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Von Helga Zepp-LaRouche
Die Bundesvorsitzende der Bürgerrechtsbewegung Solidarität, Helga Zepp-LaRouche, eröffnete ihr Internetforum am 22. September 2012 mit dem folgenden Vortrag.1
Dieses Internetforum findet statt, um eine internationale Debatte auszulösen, daß es eine Alternative zur gegenwärtigen Politik gibt, und ich möchte bei dieser Gelegenheit alle aufrufen, sich für die Verwirklichung dieser Alternative, die ich darlegen werde, einzusetzen.
Wir als menschliche Zivilisation sind mit der folgenden Lage konfrontiert: Uns droht die unmittelbare Gefahr eines thermonuklearen Krieges, eines Dritten Weltkrieges. Allein im Nahen Osten, in Südwestasien, nehmen die Spannungen um Syrien herum jeden Tag zu. Ein Angriff Israels und vielleicht der Vereinigten Staaten auf den Iran ist möglich, auch wenn es darum einen großen Kampf gibt. Dazu kommen die Vorkommnisse um das amerikanische Konsulat in Bengasi und die zunehmenden anti-westlichen Demonstrationen gegen die Veröffentlichung des blasphemischen Filmes. Mein Ehemann Lyndon LaRouche bezeichnet die Ereignisse in Bengasi, die Ermordung des US-Botschafters Stevens, als den „zweiten 11. September“.
Betrachtet man diese Lage in ihrer Gesamtheit, dann ist es sehr klar, daß der Nahe Osten ein neuer Balkan geworden ist, wo schon ein einziger Zwischenfall eine Kettenreaktion auslösen kann, die zu einem thermonuklearen Krieg im Weltmaßstab führen könnte. Wenn das geschieht, bedeutete das ganz sicher die Auslöschung der Zivilisation.
Das alles ist nicht ohne Zusammenhang zu der Tatsache, daß wir uns in der Endphase des finanziellen Zusammenbruchs der transatlantischen Region befinden. EZB und Federal Reserve haben gerade einen Prozeß des hyperinflationären Gelddruckens begonnen, und dadurch droht kurzfristig der ganzen transatlantischen Region eine Hyperinflation wie in Deutschland 1923. Betrachtet man diese beiden kombinierten, miteinander verbundenen Gefahren, dann ergibt das eine eindeutige Lage: Die Zivilisation ist dabei, „vor die Wand zu fahren“. Wir brauchen unmittelbar einen Paradigmenwandel, und dafür müssen wir alle vorhandenen Kräfte mobilisieren.
Betrachtet man die Lage in Südwestasien, so ist sie vergleichbar mit dem Balkan vor dem Ersten Weltkrieg, denn es gibt eine Evolution von Konflikten und Allianzen, die tendenziell den Charakter einer Kettenreaktion hat und schon fast außer Kontrolle geraten ist. Man kann sagen: Es braucht vielleicht nur noch einen einzigen weiteren Auslöser, dann wird dies zu einer Katastrophe führen. Es besteht die Gefahr eines israelischen Militärschlags gegen den Iran, möglicherweise noch vor der amerikanischen Präsidentschaftswahl. Es zirkulieren viele Szenarien, nach denen Israel als „abtrünniger Verbündeter“ etwas unternehmen und die Vereinigten Staaten mit hineinziehen würde.
Premierminister Netanjahu hat in letzter Zeit immer wieder betont, daß der Iran nur noch sechs oder sieben Monate davon entfernt sei, eine Atombombe zu besitzen. Nun, das ist sehr umstritten. So hat z.B. einer der früheren Direktoren des Bundesnachrichtendienstes (BND), Hans-Dieter Hermann, erst kürzlich gesagt, daß der Iran nach ihrer Einschätzung erst im Frühjahr 2013 genug angereichertes spaltbares Material haben wird und dann noch weitere sechs Monate brauchen werde, um tatsächlich eine Bombe zu bauen.
Das ist eine ganz andere Lage als das, was Premierminister Netanjahu behauptet, und das wird auch von der Dachorganisation aller amerikanischen Geheimdienste in der Nationalen Geheimdiensteinschätzung (National Intelligence Estimate, NIE) bestätigt, die erst kürzlich erneut bekräftigte, daß der Iran kein [militärisches] Atomprogramm verfolge, sondern dieses schon 2003 eingestellt habe.
Es gibt auch massive Einwände des US-Militärs und sogar ehemaliger und derzeitiger Spitzen der israelischen Streitkräfte und Geheimdienste, die sagen, daß man mit dem Iran verhandeln kann und daß es äußerst kontraproduktiv wäre, zu versuchen, die Nuklearkapazitäten des Iran auszuschalten, weil die Gegenreaktion kaum vorherzusehen wäre. Man werde das iranische Programm möglicherweise bloß verzögern, aber nach einem solchen Militärschlag werde man den Iran nicht daran hindern können, seine Atomwaffen zu entwickeln.
Es gab kürzlich einen Bericht mehrerer pensionierter Militärs und Diplomaten, darunter Scowcroft, Admiral Zinni und andere, die ganz entschieden vor einem Militärschlag gewarnt haben und im Grunde sagen, dies könne in einen viele, viele Jahre dauernden Krieg führen. Aber auch solche Kalkulationen sind im Grunde kaum vorhersehbar, denn gleichzeitig veranstaltete das Saban-Zentrum für Nahostpolitik der Brookings Institution ein Kriegsspiel - worüber David Ignatius gestern [21.9.] in der Washington Post berichtete -, das ergab, daß ein solcher Krieg sehr leicht außer Kontrolle geraten könnte, weil es die Tendenz gebe, die Signale der jeweils anderen Seite falsch einzuschätzen, und das Potential für eine völlige Eskalation ist offensichtlich extrem groß.
Dieser Krieg gegen den Iran, gegen Syrien, hätte schon stattgefunden, hätte es nicht eine Mobilisierung gegeben, um den Krieg zu verhindern, insbesondere von Herrn LaRouche, meinem Ehemann, der schon im November letzten Jahres vor der Gefahr warnte, daß sich daraus ein thermonuklearer Krieg entwickeln könnte, und dem Vorsitzenden der Vereinten Stabschefs des US-Militärs, General Martin Dempsey, und anderen amerikanischen Militärs, die sich sehr oft zu intervenieren bemühten.
Der Krieg gegen Libyen und die Ermordung Gaddafis war Teil dieser Regimewechsel-Politik des Britischen Empire, für die sich die derzeitige US-Regierung leider einspannen läßt. Diese Politik hätte bereits gegen Syrien und den Iran fortgesetzt werden sollen und richtet sich letztendlich gegen Rußland und China.
General Dempsey hat erst kürzlich wieder interveniert und sagte, er wolle nicht Komplize eines Angriffs auf den Iran sein, worauf Premierminister Netanjahu sofort sagte, er habe viele Anrufe von führenden Persönlichkeiten aus aller Welt erhalten, die ihn davor warnten, wie gefährlich ein solcher Angriff wäre, er aber sei der Meinung, daß nicht anzugreifen noch viel gefährlicher wäre. Das Militär und die ehemaligen Geheimdienstchefs in Israel warnen, wenn es zu einem solchen Angriff komme, könne die ganze Region für 100 Jahre oder länger in Flammen aufgehen.
Nun, es könnte sein, daß dieser Konflikt schon fast außer Kontrolle geraten ist. Schon jetzt findet ein Kampf der Kulturen statt, ein Krieg zwischen Sunniten und Schiiten, ein Krieg zwischen Moslems und Christen, und all das wird in letzter Analyse vom Britischen Empire gesteuert. Und was mir an dieser Stelle dazu einfällt, ist ein Zitat von Friedrich Schiller aus seiner Wallenstein-Trilogie, aus dem Teil Die Piccolomini, 5. Akt, 1. Szene: „Das eben ist der Fluch der bösen Tat, daß sie fortwährend immer Böses muß gebären.“
Worauf dies zutrifft, ist meiner Meinung nach das, was beim Treffen der Trilateralen Kommission 1975 in Tokio geschah, wo nicht nur beschlossen wurde, eine Politik der sogenannten „kontrollierten Desintegration der Weltwirtschaft“ zu verfolgen - eine vorsätzliche Deindustrialisierung, ein nachindustrieller, utopischer Plan, der Teil des Paradigmas war, das für den gegenwärtigen Kollaps der transatlantischen Region verantwortlich ist -, sondern damals wurde auch die Politik der sog. „islamischen Karte“ gegen die Sowjetunion im Afghanistan-Krieg beschlossen. Und das führte zur Schaffung und Unterstützung der Mudschaheddin im Jahrzehnt der achtziger Jahre, was schließlich zum Ende der Sowjetunion führte oder jedenfalls dazu beitrug.
Die derzeitige Lage der Kriegspartner in Afghanistan ist ebenso, wenn nicht sogar noch mehr verloren als die der Sowjetunion 1990. Nach dem republikanischen Kongreßabgeordneten Bill Young, dem Vorsitzenden des Unterausschusses für Verteidigung im Bewilligungsausschuß des Repräsentantenhauses, hat auch Senator McCain den sofortigen Rückzug der US- und NATO-Truppen aus Afghanistan gefordert. McCain sagte: „Angesichts der Tötung von US-Soldaten durch Auszubildende und der Einstellung der Ausbildungen und Patrouillen gibt es keinen Grund, zu bleiben. Man sollte jetzt den geordneten Rückzug antreten.“
Die Lage in Afghanistan ist völlig hoffnungslos und wenn man den unnötigen Tod vieler Soldaten betrachtet, dann kann man nur sagen, daß das ein schrecklicher Krieg war, den man niemals hätte anfangen sollen.
Schauen wir die Lage in Syrien an. Als Teil der Politik des Regimewechsels zum Sturz von Präsident Al-Assad, der schließlich das Oberhaupt eines weltlichen Staates ist, in dem es eine friedliche Koexistenz aller Religionen gab, wird er nun als Teil dieser Politik des Regimewechsels zu einem gefährlichen Diktator erklärt. Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle wies sogar den syrischen Botschafter aus; dabei ist es eine Tatsache, daß von Anfang an klar war - und der Beweis dafür ist, daß wir es schon lange gesagt haben und andere Nahostexperten wie Peter Scholl-Latour und andere ebenso -, daß die sogenannte Opposition in Syrien finanziert und unterstützt wird von Saudi-Arabien, von Katar, von libyschen Söldnern, von Al-Kaida-Kräften, die aus dem Irak kommen. Und deshalb traf Präsident Putin den Nagel auf den Kopf, als er kürzlich sagte, warum öffnet man nicht einfach das Gefängnis von Guantanamo, entläßt alle Gefangenen, bewaffnet sie und schickt sie los, um die Rebellen in Syrien zu unterstützen, denn es seien ja die gleichen Leute, gegen die die Vereinigten Staaten einen Krieg in Afghanistan führen, mit denen sie sich in Syrien verbünden und die aller Wahrscheinlichkeit nach an der Ermordung des US-Botschafters in Bengasi beteiligt waren.
Wenn das eine kohärente Politik sein soll, dann weiß ich nichts, was nicht kohärent wäre.
Zur Ermordung von Botschafter Stevens in Bengasi: Es wurde von der Regierung Obama offiziell behauptet, dies sei das Resultat davon, daß eine große Demonstration, wegen der Proteste gegen dieses Video, außer Kontrolle geriet. Aber das stimmte überhaupt nicht. Dieses Video ist natürlich ein empörendes blasphemisches Machwerk, aber es hatte mit der Ermordung von Botschafter Stevens nichts zu tun.
Diese offizielle amerikanische Linie, die von Anfang an von Präsident Obama, von Susan Rice und auch von Hillary Clinton verbreitet wurde, war offensichtlich nicht die ganze Wahrheit, und nun berichten der Guardian und andere Zeitungen weit mehr Details als das, was Hillary Clinton in einer Anhörung des Senats präsentierte. Der libysche Präsident und die örtliche Polizei sagten, dies habe nichts mit diesem Video zu tun gehabt, sondern es sei eine vorgeplante Aktion zum Jahrestag des 11. September gewesen. Dies waren Leute, die vier Wochen zuvor aus Mali und aus Algerien eingereist waren, und bei der Anhörung des Senats hierüber widersprach die Senatorin Susan Collins der offiziellen Linie und sagte, ihr sei bei einem vertraulichen Briefing gesagt worden, daß das ganze so geplant worden sei, daß es am 11. September stattfinden sollte. Sie sei entsetzt darüber, daß man keine Marine-Infanteristen entsandt habe, um das Gebäude zu schützen, daß man die Sicherheitsmaßnahmen einer privaten britischen Firma mit Verbindungen zum SAS übertragen habe - Blue Mountain - und daß die ganze Sache sich somit etwas anders darstelle.
Und deshalb hat Herr LaRouche dies als den zweiten 11. September bezeichnet.
Um nun etwas Licht auf das zu werfen, was da vor sich geht, ist es sehr nützlich, sich ein Buch anzuschauen, das vor einiger Zeit von Senator Bob Graham veröffentlicht wurde, der den gemeinsamen Untersuchungsausschuß über die Versäumnisse der Geheimdienste im Zusammenhang mit dem 11. September 2001 leitete. Dieses Buch mit dem Titel Intelligence Matters: The CIA, the FBI, Saudi Arabia, and the Failure of America's War on Terror2 bringt seine Sichtweise zum Ausdruck, daß zwei Präsidenten - George W. Bush und Obama - vorsätzlich die Rolle Saudi-Arabiens, der saudischen Königsfamilie und des saudischen Geheimdienstdirektorats bei den Anschlägen des 11. September vertuscht haben. Und was ihn ganz besonders empört, ist, daß ein 28seitiges Kapitel des Untersuchungsberichtes immer noch klassifiziert ist - es wurde von Präsident Bush unter Geheimhaltung gestellt -, das die Rolle der Saudis bei der Finanzierung der Anschläge betrifft, insbesondere des früheren saudischen US-Botschafters Prinz Bandar bin-Sultan.
Dieser Prinz Bandar ist heute übrigens Leiter des saudischen Geheimdienstes und deshalb vermutlich nicht unbeteiligt an dem, was in der Region geschieht.
Senator Graham hat dem Vernehmen nach mehrfach versucht, Präsident Obama zur Aufhebung der Geheimhaltung für dieses 28seitige Kapitel zu bewegen, was Obama während des Wahlkampfs 2008 den Familien der Opfer des Anschlags auf die Twin Towers versprochen hatte.
In diesen 28 Seiten gibt es auch Hinweise auf eine Verwicklung des FBI und eine möglicherweise mehrschichtige Vertuschung seiner Beteiligung an verschiedenen saudischen Operationen in den Vereinigten Staaten, mit denen die Entführer und Piloten der Flugzeuge unterstützt, ausgebildet und finanziert wurden. Für den 11. September diesen Jahres schrieb Graham einen Kommentar für die Huffington Post, worin er sagt, das Mißtrauen gegenüber der offiziellen Darstellung des Geschehens am 11. September, wer es finanzierte und wer es unterstützte, sei noch heute eine Frage der nationalen Sicherheit. Denn diese Netzwerke seien immer noch vorhanden und was der gemeinsame Untersuchungsausschuß erfahren habe und was seither bekannt wurde, weise alles eindeutig auf einen bestimmten Verdacht. Es weise auf Saudi-Arabien und wir müßten die ganze Wahrheit erfahren, schreibt Senator Graham.
Die Ermordung von Botschafter Stevens am „11. September Nummer 2“ war auch ein Thema bei einer Pressekonferenz, die gestern vom Kongreßabgeordneten Walter Jones veranstaltet wurde. Oberst Wilkerson und Bruce Fein wiesen dort sehr nachdrücklich darauf hin, daß die Ermordung des Botschafters auch eine Folge des illegalen Krieges gegen Libyen und der Ermordung Gaddafis war.3
Nun, die Implikation der These von Bob Graham ist enorm, denn zum Krieg gegen Afghanistan wäre es gar nicht gekommen, wenn man diese These untersucht hätte, weil der Afghanistankrieg aufgrund von Artikel 5 des NATO-Vertrages beschlossen wurde. Dieser Krieg muß also untersucht und beendet werden, weil er von Anfang an falsch definiert war.
Gerade erst gestern hat der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Tschurkin, gewarnt, die Diskussion in der NATO darüber, die Militärstützpunkte in Afghanistan auf Dauer beizubehalten, nachdem die Truppen abgezogen seien, sei höchst seltsam und verdächtig. Er sagte: „Wenn der Krieg gegen den Terror in Afghanistan zuende geht, aber die Militärpräsenz dort aufrecht erhalten bleiben soll, dann werden diese Stützpunkte andere Aufgaben erhalten, die nichts mit Afghanistan zu tun haben.“ Und dann verlangte er, daß dem UN-Sicherheitsrat ein Bericht über das Resultat des bestehenden Mandats vorgelegt werden müsse und daß das Mandat nur nach einer Abstimmung und Diskussion im UN-Sicherheitsrat verlängert werden könne.
Und welchen anderen Zwecken könnte wohl die Beibehaltung der Militärstützpunkte in Afghanistan nach einem Truppenrückzug dienen? Nun, die Antwort ist: dem Welt-Empire. Denn das eigentliche Ziel, gegen das sich alle diese Entwicklungen richten, sind Rußland und China, die offensichtlich nicht Teil des Britischen Empire sind, bzw. des anglo-amerikanischen, britisch dominierten Empire. Deshalb muß man das strategische Gesamtbild betrachten, um zu sehen, was wirklich geschieht.
Da ist das amerikanische Raketenabwehrsystem in Osteuropa, dessen Prüfung Obama versprochen hatte, der aber jetzt die Politik von Präsident Bush weiterführt. Rußland lehnt dies verständlicherweise völlig ab, denn wenn dieses System einmal errichtet wäre, würde es Rußlands Zweitschlagskapazität beseitigen und damit das strategische Gleichgewicht der Nuklearwaffen vollkommen verändern. Das wäre faktisch die Kapitulation Rußlands.
Die Erklärungen des russischen Generalstabschefs Makarow, die Fortsetzung der Errichtung des Raketensystems könne zum Einsatz von Atomwaffen in Osteuropa führen, sollte man also lieber ernst nehmen und nicht, wie es einige getan haben, als bloß fürs eigene Land bestimmt abtun. Denn man muß dies im Zusammenhang mit der Einkreisung Chinas sehen, die von Präsident Obama bei seiner Asienreise Ende des vergangenen Jahres vorangetrieben wurde. In Japan diskutiert man derzeit die Aufhebung von Art. 9 seiner Verfassung, das ist ein Teil davon, und es gibt praktisch ein ständiges Bündnis und viele neue Bündnisse, die nur das eine Ziel haben, China einzukreisen.
Derzeit laufen sehr ernsthafte Bemühungen des amerikanischen und des russischen Militärs für eine Kriegsvermeidungspolitik, aber es ist nicht klar, ob das ausreichen wird angesichts all dessen, was vor sich geht. Derzeit läuft ein großes Manöver in der Straße von Hormus, an dem 25 Nationen beteiligt sind. Gerade wurde eine russische strategische Kommandoübung namens KAVKAZ 2012 beendet, die von Generalstabschef Makarow geleitet wurde und u.a. darauf abzielte, die Südflanke zu schützen, die offensichtlich im Fall eines Angriffs auf den Iran besonders gefährdet und betroffen wäre.
Käme es zu einer Eskalation im Nahen Osten, wäre es möglich, daß dies nicht nur zu einem atomaren Krieg führen würde, weil es in der Natur des Nuklearkrieges liegt, daß auch die thermonuklearen Waffen voll eingesetzt würden, und dies würde zur Auslöschung der Zivilisation führen.
Die Atombombe von Hiroshima war eine 15-Kilotonnen-Bombe. Eine Trident-2-Rakete trägt 8 W-88-Sprengköpfe, die die 253fache Kraft der „Little-Boy-Bombe“ von Hiroshima haben. (An dieser Stelle wurde ein kurzes Video eingespielt, das sie folgendermaßen erläuterte:)
Hier sehen Sie Bilder der Manöver, das könnten die in der Straße von Hormus sein. Dies wäre der Start einer solchen Atomrakete und das ihre Explosion - eine Nuklearexplosion. Die folgenden Feuersalven schaffen die Bedingungen für die völlige Zerstörung.
Denn danach würden Wolken verhindern, daß das Sonnenlicht die Erde erreicht, die Temperatur würde wahrscheinlich um 7° sinken, man hätte einen nuklearen Winter, und nach einer solchen Explosion gäbe es wahrscheinlich bald keine Menschen und keine anderen lebenden Gattungen mehr.
Nun, das ist die unmittelbare Gefahr. Die Dinge könnten außer Kontrolle geraten. Und das Problem ist, daß dies schon seit sehr, sehr langer Zeit aufgebaut wird. Ich meine - die Truppenentsendungen und die Bereitstellung der Kapazitäten, das kommt nicht plötzlich, das wurde seit langem aufgebaut. Die Mentalität des Kalten Krieges existierte nach dem Zerfall der Sowjetunion noch lange weiter. Aber die Wahl des Zeitpunkts für diese unmittelbare Gefahr hat sehr viel mit der Tatsache zu tun, daß wir jetzt vor der Endphase des Zusammenbruchs der transatlantischen Region und der Eurozone, aber auch der Dollarzone stehen.
Derzeit wird faktisch unbegrenzt Liquidität ins Finanzsystem gepumpt. Für Deutschland, Europa und die Welt könnte sich der 12. September als ein schicksalsschweres Datum erweisen, denn das war der Tag, an dem das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe im wesentlichen grünes Licht für den Europäischen Stabilitäts-Mechanismus (ESM) gab - ein schreckliches Konstrukt, das dem Bankensystem praktisch eine uneingeschränkte Diktatur verschaffen würde, wenn es je seine Arbeit aufnimmt. Und sie gaben grünes Licht dafür, mit zwei kleinen Einschränkungen, nämlich, daß der deutsche Vertreter im ESM-Rat (Governing Council) und das deutsche Parlament zustimmen müssen, wenn der deutsche Beitrag zum ESM angehoben werden soll.
Aber das ist kein Grund zur Beruhigung angesichts der Tatsache, daß Herr Schäuble ja dafür bekannt ist, so schnell wie möglich in irgendeiner Form die Vereinigten Staaten von Europa schaffen zu wollen, und daß er die gesamte Souveränität an die Brüsseler Bürokratie übergeben will. Und im deutschen Parlament hat sich in jüngster Zeit gezeigt, daß man die Dokumente, über die es abstimmte, oftmals nicht einmal gelesen hatte.
Aber auch wenn die Entscheidung über den ESM schrecklich ist, wurde sie doch schon sechs Tage zuvor gewissermaßen überflüssig gemacht durch eine ähnliche Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die beschlossen hat, daß sie von nun an unbegrenzt Staatsanleihen der in Schwierigkeiten geratenen Länder der Eurozone aufkaufen wird. Diese „quantitative Erleichterung“ wurde auch von Bernanke und der Federal Reserve angekündigt. Die Federal Reserve pumpt derzeit etwa 85 Mrd. Dollar an Liquidität pro Monat in das System.
Nun, das ist hyperinflationär. Jeder, der kein völliger Anhänger des gegenwärtigen Räubersystems ist, weiß das. Und ich muß den Präsidenten der Bundesbank, Jens Weidmann, loben, denn er ist in sehr mutiger Weise als einzige widersprechende Stimme im Rat der Europäischen Zentralbank aufgestanden und hat erst kürzlich einen großen Angriff auf die EZB unternommen, indem er etwas sagte, was wir schon oft gesagt haben - daß nämlich Geld keinen Eigenwert hat; es ist bloß Papier, bedrucktes Papier. Und dann hat er, was für einen Bundesbankpräsidenten lobenswert ist, einen literarischen Bezug genutzt, nämlich aus Goethes Faust II, wo Mephisto ein Abkommen mit der Bank des Kaisers schließt und ihm unbegrenztes Geld verspricht. Und das scheint zunächst zu helfen, aber dann zerstört die resultierende Inflation das Finanzsystem und den Staat. Und es ist interessant, daß Goethe die Schaffung des inflationären Geldes als Fortsetzung der Methode der Alchemie beschreibt, wo man versuchte, Gold aus Blei herzustellen.
In moderner Zeit ist es das gleiche, wenn man versucht, unbegrenzt Geld aus Papier zu machen oder aus Elektronik, denn heutzutage kann man die Löschtaste am Computer drücken und dann würde all dieses virtuelle Geld ohne allzu viele Konsequenzen einfach verschwinden.
Nun, Weidmann sagte im Grunde, die Methode der Zentralbank, Geld aus nichts zu erzeugen, sei etwas Mystisches, fast Traumhaftes - oder vielleicht eher Alptraumhaftes.
Weidmann sagte dann, daß die Zentralbankiers ein öffentliches Gut verwalten, und deshalb müßten sie sich auch öffentlich verantworten. Er forderte eine öffentliche Debatte über die Politik der Europäischen Zentralbank. Und es gab auch eine Ankündigung des Karlsruher Verfassungsgerichts, daß sie in einigen Wochen eine Anhörung über die Politik und Rolle der Europäischen Zentralbank veranstalten werden.
Der Grund, warum dies besonders in Deutschland ein heißes Thema ist, ist der, daß wir die Erfahrung der Hyperinflation von 1923 gemacht haben. Wir alle kennen diese Geschichten aus unseren Familien oder aus den Geschichtsbüchern, die Erfahrung, daß Hyperinflation die brutalste Form der Enteignung ist. Die Menschen denken, sie hätten ja ihre Lebensersparnisse, sie hätten eine sichere Rente, sie hätten etwas Geld auf der Bank für ihre alten Tage, um dann zu erkennen, daß man vielleicht all das, was man für seine Lebensersparnisse hielt, für einen Laib Brot ausgeben muß, denn genau das ist es, was 1923 geschah.
Heute gibt es ausstehende Derivatkontrakte im Volumen von annähernd vielleicht 1,5 bis 2 Billiarden $ - vielleicht auch mehr, genau weiß das niemand, weil es keine Transparenz im Bereich der Schattenbanken gibt. Aber wir reden hier jedenfalls über Billiarden. Wenn man nun versucht, das zu refinanzieren, wie man es seit 2007 und insbesondere seit 2008 durch ein Rettungspaket nach dem anderen gemacht hat, dann endet das irgendwann in einer solchen Hyperinflation - nur daß es diesmal nicht bloß ein Land betrifft, sondern die gesamte transatlantische Region. In Deutschland gibt es eine große Angst davor, und inzwischen erscheinen selbst in den etablierten Medien zahllose Artikel über die 56 schlimmsten Hyperinflationen der Geschichte.
Die Nummer 1 war Ungarn von August 1945 bis Juli 1946, wo man eine tägliche Inflation von bis zu 207% hatte. Während der Französischen Revolution hatte man 204% pro Monat. 1923 war eine der fünf schlimmsten Inflationen mit einer täglichen Inflation von 20,9%, sodaß sich die Preise alle vier Tage verdoppelten. Am Ende nutzten viele Menschen das Papier, das als Geld vom Drucker kam, gleich dazu, ihre Öfen zu heizen, weil das effizienter war, als erst Holz zu kaufen, dessen Preis sich verdoppelt hatte. Deshalb verbrannten die Leute es direkt, und als nach dem Dezember 1923 alles vorüber war, benutzten sie die Geldscheine als Tapete, weil es das billigste Papier war, das es gab.
In Simbabwe 2008 lag die tägliche Inflation bei 98%, alle 25 Stunden verdoppelten sich die Preise. Und sogar die Banken - die Deutsche Bank und andere - sagen jetzt: „O ja, der Preis für die Rettung des Euro ist Inflation.“ Aber was noch nicht klar ist, das ist, wie schnell dies geschehen wird und wie bald. Ich kann Ihnen nur sagen: sehr bald.
Können wir bitte mal die Tripelkurve (Abb. 1) sehen?
Denn während dieser schrecklichen Inflation der Finanzwerte - das ist die obere, grüne Kurve, gibt es gleichzeitig einen völligen Kollaps der Realwirtschaft, das ist die abwärts gerichtete blaue Kurve. In Italien beispielsweise beträgt der jährliche Rückgang der Industrieproduktion derzeit 7,5%, in Spanien 4,4%, in Griechenland 5,3% - aber im Juli waren es 7,8% -, in Frankreich 3,3%, und sogar in Deutschland, das ja all das bezahlen soll, lag der Rückgang der Industrieproduktion bei 1,7%. Die schlimmste Zahl ist der Rückgang der langlebigen Konsumgüter in Italien um 10%, eine direkte Folge von Mario Montis Grundsteuer, die bedeutet, daß die Haushalte sich keine neuen Autos oder Haushaltsgeräte, Fernseher etc. mehr leisten können.
Die Zentralbankiers tun dies offensichtlich ohne irgendeine Rücksicht auf die Auswirkungen auf das soziale Leben und auf die Wirtschaft, denn die reale Wirtschaft kollabiert in sehr hohem Tempo. Die griechische Wirtschaft wird nach offiziellen Daten gegenüber 2008 bis Ende nächsten Jahres um 25% geschrumpft sein. Das hat zu völliger Verzweiflung geführt. Die Zahl der Selbstmorde ist stark angestiegen, die Lebenserwartung sinkt. Es gibt praktisch kein einziges Krankenhaus mehr, in dem Kinder mit Herzproblemen behandelt werden können. In Spanien liegt die Jugendarbeitslosigkeit jetzt im Schnitt bei 55%, in Andalusien bei 70%. Für viele Kinder in Spanien ist die einzige Mahlzeit die, die von ihren Schulen finanziert wird. In der sogenannten „Erfolgsgeschichte“ Portugal, das so lange von der EU dafür gerühmt wurde, weil es alle Austeritätsmaßnahmen der Troika erfüllt hat, gab es am vergangenen Wochenende riesige Demonstrationen, bei denen mehr als eine Million Menschen in Portugal auf die Straße gingen. Und die Menschen rufen: „Hunger, Hunger!“ Und die Wut der Verzweiflung ist offensichtlich besonders groß in der jungen Generation, die unter diesen Umständen weder im eigenen Land noch im übrigen Europa eine Zukunft sieht.
Nun, Portugal ist ein kleines Land. Wenn dort eine Million Menschen auf der Straße sind, dann entspricht das 30 Millionen auf den Straßen in den USA. Und man erinnere sich, beim „Marsch der Millionen Männer“ [eine Kundgebung von Afro-Amerikanern in den neunziger Jahren] waren in Washington mehr als eine Million, höchstens knapp zwei Millionen auf der Straße.
Die Lage für die jungen Menschen in Portugal, Spanien, dem größten Teil Italiens, Griechenland, aber zunehmend auch in anderen Ländern, ist einfach schrecklich. Es gibt keine Perspektive. Bei den derzeitigen Programmen der EU gehen die jungen Menschen in Portugal und Spanien auf die Straße und sagen: „Was soll aus uns werden? Ein Land von Kellnern, das nur vom Tourismus lebt?“
Diese Lage wird in den kommenden Wochen explodieren. In Spanien wurden für den 25. September die nächsten großen Aktionen angekündigt und aufgefordert, das Parlament zu umstellen und zu besetzen. Es gibt einen Aufruf der Gewerkschaft des öffentlichen Stromversorgers an die übrigen Gewerkschaften, Griechenland zum Stillstand zu bringen, um die Regierung zur Einstellung der Sparmaßnahmen zu zwingen. Auch sie fordern zur Besetzung von Ministerien und öffentlichen Gebäuden auf. Der spanische Militärbischof Januario Torgal warnte: „Diese Regierung wird Straßen hinterlassen, die von Leichen bedeckt sind.“
Angesichts dieser Lage kann ein Vorschlag wie der des sogenannten Ökonomen Joseph Stiglitz, Spanien solle im Euro verbleiben, weil der Preis des Ausstiegs zu groß wäre, nur als völlig inkompetent bezeichnet werden. Die Idee, eine Bankenunion zu schaffen, für die er ebenfalls wirbt, und einer Vergemeinschaftung der Schulden ist ebenfalls hyperinflationär - und dann macht er für die gegenwärtige Krise Deutschland verantwortlich. Das kann ich nur völlig zurückweisen, denn die deutsche Bevölkerung ist ja genauso Opfer der gegenwärtigen Politik. Argentiniens Präsident Kirchner traf den Punkt wesentlich besser, als er 2003 vor der UN-Generalversammlung warnte, daß Tote ihre Schulden nicht mehr zahlen können.
Wir sind heute in Europa an einem Punkt angekommen, der an Friedrich Schillers Wort in Don Carlos erinnert, wo Marquis von Posa König Philip vorwirft, seine Politik werde „die Ruhe eines Kirchhofs“ bringen. Diese Gefahr droht ganz Europa. Alle diese Vorschläge, die jetzt auf dem Tisch liegen - der Europäische Stabilitätsmechanismus als permanenter Rettungsfonds, die Vergemeinschaftung der Schulden, Eurobonds, die „Vereinigten Staaten von Europa“ - all das wird nicht funktionieren, einfach deshalb, weil es kein europäisches Volk gibt. Wir haben mindestens 27 Nationen, 27 Geschichten und Sprachen, und niemand in Europa - außer einer winzigen Bürokratie und einigen Leuten, die vom gegenwärtigen System profitieren - sieht sich als eine europäische Nation. Wir sind es nicht.
Das ist wiederum der Fluch der bösen Tat, die immer neue Übel gebiert. Denn der Euro wurde Europa aufgezwungen, insbesondere Deutschland als Preis für die deutsche Wiedervereinigung. Es war damals das geopolitische Ziel, Europa in einen Juniorpartner eines anglo-amerikanischen Empires zu verwandeln. Und man erinnere sich, daß Amato, einer der Architekten des Lissabon-Vertrages - vielmehr der umformulierten „Europäischen Verfassung“, um daraus einen Vertrag zu machen, weil die Franzosen und die Niederländer sie rundheraus abgelehnt hatten -, tatsächlich sagte: „Warum nicht ins Mittelalter zurückkehren? Der Feudalismus war doch eine schöne Sache.“
Genau das ist es, was die derzeitige Politik der EU darstellt.
Das ist inakzeptabel. Und es gibt eine Alternative. Sie ist sogar relativ leicht, aber sie erfordert politischen Willen. Was absolut als erster Schritt getan werden muß, ist die Wiedereinführung des Glass-Steagall-Trennbankensystems in der Tradition Franklin Roosevelts: eine völlige Trennung der Banken in Geschäftsbanken und Investmentbanken, und die Geschäftsbanken müssen unter den Schutz des Staates gestellt werden, damit sie der Realwirtschaft Kredite geben können. Die Investmentbanken müssen ihre Bücher in Ordnung bringen ohne Zugriff auf die Werte der Geschäftsbanken oder Unterstützung durch den Steuerzahler. Wenn sie dann ihre Bank schließen müssen, nun, dann haben sie eben Pech, aber das ist keine Katastrophe.
Zum Glück ist Glass-Steagall jetzt überall in der Diskussion. Es gibt das Kaptur-Gesetz in den Vereinigten Staaten, und es gibt in jedem Land Europas eine Debatte um Glass-Steagall. Deshalb könnte man es sofort auf die Tagesordnung setzen. Dafür müssen wir kämpfen, und ich bitte alle Zuschauer: Kämpfen Sie für die Einführung von Glass-Steagall, am besten noch in diesem Monat, denn das ist die beste Kriegsvermeidungspolitik, die man haben kann.
Zweitens müssen wir sämtliche EU-Verträge von Maastricht bis Lissabon kündigen. Das Argument, daß dies eine Katastrophe wäre, ist völliger Unsinn. Peter Bofinger, einer der sog. „Fünf Weisen“, hat heute einen Artikel in Die Welt, worin er sagt, die Rückkehr zur D-Mark wäre eine Katastrophe. Nun, ich zweifle, ob Herr Bofinger wirklich kompetent ist, das zu beurteilen, denn bis vor kurzem hat er ja nicht einmal zugeben wollen, daß wir es mit einer systemischen Krise zu tun haben. Und warum sollte man auf Ökonomen hören, die diese Krise nicht vorhergesehen haben, wenn sie uns Ratschläge geben, was jetzt getan werden sollte?
Europa existierte und funktionierte auch vor dem Maastricht-Vertrag sehr gut, und wir brauchen wieder die Souveränität über unsere eigene Währung. Wir brauchen eine neue D-Mark, eine neue Drachme, eine neue Lira etc., einfach weil das der einzige Weg ist, wie die Länder und Staaten und Regierungen ihren Eid erfüllen können, das Gemeinwohl zu schützen. Zum Glück gibt es in der Entscheidung vom 12. September im letzten Absatz einen klaren Hinweis darauf, welche Regeln des Völkerrechts gelten, wenn ein Land die Europäische Währungsunion verlassen und zu seiner nationalen Kontrolle über die Währung und die Wirtschaft zurückkehren will.
Dann brauchen wir, als Teil dieses Pakets, die sofortige Einführung fester Wechselkurse. Das ist wichtig, weil wir verhindern müssen, daß Spekulanten wie George Soros jede Woche Millionen verdienen, indem sie gegen das in Jahrzehnten erarbeitete Werk ganzer Nationen spekulieren.
Dann brauchen wir ein Kreditsystem. Wir müssen das derzeitige, bankrotte monetaristische System ersetzen durch ein Kreditsystem in der Tradition Alexander Hamiltons und der von ihm geschaffenen Nationalbank oder auch der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Deutschland, als mit den Prinzipien von Roosevelts Reconstruction Finance Corporation Deutschland in wenigen Jahren aus einem Trümmerfeld in das berühmte deutsche Wirtschaftswunder verwandelt wurde.
Ein Kreditsystem ist etwas ganz anderes als ein monetäres System, in dem man Geld schöpft, um Schulden, alte Schulden aus der Vergangenheit zu bezahlen. In einem Kreditsystem schöpft der Staat Kredit für die zukünftige Produktion, und man kann zeigen, daß in jedem Fall, wo dies irgendwo auf der Welt so gemacht wurde, wie in der Zeit von Franklin D. Roosevelt oder in der Zeit des Wiederaufbaus in Deutschland nach dem Krieg, aufgrund der primären und sekundären Impulse für die Realwirtschaft die Steuereinnahmen immer schon nach wenigen Jahren größer waren als der ursprünglich vergebene Kredit. Und das hat sehr viel mit der Fähigkeit der menschlichen Arbeitskraft zu tun, durch die Anwendung der Resultate des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts einen Mehrwert zu schaffen, der die Produktivität des Produktionsprozesses weiter steigert. Deshalb ist diese Form der Geldschöpfung nicht inflationär. Es ist nicht die gleiche Form der Geldschöpfung, wie sie die Zentralbanken derzeit praktizieren.
Nun, Roosevelt hat es gemacht. So führte er die Vereinigten Staaten aus der Depression, und in Deutschland gab es Anfang der dreißiger Jahre ähnliche Vorschläge - den berühmten Lautenbachplan, der mehr oder weniger das gleiche war wie Roosevelts New Deal, es gab auch einen Plan des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB), den man als WTB-Plan bezeichnete4. Alle diese Pläne besagten im wesentlichen, daß der Staat Kredit schöpfen muß, um die Arbeitslosigkeit zu beseitigen und produktive Arbeitsplätze zu schaffen, und indem man für produktive Vollbeschäftigung sorgt, erzeugt man die Güter, die zur Erhaltung der Gesellschaft notwendig sind.
Wie wir wissen, wurden der Lautenbachplan und der WTB-Plan leider nicht umgesetzt. Hätte man sie 1931 umgesetzt, wären die Bedingungen beseitigt worden, die es Hitler 1933 erlaubten, an die Macht zu kommen. Wir sollten also lieber die Lehren hieraus ziehen und uns von der empörenden Brüningschen Austeritätspolitik abwenden, die jetzt von der Troika durchgesetzt wird.
Der konkrete Fokus einer solchen Änderung des Finanzsystems ist ein Plan, den wir vor einigen Monaten vorgelegt haben. Er nennt sich Plan für den Wiederaufbau Südeuropas, des Mittelmeerraums und Afrikas...
(Hier wurde wieder ein Videoclip eingespielt, den sie beschrieb:)
Dies hier ist die Weltlandbrücke. Das ist eine Idee, die wir schon seit dem Kollaps der Sowjetunion vorgeschlagen haben und dann zu einer weltweiten Verbindung von Infrastrukturprojekten erweitert haben - auch großen Wasserprojekten wie NAWAPA, wie dem Transaqua-System. Dies würde im Grunde der gesamten Welt die notwendige Infrastruktur verschaffen, wie sie derzeit nur wenige Länder genießen, wie Deutschland, das eine sehr gut funktionierende Infrastruktur hat.
Dies hier (Abb. 2) ist die Verlängerung in den Balkanraum, durch die das Rhein-Main-Donau-Wassersystem durch Kanäle und Flüsse mit dem Mittelmeer verbunden wird...
Dies hier ist die Verbindung über die Straße von Messina zwischen Italien und Sizilien, und dann ein Tunnel zwischen Sizilien und Tunesien, wo ein Tunnel über fünf künstliche Inseln geführt wird, um auf diese Weise das europäische Verkehrsnetz mit Afrika zu verbinden. Ein weiteres sehr wichtiges Projekt ist die Verbindung unter der Straße von Gibraltar.
Dies hier ist der sogenannte Afrika-Pass, der Wasser aus dem Kongo durch ein Kanalsystem bis zum Mittelmeer führt, sodaß man Landwirtschaft entwickeln könnte, wo jetzt nur Wüste ist. Und in Verbindung mit dem Transaqua-Projekt würde man anfangen, Afrika vollkommen zu transformieren. Es würde in sehr kurzer Zeit Unterernährung und Hunger und Krankheiten beseitigen.
Dieses Projekt für Südeuropa, den Mittelmeerraum und Afrika ist gar nicht so revolutionär. Einige Teile des Projekts sind es, wie etwa die Schaffung eines Wissenschaftsmotors durch den Bau eines Weltraumzentrums auf den Kanarischen Inseln. Aber die meisten dieser Projekte, einschließlich der Entwicklungskorridore auf den Balkan, nach Süditalien und auf die Iberische Halbinsel, sind Projekte, die schon 1994 von den EU-Verkehrsministern bei einer Konferenz auf Kreta beschlossen wurden. Sie beschlossen den Bau von zehn Prioritätskorridoren, von denen fünf auf den Balkan geführt hätten, nach Griechenland, andere nach Italien und Spanien und Portugal. Aber sie wurden - abgesehen von einigen kleinen Komponenten - nicht gebaut, vor allem wegen der Krisen, die dann ausbrachen, und wegen der Sparprogramme, aber auch weil es einen Paradigmenwandel hin zur grünen Ideologie gab, die jetzt die Richtlinien der Europäischen Union bestimmt.
Diese Programme haben wir schon in einem früheren Internetforum vorgestellt, Sie finden sie im Archiv auf dieser Internetseite,5 deshalb will ich hier nicht alle Argumente dazu nochmals vortragen. Sie finden dort auch auch einen schriftlichen Bericht,6 der derzeit in alle relevanten Sprachen übersetzt wird. Dieses Programm könnte schon morgen in Angriff genommen werden. Es würde Spanien, Portugal, Italien, dem Mittelmeerraum und Afrika eine Zukunftsvision geben und das würde die gesamte Dynamik vollkommen verändern.
Aber dabei muß man eine Einschränkung machen: Man darf sich nicht von der grünen Ideologie einschüchtern lassen - denn wie kann man als Land überleben, wenn man nichts produziert? Wie kann man überleben ohne eine Perspektive für die junge Generation und für die Generationen, die danach kommen?
Nun, das grüne Paradigma ist Teil des gegenwärtigen oligarchischen Modells, das Europa leider in Form der EU aufgezwungen wurde, und das zielt darauf ab, die Bevölkerung zu reduzieren. Es ist absolut unvereinbar mit den Gesetzen des Universums. Der Beweis ist, daß die britische Royal Society in ihrem Jahresbericht für dieses Jahr ganz offen sagt, daß sie die Weltbevölkerung auf 1,5 Milliarden Menschen reduzieren wollen.
Dieses grüne Paradigma, das als Teil des globalen Paradigmenwandels Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre eingeführt wurde, wie etwa die These des Club of Rome, daß die Welt jetzt an eine Grenzen gekommen sei, weil es angeblich nur begrenzte Ressourcen gäbe, und man deshalb eine „nachhaltige Entwicklung“ und „angepaßte Technologie“ brauche, was alles bloß Kodewörter dafür sind, daß es keine Technologien geben soll - das stimmt überhaupt nicht mit dem realen Universum überein. Das reale Universum ist ein sich anti-entropisch entwickelndes Universum, das uns stets neue Ressourcen liefert, sofern der Mensch seine kreativen Geisteskräfte dazu nutzt, durch wissenschaftlichen und technischen Fortschritt zu definieren, was diese neuen Ressourcen sind.
Die Weltbevölkerung umfaßt derzeit sieben Milliarden Menschen und wir könnten diese Menschen und noch viel mehr sehr leicht ernähren. Es gibt viele Projekte, um das Leben auf diesem Planeten zu verbessern. Glauben Sie, daß die Lage in Afrika ein natürliches Phänomen ist? Glauben Sie, daß sie so ist, weil die Menschen in Afrika sich nicht entwickeln wollten? Nein! Das Ziel der Oligarchie ist es, die Weltbevölkerung auf ein oder zwei Milliarden zu reduzieren, wie es Prinz Philip oft gesagt hat... Und sie wollen Europa in eine Feudalgesellschaft zurückverwandeln. Ich habe Amato schon erwähnt, der das Mittelalter gerühmt hat, aber ich glaube nicht, daß das der Weg ist, den wir gehen sollten, denn das würde zu einer schrecklichen sozialen Explosion führen - in diesem Monat, im nächsten Monat - und zu einem Zusammenbruch der Gesellschaft.
Wir haben diesen Entwurf eines Wiederaufbauprogramms vorgelegt, weil es nicht ausreicht, bloß gegen die Sparmaßnahmen zu protestieren, die die Troika derzeit durchsetzt. Wir haben eine positive Vision, wie Europa unserer Meinung nach aussehen sollte. Ich will ein Europa souveräner Nationalstaaten, eine Wiederbelebung der klassischen Hochkulturen, wie der Kultur des antiken, klassischen Griechenland, wie der andalusischen Renaissance in Spanien, wie der italienischen Renaissance des 15. Jahrhunderts und der höchsten Ebene der klassischen Periode in Deutschland, um sie für die gesamte Menschheit zu nutzen. Und ich fordere jeden auf, der sich dieses Internetforum ansieht, uns bei der Mobilisierung für diese Mission zu helfen. Denn ich denke, daß es jetzt notwendig ist, die Bevölkerung dafür zu begeistern, daß eine solche Alternative existiert.
Wir müssen noch mehr tun. Wir müssen das Denken vollkommen verändern. Denn wenn wir im Paradigma der gegenwärtigen Politik der transatlantischen Region, einem geopolitisch programmierten Konflikt mit Rußland und China verbleiben, dann ist ganz klar, daß diese Zivilisation höchstwahrscheinlich den gleichen Weg gehen wird wie die Dinosaurier vor etwa 65 Millionen Jahren.
Zum Glück gibt es einige denkende Menschen, die erkennen, daß wir etwas ändern müssen. Und ich möchte hier die Euro-Atlantische Sicherheits-Initiative (EASI) erwähnen, die im Februar dieses Jahres vom früheren Senator Sam Nunn, dem derzeitigen Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger und dem Russen Igor Iwanow vorgestellt wurde, weil sie offensichtlich auch erkennen, daß dieses Denken des Kalten Krieges ein explosives Potential für eine Katastrophe birgt. Sie verurteilen das Denken des Kalten Krieges. Sie fordern eine umfassende, ungeteilte, funktionierende Euro-Atlantische Sicherheits-Gemeinschaft, in der alle Dispute durch diplomatische, rechtliche und gewaltlose Mittel beigelegt werden, ohne jemals auf militärische Gewalt zurückzugreifen. Sie wollen auch eine Entmilitarisierung der Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten, der NATO und Rußland, und sie sagen, daß es die Lage vollkommen ändern würde, wenn ein solcher Vertrag oder ein solches Bündnis zustande käme. Und das ist es tatsächlich, was wir brauchen: eine vollkommene Änderung.
Aber noch besser ist und noch weiter in die Zukunft hinaus reicht ein anderer Vorschlag des früheren Botschafters Rußlands bei der NATO, Dmitrij Rogosin, der jetzt einer der stellvertretenden Ministerpräsidenten ist; er machte den Vorschlag für die sogenannte Strategische Verteidigung der Erde (SDE). Das ist ein Konzept für die Zusammenarbeit zwischen den Nationen der Welt und ist weitgehend eine Fortsetzung und in der Tradition des SDI-Vorschlags, den mein Ehemann gemacht hatte und der von Präsident Reagan 1983 als offizielle amerikanische Politik verkündet wurde. Der Vorschlag bezieht sich u.a. auf die sehr reale Gefahr eines schwerwiegenden Asteroideneinschlags, der für die Zivilisation ebenso verheerend sein könnte wie ein Atomkrieg. Und wer meint, daß das etwas Esoterisches ist und fragt: „Warum sollen wir uns über Kometen und Asteroiden Gedanken machen?“, der sollte auf die Internetseiten der NASA und der ESA gehen und sehen, daß es tatsächlich sehr viele Asteroiden gibt, deren Bahn entweder zur Erde führt oder zur Erde führen könnte, und daß es derzeit eine deutliche Zunahme dieser Aktivität gibt, was mit den zyklischen Veränderungen der Position unseres Planeten in der Galaxis zusammenhängt. Deshalb ist die Vorstellung, man brauche sich nicht auf die Möglichkeit eines solchen Einschlags vorbereiten, eine gefährliche Dummheit.
Können wir bitte einmal die Bilder sehen?
Zunächst einmal die Größenstatistik der Asteroiden und Kometen. Hier können Sie sehen, welche Wirkung der Einschlag von Asteroiden oder Kometen hätte. Ein Asteroid von 30 m Durchmesser würde z.B. nur relativ geringe Schäden anrichten. Bei 50 m Durchmesser wäre es schon vergleichbar mit den größten derzeit existierenden thermonuklearen Waffen. Aber wenn man die Möglichkeit eines Kometen oder Asteroiden von 10.000 m Durchmesser betrachtet (Abb. 4) , dann würde dies die Energie von 80 Millionen Megatonnen TNT freisetzen, und das wäre die völlige Auslöschung der menschlichen Gattung.
So etwas ist in der Vergangenheit schon vorgekommen. Wenn man sich das sog. Tunguska-Ereignis verstellt (Abb. 5), das sich 1908 ereignet hat, das traf eine Fläche von 2150 km2 in Sibirien. Rechts sehen Sie die entsprechende Fläche, wenn ein solcher Einschlag in New York City käme - das würde eine ziemliche Fläche leerfegen. Hier haben wir den Vergleich des Mount Everest mit einem solchen Asteroiden. Sie können sehen: Der Mount Everest hat eine Höhe von 8848 m, verglichen mit einem Asteroiden von 10.000 m Durchmesser - ich meine, stellen Sie sich mal vor, der Mount Everest würde uns mit einer Geschwindigkeit von vielen, vielen Kilometern pro Stunde treffen - das würde die Erde in die Luft jagen!
So etwas ist in den letzten 500 Mio. Jahren schon mehrfach geschehen, und das war oft mit den sogenannten „großen Extinktionen“ verbunden, von denen die letzte vor 65 Mio. Jahren stattfand und bei denen jeweils bis zu 98% aller Gattungen ausstarben.
Das ist also eine sehr reale Gefahr, und derzeit sind wir als Zivilisation nicht darauf vorbereitet, irgendetwas dagegen zu tun. Aber wenn wir den Ehrgeiz haben, klüger zu sein als die Dinosaurier, dann sollten wir lieber anfangen, massiv in die bemannte Weltraumfahrt zu investieren und in die Forschungen, die uns in die Lage versetzen würden, solche Objekte aus ihrer Bahn abzulenken. Deshalb sollte der Vorschlag der SDE ernsthaft auf den Tisch gebracht werden.
Nun, all das setzt eine völlige Änderung des Selbstverständnisses des Menschen voraus. Wir müssen aufhören, uns wie Kinder zu verhalten, und aufhören zu denken, daß wir geopolitische Kriege um Rohstoffe, um Macht, um alles mögliche führen sollten, und wir müssen den Sprung machen, uns auf die gemeinsamen Ziele der Menschheit zu konzentrieren.
Dazu gehört, daß wir gemeinsam neue wissenschaftliche Prinzipien meistern müssen. Wir müssen die nächste Phase der Evolution der Menschheit einleiten. Wenn Sie die Schriften des ehemals deutschen und später deutsch-amerikanischen Wissenschaftlers Krafft Ehricke lesen: Er bezeichnete die bemannte Raumfahrt als die absolut notwendige nächste Phase der Evolution der Menschheit. Das Leben entwickelte sich aus den Ozeanen und ging aufs Land; dann eroberte der Mensch den Planeten durch den Ausbau der Infrastruktur. Nun ist die Raumfahrt der nächste Schritt in der Evolution der Menschheit. Und um sicherzustellen, daß die Zivilisation eine ewige Zivilisation wird und nicht das gleiche Schicksal hat wie frühere Gattungen, die ausgelöscht wurden, sollten wir lieber anfangen, noch einmal darüber nachzudenken, wer der Mensch im Universum eigentlich ist.
Krafft Ehricke, der ein guter Freund von mir und unserer Organisation war, bezeichnete das als den „extraterrestrischen Imperativ“, in dem Sinne, daß der Mensch, wenn er bewußt daran geht, die Galaxis zu erforschen, auch bewußt rational werden und nur noch nach wissenschaftlichen Prinzipien und nicht mehr nach der öffentlichen Meinung oder ähnlichen positivistischen Konzepten handeln wird. Und ich denke, wir sind dem mit der absolut begeisternden Landung des Mars-Rovers Curiosity einen großen Schritt näher gekommen, womit im Grunde der erste Schritt der Menschheit in die näheren Regionen der Galaxis gemacht wurde. Denn das war jetzt nicht nur das erste Mal, daß eine menschliche Stimme vom Mars zu hören war, in Form einer Übertragung des Kommandanten der Raumstation zur Erde, sondern wir haben dort jetzt auch Sinnesorgane: Wir können auf dem Mars hören, sehen, riechen, wenn auch mit einer Zeitdifferenz von 14 Minuten und durch eine Übertragung mit Lichtgeschwindigkeit.
Die Landung von Curiosity gibt uns also einen Vorgeschmack darauf, wohin die Menschheit gehen kann; daß wir tatsächlich am Beginn einer neuen Epoche stehen. Nun, Krafft Ehricke, der ein phantastischer Mensch war, sagte auch - und er war einer der führenden Weltraum-Wissenschaftler -; er sagte, trotz der Tatsache, daß er die Saturn-V-Rakete für das Apollo-Projekt und viele andere Dinge entwickelte: „Eine Technologie ist niemals gut oder böse, sondern es ist immer der Mensch, der eine Technologie zu einem guten Zweck gebraucht oder einem bösen.“ Deshalb stimmte er am Ende seines Lebens mit uns darin überein, daß er sagte, die ästhetische Erziehung des Menschen müsse mit der wissenschaftlichen Entwicklung einhergehen.
Nun, ich bin absolut davon überzeugt, daß das möglich ist und daß wir, wenn wir das tun, nicht nur die gegenwärtigen Gefahren überwinden können, sondern auch eine neue Phase in der Entwicklung der Menschheit einleiten können.
Der Grund, warum ich, trotz all der bestehenden Gefahren, so optimistisch bin, daß dies möglich ist, hat etwas mit dem Denken von Nikolaus von Kues und Johannes Kepler zu tun. Kepler kam, indem er die Sterne studierte, zu dem Schluß, daß das Universum voller Schönheit ist und daß es in seiner Gesetzmäßigkeit offensichtlich einen liebenden Schöpfer zeigt. Und wenn wir heute unsere Aufgaben richtig erledigen und als Abbild des Schöpfers handeln, dann, denke ich, haben wir einen punctum saliens in der Geschichte der Menschheit erreicht, an dem wir diesen Sprung machen können, damit die Menschheit endlich erwachsen wird.
Anmerkungen
1. Der Vortrag wurde wegen seiner internationalen Bedeutung in englischer Sprache gehalten und von der Redaktion ins Deutsche übersetzt.
2. Lesen Sie hierzu die Buchbesprechung von Jeffrey Steinberg in dieser Ausgabe.
3. Lesen Sie hierzu die Dokumentation dieser Pressekonferenz in dieser Ausgabe.
4. Näheres hierzu finden Sie in: Lyndon LaRouche, Helga Zepp-LaRouche, u.a.: Das Geheimnis der Wirtschaft, E.I.R. GmbH Wiesbaden, 2011. http://www.solidaritaet.com/buecher/wirtschaft/#geheimnis
5. http://www.bueso.de/webcasts/20120708.html
6. http://www.bueso.de/wirtschaftswunder