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Neue Solidarität
Nr. 38, 19. September 2012

„Unsurvivable“: Überleben unmöglich!

Das LaRouche-Aktionskomitee LPAC hat auf seiner Internetseite www.larouchepac.com einen 36minütigen Film über die Atomkriegsgefahr veröffentlicht. Auf der Grundlage einschlägiger wissenschaftlicher Untersuchungen wird dokumentiert, daß schon in einem „begrenzten“ Atomkrieg mit thermonuklearen Waffen (Wasserstoffbomben) nicht nur innerhalb weniger Stunden ein Großteil der Menschen auf der Welt sterben, sondern gleichzeitig auch die Existenzgrundlage für die Überlebenden zerstört würde. Ein solcher Krieg würde also höchstwahrscheinlich zum Aussterben der Menschheit und der meisten anderen Lebewesen auf der Erde führen. Eine deutsche Fassung des Films ist in Vorbereitung, wir veröffentlichen hier eine bearbeitete Fassung des Drehbuchs.

Prolog

Besiegen von Hunger und Armut, Schutz vor Gefahren aus dem Weltraum, Begrünung der Wüsten - es gibt wohl keinen größeren Gegensatz zwischen diesen gemeinsam erreichbaren Zielen der Menschheit und der heutigen akuten Gefahr eines neuen Weltkriegs, der mit der Auslöschung der menschlichen Zivilisation enden würde. Der folgende Film von LPAC-TV zeigt, was ein nuklearer Krieg heute bedeuten würde, und unterstreicht die Dringlichkeit, diese Katastrophe jetzt abzuwenden.

Nach der illegalen Bombardierung Libyens und dem Mord an Muammar Gaddafi im Oktober 2011 sprach Lyndon LaRouche die Warnung aus, einige Kreise im transatlantischen Raum wollten es auf eine Konfrontation mit dem prosperierenden Asien ankommen lassen, was insbesondere gegen Rußland und China gerichtet ist. Der Nahe Osten sei der „neue Balkan“ mit mehreren möglichen Auslösern für rapide eskalierende militärische Konflikte zwischen den großen Mächten.

Die klaren Worte des amerikanischen Generalstabschefs Dempsey, er wolle nicht „Komplize“ eines Alleingangs der Israelis gegen den Iran sein, und seine zuletzt in London wiederholte Warnung, ein Militärschlag gegen den Iran würde genau das Gegenteil der beabsichtigten Wirkung erreichen, haben erneut klargemacht, was die wirklichen Folgen eines solchen Militäreinsatzes wären.

Zu den schärfsten Kritikern eines Angriffs auf den Iran in Israel gehören neben den bekannten Friedensaktivisten die ehemaligen Geheimdienstchefs Meir Dagan und Efraim Halevy sowie der ehemalige Generalstabschef Gabi Aschkenasi. Am 4. September warnte auch Ex-CIA-Chef Michael Hayden in einem Interview in Ha’aretz Israel vor einem Angriff auf den Iran.

Was die immer schrilleren Rufe nach internationalen „humanitären Schutzgebieten” in Syrien angeht, die General Dempsey ebenfalls als militärisch höchst gefährlich ablehnte, sowie die Forderungen nach militärischer Unterstützung für die größtenteils ausländischen Rebellen in Syrien, fand der russische Präsident Wladimir Putin im Interview mit Russia Today deutliche Worte. Er sagte, daß einige Leute in Syrien „bewaffnete Kämpfer von Al Kaida und einigen anderen Organisationen mit ähnlich radikalen Ansichten einsetzen, um ihre Ziele in Syrien zu erreichen. Diese Politik ist sehr gefährlich und sehr kurzsichtig. Wenn sie das wollen, sollte man [das Gefängnis in] Guantanamo öffnen, die Insassen bewaffnen und zum Kämpfen nach Syrien schicken.“ Diese Politik sei sehr kurzfristig gedacht und mit schrecklichen Konsequenzen beladen.

Die Öffentlichkeit in Deutschland ist nicht mal ansatzweise auf die Konsequenzen vorbereitet, die ein Weltkrieg heute haben würde. In Zeiten des wirtschaftlichen Zerfalls, in denen alle Großmächte über thermonukleare Kapazitäten verfügen, ist es nicht nur moralisch geboten, sondern eine Überlebensfrage, zu sagen: „Nie wieder Krieg!”

Nur wer sich der Gefahr bewußt ist, daß auf das Entflammen der Kriegsschauplätze unserer Zeit die völlige Vernichtung der Menschheit folgen kann, kann entsprechend handeln, um die verhängnisvollen Schritte, die in die Katastrophe führen, abzuwenden.

Die moralische und inzwischen auch intellektuelle Bankrotterklärung der Finanzglobalisierung und des Utilitarismus bietet uns ein kurzes Zeitfenster zur Lösung der globalen Wirtschaftskrise und für die Schaffung eines neuen Paradigmas, das wieder den Menschen und seine Entwicklung in den Mittelpunkt stellt. Mit einer geordneten Sanierung des Weltfinanzsystems durch eine grundlegende Bankentrennung nach dem Glass-Steagall-Standard und mit einer Mobilisierung produktiver Kreditschöpfung für zukunftsweisende Aufbauprojekte, die die Nationen zusammenbringen und Empire-Vorstellungen für immer begraben, können endlich Stabilität und Frieden für die Menschheit gesichert werden. Dieses Ziel ist es wahrlich wert, sich dafür einzusetzen!

Wir präsentieren hiermit eine Produktion von LaRouchePAC aus den USA, die vor einer Woche, vor dem Parteitag der US-Demokraten, veröffentlicht wurde und seither massiv in Umlauf gebracht wurde.

Teil 1: Der nukleare Erstschlag

Es würde jeden überraschen. Als erstes würde das verschlüsselte Kommunikationssystem der US-amerikanischen U-Boot-Flotte der Ohio-Klasse den Befehl empfangen. Sie patrouillieren unentdeckt im Atlantik und im Pazifik.

Vierzehn der achtzehn Unterseeboote dieser Klasse sind mit jeweils 24 Trident-Raketen vom Typ 1 und 2 ausgerüstet. Die übrigen vier U-Boote sind mit 154 Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk bestückt, die mit Nuklearsprengköpfen ausgestattet werden können.

Die U-Boot-Flotte führt die Hälfte des strategischen thermonuklearen Arsenals der Vereinigten Staaten mit sich. Mit einer Trident-II-Rakete können bis zu acht einzeln manövrierfähige Nuklearsprengköpfe unabhängig voneinander auf verschiedene Ziele abgefeuert werden. Ein einziger Sprengkopf vom Typ W-88 verfügt über das Äquivalent der Explosivkraft von 475 Kilotonnen TNT. Im Falle eines vollen Kriegseinsatzes könnten die USA mehr als 400 solcher Raketen mit jeweils sechs bis acht solchen Sprengköpfen starten.

Eine von einem U-Boot aus abgefeuerte ballistische Rakete braucht weniger als zehn Minuten, um ihr Ziel zu erreichen; wenn sie tief fliegt, sogar weniger als fünf Minuten. Für eine Reaktion bleibt also wenig Zeit. Frühwarnradarsysteme in Rußland und China melden den abhebenden Raketenschwarm sofort. Flugbahn und Ziel der Raketen werden festgestellt.

Die Zeit läuft jetzt in Sekunden. Eine Entscheidung wird getroffen. Das hier ist kein Test; das ist nicht vorgeplant.

Die russischen Systeme beim Nuklearkommando, Überbleibsel aus der Sowjet-Ära, lassen nur wenig Zeit, einen vollen Gegenschlag hinauszuzögern oder abzubrechen.

Binnen 50 Sekunden erreicht die Rakete über der Erdatmosphäre ihren höchsten Punkt. Sie fliegt jetzt mit Höchstgeschwindigkeit. Der Antrieb setzt aus. Der Adapter der Rakete setzt mehrere Sprengköpfe und auch Attrappen frei. Die Radarsysteme am Boden sind überfordert. Sie können zu diesem Zeitpunkt, nach der Beschleunigungsphase der Rakete, die verschiedenen Flugkörper nicht voneinander unterscheiden. Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verbrennen die Attrappen und die Sprengkörper treten ihre letzte Phase an. In weniger als 180 Sekunden werden sie einschlagen.

Lyndon LaRouche: „[…] Es wird alles auf einmal abgefeuert.

In den U-Booten sind die übrigen Raketen, die noch nicht abgefeuert sind. Die werden jetzt in einer zweiten Welle losgeschickt. Danach sind eigentlich keine Waffensysteme mehr übrig.

Es geht hier also darum, daß ein oder zwei Salven abgefeuert werden - danach sind fast alle tot! Ein Großteil der Infrastruktur ist zerstört, unbrauchbar. Ein solches Bombardement bringt Folgen mit sich, die viele Jahre lang anhalten können! […]

Es bilden sich Wolken aus den Rückständen - […] wichtig hierbei ist, was als Folge dieser Explosion noch lange herumfliegt. Hier geht es ja nicht nur um eine Bombe; es geht um eine nukleare Superbombe, mit Eigenschaften einer Wasserstoffbombe, bei der das Wasserstoffbomben-Element ein Nebenprodukt des Bombenbaus ist.

Also, das ganze besteht ja nicht nur aus einer einzigen solchen Bombe, sondern es geht um einen ganzen Schwarm solcher Dinger. Was meinen Sie, wie die Atmosphäre und die betroffenen Gegenden nach einem solchen Schlagabtausch aussehen? Bei dieser Auseinandersetzung sind Rußland und China betroffen - mit sehr bedeutendem thermonuklearem Arsenal - ebenso Indien und vor allem die Vereinigten Staaten. Auch Westeuropa wird praktisch ausgelöscht. Und dafür steht Obama. Das ist seine Absicht! […]

Das ist das Ende der Zivilisation.”

Teil 2: Die Wirkung des Angriffs

Bild: National Archives image (208-N-43888)
Explosionswolke über Nagasaki nach dem Abwurf der amerikanischen Atombombe „Fat Man“.

„Der Blitz war unvorstellbar grell.

Gebäude wurden weggeblasen, die Bewohner darin eingeschlossen. Viele Menschen schrieen unter den Häusern um Hilfe.

Es entfachten sich überall neue Brände, die schnell um sich griffen; es gab furchtbare Druckwellen heißer Luft und von oben regnete es Glut herab.

Als es zu regnen begann, wurden die Winde immer kräftiger, und plötzlich - wahrscheinlich weil die brennende Stadt einen enormen Auftrieb erzeugte - fegte ein Wirbelsturm durch den Park. Riesige Bäume krachten zu Boden; kleinere wurden einfach herausgerissen und in die Höhe geschleudert. Höher noch wirbelten flache Teile herum - Blechstücke von Dächern, Türen, Papier, Bodenbeläge. Der Wirbel zog zum Fluß hinüber, wo eine Wasserhose aufstieg und irgendwann in sich zusammenfiel.

Im Krankenhaus bemerkte er bald, daß die Flure sich mit immer mehr Menschen füllten. Zu den Prellungen und Wunden, die die Menschen erlitten hatten, fand er zunehmend gräßliche Brandverletzungen. Es waren so viele, daß er nur noch hoffen konnte, die Menschen vor dem Tod durch Verbluten zu retten. Die Verwundeten stützen die Verkrüppelten; entstellte Familienangehörige beugten sich übereinander. Viele mußten sich übergeben.

Sie hatten alle schrecklichen Durst und tranken aus dem Fluß. Ihnen wurde sofort übel, sie mußten sich erbrechen und würgten den ganzen restlichen Tag über. Auch anderen war schwindlig, wahrscheinlich wegen des starken Ionisierungs-Geruchs, eines „elektrischen Geruchs”, der sich durch die Kernspaltung der Bombe verbreitete.

Auf dem Weg in die Stadt traf er auf Hunderte und Aberhunderte aus der Stadt fliehender Menschen, die alle unter irgendwelchen Verletzungen litten. Manchen waren die Augenbrauen abgebrannt worden, und die Haut hing ihnen von Gesicht und Händen. Andere hielten vor Schmerzen die Arme hoch. Einige erbrachen sich, während sie liefen. Viele waren nackt oder nur von Kleiderfetzen bedeckt. An einigen unbekleideten Körpern hatten Verbrennungen Muster hinterlassen: von Unterhemden und Hosenträgern, und bei manchen Frauen Blumenformen von ihren Kimonos, da die Hitze der Bombenexplosion von den hellen Farben zurückgestrahlt, von den dunklen Farben aber aufgenommen und auf die Haut übertragen worden war.

Es war in dem großen Gedränge nicht einfach, Lebende von Toten zu unterscheiden, da die meisten mit offenen Augen still herumlagen. Er bückte sich und nahm eine Frau bei den Händen, aber die Haut glitt von ihrer Hand, als wären es Handschuhe.

Diejenigen, die bei der Explosion nach oben geblickt hatten, waren alle im gleichen, albtraumartigen Zustand: ihre Gesichter waren vollkommen verbrannt, ihre Augenhöhlen hohl, ihre geschmolzenen Augäpfel waren an ihren Wangen heruntergeflossen. Ihre Münder waren zu geschwollenen, vereiterten Wunden geworden, die sie vor Schmerz nicht einmal zu öffnen wagten, um etwas zu trinken.”     (J.R. Hersey, Hiroshima, 19461)

Die auf Hiroshima abgeworfene Atombombe hatte nur 15 Kilotonnen Sprengkraft. Sie tötete 60.000 Männer, Frauen und Kinder, verwundete 100.000 und machte eine 400 Jahre alte Stadt dem Erdboden gleich.

Die Sprengkraft einer einzigen, mit acht Sprengköpfen vom Typ W88 bestückten Trident-II-Rakete ist 253mal so groß wie die der Hiroshima-Bombe „Little Boy”.

Die Weltbevölkerung liegt heute bei sieben Milliarden Menschen. Die Sprengkraft des weltweiten Kernwaffenarsenals beträgt gegenwärtig annähernd 5000 Megatonnen.

Nach einem vollen nuklearen Schlagabtausch und den unmittelbaren Todesfolgen in den Einschlagsgebieten und der verstrahlten Umgebung werden die Auswirkungen auf Umwelt, Klima und Gesellschaft für Jahre weiterbestehen.

Die Mengen an Staub und Asche, die aus Flächenbränden, lodernden Städten und anderen Einschlagsgebieten in die Luft hochsteigen, sind mit einem Vulkanausbruch vergleichbar, halten aber viel länger an.

Bei einem regionalen Konflikt, in dem nur 0,03% des globalen Nukleararsenals zum Einsatz kämen, würden ein bis fünf Millionen Tonnen schwarzer Kohlenstoff in die Erdatmosphäre geschleudert.

Fände ein Nuklearangriff im Frühling oder Sommer statt, oder in der Region der Subtropen, würden die Rauchwolken die kurzwellige Strahlung absorbieren, Wärme aufnehmen und weiter in die Höhe steigen. Was nicht binnen einer Woche als schwarzer Regen wieder herunterkommt, wird durch die Troposphäre bis in die obere Atmosphäre aufsteigen, wo es für viele Jahre verbleiben wird.

Durch die Rauchwolken und Restpartikel aus der Explosion kommt es zu einem rasanten Abfall der globalen Temperatur. Ein regionaler Atomkrieg könnte eine Abkühlung der globalen Oberflächentemperatur um 2° C zur Folge haben; ein Nuklearkrieg auf größerem Maßstab allerdings könnte die Temperaturen um 7° C absenken. Auf dem Höhepunkt der letzten Eiszeit vor etwa 18.000 Jahren war die Temperatur im Vergleich zu heute 5° C geringer.

Als Folge einer Abkühlung um 2° C gäbe es eine Hungersnot für Milliarden von Menschen, selbst wenn sie weit von den Angriffszielen entfernt leben. Die Anbausaison würde um fast drei Wochen verkürzt, ganze Ernten würden verloren gehen. Eine Absenkung von 5° C wäre ausreichend, um die Landwirtschaft in Kanada vollständig zu zerstören. Überstünden die Weltgetreidereserven den ersten Schlagabtausch, würden sie für 71 Tage reichen, wobei die Transportmittel größtenteils oder gänzlich fehlten.

Der weltweite Wasserzyklus wäre durch den raschen Klimawandel unterbrochen; ein Rückgang der weltweiten Regenfälle um 45% wäre die wahrscheinliche Folge.

Selbst Lebewesen in Regionen weit außerhalb der Kriegsgebiete könnten bis zur Hälfte der für den Menschen tödlichen Dosis an Radioaktivität abbekommen. Sollten kerntechnische Einrichtungen getroffen werden, wie Kraftwerke, Aufbereitungsanlagen und Atommülldeponien, würde das Material verdampfen und lang anhaltende Auswirkungen auf Überlebende haben.

Das sind nur die Folgen, die bereits in Modellen berechnet wurden. Man geht jedoch davon aus, daß die gar nicht kalkulierbaren Auswirkungen eines Atomkrieges genauso wichtig sind wie die, für die es nur Schätzungen gibt. In beiden Kategorien gibt es große Ungewißheiten. Die Folgenabschätzungen hielten während der letzten 30 Jahre den Prüfungen der Wissenschaftler in Ost und West stand.

Teil 3: Die derzeitigen Krisenherde,
von denen eine Eskalation ausgehen würde

Lyndon LaRouche am 1. 11. 2011, drei Wochen nach der Ermordung Muammar Gaddafis:

Bild: LPAC
Präsident Obamas Strategie der “pazifischen Achse” sieht eine deutliche Verstärkung der amerikanischen Truppen-Präsenz insbesondere gegenüber China vor.

Ende 2011 eröffnete US-Präsident Barack Obama ein „pazifisches Jahrhundert” bzw. eine „Pazifische Achse“: die Ausweitung der amerikanischen Militärpräsenz in den Einsatzgebieten der Marine im Pazifischen und im Indischen Ozean. Diese Ausweitung gilt als ein Versuch, China einzudämmen und die regionale Souveränität Chinas index.phpdurch den Ausbau der Militärpräsenz in den umliegenden Gebieten zu untergraben.

Präsident Obama will den militärischen Schwerpunkt während der kommenden Jahre in den Pazifik verlagern, dabei sollen vier Schiffe für küstennahe Gefechtsführung (Littoral Combat Ships) in Singapur stationiert, der Zugang der USA zum australischen Marinestützpunkt in Perth ausgeweitet und die US-Truppenstärke bei Darwin auf 2500 erhöht werden. Zudem ist geplant, die Anzahl der in Südkorea stationierten US-Truppen auf 28.500 auszuweiten, die Truppenpräsenz auf Guam, den Philippinen und Japan zu erhöhen und die Gefechtsbereitschaft amerikanischer Flugzeugträger in diesen Teilen des pazifischen Einsatzgebietes aufrechtzuerhalten.

China reagiert auf diese Pläne mit einer Strategie der „Zugangsverweigerung”, d.h. mit militärischen Maßnahmen, um Gegenspieler aus strategischen Gebieten um China herum, insbesondere aus dem Ostchinesischen Meer, fernzuhalten.

Zur Pazifikstrategie der USA gehört weiterhin die Errichtung eines Raketenabwehrschirms in Südkorea, Japan und Australien, der auf Asien und den Mittleren Osten gerichtet ist. Berichten aus chinesischen Medien zufolge wird China auf dieses pazifische Wettrüsten mit dem Ausbau seines eigenen Kernwaffenarsenals reagieren. Es will atomgetriebene Angriffs-U-Boote entwickeln, deren Langstreckenraketen die Abfangkapazitäten des amerikanischen Raketenabwehrsystems durchbrechen können. Im Frühjahr 2012 wurde ferner die Warnung laut, die Stationierung eines „umfassenden Raketenabwehrsystems würde China zwingen, seine bewährte Nuklearstrategie zu ändern”. China würde seine Politik der grundsätzlichen Ablehnung eines atomaren Erstschlages neu überdenken und einen Erstschlag in Erwägung ziehen, falls es sich bedroht sieht.

US-Präsident Barack Obama vor dem australischen Parlament:

Bild: LPAC
Gleichzeitig werden in Europa Raketenabwehrsysteme installiert, die von Rußland als Bedrohung empfunden werden.

Seit dem Amtsantritt der Obama-Administration 2009 sind die Pläne für das europäische Raketenabwehrsystem fortgeführt und ausgeweitet worden, trotz der russischen Angebote, ein gemeinsames System zu errichten. Die NATO gab im Mai 2012 bekannt, daß Phase 1 des Systems jetzt einsatzbereit sei.

Ballistische Raketenabwehrsysteme an den Grenzen Rußlands sind Teil von Phase 1. Die USA haben bereits ein Abwehrradar in der Türkei in Betrieb genommen. Seit März 2011 ist ein Aegis-Kampfschiff mit Raketenabwehrsystemen im Mittelmeer im Einsatz. Mit Rumänien wurde ein Abkommen zur Errichtung einer bodengestützten amerikanischen Raketenabwehranlage getroffen. Auch mit Polen wurde ein solches Abkommen getroffen. Spanien hat sich bereiterklärt, am bereits bestehenden Marinestützpunkt Rota vier US-amerikanische Aegis-Kampfschiffe zu stationieren. Sie sind mit Raketenabwehrsystemen und Tomahawk-Raketen ausgestattet, die sowohl konventionelle als auch nukleare Sprengköpfe tragen können.

Der Generalstabschef der russischen Streitkräfte, General Nikolai Makarow, warnte als Antwort auf die Aktivierung der Phase 1 des NATO-Raketenabwehrschirms, daß die Entwicklung eines gemeinsamen russisch-amerikanischen Raketenabwehrsystems die erstrebenswerte Option sei, wohingegen der weitere Aufbau ballistischer Raketenabwehrsysteme entlang der russischen Grenze als Bedrohung für die Sicherheit Rußlands und als Provokation aufgefaßt wird. Daher werde das Militär einen Präventivschlag gegen die neuen Anlagen durch Iskander-Raketen von Kaliningrad aus in Erwägung ziehen. Iskander sind mobile, kernwaffenfähige taktische Raketen mit einer Reichweite von 400 km.

General Nikolai Makarow am 3.5. 2012:

Artikel 2.4 der UN-Charta, 1945:

Es zeigte sich Anfang Februar 2012 in Brüssel ganz klar, daß Rußland und China, die sich bei der Abstimmung über UN-Resolution 1973 über die Einrichtung einer Flugverbotszone in Libyen lediglich enthalten hatten, in Syrien und demzufolge auch im Iran, die rote Linie sehen, deren Überschreitung sie nicht mehr akzeptieren würden. Künftige Interventionen oder Regimewechsel-Operationen, die den ausdrücklichen Grundsatz der Vereinten Nationen, die Souveränität aller Mitglieder zu bewahren, verletzen, würden nicht mehr hingenommen, und, falls notwendig, würde ihnen mit militärischen Mitteln begegnet.

General Nikolai Makarow am 17.11. 2011:

Rußlands Ministerpräsident Dmitrij Medwedew am 17.5. 2012:

In einer Rede vor der 18. UN-Vollversammlung warnte Präsident John F. Kennedy: „In einer atomar bewaffneten Welt sind selbst kleine Kriege gefährlich.” Bisher konnte die drohende Sturmflut eines internationalen Konfliktes durch eine harte Linie und durch präventive Maßnahmen der US-Generalstabsführung und der politischen und militärischen Führung der Russischen Föderation zurückgehalten werden.

Gleichzeitig jedoch haben sich die wirtschaftlichen Bedingungen der transatlantischen Welt bis an den Punkt des drohenden Zusammenbruchs verschlechtert, während der eurasische Raum vergleichsweise relativen Wohlstand erfahren hat. Durch die hyperinflationäre Politik, die 2008 in Gang gesetzt wurde und bis heute unvermindert anhält, sind die Volkswirtschaften des transatlantischen Raums nur noch ein Schatten jener Stärke, die sie vor 30 Jahren hatten - auch wenn überall vom Aufschwung geredet wird.

Auch die NATO hat nicht mehr die militärische Macht, die sie während des Kalten Krieges hatte. Unter den NATO-Staaten verfügen nur Großbritannien, Frankreich und die USA über ein eigenes Kernwaffenarsenal. Man schätzt, daß Frankreich etwa 300 Atomsprengköpfe besitzt, Großbritannien seinerseits 225, von denen 160 aktiv sind. Großbritannien, Frankreich und die USA drängen, nachdem sie gemeinsam den libyschen Staatschef eliminiert haben, jetzt darauf, das Regime Baschar al-Assads in Syrien zu stürzen - obwohl das die von Rußland gezogene rote Linie überschreiten würde. Die Kriegsbegeisterung des Westens hat inzwischen die Form der Bewaffnung barbarischer Oppositionsgruppen angenommen. Sie beanspruchen für sich das Recht auf humanitäre Interventionen der Art, wie sie der Architekt des Irak-Krieges Tony Blair propagiert. Und in den USA eskaliert Präsident Obama seine Propagandakampagne, um den Kontext für eine von den USA angeführte militärische Intervention in Syrien und darüber hinaus zu schaffen.

US-Präsident Barack Obama über den angeblich möglichen Einsatz chemischer Waffen durch Syrien:

Sollte ein Weltkrieg das Ziel sein, würde ein solcher Angriff unmittelbar die Weltmächte Rußland und China einbeziehen. Die Vereinigten Staaten würden dabei zwangsläufig die stärksten Waffen aus ihrem nuklearen Arsenal einsetzen.

Commander William C. Chinworth:2

Teil 4: Die Persönlichkeit

Bild: White House Photo by Pete Souza
US-Präsident Barack Obama.
Ob es zum Einsatz nuklearer Waffen kommt, hängt letztendlich vom Charakter der entscheidenden Personen ab.

1983 fand im sizilianischen Erice eine historische Konferenz über die technischen Grundlagen für die Schaffung eines dauerhaften Friedens statt. Der Vorsitzende, Antonino Zichini, sprach zum Auftakt der Konferenz darüber, welche Konsequenzen es für die Menschheit und den Planeten hätte, wenn jemand idiotisch genug wäre, einen weltweiten thermonuklearen Schlagabtausch zu provozieren. Es habe in der Geschichte noch nie an Idioten gefehlt, warnte Zichini:

Entscheidungen von solcher Tragweite wie dem Einsatz von Kernwaffen liegen letztlich bei den Personen, die die Führung des Staates innehaben. 1952 wählten die Amerikaner Dwight D. Eisenhower in das Amt des Präsidenten. In der Suez-Krise lenkte Eisenhower die Welt weg vom Abgrund einer Eskalation, die unvermeidlich in einen Atomkrieg eskaliert wäre. Wenig später ließ John F. Kennedy sich in seinem Verhalten gegenüber Nikita Chruschtschow vom Einsatz für das Überleben, für Fortschritt und Frieden leiten - in Kuba, in Berlin und bei der Abfassung des Vertrags über das Verbot von Kernwaffenversuchen.

Jetzt hat die Bevölkerung der USA Barack Obama gewählt, der bereits in der Anfangsphase seiner Präsidentschaft Dinge in Gang setzte, die zu einem weltweiten nuklearen Holocaust führen könnten.

Lyndon LaRouche hat schon kurz nach Obamas Amtsantritt 2009 davor gewarnt, daß Obamas Nero-Syndrom die Vereinigten Staaten in eine Selbstmordpolitik stürzen könnte.

Lyndon LaRouche am 23.3.2010 im Gespräch mit Mitarbeitern:

Die heutige Lage entwickelt sich tatsächlich rapide in genau diese Richtung. Die Amerikaner werden bald entscheiden, wer der nächste Präsident der Vereinigten Staaten werden wird. Jüngsten Berichten und Einschätzungen zufolge werden das US-Militär und insbesondere die US-Marine in den kommenden Monaten den Höhepunkt ihrer Einsatzbereitschaft erreicht haben, bevor bestimmte militärische Elemente aufgegeben, abgebaut oder aus dem Budget gestrichen werden.

Wenn es je zu einem solchen Angriff kommen sollte, dann wäre dieser Zeitpunkt jetzt, während der kommenden Monate. Der Zeitpunkt, einen solchen Angriff zu verhindern, ist jetzt - vor der Wahlentscheidung am 6. November.


Anmerkungen

1. John Richard Hersey in seiner Reportage „Hiroshima” über die Auswirkungen des Atombombenabwurfs von 1945, der das Magazin The New Yorker 1946 eine komplette Ausgabe widmete. Der Bericht über die Leiden von sechs Opfern wurde später als Buch herausgegeben. (dt.: „Hiroshima. 6. August 1945, 8 Uhr 15”, EVA, Hamburg 2005.)

2. Commander William C. Chinworth, US Navy; und Captain John M. Crochet, Policy Adviser, in: The Future of the Ohio Class Submarine, 15. März 2006.