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Neue Solidarität
Nr. 22, 30. Mai 2012

Aus Wissenschaft und Technik

Russischer Raumfahrt-Direktor plant Mondbasis

Der Generaldirektor der russischen Weltraumagentur, General Wladimir Popowkin, beschrieb am 22. Mai bei der Globalen Weltraumforschungskonferenz in Washington die Prioritäten seines Landes und stellte dabei den Aufbau einer permanenten Basis auf dem Mond in den Mittelpunkt. Er stimme seinen Kollegen von den übrigen Weltraumagenturen aus aller Welt zu, daß es „finanzielle Grenzen“ gebe, daher müsse man bei der Festsetzung der künftigen Ziele Prioritäten setzen. Für Rußland werde dies das Ziel sein, daß der Mensch auf den Mond zurückkehrt. Man wolle aber nicht das Apollo-Programm oder die russischen Robotermissionen der sechziger und siebziger Jahre wiederholen, sondern „den Aufbau ständiger Stationen und Basen“ angehen. Dies steht in klarem Gegensatz zur derzeitigen Politik der USA unter Präsident Obama, der praktisch gar keine sinnvollen Ziele gesetzt hat und daher auch nichts erreichen wird.

In der Pressekonferenz nach der Sitzung der Leiter der Weltraumprogramme sprach Bill Jones von EIR Popowkin auf das russische Programm zum Schutz der Erde vor Gefahren aus dem Weltraum (SDE) an. Popowkin antwortete: „Wir müssen darauf vorbereitet sein, jeder Gefahr zu widerstehen, die existieren kann, wie z.B. Asteroiden oder Kometen.“ Dazu sei ein Drei-Phasen-Ansatz notwendig. Erstens brauche man „Beobachtungsgeräte, um alle Objekte im Auge zu behalten“. Zweitens müsse man in der Lage sein, „die Bedrohung zu verifizieren und zu entscheiden, wie real sie ist“. Drittens müsse man „auf der Grundlage dieser beiden ein Szenario ausarbeiten, um auf die Gefahr zu reagieren“.

In einem Gespräch mit Reportern von Aviation Week und LPAC sagte Popowkin später, er sei sich nicht 100% sicher in dieser Frage, denn wenn man das Problem ernsthaft angehe, wie bei der Raketenabwehr SDI, „dann wären die Kosten astronomisch“. Rußland und die USA hätten bereits Systeme, die dem Schutz des Planeten dienen können, wie z.B. NORAD für Nordamerika, die für die Raketenabwehr Attrappen erkennen sollen. Er beschrieb dann den russischen Plan, zu diesem Zweck Sensoren auf dem Asteroid Apophis zu platzieren.

LPAC führte bei der Gelegenheit ein Interview mit Popowkin, das demnächst auf www.larouchepac.com veröffentlicht wird.

Russisches Institut veröffentlicht Strategie zur Entwicklung der Arktis

Eine Studie des Rats zum Studium der Produktivkräfte, die im Auftrag des russischen Präsidenten erstellt und vor kurzem vorgelegt wurde, führt ein ehrgeiziges Programm zum Ausbau der Infrastruktur in der arktischen Region aus. Es sieht bedeutende Investitionen in den Aufbau von Gesundheits-, Bildungs- und Kultureinrichtungen vor. Dies soll die Grundlage dafür schaffen, junge Facharbeiter und Ingenieure als Arbeitskräfte für die Region zu gewinnen. Weiter werden große Investitionen in den Ausbau der Flüsse und des Eisenbahnnetzes vorgeschlagen, das den Nördlichen Transportkorridor, der sich von Murmansk bis Chabarowsk erstreckt, mit dem Rest Rußlands verbindet. Auch die wissenschaftlichen Kapazitäten in der Polarregion sollen stark ausgeweitet werden, um Geologie, Chemie, Hydrographik und Hydrologie sowie das Magnetfeld und die Ionosphäre in dieser wichtigen Region zu untersuchen.