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Neue Solidarität
Nr. 26, 27. Juni 2012

Wichtiges kurzgefaßt

China investiert in Wasserprojekte im Iran und Pakistan

Der Iran setzt derzeit einen umfassenden nationalen Wasserplan um und verhandelt dazu über Investitionen chinesischer Stellen von umgerechnet bis zu 10 Mrd.$, wie der Energieminister des Iran Majid Namjoo am 10. Juni erklärte. Die Nachrichtenagentur Mehr berichtete, Teheran habe dazu ein Abkommen mit China geschlossen, damit China Wasserprojekte, wie den Bau oder die Erneuerung von Bewässerungs- und Entwässerungskanälen unterhalb iranischer Staudämme, finanzieren kann.

Das sei aber nur ein Teil des nationalen Wasserplans mit vorgeschlagenen Investitionen im Gesamtvolumen von 73 Mrd.$, so Namjoo. Ein bedeutendes, allerdings noch nicht genehmigtes Projekt sieht vor, Wasser aus dem Kaspischen Meer zu entsalzen und eine Pipeline für das entsalzene Wasser aus dem Norden des Iran ins Landesinnere zu bauen. Diese Wasserleitung würde entlang bereits bestehender Ölpipelines gebaut und hauptsächlich durch den Verkauf von Aktien des Baukonzerns Chatam Al-Anbiya finanziert werden. In der ersten Projektphase soll Wasser von der Stadt Sari in der Provinz Mazandaran nach Südosten in die Provinz Semnan gepumpt werden. Die fertige Pipeline würde jährlich 500 Mio. m3 entsalzenes Wasser aus dem Kaspischen Meer in den Zentraliran leiten und so die Bewässerung von zusätzlichen 2 Mio. ha Agrarland ermöglichen.

In Pakistan schloß die Kapitalentwicklungsbehörde von Islamabad ein Abkommen mit der China Machinery Engineering Company zum Bau einer Wasserleitung vom Indus nach Islamabad und  Rawalpindi, wo extreme Wasserknappheit herrscht, berichtete die Daily Times am 5. Juni. Die chinesische Regierung wird das Projekt mit Investitionen von 1,2 Mrd.$ über 20 Jahre vollständig finanzieren.

Die Leitung wird nach ihrer Fertigstellung jährlich rund 750.000 m3 Wasser liefern. Islamabad hat derzeit jährlich 360.000 m3 Wasser zur Verfügung, das ist aber nur die Hälfte des Bedarfs, weitere 400.000 m3 werden benötigt, und darin ist der Bedarf des benachbarten Rawalpindi noch nicht berücksichtigt. Das Wasser wird durch die Margalla-Berge geleitet, was kostengünstiger ist als das derzeitige Pumpen von Wasser nach Islamabad. Das zusätzliche Wasser wird auch dazu dienen, den Grundwasserspiegel wieder anzuheben.

Nahost und Afrika: Russische Eisenbahn bewirbt sich um Großprojekte

Wie Ria Novosti am 11. Juni berichtete, möchte Rußlands staatlicher Eisenbahnkonzern sich an Bahnprojekten in Nahost und Afrika beteiligen, bei denen es um einen Gesamtwert von fast 3 Mrd.$ geht. Die Auslands-Tochtergesellschaft Sarubeschstroitechnologia (ZST) erwartet u.a. einen Vertrag im Wert von etwa 250 Mio.$, um eine 190 km lange Strecke im Iran zu elektrifizieren. Zu den laufenden Projekten der Gesellschaft gehört die Elektrifizierung der Strecke Täbris-Asarschahr, die schon fast fertiggestellt ist.

Die Golfstaaten planen Infrastrukturprojekte im Umfang von einer 1 Bio.$ mit dem Ziel, die Region mit einem Schienennetz zu vereinen. ZST wird sich konkret um ein Eisenbahnprojekt im Umfang von 2 Mrd.$ in der Nähe von Abu Dhabi bewerben. Die Stadtregierung will insgesamt 700 km an Gleisverbindungen schaffen, vor allem um Schiffscontainer mit 150-160 km/h Geschwindigkeit transportieren zu können. Dazu gehören Eisenbahnstationen, Depots und die gesamte notwendige Infrastruktur. Das Projekt soll 2015 fertig sein. Sollte ZST die Ausschreibung gewinnen (das Resultat wird bis August oder September bekannt sein), werden 150-200 russische Ingenieure an dem Projekt arbeiten. Außerdem bewirbt sich die Firma um ein 3-4 Mrd.$ teueres Stadtbahn-Projekt in Kuwait und um Eisenbahnprojekte in Saudi-Arabien und Bahrein.

Neue Erfolge für Chinas bemannte Weltraumfahrt

Der Bilderbuchstart des Raumschiffs Shenzhou-9 am Abend des 16. Juni (entsprechend 12:37 Uhr MESZ) vom Weltraumbahnhof Jiuquan in der autonomen Region der Inneren Mongolei hat China einen großen Schritt in seinem Programm bemannter Raumfahrtmissionen und dem Betrieb einer eigenen Weltraumstation vorangebracht. Inzwischen hat Shenzhou-9 am Montag an Tiangong-1, der provisorischen, etwa reisebusgroßen Raumstation, ohne Komplikationen angedockt und Missionskommandant Jing Haipeng und Crewmitglied Liu Wang haben letztere betreten, während Chinas erste Raumfahrerin Liu Yang in Shenzhou-9 verblieben ist.

Mitte Dezember hatte die unbemannte Mission Shenzhou-8 das automatisierte Andocken zweimal erfolgreich getestet, und auch jetzt wurde die Verbindung zu Tiangong-1 per Autopilot durchgeführt. Dieses Verfahren stellt eine größere Herausforderung dar als ein manuelles Andocken. Nach einer erneuten Trennung von Raumstation und Raumschiff ist für den 24. Juni solch ein manuelles Andockmanöver geplant. Danach wird die Mannschaft noch weitere fünf Tage in der Raumstation arbeiten, bevor sie zur Erde zurückkehrt.

Laut Aussagen der Sprecherin des bemannten Raumfahrtprogramms, Wu Ping, sollen drei medizinische Aspekte des Aufenthalts im Weltraum näher erforscht werden: Zum einen wird die Gesundheit der Astronauten überwacht, dann werden die physischen Effekte der Schwerelosigkeit untersucht, und drittens die operativen Fähigkeiten der Astronauten in dieser Umgebung begutachtet. Das sind alles Vorbedingungen, um in Zukunft längere Aufenthalte im Weltraum, wie sie Peking plant, durchführen zu können.

Chinas Central TV interviewte die frühere NASA-Astronautin Dr. Mae Jemison, die erste schwarze Amerikanerin im All, die ihren chinesischen Kollegen zu dem erfolgreichen Start gratulierte. Sie regte darin an, daß Chinas erste Astronautin ihren Platz in der Geschichte als eine „Botschafterin für die Zukunft“ nutzen solle. Über den Fortgang der Mission berichtet u.a. die Seite Spaceflight now (http://www.spaceflightnow.com/china/shenzhou9/status.html).