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Neue Solidarität
Nr. 13, 28. März 2012

Welikows „Weckruf“ für die USA und Europa

Vor der Präsidentschaftswahl in Rußland führte Wladimir Putin u.a. auch eine Diskussion mit hohen Offizieren, Wissenschaftlern und Strategieexperten am Kernforschungszentrum Sarow, dem wichtigsten Waffenlabor des Landes. Bei dieser Diskussionsrunde machte Prof. Jewgenij Welikow von der Russischen Akademie der Wissenschaften den Vorschlag, als asymmetrische Antwort auf die Raketenabwehr der USA und der NATO in Osteuropa und als „Weckruf“ in Hinsicht auf die Realitäten des Atomkriegs einen seit langem eingestellten Teil des russischen Kernwaffenprogramms wiederaufzunehmen.

Welikow ist Präsident des Kurtschatow-Instituts, des führenden Kernforschungszentrums der Akademie der Wissenschaften, und er ist gleichzeitig Vorsitzender der „Öffentlichen Kammer“, eines beratenden Gremiums, das Putin während seiner ersten Amtszeit als Präsident eingerichtet hatte.

Welikow schlug vor, daß Rußland seine Raketenabwehrsysteme rund um Moskau mit atomaren Sprengköpfen ausrüstet, damit es einen strategischen atomaren Angriff „nuklear abfangen“ kann. Das bedeutet, daß auf der Flugbahn einer anfliegenden Rakete eine Atombombe über dem eigenen Territorium gezündet wird. Diese Methode ist weniger präzise, aber zuverlässiger als Versuche, anfliegende Raketen mit eigenen Raketen abzuschießen. Andererseits verursacht der nukleare Fallout große Schäden auf dem betroffenen Gebiet, aber immer noch deutlich weniger, als wenn die feindliche Rakete einschlüge.

Welikow machte bei seinem Vorschlag an Putin deutlich, daß er einen nuklearen Raketenangriff auf Rußland für eine sehr reale Möglichkeit hält. Weiter sagte er:

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