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Der Regimewechsel-Spezialist Michael McFaul, der seit kurzem den US-Botschafter in Moskau mimt, ließ auf Twitter seiner Wut freien Lauf, als Rachel Douglas’ Enthüllungen über seine Oxforder Wurzeln und seine Vorgeschichte beim National Endowment for Democracy (NED) in Rußland die Runde machten. (Siehe Neue Solidarität 5 und 7/2012 und den nebenstehenden Artikel.) Der Inhalt des ersten Teils dieses Exposés, über die Förderung des „Internetstars“ Alexej Nawalnij durch NED, fand Anfang Februar Aufnahme in einen Kommentar von Professor Igor Panarin von der Russischen Diplomatischen Akademie, der auf der Internetseite des staatlichen englischsprachigen Fernsehsenders Russia Today veröffentlicht wurde.
McFaul „twitterte“ am 7. Februar an die RT-Chefredakteurin Margarita Simonian: „Frau Simonian, als wir uns im Weißen Haus trafen, sagten Sie mir, ich solle Ihnen mitteilen, wenn RT etwas Unwahres veröffentlicht. Heute in RT: ,McFaul schickte Nawalnij nach Yale.’ Lüge!“
Simonian antwortete sinngemäß: Wovon reden Sie überhaupt? Sie teilte McFaul mit, ihre Mitarbeiter hätten alle Sendungen auf den fünf Kanälen von RT durchsucht und nichts dergleichen gefunden. Und sie fragte: „Haben Sie einen Link?“
Der offenbar völlig hysterische McFaul schrieb zurück: „Ich soll jetzt beweisen, daß ich Nawalnij nicht nach Yale geschickt habe? Eine seltsame Vorstellung von Berichterstattung! Ist es nicht Ihre Aufgabe, nachzuweisen, daß ich eine solche Verbindung habe?“
Russische Twitter-Aktive erklärten McFaul dann, Simonian habe ihn doch lediglich gebeten, ihr die Internetadresse (URL) des beanstandeten Beitrags zu schicken. Sie wies ihn dann später darauf hin, daß Prof. Panarins Gastkommentar ausdrücklich mit der Bemerkung veröffentlicht wurde, daß die RT-Redaktion nicht notwendigerweise seine Ansichten teilt.
Unterdessen befaßte Panarin sich auf seiner eigenen Internetseite mit dem Thema: „Natürlich hat McFaul die Ausbildung von A. Nawalnij nicht persönlich finanziert. Herr McFaul ist ein Theoretiker, der Autor des Konzepts der ,Förderung der Demokratie’ durch den Einsatz besonders dazu ausgebildeter, talentierter Individuen. Außerdem ist Herr McFaul ehrlich davon überzeugt, daß man das für Rußland tun muß.“ Panarin beschreibt dann McFauls Rolle im NED (genauer gesagt, der Unterabteilung National Democratic Institute) in den neunziger Jahren, als seine Bekanntschaften mit den russischen liberalen Empfängern der NED-Gelder anfingen. Panarin schreibt auch über McFauls Begeisterung über die „Orangene Revolution“ in der Ukraine 2004 und erwähnt, daß Nawalnij und Maria Gaidar im Rahmen der Suche des NED nach potentiellen Anführern einer „Orangenen Revolution“ in Rußland 2006 Gelder vom NED erhalten haben.
rbd