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Neue Solidarität
Nr. 12, 21. März 2012

Irlands republikanische Tradition erhalten

Von Gene Douglas

Gene Douglas überbrachte der Berliner Konferenz des Schiller-Instituts Grüße der Irischen LaRouche-Brigade und des Sinn-Fein-Vorsitzenden Gerry Adams.

Meine Damen und Herren, ich möchte nur kurz zu Ihnen sprechen, um Ihnen unsere Gruppe vorzustellen und die derzeitige politische Landschaft in Irland zusammenzufassen. Mein Name ist Gene Douglas, und ich vertrete hier die Irische LaRouche-Brigade. Wir haben uns diesen Namen gewählt, weil wir dachten, daß diese drei Worte - LaRouche, irisch, Brigade - vielleicht in einigen Teilen des britischen Establishments für Unruhe sorgen!

Leider hat sich eine solche Gruppe in Irland nicht schon vor langer Zeit entwickelt, dann wäre sie schon fest etabliert und könnte sich den gegenwärtigen Herausforderungen besser stellen. Und ich persönlich wünschte mir, daß ich die LaRouche-Bewegung schon vor 30 Jahren kennengelernt hätte, denn dann hätte ich mich ihr mit Sicherheit schon damals angeschlossen. Aber unsere neue Gruppe wächst schnell, und wir werden versuchen, in der vor uns liegenden kritischen Zeit etwas zu bewirken.

Zunächst möchte ich Ihnen die besten Grüße unserer republikanischen Freunde in der Sinn-Fein-Partei übermitteln. Gerry Adams, der Präsident von Sinn Fein, war als Redner zu dieser Konferenz eingeladen, konnte aber aufgrund seiner Verpflichtungen im Dail (dem irischen Parlament) leider nicht teilnehmen. Dafür läßt er sich entschuldigen, und er wünscht dieser Veranstaltung alles Gute.

Sinn Fein und die Irische LaRouche-Brigade stehen für eine ungebrochene, jahrhundertelange Tradition des Republikanismus in Irland. Der Republikanismus bildet das eigentliche Fundament unserer Nation, und man könnte sagen, daß die verschiedenen Formen des britischen Liberalismus, unter denen wir in den letzten Jahren gelitten haben, bloß ein Schmutzfilm sind, der sehr schnell weggewaschen werden wird, sobald  unsere republikanischen Prinzipien wieder in den Vordergrund treten.

Tatsache ist, daß wir heute die Ideen über die physische Wirtschaft, die von Arthur Griffith 1905 bei der Gründung unseres Landes und später von Michael Collins vorgestellt wurden, wiederentdecken und weiterverbreiten. Wir sind zuversichtlich, daß wir einen wichtigen Beitrag zum Sieg über das Empire leisten können. Wäre das nicht ein guter Grund zum Feiern nach 800 Jahren Besatzung?

Ganz unmittelbar liegt vor uns der Kampf, zu erreichen, daß die irische Regierung ihrer moralischen und verfassungsmäßigen Pflicht nachkommt und ein Referendum über den Fiskalpakt der Eurozone durchführt. Dann müssen wir sicherstellen, daß dieser „Sparpakt“ von den Iren entschieden zurückgewiesen wird. Ich glaube, daß dieses Ergebnis praktisch schon garantiert ist angesichts der Austerität und des Elends, das die Troika den Menschen aufzwingt.

Das ist eine besonders wichtige Frage für ganz Europa, gerade weil der deutsche Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Link, kürzlich in Dublin bestätigt hat, daß die Unterhändler der EU ihre Politik so formulieren wollen, daß man ein Referendum in Irland umgehen kann. Sie benutzen also Irland als eine Art Testfall für ihre Politik.

Wir haben das Glück, daß wir in Michael D. Higgins einen patriotischen, republikanisch gesinnten und weisen Staatspräsidenten haben, und wir vertrauen darauf, daß er die irische Verfassung angesichts der Angriffe auf sie energisch verteidigen wird. Präsident Higgins hat sich insbesondere in den letzten Jahren unsere Bewunderung verdient, weil er meines Wissens der einzige Staatspräsident in Europa ist, der sich für das Glass-Steagall-Prinzip ausgesprochen hat.

In dieser Hinsicht sind wir sehr ermutigt durch den Besuch des chinesischen Vizepräsidenten Xi in Irland. Man sollte die Bedeutung seines Besuches nicht übersehen oder herunterspielen - wozu jene, die in monetaristischen Begriffen denken, tendieren könnten. Es ist viel mehr als bloß eine Gelegenheit, den Handel auszuweiten. Ich hoffe und denke, daß dieser Besuch in Irland als einzigem europäischen Land auf der Reiseroute der chinesischen Delegation den Beginn eines Bündnisses signalisiert, wie es zum jetzigen Zeitpunkt so entscheidend notwendig ist, worauf wir kürzlich in unserer kurzen Schrift „Irland - eine wirtschaftliche Wiederbelebung“1 hingewiesen haben.

Wir freuen uns auf eine langfristige Zusammenarbeit mit unseren chinesischen Freunden und anderen, die in den kommenden Jahren die Realwirtschaft entwickeln wollen.

Lassen Sie mich zum Schluß noch ein schönes Beispiel dafür anführen, wie LaRouches Botschaft sich verbreitet und weltweit zunehmend anerkannt wird. Das LaRouche-Aktionskomitee LPAC hat einen neuen Twitter-Kanal eingerichtet und dort kürzlich eine deutliche Zunahme der Aktivität festgestellt. Bei genauerer Untersuchung zeigte sich, daß es vor allem Taxifahrer sind, die diese Seite besuchen - aber nicht aus Italien, sondern aus allen Teilen Irlands. Das war eine völlig neue Entwicklung, und ein Tribut an das Wirken von Claudio Giudici, nicht nur in Italien, sondern auch darüber hinaus.

Vielen Dank.


Anmerkung

1. Siehe http://laroucheirishbrigade.wordpress.com/ (in englischer Sprache).

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Mit der Entwicklung der Arktis das Eis brechen
- Neue Solidarität 4/2012
Dokumentation der Berliner Konferenz des Schiller-Instituts
- Internetseite des Schiller-Instituts (externer Link)