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Neue Solidarität
Nr. 5, 1. Februar 2012

Londons Hand hinter dem Vorstoß zum dritten Weltkrieg

Nach wie vor wird versucht, die USA und den Iran in eine militärische Konfrontation zu treiben, die dann einen thermonuklearen Weltkrieg auslösen würde.

Die dramatischen Ereignisse der letzten Zeit enthüllen einmal mehr die britische Hand hinter dem Vorstoß für einen atomaren dritten Weltkrieg, der sich vor allem gegen Rußland, China und die Vereinigten Staaten richtet.

Wie bei allen imperialen Kriegen seit der Zeit des Römischen Reiches ist das Ziel, ein Land oder Volk gegen das andere auszuspielen, während die imperiale Macht zuschaut und darauf wartet, die Früchte des Mordens zu ernten. In diesem Fall ist das Ziel Londons, Rußland, China, Indien und die USA zu vernichten und in einem thermonuklearen Holocaust Milliarden Menschen, besonders im Herzen Eurasiens, umzubringen - in dem verrückten Glauben, man selbst werde überleben.

In diesem Fall soll der Iran sozusagen als Zünder dienen. Am 11. Januar wurde der 32jährige iranische Kernphysiker Mostafa Ahmadi Roshan ermordet, indem eine Bombe an seinem Wagen angebracht wurde, während er zur Anreicherungsanlage in Natanz gefahren wurde. Roshan leitete die Anlage. Er war der fünfte iranische Kernforscher, auf den in den letzten zwei Jahren Mordanschläge verübt wurden (vier davon gelangen den Mördern). Zu seinem Begräbnis einige Tage später kamen mehrere tausend Iraner, und die Regierung warf Israel, Großbritannien und den USA vor, in den Mord verwickelt zu sein.

Außenministerin Hillary Clinton ließ dies für die USA nachdrücklich dementieren, nachdem der Iran in einem offiziellen Schreiben an die Regierung Obama behauptet hatte, es gebe Beweise für eine Verwicklung der CIA in die Ausbildung der Mörder.

Vier Tage nach der kaltblütigen Tat erschien in Rupert Murdochs Londoner Sunday Times ein blutrünstiger Bericht über den Mord, der angeblich von einer geheimen Quelle aus den israelischen Nachrichtendiensten stammte. Dort wurde behauptet, die Mörder seien Agenten des israelischen Mossad, der die Tat sorgfältig geplant habe, aber es wurde auch zu verstehen gegeben, daß die Morde und Sabotageanschläge des Mossad im Iran voll und ganz von London und Washington abgesegnet seien.

Während an der Verwicklung Londons in diesen Kleinkrieg kein Zweifel besteht, erscheint Clintons ausdrückliche Erklärung, die USA seien unbeteiligt, durchaus glaubhaft. Am 15. Januar kündigte das Pentagon an, die USA hätten geplante gemeinsame Raketenabwehrmanöver mit Israel ohne neuen Termin abgesagt. Diese Übung „Austere Challenge 12“ sollte das bisher größte gemeinsame Manöver unter Beteiligung von mehreren tausend US-Soldaten werden und im April stattfinden.

Als offizielle Begründung für die Verschiebung bzw. Absage wurden logistische Engpässe angegeben, und es wurde behauptet, es handele es sich eine gemeinsame Entscheidung des Europäischen Kommandos der USA (Eurcom) und der israelischen Streitkräfte, doch hochrangige Mitarbeiter von US-Diensten haben EIR berichtet, tatsächlich sei es eine Reaktion der USA auf Roshans Ermordung gewesen, die nicht mit Washington abgesprochen gewesen sei.

US-Beamte im Pentagon und in den Geheimdiensten, die seit dem Regimewechsel in Syrien fieberhaft daran arbeiten, den nächsten Krieg zu verhindern, waren erbost über den Mord, der zu einem Zeitpunkt kam, als man sich darum bemühte, die Gespräche der Ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats sowie Deutschlands (P5+1) mit Teheran über das iranische Atomprogramm wieder aufzunehmen.

Eine der klarsten Äußerungen dieser patriotischen Fraktion in den US-Diensten kam von Paul Pillar, dem früheren Leiter der Nahost-Abteilung im Nationalen Geheimdienstrat; er schrieb wenige Stunden nach dem Mordanschlag in The National Interest: „Die Ermordung einer ausländischen Person im Ausland, ausgeführt zu einem politischen Zweck durch einen nichtstaatlichen Akteur oder verdeckte Agenten eines Staates, ist ein Akt des internationalen Terrorismus.“ Das ist das Kriterium, nach dem die USA seit Jahrzehnten entscheiden, welche Länder sie auf ihre Liste der terrorismusfördernden Staaten setzen.

Pillar verurteilte den Mord an Roshan und fuhr fort: „Man stelle sich die Reaktion vor, die es gäbe, wäre auch nur ein Wissenschaftler (ganz zu schweigen von vier oder fünf), der beispielsweise in einem der nationalen Laboratorien der USA beschäftigt ist, auf ähnliche Art und Weise ermordet worden und man vermutete eine ausländische Hand dahinter. Es gäbe Rufe wie ,Kriegsakt’, und der amerikanische Präsident stände stark unter Druck und hätte große Mühe, Impulse zu einem machtvollen Gegenschlag zu unterdrücken.“

Er sei einer Meinung mit anderen Experten wie Dr. Trita Parsi, der Israel vorwarf, den Mord ausgeführt zu haben, weil es „lieber eine militärische Konfrontation mit dem Iran hätte als einen Kompromiß, der dem Iran erlaubte, Anlagen zur Urananreicherung zu behalten, auch wenn er keine Bombe baut.“ Pillar warnte, in Kombination mit anderen feindseligen Drohungen und Handlungen gegen den Iran würden derartige Handlungen das Land zu der Schlußfolgerung zwingen, daß es unbedingt Kernwaffen als Abschreckung braucht, um seine Feinde zurückzuhalten.

„Die angemessene Reaktion der USA darauf“, schloß Pillar, „besteht darin, Verhandlungen mit dem Iran zu betreiben - mit aller Kraft -, mit dem jüngsten iranischen Vorschlag für eine neue Runde von Gesprächen mit der P5+1-Gruppe als Ausgangspunkt. Das ist der einzige Ausweg aus der großen Spirale sich gegenseitig verschärfender Feindseligkeit, von der die Morde nur ein Teil sind... Anders zu handeln wäre, mit einer abgedroschenen Phrase gesagt, ein Sieg für die Terroristen.“

Israelis unter falscher Flagge

Während sich London im Zusammenhang mit der Ermordung Roshans selbst bloßgestellt hat, deckte der amerikanische Militärhistoriker und Nahost-Friedensaktivist Mark Perry eine andere schmutzige Operation auf. Um den anglo-israelischen Kriegsplänen Sand ins Getriebe zu streuen, veröffentlichte das Onlinemagazin Foreign Policy am 13. Januar einen Artikel Perrys, worin er enthüllte, wie mit einer israelischen Aktion „unter falscher Flagge“ Terroranschläge im Iran vorbereitet wurden, die der CIA in die Schuhe geschoben werden sollten.

Perry gelangte an CIA-Memoranden aus den letzten Jahren der Regierung von Präsident George W. Bush, worin enthüllt wurde, daß israelische Agenten, die amerikanische Pässe verwendeten und sich als CIA-Agenten ausgaben, unter der in Belutschistan in Pakistan ansässigen Gruppe Dschundallah Terroristen anwarben, die dann im Iran Anschläge verüben sollten. Diese fundamentalistische sunnitische Gruppe ist im iranisch-pakistanischen Grenzgebiet aktiv und für Dutzende Terroranschläge - teilweise auf Frauen und Kinder, sowie auf Vorposten der Iranischen Revolutionären Garden an der Grenze - verantwortlich.

Im November 2010 setzte das US-Außenministerium Dschundallah auf die Liste terroristischer Gruppierungen.

Perry berichtet, das Londoner CIA-Büro habe von den falschen Mossad-Aktionen erfahren, die erstaunlich offen abliefen. Er zitiert einen US-Geheimdienstoffizier, der an der Untersuchung des israelischen Programms beteiligt war: „Es ist erstaunlich, daß die Israelis dachten, sie könnten damit durchkommen... Ihre Anwerbungen liefen fast völlig offen. Was wir davon hielten, war ihnen offenbar völlig egal.“

Perry erwähnt allerdings nicht, daß London für den Mossad der ideale Ort war, um Dschundallah-Mitglieder anzuwerben, weil die britische Regierung und der Geheimdienst MI-6 der Gruppe Unterschlupf gewährten. Dies war Teil der seit langem betriebenen Politik, eine Bewegung für ein unabhängiges „Groß-Belutschistan“ zu fördern, um in ganz Südwest-, Süd- und Zentralasien ständig Grenzkonflikte zu schüren. Aus dem gleichen Grund bieten die Briten vielen weiteren brutalen Gruppen einen sicheren Hafen, wie der separatistisch-terroristischen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK), uigurischen Terroristen aus der Provinz Xinjiang in Westchina („Ostturkestan“) und tschetschenischen Separatisten aus dem russischen Nordkaukasus. Wegen der konzentrierten Präsenz dieser terroristischen Netzwerke unter dem Schutz der britischen Dienste spricht man selbst in britischen Medien häufig von „Londonistan“.

Werden die USA mitziehen?

Kurz gesagt, ein kombinierter britisch-israelischer Apparat drängt die Welt an den Rand einer thermonuklearen Konfrontation und tut alles, um die Vereinigten Staaten hineinzuziehen, wofür vor allem der massive britische Einfluß auf Präsident Barack Obama benutzt wird.

Die Frage ist: Wird es dem Empire, das den amerikanischen Präsidenten „in der Tasche“ hat und die amerikanische Bevölkerung völlig mit monetaristischer Ideologie indoktriniert, tatsächlich gelingen, die Menschheit schon in allernächster Zukunft in massenmörderische Zerstörung zu stürzen, entweder durch Atomkrieg oder durch Chaos, Hunger und Seuchen im Weltmaßstab? Die Antwort wird davon abhängen, ob führende Politiker die Gefahr erkennen und entsprechend handeln werden.

Die Realität ist, wie Lyndon LaRouche und diese Zeitung oft betont haben, daß das Britische Empire angesichts der unübersehbaren allgemeinen Zusammenbruchskrise des gesamten transatlantischen Finanzsystems einen Atomkrieg mit Rußland, China und anderen asiatischen Ländern anstrebt. Und obwohl die russische Regierung und maßgebliche Militär- und Nachrichtendienstkreise in den USA wichtige Maßnahmen zur Kriegsverhinderung ergriffen haben, ist die Gefahr, daß ausgehend vom Iran-Konflikt oder irgendeinem anderen der zahlreichen britisch manipulierten „Brennpunkte“ ein solcher Krieg ausbricht, in der jüngsten Zeit eher noch gewachsen.

LaRouche hat die notwendige Lösung erläutert - in Hinsicht auf die Absetzung Präsident Obamas ebenso wie in Hinsicht auf die Einstellung, mit der sich diese existentielle Krise überwinden läßt. An dieser Stelle wollen wir einen Überblick über die wichtigsten strategischen Entwicklungen der jüngsten Zeit geben.

Angriffsziel Asien

Hochrangige russische und chinesische Vertreter haben deutlich gemacht, daß Moskau und Peking die Politik der NATO im Nahen Osten, besonders gegenüber Syrien und dem Iran, als direkte Bedrohung ihrer eigenen Sicherheit betrachten und entsprechend reagieren werden.

Am 12. Januar warnte der Chef des Russischen Sicherheitsrats, Nikolai Patruschew, in einem Interview mit der Zeitschrift Kommersant, eine militärische Eskalation im Iran sei wahrscheinlich, es bestehe die „reale Gefahr“ eines US-Angriffs. Auch Syrien, das sich weigert, sich von Teheran zu lösen, könne Opfer einer westlichen Intervention werden.

„Es besteht die Wahrscheinlichkeit einer militärischen Eskalation des Konflikts, und Israel drängt die Amerikaner in diese Richtung“, so Patruschew. „Die USA sehen derzeit im Iran ihr größtes Problem. Sie wollen aus dem Feind Teheran einen unterstützenden Partner machen, und, um das zu erreichen, das gegenwärtige Regime auswechseln, mit welchen Mitteln auch immer.“

Dazu setzten die USA „sowohl ein Wirtschaftsembargo als auch massive Hilfe für die oppositionellen Kräfte ein“, so Patruschew weiter. „Seit Jahren hören wir, die Iraner würden quasi in einer Woche eine Atombombe bauen, doch immer noch hat niemand die Existenz einer militärischen Komponente in Irans Atomprogramm bewiesen.“

Die gegenwärtigen Spannungen um Syrien hingen mit der Iranfrage zusammen. „Man will Damaskus nicht so sehr für die Unterdrückung der Opposition bestrafen als vielmehr für seine Weigerung, die Beziehungen zu Teheran abzubrechen. Es gibt Informationen, wonach NATO-Mitglieder und einige arabische Staaten am Persischen Golf nach dem Modell des Szenarios, das man in Libyen gesehen hat, die gegenwärtige Einmischung in die syrischen Angelegenheiten in eine direkte militärische Intervention ausweiten wollen.“

LaRouche sagte zu Patruschews Warnungen, es bestehe die Gefahr einer atomaren Konfrontation der britisch gesteuerten USA mit Rußland und China, was eine Gefahr für die ganze Menschheit darstelle.

Am 13. Januar wurden die Russen noch drastischer und nutzten ein internationales Forum, um Patruschews Botschaft zu unterstreichen. Vizeministerpräsident Dmitri Rogosin, der frühere NATO-Botschafter, gab in Brüssel eine letzte Pressekonferenz am NATO-Hauptquartier. Wir geben seine Erklärungen in einer eigenen Übersetzung wider. Auf eine Frage zum Iran antwortete er:

Rußland werde eine „sehr drastische Strategie verfolgen, die darauf angelegt ist zu verhindern, daß andere Länder, denen wir dabei helfen, sich moderne Energiequellen zu verschaffen, sich Technologien aneignen, um das Atom zu militärischen Zwecken zu benutzen“. Aber jedes Land habe ein Recht „auf alles, was es braucht, um sich wohl und sicher zu fühlen. Auch der Iran hat so ein Recht. Deshalb möchten wir allen Beteiligten an diesem aufgeregten Spiel um den Iran sagen: ,Beruhigen Sie sich. Mildern Sie Ihren Tonfall in Debatten und öffentlichen Äußerungen. Bedenken Sie, daß jede öffentliche Äußerung konkrete Folgen hat.’ ... Wir hoffen, daß wir alle gemeinsam die gegenwärtige Krise um den Iran abkühlen. Wenn die Spannung um den Iran weiter wächst und man das noch mit der Lage in Syrien und der Lage nach dem Bürgerkrieg in Libyen und dem kommenden ,Arabischen Sommer’ in Nordafrika multipliziert, dann kann niemand sagen, das sei unbedeutend. Deshalb wiederholen wir: ,Trinken Sie ein kaltes Mineralwasser und beruhigen Sie sich’.“

Die chinesische Regierung ist weniger direkt, macht aber über verschiedene Kanäle deutlich, daß sie insbesondere die Politik gegenüber dem Iran als gegen Chinas Sicherheit gerichtet betrachtet. China erhält 13% seines Erdöls aus dem Iran und würde unter dem Kaufstopp, auf den die Regierung Obama und andere drängen, sehr leiden. In einem Kommentar in der englischsprachigen regierungsnahen Global Times wurde am 14. Januar ausgedrückt, was viele in der chinesischen Führung denken: „China sollte sich US-amerikanischem Druck nicht beugen... Die Ölvorkommen und der geopolitische Wert des Iran sind für China wesentlich.“

Iran: der Krieg hat schon begonnen

Aber das Empire und seine Marionetten, allen voran Barack Obama und der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu, machen keine Anstalten, ihre Kriegspolitik zurückzufahren. Vielmehr hat der britisch-israelisch-amerikanische Apparat mit der Verschärfung der Sanktionen gegen das lebenswichtige Ölgeschäft des Iran und systematische Morde und Anschläge im Iran faktisch den Krieg bereits begonnen. In diesem Rahmen ist zu verstehen, warum der Mord an Roshan so entscheidend ist.

Keine zwei Tage nach dem Mord schickte die iranische Regierung Schreiben an Großbritannien und die USA, worin sie ihnen vorwarf in den Mord verwickelt zu sein und offiziell protestiere. Sie hat auch eine Untersuchung des Vorfalls bei den Vereinten Nationen beantragt.

Ein Teil der iranische Führung behält einen kühlen Kopf und widersteht der Versuchung, sich zu einer Racheaktion „wie du mir, so ich dir“ gegen Israel hinreißen zu lassen, obwohl verschiedene Äußerungen israelischer Vertreter fast einem Eingeständnis gleichkamen. Es ist aber nicht sicher, ob diese Fraktion die zerstrittene politische Klasse im Iran unter Kontrolle halten kann. Es gibt Kreise im Iran, die eher mit Wut als mit Strategie reagieren, das zeigt die Drohung, die Straße von Hormus zu sperren, durch die 60% des Rohöls der Welt verschifft werden.

Lyndon LaRouche veröffentlichte deshalb am 14. Januar eine drastische Warnung: In der gegenwärtigen Lage wäre jede Provokation, speziell am Persischen Golf und der Straße von Hormus, reiner Wahnsinn. Er reagierte damit u.a. auf Berichte eines gutinformierten Beobachters aus den US-Diensten, wonach eine „Kriegsfraktion“ innerhalb der Revolutionären Garden einen „begrenzten“ militärischen Zwischenfall in der Meerenge als Möglichkeit erwäge, um im Vorfeld der iranischen Parlamentswahl im März ihre Macht zu konsolidieren.

„Die einzigen, die in diesem Augenblick von einer solchen unverantwortlichen Provokation profitierten, wären die schlimmsten Feinde des Iran“, betonte LaRouche. „Wenn irgendein Jemand in den Revolutionären Garden bewußt auch nur einen kleinen Zwischenfall in der Straße von Hormus provozierte, dann müßte ich fragen: Auf welcher Seite stehst du? Bist du ein israelischer Agent?“

Bemühungen zur Kriegsvermeidung

Unterdessen gibt es auch intensive Bemühungen, die Spannungen abzubauen, die Lügen über das iranische Atomprogramm zu widerlegen und die Verhandlungen der Diplomaten wieder in Gang zu bringen. Das bisher konkreteste Ergebnis dieser Bemühungen ist die Absage des „Austere Challenge 2012“-Manövers durch das Pentagon.

Gleichzeitig melden sich etliche Vertreter des Militärs und der Sicherheitsdienste zu Wort, die kein Blatt vor den Mund nehmen bei ihren Warnungen, daß der gegenwärtige Weg direkt in einen dritten Weltkrieg führt.

Am 13. und 14. Januar gab es mehrere öffentliche Forderungen, zur Kriegsvermeidung einen Kontakt mit dem Iran herzustellen, nach dem Vorbild der Gespräche zwischen Robert Kennedy und Anatoli Dobrynin während der Kubakrise, mit denen ein thermonuklearer Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion vermieden wurde. Am 13. Januar forderte David Ignatius in der Washington Post einen solchen Gesprächskanal, und am 14. Januar forderte Gary Sick, der unter Präsident Carter Mitarbeiter des Nationalen Sicherheitsrats war, im Sender CNN, die Vereinigten Staaten und der Iran sollten eine Vereinbarung treffen, wonach der Iran zunächst sein auf 20% angereichertes Uran im Austausch gegen eine entsprechende Menge fertiger Brennstäbe abgeben solle, die er benötigt, um Isotopen zur medizinischen Verwendung herzustellen. Dieser Vorschlag Sicks wurde sofort von Lyndon LaRouche unterstützt.

Gleichzeitig schlug eine Reihe weiterer bekannter Analytiker Alarm, daß die strategische Position der USA gegenüber dem Iran, einschließlich der Entsendung starker militärischer Kräfte in den Persischen Golf, auf eine thermonukleare Konfrontation hindeute.

So zählte Paul Craig Roberts, eine früherer Mitarbeiter der Regierung Reagan, die Provokationen der USA auf und schloß daraus, daß die Vereinigten Staaten offenbar bereit seien, ihre Fünfte Flotte zu riskieren, um den Vorwand für einen thermonuklearen Schlag gegen den Iran zu erhalten, dessen eigentliches Ziel Rußland und China seien.

„Die Konsequenz“, schrieb er, „wäre, daß die Welt mit einem höheren Risiko eines nuklearen Armageddon konfrontiert wäre als in der Ära der gegenseitig zugesicherten Zerstörung während des Patts zwischen den USA und der Sowjetunion.“ Roberts bezeichnete dies als „eine dumme und sinnlose Provozierung von Washingtons größtem Gläubiger“, d.h. Chinas. Der Artikel endet mit einer klaren Warnung bezüglich der amerikanischen Provokationen gegenüber China und Rußland. „Wohin gehen wir dann? Wenn es nicht in die nukleare Zerstörung sein soll, dann müssen die Amerikaner aufwachen. Fußballspiele, Pornographie und Einkaufszentren sind eine Sache, das Überleben der Menschheit eine andere...“

Am 11. Januar veröffentlichte der frühere CIA-Analytiker Phil Giraldi einen Kommentar auf antiwar.com mit dem Titel „Wie ein Krieg gegen den Iran aussehen könnte“. Darin bezog er sich auf einen früheren Artikel vom September 2007 mit dem Titel „Wie ein Dritter Weltkrieg aussehen könnte“, und brachte einige der Aspekte daraus auf den Stand der aktuellen Umstände. Der Iran sei nach wie vor das Ziel, und die USA führten bereits einen politischen und wirtschaftlichen Krieg gegen den Iran, während Obama sämtliche Gelegenheiten, ehrlich zu verhandeln, vermeide.

In Giraldis Szenario würde ein kleines Scharmützel zwischen dem Kommandeur eines Boots der Iranischen Revolutionären Garden (IRG) und einer amerikanischen Fregatte zu einem begrenzten Feuergefecht führen, gefolgt von einer befehlsgemäßen Bombardierung des Stützpunktes, von dem aus die Boote der IRG entsandt wurden, und einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates, der die Vereinigten Staaten auffordert, sich zurückzuhalten. Israel nutzt die Gelegenheit, Buschir und Natanz zu bombardieren, und tötet dabei 13 russische Wissenschaftler und Techniker, die in diesen beiden Einrichtungen arbeiten. Der Kongreß stimmt mit überwältigender Mehrheit für eine Resolution, die den Präsidenten auffordert, Israel beizustehen, was zu umfassenden Bombenangriffen der USA führt. Die weitere Eskalation führt dann in den thermonuklearen Weltkrieg.

Wenn Sie das nicht wollen, dann müssen Sie jetzt mit London brechen.

Nancy Spannaus und Jeffrey Steinberg

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