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Anfang Dezember informierte die Regierung Obama ihre europäischen Partner, daß die Nationale Ozean- und Atmosphären-Behörde (NOAA) aufgrund der Einsparungen nicht in der Lage sein wird, drei Meßinstrumente für den nächsten europäischen Satelliten zu liefern, dessen Orbit über die Polarregionen führen wird - obwohl diese Polarsatelliten wesentlich sind, um die starke Dynamik der Polarregionen der Erde zu beobachten, in denen die Wechselwirkung zwischen der Erde und dem interplanetaren Raum am stärksten ist.
Der EPS-SG-Satellit sollte 2019 in Dienst gestellt werden, um Europas gegenwärtigen METOPS-Satelliten abzulösen. Europa sagt nun, daß es die Mission „abspecken“ wird, weil es auch nicht die Mittel habe, die durch die Kürzungen ausfallenden Instrumente selbst zu bauen.
Die zweite schlechte Nachricht der NOAA für Europa war, daß es ihr auch nicht gelungen ist, die Mittel für den Start des gemeinsamen Jason-3-Höhenmessungs-Satelliten zu erhalten, der von Europa gebaut wird. Die Daten dieses Satelliten dienen zur Beschreibung der Topographie der Meeresböden, und die Messungen seines Vorgängers Jason-2 halfen vor kurzem, die Bildung und Ausbreitung von Tsunamis zu erklären. Sie werden sowohl von amerikanischen wie von europäischen Flotten genutzt. Der NOAA waren nur 20 der 50 Mio.$ bewilligt worden, die sie im Haushaltsjahr 2011 für die Kosten der Startrakete beantragt hatte, was den Start von Jason-3 sowieso schon um ein Jahr auf 2014 verzögert hatte. Nun wurde der NOAA mitgeteilt, daß sie auch im Haushaltsjahr 2012 nur 20 Mio.$ dafür erhalten wird.
Aber nicht nur künftige Marsmissionen und lebensschützende Wettersatelliten werden von Obama aus dem Budget gestrichen, sogar seinen politisch motivierten Missionen zur Erfoschung des „Klimawandels“ drohen Verzögerungen oder Stornierungen.
Nach Angaben des Chefs der NASA-Abteilung für Erdwissenschaften, Michael Freilich, waren im NASA-Budget 2011 für das Haushaltsjahr 2012 1,9 Mrd.$ für die Erdwissenschaften vorgesehen. Aber in der heutigen Welt sei diese Zahl „halluzinatorisch“. Das tatsächliche NASA-Budget für 2012 für die Erdwissenschaften liegt bei 1,77 Mrd.$. Aber während die vorgesehenen Ausgaben zurückgehen, steigen die Kosten für den Start der Wissenschaftsmissionen.
Die NASA versuchte in letzter Zeit, diese Finanzierungslücke dadurch zu verkleinern, daß sie Aufträge an kommerzielle Unternehmen vergab, die relativ neu in das Weltraumgeschäft eingetreten sind. Nach zwei aufeinanderfolgenden Fehlstarts von Raketen der Orbital Sciences Corp., bei denen Satelliten verloren gingen, darunter das amerikanisch-argentinische Klimabeobachtungs-Satellit Glory, hat die NASA jedoch weitere Bestellungen von Raketen für bevorstehende Missionen erst einmal auf Eis gelegt, was deren Start mindestens verzögern wird. Die einzige Alternative der NASA ist, die Aufträge wieder an die traditionellen Raketenlieferanten zu vergeben, die 50 Jahre Erfahrung damit haben, aber deutlich teurer sind als die billigen, weniger verläßlichen Unternehmen. Diese Kostensteigerung, warnte Freilich, könne bedeuten, daß nur halb so viele Starts durchgeführt werden können wie geplant. Er warnte, seine Abteilung müsse sich künftig „vor allzu großem Optimismus hüten“.
Einige der erdwissenschaftlichen Missionen der NASA zum Beobachten und Verstehen der Dynamik eines sich ändernden Planeten wurden von der Regierung Obama als Teil der Bemühungen zur Bekämpfung des „Klimawandels“ unterstützt. Aber auch unabhängig davon würden sie wichtige Daten liefern, die es den Wissenschaftlern erlauben, die Verbesserungen festzustellen und zu beobachten, die in der Biosphäre vorgenommen werden müssen.
MGF