Da in Japan die Periode hohen Energieverbrauchs im Sommer näherrückt,
wird die erneute Inbetriebnahme verschiedener Kernreaktoren im Land
vorbereitet. Im Laufe des letzten Jahres waren alle Reaktoren vom Netz
genommen worden, aber die Aussicht großer Stromausfälle, die zu
Fabrikschließungen führen könnten, dämpft nun die Welle irrationaler
Angst.
In der Region Kansai, wo Japans drittgrößte Stadt Osaka liegt, wurden
gerade die Wartungsarbeiten an den Reaktoren Oi 3 und 4 beendet.
Ministerpräsident Yasuhiko Noda kündigte am 8. Juni an, seiner Ansicht nach
müßten sie wieder in Betrieb gehen, damit „die japanische Gesellschaft
überleben“ kann. Auch Osakas Bürgermeister Toru Hashimoto, ein bekannter
Atomkraftgegner, hat seine Meinung geändert und erklärte, man müsse eine
Wiederinbetriebnahme akzeptieren.