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Neue Solidarität
Nr. 2, 11. Januar 2012

Korea: Frieden durch Entwicklung

In Südkorea sieht man den Führungswechsel in Nordkorea nicht als Bedrohung, sondern als Chance.

Trotz der angespannten Lage nach dem überraschenden Tod des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong-il wird aus Südkorea berichtet, die Regierung in Seoul sei in Bezug auf das Verhältnis zum Norden optimistisch. Kims Bereitschaft zur Zusammenarbeit sei institutionell verankert, alle wichtigen Fraktionen in Nordkorea wollten sie fortsetzen. Dazu gehöre längerfristig auch eine Einstellung des Kernwaffenprogramms im Austausch gegen Hilfe, Entwicklung und Anerkennung, vermutlich über erneute Sechs-Parteien-Gespräche (beide Koreas, China, Rußland, Japan, USA).

Rußland sei fest entschlossen, die geplanten Pipelines und Bahnstrecken durch Nordkorea in den Süden fertig zu bauen. Dies gilt als Herzstück des jüngsten Kurswechsels hin zu „Frieden durch Entwicklung“ statt Konfrontation zwischen Nord und Süd. Diese Entwicklung war nur dank der Unterstützung Chinas und Südkoreas möglich, im letzteren Fall mit Rückendeckung des US-Außenministeriums.

China hat Straßen und Hafenanlagen in Nordkoreas nordöstlichem Hafengebiet Rajin gebaut, was mit dem russischen Eisenbahnbau im selben Gebiet verbunden ist. Außerdem wurden an der westlichen Grenze zwischen China und Nordkorea am Gelben Meer Handelszonen aufgebaut.

Zwischen Südkorea, China, Rußland und dem US-Außenministerium laufen derzeit diplomatische Gespräche mit dem Ziel, die Veränderungen in der nordkoreanischen Führung auszunutzen, um durch eine funktionierende interregionale Entwicklungspolitik den Kriegsprovokationen der britisch manipulierten Kreise in der Region ein Ende zu setzen.

Im Jahresbericht des südkoreanischen Vereinigungsministeriums an Präsident Lee Myun-bak heißt es, das Ministerium werde der Schaffung von Kanälen für den Dialog mit dem Norden höchste Priorität geben. Südkorea wird versuchen, einen „stabilen“ Kommunikationskanal mit seinem Nachbarn herzustellen, und es ist bereit, alle offenen Fragen auf den Tisch zu bringen. Vereinigungsminister Yu Woo-ik hatte sein Amt im September mit dem erklärten Ziel angetreten, die Beziehungen zu Nordkorea wiederzubeleben.

Präsident Lee besucht dieser Tage China zu Gesprächen über den Übergang der nordkoreanischen Führung und die Stabilität in der Region. Zuvor hatte der im US-Außenministerium für Asien zuständige Kurt Campbell Beijing besucht. Laut Chinas Global Times wird Lee mit dem Chefberater des chinesischen Präsidenten Hu Jintao, Wu Bangguo, und mit Premierminister Wen Jiabao zusammentreffen.

Unterdessen plant die regierende Große Nationalpartei in Südkorea, ihr konservatives Parteiprogramm zu ändern, um eine konziliantere Haltung gegenüber Nordkorea einzunehmen. „Wir haben uns darauf geeinigt, eine flexible Haltung gegenüber Nordkorea einzunehmen, um eine Wiedervereinigung vorzubereiten, gleichzeitig aber auch die Bedeutung der nationalen Sicherheit zu betonen“, erklärte der Abgeordnete Kwon Young-jin bei der Pressekonferenz.

Lyndon LaRouche sagte dazu, die Koreaner seien deshalb hoffnungsvoll, weil der Aufbau- und Entwicklungsprozeß in der Region sich ausbreitet und eine neue politische Struktur schafft, mit allen Verhandlungspartnern, die darin einbezogen sind (Rußland, China, Japan, Nord- und Südkorea). Das Projekt der Eisenbahnlinien, die Gesamtkorea verbinden und an das russische Bahnnetz anschließen, sei von historischer Bedeutung. Im gegenwärtigen politischen und historischen Umfeld bildeten diese Pläne eine zwar nur marginale, aber dennoch ernsthafte Entwicklung, die man weiterverfolgen müsse. Mit einer dauerhaften Unterstützung der USA für diese Politik sei aber nur zu rechnen, wenn Obama zusammen mit seiner Konfrontationshaltung gegenüber Asien abgesetzt wird.

eir