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Willy Wimmer, deutscher Christdemokrat und ehemaliger Vizepräsident der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) verurteilte in einem Exklusiv-Interview mit dem russischen Fernsehsender Russia Today den Putsch in der Ukraine und die Beteiligung von Neonazis an der Putschistenregierung in Kiew. Auf die Frage, warum dies im Westen nicht angeprangert werde, antwortete Wimmer: „Weil diese neuen Nazis jetzt unsere ,guten Nazis’ sind - und das ist verheerend für ganz Europa.“ Wimmer sagte auch, er erwarte, daß Bundeskanzlerin Angela Merkel hierzu in ihrer angekündigten Bundestagsrede am 13. März etwas sagen werde.
Zur Ukraine sagte Wimmer: „Ich denke, was in Kiew geschehen ist, war ein Putsch, ein Staatsstreich. Und was wir vorhin in den Nachrichten gehört haben - die OSZE und andere internationale Körperschaften tun, was sie können, um einen rechtlichen Rahmen für eine Regierung zu schaffen, die überhaupt nicht legal ist. Das Problem mit dieser Regierung ist nicht nur, daß sie nicht legal ist, sondern, daß sie mit Leuten zusammenarbeitet, die das Bundesverfassungsgericht hier in Deutschland früher oder später verbieten wird: rechtsextreme Personen, Nazis, Faschisten. Es ist interessant und fällt auf, daß keine westliche Regierung über diese Leute spricht, die - im letzten Jahrhundert - schon einmal Katastrophen, Terror und Kriege in Europa geschaffen haben, und nun kommen diese Leute zurück...“
Wimmer wurde auch gefragt, ob er wiederholen würde, was er Russia Today schon vor mehr als zehn Jahren über einen Plan des US-Außenministeriums gesagt hatte, der bei einer Konferenz in Bratislava vorgestellt wurde und in dem es hieß: „Es wäre gut, im Rahmen der derzeitigen Erweiterung der NATO die territoriale Lage in dem Gebiet zwischen der Ostsee und Anatolien wiederherzustellen, wie sie unter dem Römischen Reich existierte.“
Wimmer antwortete, was er bei dieser Konferenz im Mai 2000 gehört habe, sei „genau das, was sich in diesen Tagen abspielt. Während der Konferenz in Bratislava, die eine sehr hochrangige war, mit Staatspräsidenten, Premierministern, Verteidigungs- und Außenministern und die von den höchsten Ebenen des US-Außenministeriums veranstaltet wurde, machten sie den Vorschlag, eine Linie von Riga an der Ostsee, über Odessa am Schwarzen Meer nach Diyarbakir [im Süden der Türkei] zu ziehen. Alle Territorien westlich dieser Linie sollten unter amerikanischer Vorherrschaft stehen, und die Territorien östlich dieser Linie - das wäre die Russische Föderation oder irgend jemand sonst. Das war der Vorschlag, und wenn wir die Entwicklungen seitdem sehen, denke ich, dann ist das wie ein Plan, den man den Konferenzteilnehmern vorgestellt hat: Alles geschieht genau so, wie es in Bratislava geplant wurde.“
Schon am 8. März hatte Wimmer in einem Audiointerview mit der serbischen Internetseite beoforum.rs gesagt, er teile Chinas Sorge über die Ukraine, denn die Chinesen wüßten - nicht zuletzt wegen des terroristischen Massakers in Kunming in der Woche zuvor - daß China, wenn Rußland angegriffen werde, als nächstes drankommen werde. In diesem Interview erwähnte Wimmer auch - leider, ohne dies näher auszuführen - daß die heutige Strategie von USA und NATO auf die britische Sabotage der Zusammenarbeit Kontinentaleuropas nach den Napoleonischen Kriegen zurückgeführt werden könne.
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