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Anläßlich der Eröffnung eines Büros der deutschen Raumfahrt-Agentur (DLR) in Tokio Ende Februar wurde betont, daß Japan nach den USA der wichtigste nicht-europäische Partner der DLR ist. Derzeit arbeiten die DLR und Japans Raumfahrt-Agentur (JAXA) an 25 Projekten zusammen, darunter die Hayabusa-2 Mission zu einem Asteroiden, für welche die DLR das Landegerät MASCOT (Mobile Asteroid Surface Scout) entwickelt hat. Dieser soll 2014 an Bord eines japanischen Raumschiffs zum Asteroiden 1999-JU3 transportiert werden, um dort nach Ankunft im Jahr 2018 Messungen auf dessen Oberfläche durchzuführen.
In einer Presseerklärung der DLR vom 1. Oktober 2012 heißt es dazu:
„Asteroid 1999-JU3 ist vor allem interessant für die Forscher, weil er aus wenig verändertem, 4,5 Milliarden Jahre altem Material besteht. ,Außerdem zeigen Messungen von der Erde aus, daß das Gestein des Asteroiden eventuell einmal mit Wasser in Berührung gekommen ist’, erläutert Prof. Ralf Jaumann, DLR-Planetenforscher und wissenschaftlicher Sprecher zu den Experimenten auf dem Lander. ,MASCOT soll mit seinen Messungen direkt auf dem Boden die Referenzdaten von der Oberfläche liefern, um später die von Hayabusa II zurückgebrachten Proben im richtigen Kontext interpretieren zu können.’ Da 1999-JU3 zu einem Typ Asteroiden gezählt wird, der zu den häufigsten unter den erdnahen Asteroiden zählt, können Aussagen über dessen Beschaffenheit wichtig werden, falls einmal ein Asteroid auf Kollisionskurs in Richtung Erde fliegt.“
Während die NASA damit beschäftigt ist, herauszufinden, welche Programme sie aufschieben oder ganz streichen soll, falls die Bundesausgaben weiter zusammengestrichen werden, gab die Chinesische Nationale Weltraumorganisation (CNSA) am 28. Februar bekannt, daß ihre nächste bemannte Mission, Shenzhou-10, diesen Juni oder August starten werde. Ähnlich der Shenzhou-9-Mission im letzten Jahr werden drei Taikonauten zur im Orbit befindlichen Tiangong-Raumstation befördert. Auf dem Programm stehen dann Tests der Lebenserhaltungssysteme und Adaption der Besatzung an die Bedingungen der Schwerelosigkeit - allesamt Vorbereitungen für einen längeren Aufenthalt im Weltraum.
Chinesische Medien berichten, die CNSA plane, daß die Crew nach ihrer Rückkehr erstmals eine Reihe wissenschaftlicher Vorträge vor einem Publikum von Teenagern abhalten werde. Die CNSA gab auch bekannt, daß Reparaturtests am Raumschiff im Orbit durchgeführt würden.
Diese nächste Phase wird das Andockmanöver eines unbemannten Versorgungsschiffs an Tiangong-1 beinhalten, das ähnlich dem unbemannten russischen „Progreß“-Raumtransporter die Raumstation in Zukunft versorgen soll. Wenn die Shenzhou-10-Mission positiv verläuft, dann soll das modernere Tiangong-2-Modul als Ersatz für Tiangong-1 in die Umlaufbahn gebracht werden.
Das Reaktorunglück in Fukushima vor einem Jahr veranlaßte China, ein Moratorium auf alle neuen Kernkraftwerke zu erklären, bis deren Sicherheit garantiert sei. Nach Überprüfung aller Anlagen wurde jetzt ein erster neuer Reaktor in Betrieb genommen.
Das Hongyanhe-Kraftwerk ist das erste Kernkraftwerk und größte Energieprojekt im Nordosten Chinas. Am Sonntagnachmittag wurde der erste von vier Reaktoren hochgefahren, die zusammen Phase I des Projekts darstellen. In Phase II werden bis 2016 zwei weitere Rektoren gebaut werden. Die Kosten des Gesamtprojekts werden mit 12 Milliarden Dollar beziffert. Der Komplex wird dann jährlich 45 Milliarden Kilowattstunden an elektrischer Energie produzieren. Es ist die erste chinesische Anlage, die Meerwasserentsalzungstechnik nutzt, um Kühlwasser zu produzieren.
Wie einem Weißbuch über Energiepolitik, das im Oktober des letzten Jahres veröffentlicht wurde, zu entnehmen ist, befinden sich derzeit 26 weitere Kernreaktoren mit einer Nennleistung von 29,24 Gigawatt in Bau.