|
|
Mit einer ganzen Welle von Büchern, „Studien“ und Filmen soll der Welt eingeredet werden, es gebe fünf Milliarden Menschen zuviel.
Dennis Meadows (schrieb für den Club of Rome Die Grenzen des Wachstums):
„Nein, selbst 7 Mrd. sind zu viele - zumindest wenn sie alle einen vernünftigen Lebensstandard haben sollen. Wenn man denkt, es sei akzeptabel, eine kleine Elite zu haben, die einen guten Lebensstil genießt, und daß eine Mehrheit davon ausgeschlossen ist, dann kann die Erde vielleicht 5-6 Mrd. Menschen haben. Wenn man aber will, daß jeder das volle Potential an Mobilität, adäquater Nahrungsversorgung und Selbstverwirklichung genießt, dann sind es 1-2 Mrd.“ (Spiegel-Interview, „Copenhagen Is About Doing As Little As Possible”, 2009)
Ronald Wright (schrieb A Scientific Romance):
„Überbevölkerung: das Thema, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen, über das aber keiner wirklich sprechen will, weil es bedeuten würde, daß man bestimmte Dinge, wie religiöse Glaubensrichtungen, individuelle Freiheit und die Autonomie der Familie usw. einschränken müßte. Wir müßten aber vielleicht daran arbeiten, eine weitaus geringere Weltbevölkerung als 6-7 Mrd. Menschen zu bekommen. Wir müßten vielleicht auf die Hälfte oder möglicherweise davon ein Drittel runter, wenn jeder ein angenehmes komfortables Leben haben soll.“ (Film Surviving Progress, 2011)
Paul Ehrlich (schrieb Die Bevölkerungsbombe):
„Wieviel Menschen man versorgen kann, hängt vom Lebensstil ab. Wir kamen auf etwa 1,5 bis 2 Milliarden, weil man dann aktive Großstädte und Wildnis haben kann. Wenn man eine Legehennen-Welt möchte, in der jeder nur ein Minimum an Raum und Nahrung hat und alle gerade nur so am Leben erhalten werden, dann kann man vielleicht 4 oder 5 Milliarden Menschen langfristig erhalten. Aber es sind schon 7 Milliarden. Wir müssen also so human und so schnell wie möglich zu einer Schrumpfung der Bevölkerung übergehen.“ (Guardian, “Cut world population and redistribute resources, expert urges”, 26.4. 2012)
Derzeit erleben wir eine erneute Offensive der sterbenden Oligarchie, die hinauszuzögern versucht, was unvermeidlich ist. Das gesamte globale Finanz- und Wirtschaftssystem ist am Ende, und das einzige, was verhindern kann, daß wir mit dem System untergehen, ist ein beispielloser Aufbau der Welt.
Dabei geht es nicht darum, weiter hirnlos zu konsumieren und Geld zu vermehren, sondern darum, die Menschheit auf eine neue wirtschaftliche Ebene anzuheben, auf der man dann zum Beispiel den Bereich der Chemie weitestgehend hinter sich läßt und zur Kernphysik voranschreitet, wo man einfach seine eigenen Rohstoffe produziert oder, anstatt Afrika zu kolonisieren, den Weltraum besiedelt.
Mit anderen Worten, wir müssen endlich damit beginnen, uns eine Welt zu schaffen, wie sie unserem schöpferischen kreativen Potential entspricht.
Aber um einen solchen Aufbau zu verhindern und die alten Strukturen aufrecht zu erhalten, wird jetzt erneut eine internationale Mobilisierung gestartet, die den Menschen einreden soll, daß Nullwachstum gut sei und daß es nur 1-2 Mrd. Menschen auf dem Planeten geben sollte, da andernfalls alles zusammenbrechen werde. Man behauptet jetzt sogar, die jetzige Krise wäre eine Folge des Bevölkerungswachstums. Denn durch den Bevölkerungsanstieg brauche man von allem mehr, so heißt es, und diese Jagd nach mehr habe auch das Verlangen nach mehr und mehr Geld und Macht befördert.
Aber niemals in der Geschichte ist jemals ein solcher Prozeß beobachtet worden, daß der Anstieg der Bevölkerung für sich genommen eine Zivilisationskrise hervorgerufen hätte. Macht- und Geldgier sind nicht ein Resultat einer Gesellschaft, die wächst und gedeiht, sondern eine Kinderkrankheit der Menschheit, die immer dann verstärkt zu Tage tritt, wenn sich eine Gesellschaft im Zusammenbruch befindet. Die große Aufgabe ist es daher, erwachsen zu werden und diese Krankheit zu überwinden.
Die Oligarchie ist Teil dieser Kinderkrankheit der Menschheit, und sie versucht, alles zu tun, um ihren angestammten Platz weiter zu behalten. Wenn wir das erkennen, dann können wir endlich aufhören, so zu tun, als könne man nichts machen, und anfangen, erwachsen zu werden. Und als Menschheit erwachsen zu werden, bedeutet, wachsen zu müssen. Um das zu unterbinden, wird jetzt erneut versucht, einen künstlichen Konflikt zwischen dem Müssen und dem Wollen der Menschen zu schaffen.
Mit dem Erscheinen der neuen Studien des Club of Rome (2052: Eine globale Vorhersage für die nächsten 40 Jahre), der Royal Society (Menschen und der Planet) und den beiden neuen Filmen Growth Buster („Wachstumsbrecher“) und Surviving Progress („Den Fortschritt überleben“) rollt eine Propagandawelle auf uns zu, die in ihrem Kern nur eine Forderung propagiert: die Weltbevölkerung müsse „zu unserem Schutz und zum Schutz des Planeten“ auf 1-2 Mrd. Menschen reduziert werden.
Warum? Um den erwähnten Konflikt zwischen dem Müssen und dem Wollen weiter zu verschärfen und dadurch jegliche Diskussion um den Aufbau der Welt von vornherein im Keim zu ersticken. Denn auch der Oligarchie ist bewußt, daß Programme wie NAWAPA, Transaqua und die Weltlandbrücke immer mehr Unterstützung erfahren.1 Allein das NAWAPA-Projekt würde 6 Mio. Arbeitsplätze in den USA schaffen und enorme wissenschaftliche Durchbrüche ermöglichen. Würde man sich für richtiges Wachstum zu immer höheren Energieflußdichten entscheiden, dann würde man einsehen, daß ein Finanzsystem, das dem Geld einen eigenen Wert zuschreibt, schwachsinnig ist und durch ein Kreditsystem ersetzt werden muß, in dem es dann nur darum geht, Geld in Form von produktiver Kreditschöpfung als Werkzeug für die Produktion und Verbesserung der Gesellschaft zu nutzen.2 Das würde uns erwachsen werden lassen und oligarchische Systeme zu einem Ding der Vergangenheit machen.
Es gibt keine Grenzen des Wachstums, weil es keine Grenzen der Erkenntnis gibt. Der Mensch ist das einzige uns bekannte Wesen, welches in seinem Potential unendlich vervollkommnungsfähig ist. In den siebziger Jahren, als das Buch Die Grenzen des Wachstums auf den Markt geworfen wurde, hieß es noch, das Wirtschaftswachstum könne einfach nicht mit dem Bevölkerungswachstum mithalten, und wir würden deshalb zuviele Rohstoffe verbrauchen, weil wir nichts anderes als schlaue Tiere seien. Heute greift man die Menschlichkeit an und für sich an und streitet nicht mehr ab, daß wir keine Tiere sind, sondern behauptet, genau dieser Unterschied sei das Problem.
Im Film Surviving Progress wird dieser Punkt sehr deutlich hervorgehoben, denn da heißt es zum Beispiel, der Mensch könne im Gegensatz zum Tier nach dem Warum fragen. Das sei zwar in einigen Fällen gut, aber in den meisten Fällen sehr gefährlich, weil dadurch auch technologischer Fortschritt stattfinde, der keine Grenzen kenne und zwangsläufig zerstörerisch werden müsse.
Als Beleg dafür werden dann Kleinkinder mit Affen verglichen und gesagt, daß wir eigentlich noch Steinzeitmenschen seien und daher in Schranken gehalten werden müßten, weil ein Mensch, der zwar erkennen könne, aber sonst wie ein Tier sei, alles zerstören würde, sich selbst eingeschlossen.
Ein ganz ähnlicher Film, Growth Buster, in dem auch Dennis Meadows und Paul Ehrlich zu Wort kommen, soll jetzt sogar wie Al Gores unsägliches Machwerk Eine unbequeme Wahrheit an die Schulen gebracht werden, um schon Kindern einzureden, daß Wachstum schlecht sei und die Menschheit reduziert werden müsse.
Was ist das Ende vom Lied? Wollen wir wirklich eine ganze Gesellschaft dazu bringen, ihre Menschlichkeit zu verneinen und dem Fortschritt zu entsagen, oder wollen wir unseren schöpferischen kreativen Geist bejahen und uns eine Gesellschaft schaffen, die diesen Geist fördert und bewahrt?
Toni Kästner
Anmerkungen
1. Unter http://bueso.de/wlb finden Sie umfangreiche Informationen zu den erwähnten Projekten.
2. Unter http://www.bueso.de/node/5132 finden Sie eine Serie von BüSoTV-Videos über das Kreditsystem.