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Neue Solidarität
Nr. 45, 7. November 2012

Die Aussichten für die weitere Existenz der Menschheit

Von Lyndon LaRouche

Der amerikanische Ökonom und Staatsmann Lyndon LaRouche übermittelte der zweiten Internationalen Konferenz über „Fundamentale Probleme der nachhaltigen Entwicklung im System Natur-Gesellschaft-Mensch“ am 29. Oktober 2012 in Dubna bei Moskau die folgende Videobotschaft.

Ich habe erneut Gelegenheit, durch die erprobten Mittel bei Ihnen, bei der Universität Dubna und Professor Bolschakow zu sein. Diesmal gibt es viel zu bedenken. Wir treten derzeit weltweit in die schlimmste Kriegsgefahr ein, die die Menschheit in der bekannten Geschichte je erlebt hat. Wir steuern ausgerechnet auf einen thermonuklearen Krieg zu, der von britischen Kräften in Gang gesetzt wird, die momentan in den Vereinigten Staaten weitgehend das Sagen haben, und auch in West- und Mitteleuropa. Dies ist jetzt eine der größten Krisen der gesamten Geschichte des neuzeitlichen Europa - eine hyperinflationäre Zusammenbruchskrise, schlimmer als in Deutschland 1923.

Diese Videobotschaft von Lyndon LaRouche, die am 11. Oktober aufgenommen wurde, bildete am 29. Oktober den Eröffnungsvortrag der Zweiten Internationalen Konferenz über „Fundamentale Probleme der nachhaltigen Entwicklung im System Natur-Gesellschaft-Mensch“. Die Konferenz an der Universität für die Natur, die Gesellschaft und den Menschen in Dubna (Region Moskau) befaßte sich mit den Ergebnissen des „Rio+20“-Gipfels und war dem 155. Geburtstag des russischen Raumfahrtpioniers Konstantin Ziolkowski gewidmet. Mitveranstalter der Konferenz waren u.a. die Russische Akademie der Naturwissenschaften und die Wissenschaftliche Schule für nachhaltige Entwicklung. LaRouche hatte schon in der Vergangenheit Videobeiträge zu den Dubna-Konferenzen geliefert; im letzten Jahr sprach sich die Konferenz in ihrem Abschlußbericht für die Glass-Steagall-Bankentrennung aus.

Alles steuert auf eine Katastrophe zu. In den Vereinigten Staaten haben wir ein Desaster. In Süd- und Mittelamerika: Desaster. Afrika befindet sich immer noch im Todeskrampf eines versklavten Kontinents. Es besteht die große, unmittelbare Gefahr eines thermonuklearen Krieges. Die vorrangigen Themen sind die Wirtschaft, vor allem die Realwirtschaft, und die Gefahr eines thermonuklearen Krieges.

Einen thermonuklearen Krieg darf es nicht geben. Wenn es zwischen den Vereinigten Staaten und Kontinentaleuropa - dem Euro-Teil Europas - auf der einen Seite und Rußland, China und anderen Ländern auf der anderen zu einem Krieg kommt, was uns nun sogar schon in den kommenden Wochen und spätestens Anfang des nächsten Jahres droht, dann würde das ein thermonuklearer Krieg.

Ein thermonuklearer Krieg ist ganz anders als alle anderen Kriege, sogar anders als ein Krieg mit Atomwaffen. Der thermonukleare Krieg ist ein Auslöschungskrieg. Typisch sind z.B. auf der einen Seite die großen amerikanischen U-Boote. Die Vereinigten Staaten haben in der Hinsicht das größte Arsenal in der gesamten transatlantischen Region und darüber hinaus. Tatsächlich würde der Krieg von diesen großen, unheilvollen U-Booten aus anfangen, die thermonuklear bestückt sind, ausgehend vom gegenwärtigen Stadium der Destabilisierung und der Kriege in bestimmten Regionen. Und andere Mächte auf der gegnerischen Seite, wie Rußland und China, würden unmittelbar mit einem ähnlichen Abschuß antworten. Die Kapazitäten zum Führen dieses Krieges mit solchen Waffen bestünden wahrscheinlich aus zwei umfassenden thermonuklearen Schlägen, das wäre der Hauptteil.

Man muß sich nur an Chruschtschows alte Bombe erinnern, die Superbombe jenes Jahrzehnts. Schauen Sie sich an, was passierte, als Chruschtschow und Co. diese Testbombe hochgehen ließen. Einige von Ihnen werden sich an die Bilder erinnern, wie der Himmel über Sibirien zu dieser Zeit aussah. Es war eine sehr dunkle Zeit. Aber das war nur eine Bombe. Es war eigentlich noch eine recht primitive Waffe, aber von thermonuklearer Bedeutung. Wenn es jetzt passiert, wird es anders sein. Es wird ein Auslöschungskrieg sein. Die Absicht wird sein, die Gegner auszulöschen. Es wird kein Krieg sein, in dem man kämpft. Es wird nicht gekämpft, weil in dem Augenblick, in dem dieses Zeug abgefeuert wird - und das dauert nicht länger als anderthalb Stunden - bereits die größte Zerstörung passiert.

Wir leben also unter Umständen, in denen das Entscheidende für die Zukunftsaussichten der Menschheit die Frage ist, wie man so etwas verhindert. Etwas Vergleichbares hat es in der Geschichte noch nie gegeben. Die Menschheit hat nun schließlich eine Waffe in großem Maßstab entwickelt, die ganz oder annähernd das Aussterben der menschlichen Gattung bewirken kann. Das kann passieren, das ist durchaus realistisch. Es könnte noch vor dem Jahresende oder spätestens Anfang nächsten Jahres losgehen.

Die Vorbereitungen auf diesen Krieg laufen inzwischen seit über einem Jahr, und bisher haben bestimmte Leute, wie die Stabschefs in den USA, Rußland und andere, Maßnahmen ergriffen, um das hinauszuzögern, was die britische Monarchie und Präsident Obama in den USA, die eigentlichen treibenden Kräfte dieses Krieges, beabsichtigen. Er wurde aufgehalten durch die Intervention von Leuten aus dem Militär und anderen in Amerika sowie anderen, die diese Gefahr erkannt haben und die verstehen, daß wir das verhindern müssen.

Die Erde schützen

Auf der anderen Seite stehen wir, wenn wir einmal annahmen, daß wir das Notwendige tun, um diesen Krieg - der Krieg läuft schon und das könnte praktisch jederzeit ausgelöst werden - auf Dauer zu verhindern. In dem Fall stehen wir vor einem anderen Problem. Wir haben ein Problem mit der Nahrungsmittelversorgung der Welt. Wir stehen vor wirtschaftlichen Problemen, die relativ gesehen als Bedrohung der Menschheit schlimmer sind als alles vorher in den letzten Jahrhunderten. Und wir werden nicht nur unsere Wirtschaft aufbauen oder wiederaufbauen müssen, so wie Sie das jetzt in Rußland versuchen, wir müssen die ganze Weltwirtschaft wiederaufbauen. Das müssen wir in einer neuen Phase tun.

Die neue Phase ist in gewissem Sinne schon da. Vorausgesetzt, wir geraten nicht in einen thermonuklearen Krieg, so wird die Zukunft der Menschheit davon bestimmt sein, daß wir uns bemühen, die Erde vor einem „Bombardement“ von Asteroiden zu schützen - großen Objekten im All. Wir wissen, daß es dort draußen viele davon gibt. Doch über sie wissen wir in den meisten Fällen sehr wenig. Bisher können wir nur einen Bruchteil dieser Asteroiden identifizieren. Wir haben bis jetzt nur sehr bescheidene Möglichkeiten, uns ernsthaft vor Schäden an der Bevölkerung der Erde und der Erde selbst zu schützen, und eines Tages könnte sogar das Aussterben der Menschheit und lebender Prozesse auf dem Planeten Erde drohen, so wie es das in früheren Perioden der Erdgeschichte schon gegeben hat.

Die große Schlacht, der große Krieg, ein legitimer und notwendiger Krieg, den wir kämpfen müssen, wird der sein, die Existenz der Menschheit zu retten und zu schützen, und zwar an vorderster Front am Mars und zwischen dem Marsorbit und dem Erdorbit. Das wird ein zentrales Anliegen jeder rationalen Regierung sein, wenn wir auf dem Planeten vernünftig sind und jetzt aus dieser Gefahr des thermonuklearen Krieges sicher herauskommen.

Damit befassen wir uns als Wissenschaftler tatsächlich schon seit den späten siebziger und frühen achtziger Jahren, als die Verteidigung der Erde gegen Satelliten und verschiedenes andere anlief. Nun beginnt, mit der Landung dieses Instruments [dem Marsrover Curiosity] auf dem Mars, der Aufbau einer Ausrüstung auf dem Mars, die wechselseitig mit Beobachtern auf der Erde im Austausch steht, und dieser Austausch in Lichtgeschwindigkeit zwischen Mars und Erde wird uns sehr dabei helfen, bei Gefahren im Raum zwischen dem Marsorbit und dem Erdorbit einzugreifen.

Das alles legt nahe, daß wir diese gewisse Schlampigkeit hinsichtlich des wissenschaftlichen Fortschritts auf der Welt, die es in der letzten Zeit gab, überwinden werden. Die Wissenschaft wird dafür einen großen Sprung nach vorne machen müssen. Die Wissenschaft hinkt hinterher, und in Amerika steht die Verwendung schlechter Methoden in der Wirtschaftspolitik der Wissenschaft im Wege. Die USA brechen zusammen, wir haben unsere Kapazitäten zusammenbrechen lassen. Es wird massenhaft Hunger in den USA geben - nicht nur wegen der schlechten Politik des jetzigen Präsidenten und seines Vorgängers, auch wegen der natürlichen Bedingungen. Wir haben unsere Produktion ausgelagert, z.B. nach China, in ärmere Teile der Welt, wo die Menschen sehr schlecht bezahlt werden. In den Vereinigten Staaten, wie es auch in Rußland und den meisten Teilen West- und Mitteleuropas geschehen ist, wurden die Voraussetzungen für die Produktion durch den politischen Trend in den letzten Jahren zerstört - schon seit Ende der achtziger Jahre und eigentlich noch früher.

Zwei Möglichkeiten

Wir sind also in einer Periode, wo es im wesentlichen zwei Visionen gibt. Die eine ist ein schrecklicher Zustand der Wirtschaft der meisten Teile des Planeten, für die ganze Menschheit. Wenn man von den gegenwärtigen Trends ausgeht, wird die Sterberate der Menschheit jetzt zunehmen, auch ohne einen thermonuklearen Krieg. Wir müssen die Trends in der Politik in Eurasien und den Amerikas umkehren und die heutige Politik verändern, hin zu Hochtechnologie, wir müssen mehr auf die Kernfusion setzen als Kraftquelle moderner Technik, die es uns ermöglicht, zu tun, was wir tun müssen und tun können.

Wir gehen also auf eine schreckliche Zeit zu, aber auch eine sehr vielversprechende Zeit, wenn wir bereit sind, zu erkennen, was für Narren wir schon seit so vielen Jahrzehnten sind. Jetzt stehen wir vor einer großen Gefahr, praktisch der Auslöschung ganzer Nationen und möglicherweise der ganzen Menschheit durch thermonuklearen Krieg. Wir sind in einer Welt, die ihre Bevölkerung unter diesen Bedingungen nicht mehr ernähren kann. Der Tod breitet sich wie eine Welle aus über den Planeten.

In solchen Zeiten sollte man sich nicht beschweren und Sorgen machen, denn das hilft nichts, sondern wir sind in eine Zeit gekommen, in der wir die Wissenschaft erneuern und wieder mit Leben erfüllen müssen. Wir brauchen ein weltweites Programm als Wissenschaftsmotor, um in Bereiche der Entwicklung vorzustoßen, die wir erreichen können, die bisher aber noch nicht genutzt und gefördert werden. Wir müssen auf Stufen der Technik gelangen, an die wir uns noch nie gewagt haben. Das ist unsere Chance. Wir haben auf der einen Seite die schlimmste mögliche Gefahr, die schlechteste aller Möglichkeiten. Auf der anderen haben wir die Herausforderung, besonders für jüngere Menschen, jüngere Wissenschaftler, die erfolgreich auf die Alternative reagieren werden: für die Mobilisierung der Menschheit weg von all dem Unsinn, mit dem wir in so vieler Hinsicht unser Leben vergeudet haben. Wir brauchen Programme, die als Wissenschaftsmotor dienen, nicht nur für die Entwicklung der Erde als Territorium, sondern auch in Hinsicht auf den Mond als Ort, an dem man Einrichtungen aufbaut, um zum Mars zu fliegen und auf dem Mars zu bleiben. Wir werden höhere Kraftquellen nutzen: die kontrollierte Kernfusion, die uns innerhalb etwa einer Woche von der Erde oder dem Mond zum Mars bringen kann. Wir werden vielleicht eine Generation brauchen, um das zu erreichen, aber in der Zwischenzeit werden wir Fortschritte in der Richtung machen.

Deshalb müssen wir, denke ich, zwei Dinge überlegen. Erstens die Gefahr der Katastrophe, angefangen mit der Gefahr eines thermonuklearen Krieges, der jetzt wahrscheinlich ist, wenn er nicht fast schon wie ein Wunder für den Rest des Jahres und bis Anfang nächsten Jahres verhindert wird. Die treibende Kraft dahinter ist dabei der Umstand, daß die Volkswirtschaften beispielsweise Europas und die Volkswirtschaften der Amerikas, besonders Nordamerikas, in einem Tempo zusammenbrechen, wie das in früheren Zeiten unvorstellbar war.

Wir müssen also die entsprechende Politik verändern, wir müssen eine Stufe weiterkommen. Die „grüne“ Politik wird untergehen, sonst wird die Menschheit untergehen. Eine grüne Politik ist unmöglich, die Menschheit kann unter einer sogenannten grünen Politik nicht existieren. Hochtechnologie, hohe Energieflußdichte und sehr fortgeschrittene Physik: das werden wir brauchen, wenn die Welt durchkommen soll. Und junge Menschen auf Universitäten, die sich mit Wissenschaft befassen, sind die eigentliche Führung der Zukunft, wenn es darum geht, das, was wir so verzweifelt brauchen, möglich zu machen.

Ich danke Ihnen.