gefallene der galizischen Division geehrt wurden. Und ebenso darüber, daß der Chef der Swoboda, Oleg Tjagnibok, dazu aufgerufen hatte, sich die „Gewehre zu schnappen“ um die „Russensäue, die Deutschen, die Judenschweine und andere Unarten“ zu bekämpfen.
Woher kommt diese dumm-dreiste Realitätsverleugnung des ansonsten ja notorisch besserwisserischen Herrn Brok? Es gibt sicherlich eine ganze Menge Gründe. Man sollte jedenfalls nicht vergessen, für wen Herr Brok über Jahrzehnte im Europaparlament tätig war: bis 2011, als er die Pensionsgrenze erreichte, arbeitete er viele Jahre offiziell als Europabeauftragter und zuletzt als Senior Media Vice President für Bertelsmann.
Dieses Unternehmen ist bekanntlich wesentlich mehr als ein global bestens vernetztes Medienhaus. Bertelsmann bzw. die Bertelsmann-Stiftung ist eine Schlüsselinstanz der bisherigen transatlantischen Kontrolle über alle wesentlichen Bereiche deutscher Politik. Ein wesentliches Ziel ist die Umwandlung der EU in einen Juniorpartner des globalisierten Britischen Finanzempire.
Der transatlantische Komplex Bertelsmann hat maßgeblichen Einfluß auf die Formulierung der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik, die Politik in Nahost, und trägt ebenso Verantwortung für die Zerstörung des deutschen Bildungswesens und des deutschen Sozialsystems (Hartz-IV-Reformen). Und auch Elmar Broks jahrelanges, besonderes Engagement für das ruinöse Transatlantische Freihandelsabkommen mit den USA gehört dazu. Die Autoren dieses Mechanismus in der Wall Street und City of London betrachteten die Orientierung der Ukraine zur Eurasischen Union angesichts ihres eigenen Bankrotts als akute Bedrohung ihrer globalen Empire-Pläne. Deswegen organisierten sie den Umsturz in der Ukraine, um Rußland in die Knie zu zwingen und das militarisierte EU-NATO-Empire auszuweiten.
Der Mythos, der um die Geschichte von Elmar Broks langjährigem Dienstherrn, dem Hause Bertelsmann, aufgebaut wurde, ist ein gutes Fallbeispiel für die Methode der „Großen Lüge“, wie sie der britische Zeitungsjournalist und Deutschen-Umerzieher Sefton Delmer an Goebbels so bewundert hatte. Die britische Besatzungsmacht erteilte 1946 dem Verlag in Gütersloh seine Nachkriegslizenz. Bis 1999 wurde die offizielle Lesart verbreitet, der Verlag Bertelsmann sei im Widerstand gegen die Nazis und ein Opfer des Regimes gewesen.
Erst als Bertelsmann unter viel Druck 1999 eine Historikerkommission1 einsetzte, kam die peinliche Wahrheit ans Licht der Öffentlichkeit: Bertelsmann war während des Zweiten Weltkrieges mit 19 Millionen Exemplaren der größte Verlag für die Wehrmacht gewesen und machte in dieser Zeit ein Bombengeschäft! Wie Saul Friedländer, der Vorsitzende der „Unabhängigen Historischen Kommission zur Erforschung der Geschichte des Hauses Bertelsmann im Dritten Reich“ bei der Vorstellung des 794 Seiten starken Abschlußberichtes im Oktober 2002 feststellte, habe der Verlag in der Nazi-Zeit in großem Stil antisemitische Belletristik verlegt und massive Kriegspropaganda betrieben. Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen der Wehrmacht und des Propagandaministeriums sei „weitgehend komplikationslos“ verlaufen und die „Legende, Bertelsmann sei als Widerstandsverlag geschlossen worden, könne „nicht aufrechterhalten werden“, hieß es von Seiten der Kommission. In mehreren Druckereien im litauischen Wilna, die für Bertelsmann gearbeitet hatten, seien möglicherweise zwischen 1941 und 43 Juden aus dem örtlichen Ghetto eingesetzt worden. Der damalige Bertelsmann-Chef Heinrich Mohn hatte ab 1934 auf nationalsozialistische Kriegsschriften gesetzt; das „Weihnachtsbuch der Hitlerjugend“ bescherte dem Verlag im ganzen Reich Leser und sei ein durchschlagender Erfolg gewesen, heißt es in dem Abschlußbericht. Heinrich Mohn war förderndes Mitglied der SS.
Natürlich waren der britischen Besatzungsmacht diese Tatsachen bekannt - und wahrscheinlich noch einiges mehr. Die Strippenzieher des Empire im Dienste ihrer Majestät waren ja keineswegs wählerisch, welcher Kreise man sich im Kampf nach 1945 gegen die Sowjetunion bediente. So übernahmen der britische Geheimdienst und der amerikanische Geheimdienst unter Allen Dulles nach dem Tode Präsident Franklin D. Roosevelts führende Nazischergen der ukrainischen Bandera-Truppe, auf die Swoboda und andere Faschisten in der Ukraine zurückgehen. Es lohnt sich sicherlich, die Recherchen über diese Zeit erneut vorzunehmen.
Heute läuft das Spiel der geopolitischen Große Lüge erneut - über politische Handlanger und Medien. Aber genau dieses Spiel funktioniert jetzt in Deutschland nicht mehr. Angesichts der Gefahr einer thermonuklearen Konfrontation gegen Rußland löst sich die über Jahrzehnte seit der Besatzungszeit sorgsam aufgebaute politische Kontrolle über Deutschland auf.
Das ist unsere Chance, das Empire zu besiegen und endlich ein Europa souveräner Nationen zu erringen, das von Lissabon bis Wladiwostok für die gemeinsamen Ziele der Menschheit zusammenarbeitet!
Deshalb: wählen Sie die BüSo ins Europaparlament!
Elke Fimmen
Anmerkung
1. Zu den Ergebnissen der Historikerkommission finden Sie viel Material im Internet, u.a. hier: http://www.handelsblatt.com/archiv/medienkonzern-in-der-nazi-zeit-groesster- buchproduzent-der-wehrmacht-bertelsmann-chef-zeigt-reue/2201688.html