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Dennis Small stellt im folgenden Vortrag, den Sie als Video auf der Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees und in deutscher Übersetzung auf der Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (http://bueso.de/videos/larouche-hyperinflation) finden, dar, wie sich eine Hyperinflation entwickelt, und was man dagegen tun muß.
Lyndon LaRouche hat in seinem Freitags-Internetforum am 15. Februar nachdrücklich erklärt, daß die Vereinigten Staaten und die ganze Welt vor der Alternative stehen: „Glass-Steagall oder Tod!“ - Trennbankensystem oder Völkermord! Es ist ein hyperinflationärer Explosionsprozeß derartigen Ausmaßes in Gang gesetzt worden, daß es nicht nur unmöglich ist, die fiktive Geldblase aufrechtzuerhalten, diese Realität ist inzwischen auch führenden, das jetzige System kontrollierenden Kreisen der britisch-imperialen Fraktion klar geworden. Deshalb wird es - egal, ob sich die Verantwortlichen dessen bewußt sind oder nicht - dazu kommen, daß sie das bestehende Finanzsystem und sämtliches zirkulierendes Geld zusammenbrechen lassen, es abschreiben und einfach von einem Tag auf den anderen neues Geld, neue Währungen ausgeben werden, die sie dann ebenfalls kontrollieren. Auf diese Weise könnten sie dieses Geld und diesen Kredit ausschließlich für eine Handvoll Auserwählte verwenden. Und der Rest der Welt und der Rest des Finanzsystems gingen leer aus.
Die Folge davon wäre - wie schon früher in der Geschichte - ein massiver deflationärer Kollaps: Ein freier Fall wie in einem Aufzug (ich hoffe, das wird Ihnen nie passieren), und alles wird am Boden zerschellen. Im Zuge dieses massiven deflationären Kollapses würde die Realwirtschaft noch schneller kollabieren als es heute schon der Fall ist, so daß die Weltbevölkerung - wie das Britische Empire tatsächlich beabsichtigt - von 7 Mrd. auf 1 Mrd. schrumpfen würde.
Ein Anzeichen dafür, daß sich einige dieses Problems bewußt sind, kam gerade erst von einem weltweit führenden Befürworter dieses Krebsgeschwürs, das sich des Weltfinanzsystems bemächtigt hat. Ich meine Bill Gross - ein passender Name [engl. gross = ekelhaft] -, Chef einer Firma namens PIMCO - ebenfalls ein passender Name -, der größten Wertpapierhandelsfirma der Welt. Bill Gross hat einen Artikel mit der Überschrift „Die Kredit-Supernova“ geschrieben, der sich in informierten Kreisen in Washington und anderswo zu einem Skandal ausgewachsen hat. Denn er schrieb darin, daß das gesamte Weltfinanzsystem zu einem sich selbst verzehrenden Feuersturm geworden ist, der mit immer neuen und immer mehr Finanzinstrumenten gespeist werden müsse, nur um 1 Dollar Output des BIP beizubehalten.
Er hat das etwas merkwürdig formuliert, denn er brachte das Beispiel, daß man damals in den 70er und 80er Jahren 4 Dollar brauchte, um „einen Dollar BIP zu produzieren“, wobei ich meine Schwierigkeiten mit diesem Verb habe, denn Schulden produzieren nicht das BIP. Wie auch immer, er beschäftigte sich mit der Beziehung zwischen den wachsenden US-Schulden und einem konstanten BIP.
Hier ist eines von Mr. Gross’ Schaubildern, das er mit „explodierende Supernova“ überschrieb (Abb. 1). Er zeigt darin das rapide Wachstum der gesamten amerikanischen Verschuldung - Privat-, Firmen- und Staatsschulden -, die von 4 Billionen Dollar um die Zeit von 1975 auf heute 55-60 Bio. Dollar gestiegen ist. Wie man hieraus ersieht, so verdeutlicht er, brauchte man 1975 ungefähr 4 Dollar an Schulden pro Einheit BIP, während dafür heute etwa 20 Dollar aufgebracht werden müssen. Das beschreibt er als Schulden-Supernova.
Auch wenn Gross’ Argument interessant ist und in die Richtung eines Problems weist, ist es aber eine Tatsache, daß er die Natur der hyperinflationären Blase, die sich aufgebaut hat und jetzt vor der Explosion steht, massiv untertreibt. Wir haben es tatsächlich mit einer amoklaufenden Hyperinflation zu tun.
Wir haben das folgende Schaubild entwickelt, um Ihnen einen Eindruck davon zu geben, um wieviel schlimmer die Lage ist, als selbst Gross sie einschätzt (Abb. 2). Im Grunde geht dies sogar aus Gross’ eigenem Text hervor, denn in einer Fußnote zu seinem Artikel erklärt er, daß er die sogenannten „Schattenschulden“ aus seinen Zahlen herausgelassen hat. „Schattenschulden“ sind nun aber ein Verweis auf jene Riesenblase von Finanzaggregaten - insbesondere von Derivaten. Die Derivate sind noch schneller als die Verschuldung gewachsen, welche ihrerseits schneller als das BIP gewachsen ist. Anders gesagt, die Zuwachsrate der Finanzaggregate war noch um eine Größenordnung höher als selbst die Zahlen, die Mr. Gross vorgelegt hat.
In diesem Schaubild (Abb. 2) sieht man die untere Linie in der Nähe der X-Achse, die die bereits zuvor gezeigte Beziehung zwischen Schulden und BIP darstellt, und man muß dazu wohl sagen: „Das ist doch gar nichts!“ Man muß sich die Gesamtheit der weltweiten Finanzaggregate anschauen, die hauptsächlich aus Derivaten bestehen, d.h. Wetten auf Wetten auf Wetten. Das Verhältnis dieser Aggregate zum BIP hat sich nicht verfünffacht, wie Gross’ Zahlen über die Verschuldung zeigen, sondern sind in dieser Zeit um das Fünfzigfache gewachsen. Das bedeutet, man hat heute 500 Dollar Schulden pro Einheit BIP. Die Lage ist tatsächlich völlig außer Kontrolle geraten.
Zunächst möchte ich Sie darauf verweisen, wie sich diese weltweiten Finanzaggregate zusammensetzen (Abb. 3). Wie Sie sehen, reichen die Zahlen nur bis 2005, dem Jahr, wo wir die letzte detaillierte Berechnung angefertigt haben. Die gesamten weltweiten Finanzaggregate beliefen sich damals auf knapp 1 Trillion Dollar, das sind 1000 Billionen Dollar - was praktisch genauso wenig sagt wie die Aggregate selbst. Ich möchte hiermit nur sagen, daß das tatsächliche Bild der weltweiten Finanzaggregate im wesentlichen nicht wiedergegeben wird durch die Aktienmärkte - wie überbewertet sie auch sein mögen -, auch nicht durch die Verschuldung der Vereinigten Staaten (die Gross hier anführt), noch durch die Schulden der Dritten Welt oder andere direkte Schulden. Der Löwenanteil an der Weltverschuldung sind die Finanzderivate.
Was sind denn nun eigentlich Derivate? Gute Frage! Derivate wurden einmal - ich glaube zutreffend - als Möglichkeit beschrieben, finanzielle Verluste, die man erlitten hat, zu verschweigen und zu vertuschen. Anstatt zu sagen: „Meine Güte, ich bin pleite, ich kann die Schulden nicht mehr zahlen“, sagt man lieber: „Nein, ich mache weitere Schulden, um die Verluste abzudecken, und ich hoffe, daß ich die wachsenden Verluste aus der Derivat-Wette nicht begleichen muß.“
Derivate kann man also mit dem Berufsspieler vergleichen, der am Roulettetisch immer verliert, aber, anstatt zu zahlen und aufzuhören, sagt: „Nein, jetzt spielen wir Alles oder Nichts.“ Doch er verliert wieder, und anstatt zu zahlen, sagt er erneut: „Nein, Alles oder Nichts!“ Derivate sind die Alles-oder-Nichts-Methode für die massiven Verluste, die in der gesamten Wirtschaft aufgelaufen sind. Das ist das Wesen der angehäuften Finanzaggregate, die den Sprengsatz für die aus dem Ruder gelaufene hyperinflationäre Lage darstellen, von der Herr LaRouche gesprochen hat.
Ich möchte dem noch hinzufügen, daß die gängigen Definitionen von Inflation völliger Quatsch sind - reiner Unsinn. Besonders wer Volkswirtschaft studiert hat, dem wurde dieser Unsinn erzählt, daß es nämlich verschiedene Arten von Inflation gäbe. Inflation, so heißt es, gibt es, wenn zuviel Geld hinter zu wenigen Waren her sei: Das ist lächerlich, das ist keineswegs der Grund. Oder man sagt, es gebe „Kostendruckinflation.“ Wer von Kostendruckinflation spricht, will eigentlich die Löhne der Arbeiter für die Preiserhöhungen verantwortlich machen, denn diese Kosten würden angeblich die Inflation anheizen. Das ist also nur eine durchsichtige Entschuldigung für weitere Lohnsenkungen. Dann gibt es noch die sogenannte „Nachfragesog-Inflation“. Wer das versteht, hat mindestens ein oder zwei Doktortitel in Volkswirtschaft verdient und absolut nichts verstanden. Wenn ein Ökonom von „Nachfragesog“ spricht, so will er mir einfach ein Bein stellen, um mir verständlich zu machen, was sich hier abspielt. Aber das ist nicht, was sich abspielt.
Auch sollte man nicht versuchen, die heute stattfindende Hyperinflation mit einfachen Ausdrücken wie steigenden Verbraucherpreisen zu umschreiben. Man sieht allerdings tatsächlich, daß sich während Obamas Amtszeit die Benzinpreise an den Zapfsäulen verdoppelt haben. Man sieht auch, daß die Lebensmittelpreise im Supermarkt anziehen. Denn die Finanzblase überträgt sich über die Derivat-Spekulation an den Future-Märkten, über die Warenspekulation usw. auf den Konsumbereich.
Aber wenn es um Hyperinflation geht, sollte man eher an einen riesigen Drucktopf denken. Denn die Hyperinflation spielt sich zunächst in den Finanzaggregaten selbst ab. Man sieht dies zum Beispiel an diesem Wachstum hier. Das ist wie in einem Drucktopf, der immer mehr Druck aufbaut und irgendwann in die Luft fliegt, und erst dann merkt man, wie sich die Inflation in alle Bereiche der Wirtschaft ausbreitet. Im Augenblick sieht man, wie sich die Finanzaggregate rapide - hyperbolisch - ausweiten; sie basieren auf absolut Nichts, sie vermehren sich auf Grundlage des Alles-oder-Nichts-Prinzips, um die Verluste abzudecken.
Das wirkliche Problem der Hyperinflation versteht man erst, wenn man sich Lyndon LaRouches berühmte Kollapsfunktion oder „Tripelkurve“ anschaut, die er als pädagogisches Hilfsmittel entwickelt hat, um die Vorgänge in der Wirtschaft zu verstehen (Abb. 4). Hier ist sie abgebildet. Viele Leute waren überrascht von dem, was Bill Gross gesagt hat, aber Lyndon LaRouche hat diese Darstellung bereits 1995-96 entwickelt. Es ist fast zwei Jahrzehnte her, daß LaRouche von dem Sprengsatz im globalen Finanzsystem sprach, der irgendwann hochgehen würde. Er hatte diese Darstellung als heuristisches Modell für einen Vortrag entwickelt, den er auf einer Konferenz im Vatikan Mitte der 90er Jahre gehalten hat.
Bei der Tripel-Kurven-Funktion ist am wichtigsten - und das ist der Teil, an dem die meisten große Schwierigkeiten haben, LaRouche zu verstehen -, daß man es mit einem einheitlichen Prozeß und nicht mit drei einzelnen Kurven zu tun hat. In diesem einen Prozeß findet das Wachstum der Finanzaggregate und der monetären Aggregate statt, wobei irgendwann die Wachstumsrate der monetären das Wachstum der Finanzaggregate überholt, wenn man ein finanzielles Krebsgeschwür wie heute hat.
Ich sollte das erklären. Was Sie hier sehen, sind keine absoluten Mengen, sondern die Änderungsrate: Die Wachstumsrate der monetären Aggregate übersteigt die Wachstumsrate der Finanzaggregate, nur weil die Alles-oder-Nichts-Blase immer weiter wachsen muß. Die entscheidende Frage aber ist - und darin ist LaRouches Wirtschaftstheorie absolut einzigartig -, die Beziehung zu der dritten, unteren Kurve des realwirtschaftlichen Input/Output zu verstehen.
Das Problem der Hyperinflation ist nicht, daß zu viel Geld zu wenigen Gütern nachjagt. Das hat nichts mit dem Bruttoinlandsprodukt zu tun, denn das BIP drückt nicht die physische Wirtschaft aus. Das BIP ist lediglich eine monetäre Berechnung auf der Grundlage dessen, was der Markt aufnimmt, oder anders gesagt, was sich verkauft.
Der Internationale Währungsfonds hat zum Beispiel in öffentlichen Dokumenten ausdrücklich erklärt, daß seiner Auffassung nach die Drogenproduktion in Ländern wie Kolumbien in die Berechnung des Bruttoinlandsprodukts eingehen müsse - denn es verkauft sich ja! Wenn es sich verkauft, will es jemand, und das nennt sich dann effektive Nachfrage, und deshalb muß es in das BIP eingerechnet werden.
Das BIP ist somit ein völlig irreführendes Maß. Es ist nicht nur irreführend, weil es tatsächlich unproduktive und destruktive Dinge enthält wie zum Beispiel die Drogenproduktion - oder auch Zahlungen an Ökonomieprofessoren, die an den Universitäten lehren, was mindestens ebenso destruktiv oder noch destruktiver ist wie die Drogen, denn so wird die Drogenproduktion sogar noch gerechtfertigt -, es ist auch axiomatisch falsch. Die Grundlage des Ganzen ist eine monetäre Eins-zu-Eins-Berechnung, eine monetäre Berechnungseinheit, mit der die reale Wirtschaftstätigkeit beschrieben werden soll.
Bei der Realwirtschaft geht es jedoch in Wirklichkeit um ein ganz anderes Maß, gegen das sich die hyperinflationäre Explosion richtet und das ist die Erweiterung der produktiven Kräfte der Arbeit. Die entscheidende Frage für das Gelingen oder Scheitern einer physischen Ökonomie liegt darin, inwieweit die eigene Politik die produktive Arbeitskraft erweitert, d.h. wie effektiv der Mensch seine schöpferischen Aktivitäten in Wissenschaft und Technik umsetzen kann, um einen zunehmend dichten Energiefluß bzw. eine wachsende Energieflußdichte in der Produktion zu erzeugen und so die Beziehung des Menschen zum Naturganzen, von dem er ein Teil ist, zu verändern.
Das ist wirklich das einzige Maß, das in einer physischen Ökonomie gültig ist - ein sich veränderndes Maß. Das ist kein Zollstock, von dem man ablesen kann, das ist eine Einheit, gleich der nächsten Einheit, gleich der nächsten. Es verändert sich. Und es muß sich ändern, denn wir haben es mit einem dynamischen Prozeß zu tun, in dem das schöpferische Denken selbst sämtliche Parameter der physischen Ökonomie verändert.
Und das ist es, was LaRouches Dreifachkurve eigentlich reflektiert. In unserer Situation sind die zwei Vorgänge vollkommen voneinander abgekoppelt: das krebsartige Wachstum der Finanzaggregate, die sich besonders in den Derivaten ausdrücken, und der Zusammenbruch des eigentlichen, realwirtschaftlichen Prozesses, der sich in der Energieflußdichte und der Fähigkeit der Menschheit ausdrückt, sich in den nachfolgenden Perioden jeweils auf höherer Ebene zu reproduzieren und ihre potentielle relative Bevölkerungsdichte zu erhöhen.
Vor diesem Hintergrund haben wir die folgende Grafik. Hier sieht man ganz deutlich, was in aller Welt mit der Politik des „Quantative Easing“ (d.h. des reinen Gelddruckens) geschieht, die nicht nur Obamas Politik ist, sondern schon vorher unter Bush stattfand. Wie überall sonst macht Obama Bushs Politik aber noch weit, weit schlimmer.
Die Politik des Quantitative Easing wird auch in Europa von der EZB betrieben, neuerdings auch von der japanischen Notenbank, und schon länger natürlich von der englischen Notenbank und von „Helikopter Ben“ Bernanke bei der Federal Reserve. In den 4-5 Jahren von 2008 bis Ende 2012, also unter Obamas Amtszeit, beliefen sich die neuen Geldmittel der Federal Reserve, die in das US-Bankensystem hineingepumpt wurden, auf $2,5 Billionen.
Natürlich ist der gesamte Bail-Out noch um eine Größenordnung größer. Mir geht es hier vor allem um das neue Geld, das die Fed hineingepumpt hat, mit dem Argument: „Hey, wir müssen den Banken helfen, weil sie dann wieder Geld verleihen können.“ Doch schauen wir einmal an, was wirklich passiert ist: die Geldspritzen betrugen 2,5 Billionen Dollar. Die Bankeinlagen haben sich in diesen 5 Jahren tatsächlich um 1,6-1,7 Billionen Dollar erhöht. Aber wurde das Geld auch verliehen? Natürlich nicht! Es floß in das Glücksspiel von „Alles-oder-nichts“, es wurde nicht verliehen. Vielmehr ging die Gesamtkreditvergabe der Banken, hier die rote Linie, um 1 Billion Dollar zurück, in demselben Zeitraum, als 2,5 Billionen Dollar an frischem Geld ins Bankensystem hineingepumpt wurden (Abb. 5).
Das ganze Argument Obamas ist also eine vollkommene Farce. Der Betrug ist völlig offensichtlich. Aber es ist sogar noch schlimmer als das - genauso wie die Kredit-Supernova um mindestens eine Größenordnung schlimmer ist, als Mr. Gross sagt: es ist ein Kredit-Supernova hoch zwei. Denn auch hier gilt, daß Bankkredite selbst nicht unbedingt Kreditvergaben für die Güterproduktion sind.
Tatsächlich gilt die Faustregel, daß nur rund die Hälfte aller Kredite eines Jahres in die produzierende Wirtschaft fließt. Der ganze Rest ist schon wieder rein spekulativ, da er in Dinge fließt wie Interbank-Kredite, Hypotheken-Spekulation usw. usf. Das Problem ist also weit schlimmer, als solche Zahlen ausdrücken können.
Meiner Ansicht nach kann die ganze Misere erst dann richtig verstanden werden, wenn man sich die Resultate dieser Politik betrachtet. Ich möchte hier noch etwas einfügen, denn viele sagen ja: „Schau da, die IWF-Politik hat versagt; sie hat gar nicht erreicht, was versprochen wurde“, oder: „Die Politik der Federal Reserve ist gescheitert, sie hat die Lage noch verschlimmert.“
Mein Argument ist ganz anders. Ich glaube, der IWF war sehr erfolgreich, denn seine Politik verfolgte die Absicht, Menschen umzubringen. Die Politik der Fed war total erfolgreich, denn es war nie ihre Absicht, in irgendeiner Weise einen Aufschwung herbeizuführen. Die Politik zielte genau darauf ab, mit Hilfe der hyperinflationären Rettungspakete einen Genozid zu erzeugen, der tatsächlich auch daraus resultierte.
Demzufolge hat der IWF in Griechenland nicht versagt. Es ist eine Erfolgsgeschichte! Die Menschen werden umgebracht! Und genau das war die Absicht! Die britisch-imperiale Politik heißt Entvölkerung. Und das wird jetzt umgesetzt. Sie werden damit weiter Erfolg haben, solange ihr System nicht durch Glass-Steagall ersetzt wird.
Zur Verdeutlichung: Man kann die Lage der Realwirtschaft von mehreren Aspekten untersuchen, aber am wichtigsten ist, sich die Zusammensetzung der Arbeitskraft anzuschauen. Die beste Untersuchungsmethode für die dritte Kurve in LaRouches Grafik, die der physischen Wirtschaft, ist, den Zustand der Güter produzierenden Arbeitskraft zu untersuchen.
Wenn, wie es tatsächlich der Fall ist, die einzige wirkliche Quelle des Wohlstands im Anstieg der Produktivkraft der Arbeit liegt, dann ist ohne Zweifel das wichtigste Anliegen in Wirtschaftsfragen, nicht nur irgendwelche neuen Arbeitsplätze zu schaffen, sondern produktive Arbeitsplätze zu schaffen, die Menschen zu erziehen und auszubilden, so daß das Niveau von Wissenschaft, klassischer Kultur und Technik ansteigt. Dadurch steigt die Energieflußdichte, was wiederum die Grundlage für die Erhöhung der Produktivkraft der Arbeit insgesamt ist.
Sehen Sie sich die Lage in Spanien heute an - man könnte die gleiche Grafik auch für Griechenland erstellen, wo die Jugendarbeitslosigkeit bei 62% liegt. Für Spanien ist hier die Entwicklung der offiziellen Arbeitslosigkeit in den letzten 10 Jahren dargestellt - wobei die tatsächliche Arbeitslosigkeit wesentlich höher ist. Aber selbst nach offiziellen Angaben ist die Arbeitslosigkeit auf etwa 26% der gesamten erwerbsfähigen Bevölkerung gestiegen. Das ist erschreckend genug, aber bei der Jugendarbeitslosigkeit sieht man, daß zum Jahresende 2012 50% aller Jugendlichen zwischen 18 und 25 Jahren in Spanien erwerbslos waren. Und die Prognosen sagen, daß bis Ende 2013 60% erreichen sein werden. Griechenland hat diese Marge bereits übertroffen - die jüngsten offiziellen Zahlen für die Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland betragen 62%.
Denken Sie nur kurz darüber nach, was das bedeutet. Was heißt es für das Überleben eines Landes oder für eine Volkswirtschaft, wenn nahezu zwei Drittel der jungen Bevölkerung auf die Müllhalde geworfen wurden? Sie haben keine Arbeit! Und schon gar nicht produktive, „high-tech“ Arbeit. Sie haben keine Zukunft! Das Land kommt unter die Räder, es wird verwüstet. Wir haben es hier ohne Übertreibung mit Genozid zu tun; hier wird absichtlicher Genozid betrieben. Und diese Politik müssen wir ändern. Deswegen kommt LaRouche zu dem Schluß: Wir haben heute nur die Alternative zwischen einer Rückkehr zum Trennbanken-Prinzip von Franklin Delano Roosevelt 1933 - oder Massenmord.
Ich möchte schließen, indem ich die Zuschauer an etwas erinnere, was über das ursprüngliche Glass-Steagall-Gesetz von 1933 nicht sehr bekannt ist. Allgemein war dieses Gesetz ein kurzes und präzises Dokument, das einfach klarstellte, daß man Geschäftsbanken, die die Güterproduktion mit Kredit versorgend, von den spekulativen Investmentgeschäften trennen muß. Daraus entstand die FDIC, eine staatlich garantierte Einlagenversicherung, die das produktive Kreditwesen schützte und sicherte. Heute ist es umgekehrt. Die Aufhebung von Glass-Steagall - und zwar nicht allein die Aufhebung des Gesetzes, sondern des zugrundeliegenden Prinzips - führte dazu, daß die Schleusentore für dieses finanzielle Krebsgeschwür geöffnet wurden. Der Krebs hat den Patienten inzwischen überwältigt.
Aber das ursprüngliche Glass-Steagall-Trennbankengesetz hat, genau wie die US-Verfassung, eine Präambel, also eine zusammenfassende, einführende Erklärung über die Absicht des Gesetzes. Beim Glass-Steagall-Gesetz steht in der Präambel folgendes: „Ein Gesetz, das dafür sorgen soll, daß die Bankeinlagen sicherer und effektiver genutzt werden, daß der Handel zwischen Banken kontrolliert wird, daß die unangemessene Abzweigung von Geldern in spekulative Aktivitäten unterbunden wird und für andere Zwecke.“
Alles, was wir jetzt tun müssen, ist zu diesem Grundsatz zurückzukehren. Dann können wir ein neues Finanzsystem aufbauen, die Spekulationsblase verschwinden lassen, den Genozid sofort stoppen, die Grundlage für ein Kreditsystem aufbauen, um Kredite für große Entwicklungsprojekte wie NAWAPA zu schaffen und sicherzustellen, daß die Jugend nicht nur in Arbeit kommt, sondern wirkliche Arbeitsplätze für junge Menschen entstehen in den Bereichen, die den Menschen einzigartig macht, in Wissenschaft, klassischer Kultur und Kreativität.
Deswegen sagt Lyndon LaRouche: „Glass-Steagall oder Tod!“