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Die US-Regierung hat offenbar aus Rücksicht auf Obamas Wahlkampf versucht, den Terroranschlag von Bengasi zu vertuschen.
Am 23. Oktober gelangten neue, verheerende Enthüllungen über Präsident Obamas Verschleierung des Angriffs am 11. September auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi an die Öffentlichkeit. Bei diesem Angriff wurden der amerikanische Botschafter Chris Stevens und drei weitere amerikanische Beamte ermordet. Diese Enthüllungen treffen Präsident Obama unmittelbar vor der Präsidentschaftswahl am 6. November.
Die Nachrichtenagentur Reuters veröffentlichte drei E-Mails, die während des Angriffs von der US-Botschaft in Tripolis an die zuständigen Behörden in den USA verschickt worden waren, u.a. an den Kontrollraum im Weißen Haus, den Geheimdienstkoordinator, den CIA-Chef, das FBI und das Außenministerium. Aus den Mails ging deutlich hervor, daß es sich um einen sorgfältig geplanten Angriff mit schweren Waffen handelte. Von Demonstrationen vor dem Konsulat war nirgends die Rede. In der dritten Mail wurde namentlich erwähnt, daß die Gruppe Ansar Al-Scharia die Verantwortung für den Angriff übernommen hatte und zu einem ähnlichen Sturm auf die US-Botschaft in der Hauptstadt Tripolis aufrief.
Bis zum 26. Oktober sickerte aus den Streitkräften auch durch, daß Sondereinsatztruppen sich bereit gemacht hatten, vor Ort in Bengasi einzugreifen, aber kein grünes Licht aus Washington erhielten. Nach Angaben von Oberstleutnant a.D. Anthony Shaffer verfolgten Spitzenvertreter der Regierung, auch Präsident Obama persönlich, mit Hilfe von Überwachungsdrohnen die Ereignisse von Bengasi in Echtzeit. Trotzdem erhielten Sondereinheiten des US-Afrika-Kommandos und der CIA in Bengasi den Befehl abzuwarten, als sie um die Genehmigung für Luftunterstützung gegen Mörserstellungen vor dem Konsulat baten.
Fox TV und andere konservative Medien brachten sogar die Meldung, Africom-Chef Gen. Ham sei vorübergehend seines Kommandos enthoben worden, als er C-130-Kampfhubschrauber - entgegen dem Befehl „von oben“ - einsetzen wollte. Tatsächlich wurde bereits sein Nachfolger benannt, obwohl Ham erst seit zwei Jahren auf dem Posten ist, der normalerweise alle drei Jahre neu besetzt wird.
Präsident Obama weigert sich bislang im einzelnen zu erklären, was sein Kenntnisstand während des Terrorangriffs war, was er unternahm und warum. Bekannt ist, daß er sich im Weißen Haus aufhielt, als am 11. September um 16:05 Uhr die erste Mail aus Tripolis eintraf, und daß er sich um 17 Uhr mit Verteidigungsminister Panetta und Vizepräsident Biden traf. Sonst ist nichts öffentlich darüber bekannt, was er an diesem Tag tat.
Am Morgen des 12. September sprach Obama kurz vor Reportern im Rosengarten des Weißen Hauses, bezeichnete dabei aber den Angriff nicht als Terroranschlag, wie er später in der zweiten Fernsehdebatte mit Romney behauptete. Danach fuhr er kurz zum Außenministerium, um noch am selben Tag zu Spendensammlungen für den Wahlkampf nach Las Vegas zu fliegen. Offenbar berief Obama weder den Nationalen Sicherheitsrat ein noch traf er andere Maßnahmen, die in einer solchen Lage üblich wären.
Berichten zufolge herrschten im Weißen Haus und im Sicherheitskabinett Panik über den Anschlag auf das Konsulat, weil der Präsident im Wahlkampf stets damit geworben hatte, daß er Al-Kaida durch die gezielten Tötungen Osama bin Ladens und anderer Al-Kaida-Führer mittels Drohnenangriffen oder Sondereinsatztruppen zerschlagen hätte. Im Gegensatz zu diesen Behauptungen machten die Ereignisse von Bengasi deutlich, daß Al-Kaida und seine Dschihadi-„Filialen“ immer noch sehr lebendig und in der Offensive sind.
Als die amerikanische Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Susan Rice, am 16. September ins nationale Fernsehen ging und der Präsident in den Tagen danach in der „David-Letterman-Show“ und in „The View“ auftrat, logen sie beide das amerikanische Volk an und behaupteten, sie hätten nicht genug Informationen, um sagen zu können, ob es sich in Bengasi um einen Terroranschlag gehandelt habe. Tatsächlich geht aus den drei E-Mails vom 11. September 2012 hervor, daß eine mit Al-Kaida verbundene Gruppe unter der Führung eines früheren Guantanamo-Häftlings den Botschafter und die drei weiteren amerikanischen Beamten getötet hatte - und daß der Regierung dies noch am gleichen Tag mitgeteilt wurde.
Wie EIR von gutinformierter Seite erfuhr, herrschen nun in Obamas Weißem Haus und im nationalen Sicherheitskabinett Wut und Panik, weil immer neue Details an den Kongreß und die Medien durchsickern, die die Inkompetenz, Vertuschung und Lügen der Regierung bis hinauf zum Präsidenten belegen. Nach Angaben dieser Quellen sind wiederum führende Militärs, die in der Lage gewesen wären, Einsatztruppen zu dem angegriffenen Konsulat in Bengasi zu schicken, um den Angriff abzuwehren, empört darüber, wie sie in Washington von Pontius zu Pilatus geschickt wurden, anstatt die Einsatzgenehmigung zu erhalten, und lassen dies nun den Kongreß und die Medien wissen.
Mehrere Republikaner im Kongreß haben inzwischen den Präsidenten aufgefordert, eine Reihe von Fragen zu beantworten und einen detaillierten Bericht über sein Vorgehen am 11. September 2012 zu erstatten. Senator Ron Johnson (Republikaner aus Wisconsin) trat am 24. Oktober in Fox-TV auf und erklärte gegenüber Moderator Chris Wallace, der Anschlag von Bengasi und seine Folgen seien derzeit das wichtigste Thema in den Augen der Wähler, und daß der Präsident endlich die Wahrheit über das sagen müsse, was geschehen ist.
Jeffrey Steinberg