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Neue Solidarität
Nr. 24, 13. Juni 2012

„Die amerikanischen Wähler sind empört über Obama“

Anna Shavin von LPAC-TV führte das folgende Interview mit Kesha Rogers, der Siegerin in der Vorwahl der Demokraten im 22. Kongreßwahlkreis von Texas.

Anna Shavin: Hallo, mein Name ist Anna Shavin von LPAC-TV, und wir sprechen heute mit der offiziellen demokratischen Kandidatin im 22. Kongreßwahlkreis von Texas, Frau Kesha Rogers, die jetzt am Telefon ist, um uns einige Einsichten über das zu vermitteln, was dort geschieht, und über ihren Wahlsieg. Hallo Kesha.

Kesha Rogers: Hallo.

Shavin: Nachdem Du gewonnen hattest, sagtest Du, daß Dein Wahlsieg nicht auf dem 22. Kongreßwahlkreis beschränkt sei, sondern eine internationale Bedeutung haben werde. Kannst Du das näher ausführen?

Rogers: Na klar. Wir haben während des gesamten Wahlkampfs die Notwendigkeit betont,  dem globalen Finanzkollaps - der Tatsache, daß das gesamte Finanzsystem Europas, das atlantische System des Euro, jetzt zusammenbricht - etwas entgegen zu setzen, und daß die einzige Möglichkeit für die Beherrschung dieser Krise darin liegt, daß das amerikanische Volk daran geht, Obama sofort abzusetzen. Das haben wir deutlich gemacht - nicht bloß als Kampf für den 22. Kongreßwahlkreis, sondern auch, daß dieser Kampf unser nationales Kandidatenteam in die Lage versetzen würde, die Politik zur Beherrschung dieser Krise umzusetzen, die die gesamte Nation und die übrigen Nationen auf dem Planeten ausplündert. Und daß Obama weiterhin die Finanzinteressen der Londoner City und die Interessen der Wall Street verteidigt.

Was wir gesehen haben, war, daß das amerikanische Volk empört ist über solche Typen wie Obama und Obamas Kontrolleure in Großbritannien und an der Wall Street, die weiterhin auf Kosten des Lebens der Menschen die Interessen der Wall Street stützen. Und in unserer Kampagne sahen sie, daß wir nicht nur einen lokalen Wahlkampf führten. Die Wähler des 22. Kongreßwahlkreises sahen, daß sie an einem Kampf für die Republik beteiligt waren, einem Kampf für die Nation, und daß die Lösungen, die wir auf den Tisch gebracht haben, von niemand anderem kommen.

Die globale Wirkung dieses Wahlkampfs ist, daß die Lösungen - mit der Wiedereinführung von Glass-Steagall [Roosevelts Trennbankensystem] nach der Absetzung Obamas - den ersten Schritt zur Umkehr dieses Finanzkollapses darstellen, der nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern die ganze Welt schädigt.

Und als wir mit diesen Vorwahlkampf begannen, war eines der Dinge, die wir deutlich gemacht haben, daß Obama und seine britischen Unterstützer entschlossen sind, einen thermonuklearen Krieg gegen Rußland und gegen China zu führen, und tatsächlich eine Politik durchzusetzen, die die Souveränität der Nationalstaaten beseitigt.

Das ist etwas, was von keiner anderen Wahlkampagne angesprochen wurde. Worüber die lokalen Parteibonzen und mein Gegenkandidat sprachen, war, wie können wir uns bloß auf die lokalen Themen konzentrieren? Und nicht auf die Tatsache, daß es eine Realität für die ganze Welt gibt. Diese Realität ist der bevorstehende Zusammenbruch des gesamten Finanzsystems und das fortgesetzte Leiden der Menschen unter der destruktiven Politik des Empires und seiner Marionette im Weißen Haus, Obama.

Trotz der Tatsache, daß dieser Sieg mit der nur knappen Mehrheit von 106 Stimmen errungen wurde, sah jeder Wähler, der mit uns in Kontakt kam, daß wir eine auf die Zukunft ausgerichtete Mission repräsentierten und daß wir nicht bloß die Stimmen zählten und sagten: „He, geben Sie mir Ihre Stimme, denn ich habe den besseren Charakter als der andere Kandidat“, sondern daß ihre eigene Zukunft auf dem Spiel steht, und daß sie selbst etwas tun müssen.

Und ich glaube, genau das haben die Wähler des 22. Kongreßwahlkreises getan, nämlich, dem Weißen Haus eine sehr, sehr ernste Botschaft übermittelt, und der Welt, daß wir über diesen Feind siegen können.

Die Wähler wußten, wofür ich stehe

Shavin: Das ist wirklich sehr interessant, denn es scheint, daß die Demokratische Partei in diesem Wahlkreis die Wähler überhaupt nicht ernst nimmt. Ich erinnere mich, daß einige Medien bei der letzten Wahl, die Du gewonnen hattest, die Pessimisten und Nörgler, herauskamen und sagten: „Oh, das ist nur, weil Kesha Rogers ein unbekanntes Element ist, sie ist neu auf dem Stimmzettel.“ Aber bei dieser Wahl war das ganz sicher nicht mehr der Fall, vielmehr war jeder, der seine Stimme abgab, sich im Klaren über diese Lage und darüber, was er mit seiner Stimme tat.

Rogers: Absolut. Ich weiß, daß es diesmal völlig klar war. Aber ich muß sagen, auch im Wahlkampf 2010 wußte jeder, wofür ich stand! Jeder wußte, daß das die Kampagne für die Absetzung von Obama und zur Rettung der NASA, die umfassende Finanzierung der NASA, war. Und die Parteibonzen behaupteten, daß ich gewonnen hätte, indem ich den Leuten Sand in die Augen streute, obwohl wir in einem Rennen zwischen drei Kandidaten mit 52% der Stimmen gewonnen hatten und dann in der Kongreßwahl mehr als 63.000 Stimmen bekamen. Angeblich hätte ich den Leuten Sand in die Augen gestreut und sie hätten mich bloß gewählt, weil ich eine schwarze Frau bin oder eine Frau, weil ich jung oder was auch immer bin, und nicht, weil wir tatsächlich Lösungen hatten und hinaus auf die Straße gingen und mit dem Bürger sprachen.

Ich meine, das ist alles Schwindel! Klar ist, daß das Partei-Establishment in Texas deutlich gemacht hat: „Kesha Rogers, eine LaRouche-Demokratin, wird niemals wieder nominiert werden. Wir werden jeden wissen lassen, wofür sie steht; diese hochnäsige Impeachment-Kandidatin ist keine wirkliche Demokratin“ - all dieses Zeug. „Wir werden Verleumdung und Rufmord betreiben, und alles tun, was wir können, um die LaRouchies zu stoppen.“ Und deshalb sagten sie: „Wir werden bekannt machen, daß sie Obama absetzen will.“

Aber damit haben sie eigentlich Wahlkampf für mich gemacht! Denn in dieser Wahl wurde deutlich, daß die Empörung über Obama immer weiter wächst. Wir sahen das, nicht nur durch den Sieg am letzten Dienstag, sondern immer wieder in den letzten Vorwahlen, wo 40% der Wähler in Kentucky, West-Virginia und in Arkansas demonstrierten: „Es ist Zeit, Obama auf die Straße zu setzen.“

Damit, daß diese Kerle hingingen und sagten, „Kesha Rogers will Obama absetzen“, haben sie wirklich ein Eigentor geschossen, denn damit haben sie der Bevölkerung gezeigt, daß sie keine wirkliche Politik haben, mit der sie Wahlkampf führen könnten und daß wir den Mut hatten, aufzustehen und die Wahrheit zu sagen. Und die Leute sagten, als sie mir schrieben, warum sie mich gewählt hätten: „Weil Ihr da draußen wart“, „Du hast gesagt, was Deine Politik ist, daß Obama gehen muß, und was getan werden muß, um die Krise zu lösen, als niemand anderes etwas getan hat“.

Die Absicht Obamas und seiner Parteibonzen, seiner Gefolgsleute hier in der Partei vor Ort, war, die Wähler zu demoralisieren und zu verhindern, daß sie die Lösungen erkannten, mit denen die Krise, in der wir uns befinden, gemeistert werden kann. Sie sagten: „Nein, ihr solltet einfach zuhause bleiben und faulenzen und gar nichts tun. Ihr solltet nicht hingehen und kämpfen.“ Und in gewissem Maß gelang es der Demokratischen Partei sogar, die Wähler zu demoralisieren und vom Wählen abzuhalten, wenn man die Tatsache betrachtet, daß bei dieser Wahl insgesamt bloß etwas mehr als 7000 ihre Stimme abgaben. Ich erinnere mich, daß es bei der Vorwahl 2010 mindestens zwei- oder dreimal soviel waren. Und in der Kongreßwahl gaben 63.000 Wähler ihre Stimme für mich ab.

Die Bevölkerung war also ziemlich demoralisiert und es gab die Absicht, die Wähler vom Wählen abzuhalten. Aber die Leute setzten sich durch, die sagten: „Wir werden uns nicht abschrecken lassen, wir werden uns nicht zwingen lassen, zuhause zu bleiben und nicht zu kämpfen.“ Diese tapferen Seelen, die kamen, um uns ihre Stimme zu geben, haben wirklich eine Botschaft übermittelt, und zwar nicht nur an ihre Freunde im 22. Kongreßwahlkreis: „Wir können dem Feind widerstehen.“ Und sie diese Botschaft geht auch an die Leute, die jetzt am kommenden Dienstag in Dianes1 Vorwahl abstimmen werden: „Wir können gegen unsere Feinde zusammenstehen und siegen, denn es ist notwendig, diesen Kampf für die wirklichen Lösungen zu führen, die unser Kandidatenteam repräsentiert, damit unsere Nation wieder gedeihen kann.“

Nun, ich muß sagen, wie wir sehen, waren sie offensichtlich nicht erfolgreich in ihrem Versuch, die Wähler einzuschüchtern oder uns daran zu hindern, den eigentlichen Sieg zu erringen, für den wir weiterhin kämpfen werden.

Eine klare Politik

Shavin: Eins ist klar: Wenn man versucht, die Diskussion von der Wirtschaftskrise abzulenken und von Obama und seiner Kriegspolitik - das wird nicht funktionieren. Was sollte aus Deiner Sicht, als nominierte Kandidatin im 22. Kongreßwahlkreis, die Politik der Demokratischen Partei sein, um mit dem fertigzuwerden, was derzeit in Europa geschieht, aber sich international sehr schnell ausbreitet, mit dem völligen Zusammenbruch des Finanzsystems?

Rogers: Wir haben eine sehr klare Politik vorgelegt, die jetzt angenommen werden muß, und das einzige, was verhindert, daß diese Politik vorankommt, ist Obama im Weißen Haus, der gegen jede einzelne Maßnahme ist, die wir vorgeschlagen haben. Werft Obama raus!

Aber gleichzeitig müssen die Leute dafür kämpfen, daß Glass-Steagall jetzt durchgesetzt wird. Das wäre der erste Schritt, um die Billionen Dollar an Spekulationen der Wall Street und der Rettungspakete stillzulegen. Die zweite politische Maßnahme, die wir fordern, ist ein Hamiltonisches Kreditsystem: Wenn wir die Rettungspakete stoppen, dann können wir tatsächlich zu seiner Kreditpolitik übergehen, um in die notwendige, die Wissenschaft vorantreibende, produktive, kreative Beschäftigung für die Bevölkerung zu schaffen. Wir reden hier über fünf bis sechs Millionen produktive Arbeitsplätze durch den Bau von NAWAPA-21, der Nordamerikanischen Wasser- und Stromallianz - der erste Spatenstich sollte schon sehr bald erfolgen.

Und das ist die Politik, für die wir alle kämpfen müssen. Das ist die Politik, die wirklich eine Verpflichtung gegenüber den kommenden Generationen unsere Nation zeigt, eine Entschlossenheit, das Gemeinwohl der Nation zu verteidigen. Und um dafür zu kämpfen, müssen wir Obama jetzt hinauswerfen.

Aber diese dreifache Lösung ist die Lösung, für die das amerikanische Volk - quer durch alle Schichten - aufstehen, auf die Straße gehen und sich organisieren muß, in jeder möglichen Weise.

Shavin: Okay. Vielen Dank an Kesha Rogers, die Siegerin in der demokratischen Vorwahl im 22. Kongreßwahlkreis von Texas. Ich bin sicher, wir werden in den kommenden Tagen noch eine ganze Menge von Dir hören.

Rogers: Ja! Vielen Dank!

Anmerkung

1. Die LaRouche-Kandidatin Diane Sare kandidierte bei der Vorwahl der Demokraten im 5. Kongreßwahlkreis von Jew Jersey am 5. Juni und kam dort auf 10% der Stimmen.

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