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Bei einer rußlandfreundlichen Kundgebung in Bonn am 11. Mai wurden Vertreter der Bürgerrechtsbewegung Solidarität ans Mikrofon gebeten.
Fünf Aktivisten der BüSo, darunter ein Unterstützer, der der russischen Sprache mächtig ist, beteiligten sich am 10. Mai an einer Demonstration gegen die rußlandfeindliche Politik des Westens in Bonn.
Ursprünglich wollten die BüSo-Aktivisten lediglich mit einem Informationsstand für die Ideen der BüSo werben, aber bei ihrem Eintreffen fanden sie ganz in der Nähe am Beethoven-Denkmal auf dem Bonner Münsterplatz eine Gruppe von 60-70 Personen mit russischen, syrischen, ukrainischen und deutschen Flaggen (und etlichen Regenschirmen) vor. Trotz des heftigen Regens waren die Demonstranten sehr aktiv.
Eines der BüSo-Schilder hatte die Aufschrift: „Obama sollte seinen Friedensnobelpreis an Putin abgeben“. Dies zog sofort die Aufmerksamkeit der Menge auf sich; viele kamen, um sich neben dem Schild fotografieren zu lassen und mit den Aktivisten der BüSo zu diskutieren. Ein BüSo-Unterstützer aus den Vereinigten Staaten sprach mit einer älteren Dame aus Rußland, die sehr schnell zustimmte, daß die Lage sehr gefährlich ist, aber erst einmal wissen wollte, warum die BüSo zu dieser Demonstration gekommen war.
Er berichtete daraufhin über den Kampf der BüSo gegen die Nazis in der Ukraine und Lügen der Massenmedien zu diesem Thema, und sie war überrascht zu hören, daß es in Deutschland einen Widerstand gegen die Putin-feindliche Medienberichterstattung gibt. Als er ihr dann vom den Kampf in den USA gegen Obama und über den Wahlkampf von Kesha Rogers in Texas berichtete, konnte sie das kaum glauben.
Inzwischen hatten sich etliche Leute hinzugesellt, die sich seinen Bericht anhörten. Es war klar, daß sie ziemlich skeptisch waren, daß aus Amerika irgend etwas Gutes kommen könne. Daraufhin sagte der BüSo-Aktivist, er selbst sei Amerikaner und berichtete über die zahlreichen Wege, auf denen sich der Widerstand gegen Obama zeigt.
Als er die Bestrebungen für die Wiedereinführung des Glass-Steagall-Trennbankengesetzes ansprach, unterbrach ihn eine der Zuhörerinnen, eine junge Frau russischer Herkunft, die erklärte, sie habe schon von dem Kampf für Glass-Steagall gehört und erklärte den Anwesenden, wie dieses Trennbankensystem funktioniert. Aber was habe das mit der Ukraine zu tun?
Als der BüSo-Aktivist als Antwort auf diese Frage den globalen Bankrott des britisch-amerikanischen Finanzsystems beschrieb und darlegte, wie dieser Bankrott das System in einen Weltkrieg treibt, verstanden viele sehr schnell den Zusammenhang. Etliche gaben daraufhin ihre Adresse, um in Kontakt zu bleiben, einige gaben Spenden und die ältere Dame war sehr bewegt durch die Entdeckung, daß es in Amerika einen Kampf gegen diese Politik von Bankrott und Weltkrieg gibt und daß eine Lösung existiert.
Den übrigen BüSo-Aktivisten erging es ähnlich - überall sammelten sich Zuhörer, die sich für ihre Analysen und die Lösungen interessierten. Ein Büso-Aktivist hatte ein Schild, auf dem mit einer Karte die thermonukleare Einkreisungspolitik gegenüber Rußland und China dargestellt war. Auch er hatte etliche aufmerksame Zuhörer - meist junge Russen -, als er im Detail den Aufmarsch der NATO gegenüber Rußland beschrieb und auf den geopolitischen Aspekt des Konflikts in der Ukraine hinwies.
Es gab auch ein Podium der Demonstranten, das mit russischen Flaggen und Plakaten geschmückt war, auf denen die deutschen Medien angegriffen wurden. Mehrere Redner verurteilten die Vereinigten Staaten und die Lügen der Massenmedien. Es schien zunächst, als habe die ganze Veranstaltung bloß den Zweck, die Wut und Frustration der Menge zum Ausdruck zu bringen. Als dann am Rande einige Gegendemonstranten auftauchten mit Plakaten, auf denen Putin als Diktator bezeichnet und gefordert wurde „Die Ukraine den Ukrainern“, kam es zu heftigen Wortgefechten mit den pro-russischen Demonstranten.
Inzwischen war die Menge auf mehr als 100 Teilnehmer angewachsen, und viele Passanten, die zufällig vorbeikamen, kamen zum BüSo-Stand und fragten, worum es bei der Demonstration gehe. Die meisten dieser Passanten, mit denen wir sprachen, waren skeptisch gegenüber den Massenmedien, hatten aber auch keine klare eigene Meinung. Sie waren überrascht, von der Kriegsgefahr zu hören, aber die meisten dieser Passanten hatten nicht dieselbe emotionale Verbindung und kein tieferes Verständnis der Lage, während die an der Demonstration teilnehmenden Russen Syrer, Ostukrainer und Deutschen russischer Herkunft dies sehr viel besser verstanden.
Schließlich kam die junge Frau, die ihren Mitbürgern den Kampf für Glass-Steagall erläutert hatte, an den Tisch der BüSo und sprach den Amerikaner an: „Was tust du hier unten? Du solltest aufs Podium gehen und eine Rede halten!“ Sie ärgerte sich über den monotonen Charakter der Ausführungen der bisherigen Redner, die vor allem auf die langen historischen Verbindungen zwischen Deutschland und Rußland hinwiesen und ihre Unzufriedenheit mit der amerikanischen und europäischen Politik zum Ausdruck gebracht hatten. Der amerikanische BüSo-Aktivist wandte zwar ein, daß er noch nicht gut Deutsch sprechen könne, aber sie ließ das nicht gelten: „Sag einfach, was du mir vorhin gesagt hast!“
Er ging also aufs Podium, wies auf das Beethoven-Denkmal hinter der Menge und sagte, es sei angemessen, daß man sich hier versammelt habe, denn Beethoven sei ein Kämpfer gewesen. Viele Zuhörer hörten seinen Ausführungen aufmerksam zu, als er erklärte, der Schlüssel zur Lösung der Probleme in der Ukraine sei es, für eine Lösung zu kämpfen, es reiche nicht bloß Informationen zu haben und die Fakten zu kennen. Er berichtete über den jahrzehntelangen Einsatz von Helga Zepp-LaRouche für die Zusammenarbeit mit Rußland und China beim Bau der „Neuen Seidenstraße“, und lud alle Anwesenden ein, den Wahlkampf der BüSo in den kommenden drei Wochen zu unterstützen. (Einen Videomitschnitt seiner Rede finden Sie im Internet unter https://www.youtube.com/watch?v=WFOL8rNfsfc.)
Anschließend sprach ein weiterer BüSo-Vertreter über die drohende Kriegsgefahr, zeigte die Karte des NATO-Aufmarschs gegen Rußland und China und erläuterte, was dieser bedeutet und was dabei auf dem Spiel steht. Dann erklärte er die einzigartige Rolle, die Rußland und Deutschland in der Geschichte im gemeinsamen Kampf gegen das Empire spielten und vermittelte dadurch ein besseres Verständnis, worum es in der gegenwärtigen Krise und bei den Lösungsvorschlägen der BüSo geht.
Viele Zuhörer waren bewegt von diesen beiden Vorträgen und kamen anschließend zum Tisch der BüSo, um Spenden und ihre Adresse zu geben und in Kontakt zu bleiben.
Einige Tage später kontaktierte ein russischer Journalist die BüSo und berichtete, er sei bei der Demonstration in Bonn dabeigewesen; er informierte uns, daß der ins russische übersetzte Aufruf von Helga Zepp-LaRouche zum 8. Mai auf den russischsprachigen Diskussionsforen im Internet weite Verbreitung findet.
cmg