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Südafrika hat ein Jahr nach dem Reaktorunfall in Fukushima beschlossen, groß in die Kernenergie einzusteigen. Das südafrikanische Energieministerium hat einen Integrierten Ressourcen-Plan (IRP) erarbeitet, der einen betriebsbereiten Reaktor in zehn Jahren und eine installierte Gesamtleistung von etwa 10 Gigawatt im Jahr 2030 vorsieht.
Im Anschluß an das jüngste Gipfeltreffen der BRICS-Staaten in Neu-Delhi traf eine Delegation der russischen Nuklearfirma Rosatom in Pretoria ein, um über eine Kooperation beim Aufbau der südafrikanischen Atomindustrie zu verhandeln. „Rosatom kann Südafrika bei der Entwicklung von Produktionskapazitäten und neuen Einsatzmöglichkeiten des Kernenergiesektors helfen“, erklärte Rosatom-Chef Alexei Kalinin. Rosatom könne auch in allen Bereichen der Kerntechnik „eigene Entwicklungen anbieten, sowohl beim Export von Komponenten als auch beim Technologietransfer... Wir sind auch bereit, unseren südafrikanischen Partnern gemeinsame Investitionsprojekte vorzuschlagen.“
Kalinin sagte, der IRP sei mit einem Investitionsvolumen bis zu 100 Mrd. Dollar eines der umfangreichsten Programme in der Geschichte der Kernkraft. „Unserer Ansicht nach wäre es sinnvoll, wenn sich unsere südafrikanischen Partner für die Serienproduktion von Kernkraftwerken entscheiden, so wie wir sie in Rußland betreiben. Das würde den größtmöglichen Effekt dieser Großprojekte im Technologietransfer ermöglichen und die Schaffung lokaler Produktionsstätten anregen.“
Presseberichten zufolge könnten südafrikanische Firmen etwa 40 Prozent der Arbeiten und Dienstleistungen im Zusammenhang mit den geplanten Kraftwerksbauten selbst ausführen.
Bei einer Konferenz über „Management der Zukunft - 2012” erklärte der Vorsitzende der Russischen Eisenbahngesellschaft, Wladimir Jakunin, gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax: „Ich bin davon überzeugt, daß Rußland Bereiche des Fernen Ostens und Kamtschatka mit Eisenbahnen erschließen muß. Deshalb sollte in den nächsten 3-5 Jahren die Entscheidung für den Bau des Beringstraßen-Tunnels getroffen werden.“ Jakunin betonte das gemeinsame Interesse Rußlands, der USA und Chinas an diesem Projekt. Das Projekt sei kein Traum, sondern bereits ausgearbeitet. Auch amerikanische Geschäftsleute hätten ihn bei einer seiner Reisen darauf angesprochen. Das Projekt könne in 10-15 Jahren Bauzeit fertiggestellt werden.
Auf dem Raumfahrtsektor gibt es Fortschritt bei der europäisch-russischen Zusammenarbeit. Am 6. April fand in Moskau ein Treffen statt, bei dem die Chefs der Russischen und der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) sich auf eine gemeinsame Absichtserklärung für Zusammenarbeit bei den ExoMars-Missionen 2016 und 2018 einigten. Ein endgültiges Abkommen soll im November unterzeichnet werden, wenn beide Seiten die Finanzierung bestätigt haben. Diese Partnerschaft entwickelte sich, nachdem sich die NASA wegen Präsident Obamas massiver Kürzungen aus dem gemeinsamen Projekt mit der ESA zurückgezogen hatte. Die ESA hätte das 1,6 Mrd.-Dollar-Projekt allein nicht fortsetzen können, daher erging an die Russen die Einladung, sich zu beteiligen. Eine russische Proton-Rakete soll den ExoMars-2016-Orbiter befördern. Bei der Mission 2018 könnte die russische Seite ein Roboter-Landegerät, das Bodenproben aufsammeln soll, zur Verfügung stellen.