Nr. 2, 11. Januar 2012
Welle des Terrorismus überrollt Afrika
Das Britische Empire ist dabei, die Welle von Terrorismus
und Kriegen, die bereits den Nahen Osten und Südwestasien bis nach Afghanistan
überrollt hat, mit Unterstützung der Regierungen Obama und Sarkozy auf große
Teile Afrikas auszuweiten, vom Horn von Afrika über die Sahelregion bis nach
Nigeria und Westafrika. Die neuen Konflikte sind ein Signal mehr an Rußland und
China, daß das „Empire“ im Zusammenbruch des Finanzsystems die Spielregeln
ändert, um eine Zusammenarbeit Rußlands und Chinas mit afrikanischen Nationen
zu unterbinden.
- Der britische Premierminister David Cameron nannte im
Dezember Somalia einen „gescheiterten Staat, der die britischen Interessen
direkt bedroht“. Cameron hat für Februar ein Gipfeltreffen in London angesetzt,
um die derzeit in Somalia präsenten Nationen (vor allem die USA und Frankreich)
zusammenzubringen und über das weitere Vorgehen zu diskutieren. Obama hat
bereits ein kleines Truppenkontingent seines Afrika-Kommandos (AfriCom) nach
Uganda entsandt, das am Horn von Afrika und den angrenzenden Regionen
eingesetzt werden soll. Kenia wurde dazu verleitet, Streitkräfte über die
Grenze nach Somalia zu entsenden, wofür es von der Regierung Obama 24 Mio. $
erhielt. Dies dürfte wiederum als Vorwand dafür dienen, die Dschihad-Milizen
weiter anzustacheln. Auch Berichte, wonach die USA in Mogadischu ein
Gefangenenlager im Stile von Guantanamo betreiben, in dem Gefangene gefoltert
werden, tragen zur Mobilisierung von Dschihad-Kämpfern bei.
- Ende Dezember forderte der britische Minister für
internationale Entwicklung Andrew Mitchell, man müsse in Somalia „dringend
handeln“, weil das Land „eine direkte Bedrohung für die Sicherheit des
Vereinigten Königreichs“ darstelle.
- Laut einem Bericht des Londoner Independent warnte der
Chef des britischen Geheimdienstes MI-5, Jonathan Evans, Somalia sei inzwischen
nach Pakistan das wichtigste Ausbildungszentrum für Terroristen, was ebenfalls
ein Hinweis für eine geplante Intervention sein kann.
- In Nigeria gab es in der Weihnachtswoche weitere Angriffe
und Bombenanschläge auf christliche Kirchen, wofür die radikal-islamistische
Gruppe Boko Haram verantwortlich gemacht wird. Die Bevölkerung zweifelt
inzwischen daran, daß die Regierung fähig oder willens ist, sie zu schützen.
Nach den Anschlägen kündigte Innenminister Abba Moro an, die Regierung werde
ihre Taktik ändern und härter gegen die islamische Sekte Boko Haram vorgehen,
weil das Problem nicht durch Verhandlungen gelöst werden könne. Die USA bilden
nigerianische Truppen in Aufstandsbekämpfung aus, damit diese gegen Boko Haram
eingesetzt werden können. Es sind also weitere Konflikte in Nigeria zu
erwarten.
- Frankreichs Außenminister Alain Juppé hatte schon im
November Nigeria besucht und zugesagt, auch Frankreich werde Nigeria und die
Sahelstaaten durch Ausbildung unterstützen und mit deren Sicherheitsdiensten
zusammenarbeiten. Der Generalstabschef der nigerianischen Streitkräfte,
Generalleutnant Azukuike Ihejirika, sagte dazu: „Länder wie Pakistan, die
Vereinigten Staaten und Großbritannien bieten nigerianischen Sicherheitsbeamten
Ausbildung in der Terrorbekämpfung an.“
- In der Woche vor Weihnachten gab es in Mali Gespräche
zwischen Mali und Algerien - das selbst ein wichtiges Ziel britischer
Destabilisierung ist - über das Vorgehen gegen den mutmaßlichen
Al-Kaida-Ableger „Al-Kaida im Maghreb“. Zu diesem Zweck haben Algerien, Mali,
Mauretanien und Niger vor kurzem eine gemeinsame Operation gestartet. Die
US-Regierung berät die Regierungen in der Region bei diesem Kampf. Da nichts getan
wird, um die Volkswirtschaften dieser Länder zu entwickeln, wird das Resultat
nur endloser Krieg sein.
eir