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Neue Solidarität
Nr. 38, 19. September 2012

„Ein Gefühl, das schwer zu erklären ist“

Von Lyndon LaRouche

Bei einem Treffen mit Mitarbeitern in der Nähe von Washington machte LaRouche am 1. September 2012 die folgenden Bemerkungen zum Tode von Gail Billington.

Ich habe eine traurige Nachricht mitzuteilen: Heute morgen ist Gail Billington gestorben. Unter den allgemeinen Umständen unserer Organisation und ihrer Geschichte fällt es sehr schwer, auf so etwas zu reagieren, schließlich sind es alte Kampfgefährten seit vielen Jahren. Das läßt sich nicht wirklich in Worten ausdrücken. Wir haben so etwas immer wieder in der Organisation erlebt, und es geht einem nahe. Der Verlust einer alten Mitstreiterin, die gegen eine sehr bösartige Krankheit mutig ankämpfte - das macht es für uns, auch für mich, nicht leicht, unter diesen Umständen etwas dazu zu sagen. Die Tatsache spricht für sich und ich kann sie mitteilen, aber das Gefühl über den Verlust, das läßt sich nicht leicht erklären. ...

Was wir als Organisation tun, ist wesentlich für die Menschheit. Wir tun es nicht, um mit anderen zu konkurrieren, wer wichtiger ist. Was wir tun und was ich tue, ist von außergewöhnlicher Bedeutung für die Menschheit, weil wir es mit der Gefahr des Atomkriegs zu tun haben. Und ich war an verschiedenen Punkten in meinem Leben - glücklicherweise, aber auch bedauerlicherweise - in der Lage, in solchen Dingen Einfluß zu nehmen.

Manchmal hatten wir Erfolg. Manchmal hatten wir beinahe Erfolg, und das war immer am schlimmsten. Denn wenn du es nur beinahe schaffst, etwas für die Menschheit zu erreichen, was die Menschheit braucht, dann bist nicht du es, der leidet. Man spürt eine Mischung aus Schande und Versagen: Warum konnten wir nichts dagegen tun? Ein solches Gefühl mischt sich für mich und andere hier im Saal, die Gail kannten, mit hinein: das Gefühl des Verlustes. Warum mußte es geschehen? Warum gerade jetzt? Warum kann sie es nicht mehr miterleben, daß wir erreichen, was wir uns vorgenommen haben?

Das macht es schwer. So etwas läßt sich nicht leicht erklären. Man versteht es, aber man findet keine Erklärung.

Mich erschüttert besonders das Gefühl, daß wir kurz davor standen, mit ihr, wie mit anderen, etwas zu erreichen, und hofften, daß sie das mit erfahren würde. Aber das blieb ihr verweigert und das macht das ganze so schwer. ...

Heutzutage regiert die öffentliche Meinung, und die öffentliche Meinung ist dumm. Das hat vor allem die Form, daß die Menschen nicht mehr daran interessiert sind, Dinge zu entdecken, die noch ein wenig außer Reichweite sind - Einsichten, die wir bisher noch nicht erreichen konnten -, und sich dieses Neue vertraut und nutzbar zu machen. Die Menschheit braucht heute ein neues Selbstverständnis. Das ist das eigentlich Entscheidende. Daß wir vor dieser Aufgabe stehen, ist ein Schock, aber gerade das wird uns zwingen, diese Verantwortung zu erkennen.

Derartige Gedanken werden für mich sehr wichtig, wenn ein Ereignis eintritt wie das mit Gail heute. In diesen Begriffen muß man denken: Daß man die Tatsache, daß sie gestorben ist, nicht wirklich erfassen kann. Man verdrängt es, sucht allerlei Erklärungen - aber man ist damit längst nicht zufrieden. Man muß eine tiefere Bedeutung des Gesamtprozesses finden, eine tiefere Bedeutung des Todes eines wertvollen Menschen.

Und dann sind sie nicht tot. Sie sind nicht tot, weil sie weiterleben in dem, was sie in uns bewirkt haben.