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Am 29. Dezember veröffentlichte China ein Weißbuch, in dem es seine Fortschritte in der Raumfahrt seit der Veröffentlichung des letzten Berichts 2006 darstellt und einen allgemeinen Plan für die kommenden fünf Jahre entwirft. Das Buch soll in den Worten der Verfasser „Menschen in aller Welt zu helfen, die chinesische Raumfahrtindustrie besser zu verstehen“.
Die Ziele der vorigen Periode, u.a. Weltraumspaziergang, Rendezvous und Andocken, wurden termingerecht erreicht. 2012 sollen Shenzou-9 und Shenzou-10 bemannt oder unbemannt in eine Umlaufbahn gebracht werden, um an die bereits in der Umlaufbahn befindliche chinesische Weltraumstation Tiangong-1 anzudocken. Weltraumlabore, bemannte Raumschiffe und unbemannte Raumfrachter sollen in eine Umlaufbahn gebracht werden. Außerdem sollen Techniken für Langzeitaufenthalte in der Umlaufbahn entwickelt werden.
Weiter sind dem Weißbuch zufolge Studien „zu einem vorläufigen Plan für eine bemannte Mondlandung“ vorgesehen, allerdings ist bisher noch kein Plan angenommen oder Termin festgelegt worden. Der nächste Schritt des unbemannten Mondprogramms ist eine weiche Landung und der Einsatz eines geländegängigen Fahrzeugs zur Erkundung des Mondes. Zu einer späteren, dritten Stufe des Mondprogramms gehören Einsammeln und Transport einer Gesteinsprobe vom Mond zur Erde.
China unternimmt wachsende Anstrengungen für eine internationale Zusammenarbeit bei der Raumfahrt und schloß in den letzten fünf Jahren bilaterale Verträge mit Deutschland, Venezuela, Südafrika, Thailand und Großbritannien. Die Zusammenarbeit mit Rußland, der Ukraine und Frankreich wurde vertieft.
In den USA hat der Kongreß eine Zusammenarbeit mit China in der Raumfahrt verboten. Gleichzeitig hat die Regierung Obama das bemannte Weltraumprogramm der NASA beendet und das Space Shuttle außer Betrieb genommen. Im Weißbuch steht dazu: „Der Direktor [der NASA] besuchte China, und beide Seiten werden ihren Dialog über Weltraumfragen fortsetzen.“
Das sollte auch so sein, denn - so der chinesische Standpunkt: „Der Weltraum ist der gemeinsame Besitz der Menschheit. Erkundung, Erschließung und Nutzung des Weltraums sind ein beständiges Anliegen der Menschheit.“
Eine Studie der Ratingagentur Fitch zeigt, daß die chinesische Export-Import-Bank im vergangenen Jahrzehnt um 12,5 Mrd.$ mehr an Krediten an afrikanische Staaten vergeben hat als die Weltbank. Die staatliche EXIM-Bank verlieh zwischen 2001 und 2010 ca. 67,2 Mrd. $ an die ärmste Region der Welt, die Weltbank nur 54,7 Mrd. $. Die Fitch-Studie, über die Bloomberg berichtete, schätzt den Anteil Afrikas am gesamten Geschäftsvolumen der EXIM-Bank auf 20 Prozent.
Seit Gründung der Bank im Jahr 1994 gehörten Angola, Äthiopien, Nigeria und der Sudan zu den vorrangigen Kreditempfängern. Die jüngsten Projekte allerdings lassen vermuten, daß die Kreditvergabe mittlerweile ziemlich gleichmäßig über ganz Afrika verteilt ist. Bloomberg schreibt, daß die Chinesen „afrikanischen Staaten bei der Finanzierung ihrer wirtschaftlichen Entwicklung helfen, und zwar zu weniger harten Kreditbedingungen als Institutionen wie Weltbank und IWF.“ Nicht an politische Bedingungen geknüpft und mit kostengünstigen Zinsraten und flexiblen Rückzahlungsmodalitäten, sind Chinas Kredite im Vergleich zu westlichen Angeboten äußerst attraktiv, berichtet Fitch. Darüber hinaus und ebenfalls sehr wichtig dienen EXIM-Kredite Vorhaben in der Infrastruktur, die Weltbank hingegen ist berüchtigt für ihre Politik „angepaßter Technologie“, die die Unterentwicklung der Empfängerstaaten ewig fortschreibt. Zusätzlich strich China Ende 2009 die Schulden von 35 afrikanischen Staaten, was einen Betrag von ungefähr 30 Mrd. Dollar ausmachte.